Ausbildung Fluggerätmechaniker/in

Fluggerätemechaniker repariert Propeller von einem Hubschrauber
Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fluggerätmechaniker/in

Der Moment, wenn ein tonnenschweres Flugzeug plötzlich vom Boden abhebt – geht er dir auch so unter die Haut? Bist du begeistert von der Technik und der Mechanik, die das Fliegen möglich machen? Mit der Ausbildung als Fluggerätmechaniker/in lernst du, wie Flugzeuge, Hubschrauber oder auch Raumfahrzeuge gebaut, gewartet und instandgehalten werden. Jede Schraube, die du einbaust, muss gut sitzen, damit keine Störungen auftreten und plötzlich das Fahrwerk klemmt oder sich der Propeller verabschiedet. Mit ihren drei Fachrichtungen „Fertigungstechnik“, „Instandhaltungstechnik“ und „Triebwerkstechnik“ bietet dir die Ausbildung zudem einige Gelegenheiten, in gut bezahlte und spannende Jobs einzusteigen.

 

Wie läuft die Ausbildung als Fluggerätmechaniker/in ab?

Die Ausbildung als Fluggerätmechaniker/in dauert dreieinhalb Jahre und findet dual statt, also sowohl in einer Berufsschule als auch in einem Betrieb. Nach einer Zwischenprüfung, die vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres abzulegen ist, wirst du dich auf eine von drei Fachrichtungen spezialisieren: die Fertigungstechnik, die Instandhaltungstechnik oder die Triebwerkstechnik.

In der Fachrichtung Instandhaltungstechnik bist du ein echter Allrounder, der vor allem in der Prüfung und Sicherung der Flugkörper und ihrer Komponenten arbeitet. Das heißt, du führst Wartungsarbeiten und Kontrollen an Zivil- und Militärluftfahrtzeugen durch. Entdeckst du eine Störung, leitest du die Reparatur ein. Dafür erlernst du, wie Bauteile aus- und wieder eingebaut und dabei technische Hilfsmittel wie Schweißgeräte, Nietroboter oder Bearbeitungsmaschinen mit CNC-Technik eingesetzt werden.

 

In der Fachrichtung Fertigungstechnik bist du dagegen mit der Montage des Flugkörpers und dessen Innenausstattung beschäftigt. Was der Ingenieur auf das Papier gezaubert hat, lässt du zum düsenbetriebenen Leben erwachen. Nach technischen Zeichnungen baust du Einzelteile zusammen und erschaffst so Schritt für Schritt ein ganzes Flugzeug. In der Ausbildung zum/r Fluggerätmechaniker/in Fachrichtung Triebwerkstechnik wiederrum geht es etwas tiefer ins Detail, denn hier bist du vor allem mit der Montage und der Kontrolle von Triebwerkssystemen beschäftigt.

Die Ausbildung zum/r Fluggerätmechaniker/in wird dich in die riesigen Werkhallen der Betriebe führen, in denen die einzelnen Komponenten eines Flugzeugs zusammengefügt werden. Manchmal wirst du aber auch auf dem Rollfeld im Freien zu tun haben. Meistens arbeiten ausgebildete Fluggerätmechaniker/innen dabei in Schichten, wobei viele Arbeiten der Wartung und Instandhaltung vor allem in der Nachtschicht getätigt werden. Das ist schließlich die Zeit, in der die meisten Flugzeuge am Boden bleiben.

Wusstest du schon, dass...

  • Airbus Group mit dem A380 das größte Passagierflugzeug der Welt in Serie herstellt? Aufgrund der Größe der Maschine haben viele Flughäfen die Breite der Start- und Landebahnen vergrößert.
  • der erste flugfähige Modellhubschrauber 1784 gebaut und demonstriert wurde?
  • die Generalüberholung eines Flugzeugs, der sogenannte D-Check, vier bis sechs Wochen dauern und mehrere Millionen Euro kosten kann?
  • jeden Tag ca. 80.000 Flugzeuge in der Luft sind?
  • dank der guten Arbeit vieler Fluggerätmechaniker das Flugzeug seit Jahren als sicherstes Fortbewegungsmittel gilt? Auf eine Million Flüge kommt eine technische Störung, die jedoch meistens auch noch im Betrieb gelöst werden kann.

Was lernt ein Fluggerätmechaniker in der Berufsschule?

In der Berufsschule werden dir dann theoretische Grundlagen beigebracht, unter anderem in Elektrotechnik, Aerodynamik und Werkstofftechnik. Außerdem wirst du technisches Englisch lernen, da viele Anweisungen und Funktionsbeschreibungen in dieser Sprache verfasst sind.

Einen bestimmten Schulabschluss musst du für die Ausbildung übrigens nicht mitbringen. Die meisten Ausbilder stellen sowohl Bewerber mit einem ordentlichen Hauptschulabschluss als auch mit einem mittleren Schulabschluss sowie dem Abitur ein. Wichtig ist allerdings, dass du über ein sehr gutes technisches Verständnis verfügst, also mathematische, physikalische und technische Zusammenhänge schnell erfassen kannst. Darüber hinaus solltest du geschickt mit deinen Händen sein. Zudem solltest du dich nicht vor großer Verantwortung scheuen und absolute Zuverlässigkeit mitbringen.

 

Du solltest Fluggerätmechaniker/in werden, wenn …

  1. Technik dich begeistert und dich große Geräte interessieren.
  2. du gerne mechanische Arbeiten ausführst und dich in Werkhallen wohlfühlst.
  3. Nachtschichten und flexible Einsätze, zum Beispiel am Wochenende, kein Problem für dich sind.

Du solltest auf keinen Fall Fluggerätmechaniker/in werden, wenn …

  1. Lärm, Gerüche und Schmutz dich stören.
  2. du ungern gleichzeitig unter Zeitdruck und konzentriert arbeitest.
  3. schwere körperliche Arbeiten nichts für dich sind.