Ausbildung zum Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in Berufsbild

Moderne Steuerungselemente, schicke Zierteile und edler Fahrzeughimmel: Die Innenausstattung von Fahrzeugen, Eisenbahnen, Flugzeugen und Schiffen wird immer luxuriöser und technischer. Der Fahrzeuginterieur-Mechaniker sorgt dafür, dass am Ende alles zusammenpasst und funktioniert. Er montiert zum Beispiel Fahrzeugsitze und Seitentüren oder verlegt Fußbodenbeläge. So unterschiedlich die Einsatzorte von Fahrzeuginterieur-Mechanikern ist, so verschieden sind auch die Aufgaben.

Info: Seit dem 1. August 2021 ersetzt die Ausbildung zum Fahrzeuginterieur-Mechaniker den Ausbildungsberuf Fahrzeuginnenausstatter. Der Grund dafür ist relativ einfach: In den letzten Jahren haben sich die Fahrzeuge und die Produktion sowohl technisch als auch strukturell stark weiterentwickelt. Dadurch haben sich auch die Anforderungen an die Ausbildung verändert.

Was macht ein Fahrzeuginterieur-Mechaniker?

  • Planung: Fahrzeuginterieur-Mechaniker fertigen oft Innenausstattungen nach individuellen Kundenwünschen an. Die genaue Planung ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Welche Materialien und Bezugsstoffe sollen verwendet werden? Was soll am Ende wie aussehen? Sind diese Fragen beantwortet, muss der Materialbedarf berechnet werden.
     
  • Produktion: Maschinen und Anlagen müssen eingerichtet, bedient und überwacht werden. Je nachdem was produziert werden soll, kommen zum Beispiel Schneid- Nagel- oder Nähmaschinen zum Einsatz. Bei der Herstellung von Fahrzeugsitzen kümmert sich der Interieur-Mechaniker beispielsweise um die Formung der Polster, die anschließend überzogen und versteppt werden.
     
  • Montage: Auch die Montage der fertigen Bauteile wie zum Beispiel Sitze oder Kopflehnen wird von Fahrzeuginterieur-Mechanikern übernommen. Dazu gehören auch Zierteile, Blenden und Abdeckungen. Außerdem kümmern sie sich um die korrekte Verlegung pneumatischer und elektrischer Leitungen innerhalb der Fahrzeuge.
     
  • Qualitätssicherung: Präzision und Produktqualität spielen im Arbeitsalltag von Interieur-Mechanikern eine große Rolle. Die Arbeitsergebnisse werden deshalb immer umfangreich geprüft.
     
  • Instandsetzung: Defekte oder kaputte Teile müssen ausgetauscht werden. Auch dafür ist der Fahrzeuginterieur-Mechaniker zuständig.

Deine Aufgaben auf einen Blick:

  • Arbeitsabläufe organisieren
  • Bauteile nach Kundenwunsch planen
  • Maschinen und Anlagen einrichten, bedienen, warten und pflegen
  • Bauteile zusammensetzen und montieren
  • Fahrzeuginterieur instand setzen
  • Leitungen verlegen
  • Qualitätssicherungen durchführen

Warum sollte man Fahrzeuginterieur-Mechaniker werden?

Als Fahrzeuginterieur-Mechaniker hast du gute Zukunftsaussichten. Autos, Eisenbahnen, Schiffe und Flugzeuge werden immer technischer und komplexer – für den Innenausbau sind deshalb absolute Experten gefragt. Im Rahmen der Ausbildung eignest du dir klassisches Handwerks-Know-how an. Zum Beispiel in den Bereichen Polsterei, Sattlerei, Werkstoffkunde oder Maschinenführung.

Zudem lernst du aber auch viel über moderne Technik: Beispiele dafür sind Connected-Car-Lösungen, Kraftfahrzeugelektrik oder Fahrzeugassistenzsysteme. Daraus ergeben sich coole Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Außerdem kannst du auch schon während der Ausbildung Zusatzqualifikation absolvieren, zum Beispiel „additive Fertigungsverfahren“.

Wo kann ich als Fahrzeuginterieur-Mechanikerin arbeiten?

Fahrzeuginterieur-Mechaniker und Mechanikerinnen sind vor allem in der Fahrzeugindustrie beschäftigt. Aber auch Unternehmen, die Flugzeuge, Züge oder Schiffe bauen, sind mögliche Arbeitgeber. Zudem gibt es noch die Möglichkeit, bei Handwerksbetrieben zu arbeiten, zum Beispiel in einer Fahrzeugpolsterei oder bei einer Autosattlerei

Deine Einsatzorte auf einen Blick:

  • Werkstatt
  • Fertigungshalle

Was muss ich für ein Typ sein, um Fahrzeuginterieur-Mechaniker zu werden?

  • Handerker: Handwerkliches Geschick ist eine Grundvoraussetzung für die Berufsausbildung zum Interieur-Mechaniker.
     
  • Perfektionist: Präzision und Qualität steht bei der Arbeit als Fahrzeuginterieur-Mechaniker an erster Stelle. Ein hohes Pflichtbewusstsein und eine saubere und sorgfältige Arbeitsweise sind deshalb unabdingbar.
     
  • Organisationstalent: Vom ersten Kundenwunsch bis hin zum fertigen Bauteil ist es ein weiter Weg. Berechnung der Materialkosten, Einrichtung und Überwachung der Maschinen, Qualitätskontrolle – all das musst du in die Planung mit einbeziehen. Dementsprechend brauchst du für den Beruf auf jeden Fall ein gutes Organisationstalent.

Worin unterscheidet sich die Ausbildung zum Fahrzeuginterieur-Mechaniker von der Ausbildung zum Fahrzeuginnenausstatter?

Durch die neue Ausbildungsordnung, die Mitte 2021 in Kraft getreten ist und die Ausbildungsordnung des Fahrzeuginnenausstatters von 2003 ersetzt, haben sich ein paar Dinge geändert – sowohl inhaltlich als auch strukturell. So werden zum Beispiel konkrete Montagetätigkeiten wichtiger in der Ausbildung. Der Bereich Fahrzeuginnenausstattung rückt dagegen etwas in den Hintergrund. Auch die Abschlussprüfung hat sich verändert. Was gleichgeblieben ist, ist der duale Charakter der Ausbildung. Du besuchst also abwechselnd Betrieb und Berufsschule.

Wie läuft die Ausbildung als Fahrzeuginterieur-Mechaniker ab?

Der Ausbildungsrahmenplan für die Ausbildung zur Fahrzeuginterieur-Mechanikerin umfasst insgesamt 14 Lernfelder, die sich auf drei Jahre verteilen. Im ersten Jahr werden die Grundlagen gelegt und es stehen zum Beispiel Planung und Organisation von Arbeitsabläufen oder die Verarbeitung von Werk- und Hilfsstoffen auf dem Lehrplan. Im zweiten Jahr geht es sehr praktisch zu. Zum Beispiel beim Einbau von Steuerungselementen oder dem Aufbau und dem Bezug von Interieurteilen. Das letzte Ausbildungsjahr steht ganz im Zeichen der Qualitätssicherung. Neben der Überwachung von Produktionsprozessen geht es unter anderem um die Nacharbeitung und Instandsetzung von Bauteilen.

Wie läuft die Abschlussprüfung zum Fahrzeuginterieur-Mechaniker ab?

Mit der neuen Ausbildungsverordnung hat sich auch die Abschlussprüfung verändert. Die findet jetzt in gestreckter Form statt. Konkret bedeutet das, dass die Prüfung in zwei separate Teile getrennt wird. Diese finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, fließen aber beide in die Bewertung ein. Der erste Teil der Abschlussprüfung findet bereits im zweiten Ausbildungsjahr statt, der zweite Teil am Ende der Berufsausbildung.

  • Teil 1: Der praktischer Prüfungsbereich besteht aus einem Montageauftrag – konkret geht es um das „Herstellen eines Fahrzeuginterieurteils“. Neben der Durchführung des Auftrags ist unter anderem auch die Dokumentation des Auftrags und ein Fachgespräch Teil der Prüfung. Die Prüfung besteht also aus mehreren Teilaufgaben. Dafür hast du insgesamt achteinhalb Stunden Zeit.
     
  • Teil 2: Der zweite Teil der Abschlussprüfung, die ganz am Ende der Ausbildung stattfindet, unterteilt sich in insgesamt vier Prüfungsbereiche. Das sind „Montageauftrag“, „Auftrags- und Fertigungssteuerung“, „Interieurtechnologien“ und „Wirtschafts- und Sozialkunde“.

Was lernt ein Fahrzeuginterieur-Mechaniker in der Ausbildung?

1. Ausbildungsjahr

  • Zuschnitte herstellen
  • Werkstücke nähen und verkleben
  • Werkstoffe mit Fügetechniken verbinden
  • Sitzkonstruktionen herstellen

2. Ausbildungsjahr

  • Steuerungselemente prüfen und einbauen
  • Zuschnitt- und Musterteile herstellen und prüfen
  • Interieurteile aufbauen

3. Ausbildungsjahr

  • Produktionsprozesse überwachen
  • Bau- und Interieurteile prüfen, nacharbeiten und instand setzen
  • Bauteile und Baugruppen (de)montieren

Abgesehen vom rein fachlichen Wissen werden in der Ausbildung auch integratives Know-how gelehrt. Das reicht von der Organisation eines Ausbildungsbetriebs und Sicherheitsvorkehrungen bei der Arbeit über Umweltschutz und Nachhaltigkeit bis hin zum Thema digitalisierte Arbeitswelt.