Ausbildung Gärtner/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Gärtner/in

Der gepflegte Rasen im Fußballstadion, die gepflegte Grünanlage im Park, der geschmackvolle Grabschmuck auf dem Friedhof oder der Garten mit Olivenbäumen und anderen Schattengewächsen – die Tätigkeiten eines Gärtners sind aufgrund der sieben Fachrichtungen genauso vielfältig wie die jeweiligen Orte, an denen sie arbeiten.

Welche Fachrichtungen gibt es für den Beruf Gärtner?

Garten und Landschaftsbau: Landschaftsgärtner arbeiten in der Regel nach Vorgaben von Landschaftsarchitekten. Typische Aufträge sind zum Beispiel das Anlegen von Hausgärten, Parks, Sportplätzen und Verkehrsinseln. Dabei hat ihre Arbeit nicht nur etwas mit Pflanzen zu tun: Auch Steine und Pflaster kommen zum Einsatz, wenn zum Beispiel Wege angelegt oder Treppen gebaut werden.

Baumschule: Bei dieser Fachrichtung dreht sich alles um das Züchten von Pflanzen und Vermehren von Gehölzen, bis sie die entsprechende Größe erreicht haben, um verkauft zu werden. Dafür legen Gärtner mit der Fachrichtung Baumschule fachgerecht Produktionsflächen an, die anschließend bepflanzt und gepflegt werden. Haben die Pflanzen und Gehölze die entsprechende Größe erreicht, werden sie geerntet bzw. gerodet und an Baumärkte, Gartenfachgeschäfte und Privatkunde verkauft.

Friedhofsgärtnerei: Friedhofsgärtner gestalten, bepflanzen und pflegen Grabstätten in enger Absprache mit ihren Kunden. Bei den meisten ihrer Aufträge handelt sich um Dauergrabpflege, weil die Hinterbliebenen unter Umständen nicht selbst dazu in der Lage sind, sich um das Grab zu kümmern. Sie beraten Kunden beim Pflanzenkauf und informieren sie über notwendige Leistungen. Eine weitere Tätigkeit ist zusammenstellen von Blumenschmuck für beispielsweise Särge, Kapellen und Grabhügel.

Obstbau: Bei dieser Fachrichtung dreht es nicht um den dekorativen Einsatz von Pflanzen, sondern um die Produktion von Kern-, Stein- und Beerenobst. Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Himbeeren und Pflaumen. Sie begleiten den Obstanbau vom Anlegen der Pflanzfläche bis zum Ernten und verpacken des Obstes. Um die Umwelt zu schützen, setzen sie beim Anbau auf umweltschonende Methoden, die weder Boden noch Wasser belasten.

Gemüsebau: Gärtner mit dieser Fachrichtung befassen sich mit dem Anbau verschiedenster Gemüsearten. Dazu gehören Blattgemüse (z. B. Spinat), Fruchtgemüse (z. B. Tomaten und Paprika) und Zuchtpilze (z. B. Champignons). Meistens spezialisiert sich ein Betrieb oder eine Gärtnerei auf eine bestimmte Gemüsesorte oder spezielle Anbaumethoden. Die Aufgabe der Gärtner ist der fachgerechte Anbau des Gemüses bis der sortenspezifische Erntezeitpunkt erreicht ist und das Gemüse fertig zum Verkauf ist.

Staudengärtnerei: Die Staudengärtnerei legt den Fokus auf das Züchten von Stauden, Gräsern und Wasserpflanzen, wie Lavendel, Glockenblumen oder Mauerpfeffer. Stauden sind spezielle Gartenblumen, die mehrere Jahre überdauern, indem sie im Herbst absterben und im darauffolgenden Frühjahr wieder erblühen. Zur Zucht pflanzen Gärtner die Jungpflanzen entweder im Freien oder speziellen Gewächshäusern an. Gerade am Anfang benötigen Stauden einen besonderen Schutz. Darum sorgen Gärtner für die optimalen Bedingungen – entweder manuell oder mithilfe spezieller Bewässerungs- und Klimacomputer. Neben dem Anbau sind die Gärtner auch für die Beratung und den Verkauf zuständig.

Zierpflanzenbau: Diese Fachrichtung konzentriert sich auf den Anbau von Schnittblumen, Beet-, Topf- und Balkonpflanzen. Dazu arbeiten Gärtner im Zierpflanzenbau viel in Gewächshäusern, aber im Sommer auch im Freien. Gärtner vermehren die Pflanzen durch den Einsatz von Saat oder Stecklingen und pflegen sie, bis sie die entsprechende Verkaufsreife erreicht haben. Danach kümmern sich die Gärtner um die entsprechende Lagerung und den Verkauf der Pflanzen. Auch die Beratung von Kunden gehört zu ihren Aufgaben. Die meisten Gärtner im Zierpflanzenbau spezialisieren sich auf eine bestimmte Pflanzenart, wie zum Beispiel Rosen oder Orchideen.

Wusstest du, dass …

… Marienkäfer oft Pflanzenschutzmittel ersetzen? Um die Umwelt zu schonen, greifen Gärtner oft auf Nützlinge wie sie zurück, die auf ein natürliche Weise die Pflanzen vor Schädlingsbefall beschützen.

Was macht ein Gärtner?

Planen und Organisieren: Um sich unnötige Arbeit zu ersparen, ist eine sorgfältige Planung vor jedem Projekt notwendig. Kernfragen der Planung sind die Dauer, die der Auftrag in Anspruch nehmen wird, welche Materialien und Arbeitskraft benötigt werden, und welche Kosten auf den Kunden zukommen. Dies geschieht in enger Absprache mit ihm.

Pflanzen vermehren: Das Vermehren von Pflanzen zählt zu den Hauptaufgaben der Gärtner. Dazu stehen dem Gärtner verschiedene Möglichkeiten offen. Sie können beispielsweise neue Samen oder Stecklinge (das ist der Teil einer Pflanze, der Wurzeln schlägt und zu einer neuen Pflanze heranwächst) einpflanzen.

Ernten und lagern: Sobald das Obst oder Gemüse bereit ist, kümmert sich der Gärtner um die Ernte. Wann dieser Zeitpunkt genau gekommen ist, hängt von der Art und Sorte der Pflanze ab. Anschließend lagert der Gärtner die Pflanzen so, dass sie verkauft oder abtransportiert werden können.

Pflanzen verkaufen: Der Gärtner beantwortet fachmännisch Fragen, empfiehlt Pflanzen für einen besonderen Zweck oder eine bestimmte Jahreszeit und gibt Tipps zur Pflege. Im Laden verkauft er nicht nur Blumen und Pflanzen, sondern auch Zubehör, wie Töpfe, Dünger oder auch Grußkarten.

Pflanzen kultivieren: Unter dem Kultivieren versteht der Gärtner, die optimalen Bedingungen für Pflanzen zu schaffen, damit sie effektiv heranwachsen können. Dazu gehören viele Faktoren, wie beispielsweise den richtigen Dünger auszuwählen oder für die richtige Bewässerung und Beleuchtung zu sorgen.

Material beschaffen: Steht die Planung für das Projekt, zum Beispiel auf einem Privatgelände, wo ein Garten mit Weg zum Haus angelegt wird, muss der Gärtner das entsprechende Material zu organisieren. Das können Pflanzen und Dünger, Steine, Werkzeuge oder schwere Geräte, wie Bagger, sein.

Geräte, die dir im Arbeitsalltag begegnen

  • Schaufel
  • Minibagger
  • Gießkanne
  • Schubkarre
  • Gartenschere
  • Unkrauthacke

Warum sollte man Gärtner werden?

Vom Sportplatzbau bis zum Forstpflanzenbetrieb – durch seine vielen Schwerpunkte ist der Gärtnerberuf sehr vielseitig, sowohl, was die jeweiligen Aufgaben und Arbeitsorte betrifft, als auch die möglichen Branchen, in denen man eine Anstellung finden kann. Zudem ist der Gärtner ein sehr sicherer Beruf.

Wusstest du, dass …

… Baumschulen so heißen, weil Pflanzen dort „aufgeschult“ werden? Von der Wortbedeutung her geht es in den Anbauflächen um das Wurzeltreiben der jeweiligen Pflanzen und Bäume.

Wo kann ich als Gärtner arbeiten?

Gärtner kommen in Blumenfachgeschäften, Gärtnereien, auf Friedhöfen oder in Baumschulen zum Einsatz. Der genaue Einsatzort ist abhängig von der gewählten Fachrichtung – von der Staudengärtnerei bis zum Blumenfachgeschäft für Zierpflanzen. Unabhängig vom Einsatzort arbeiten Gärtner viel im Freien und dass bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen.

Deine Einsatzorte auf einen Blick

  • Friedhöfe
  • Parkanlagen
  • Spielplätze
  • Gewächshäuser
  • Privatgärten

Wie sind die Arbeitszeiten als Gärtner?

Die Arbeitszeit als Gärtner beträgt in der Regel 40 Stunden pro Woche, ist aber von der Fachrichtung und vor allem der Saison abhängig. Wenn zum Beispiel gerade Ernten anstehen, kann es vermehrt zu Überstunden kommen. Dafür hat man in Zeiten mit weniger Arbeit kürzere Arbeitszeiten oder kann sich einen Ausgleichstag nehmen.

Welche Arbeitskleidung tragen Gärtner?

Gärtner tragen bei der Arbeit Kleidung, die vor Dreck und Schmutz schützt. Das können zum Beispiel Latzhosen oder Blaumänner sein. Was auch zur Arbeitskleidung gehört: Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Schutzbrillen und, bei Arbeiten mit lauten Maschinen, Ohrenstöpsel.

Was muss ich für ein Typ sein, um Gärtner zu werden?

Sportler: Als Gärtner musst du eine gewisse körperliche Fitness mitbringen. Oft arbeitest du längere Zeit in derselben Körperhaltung, wie auf den Knien oder in der Hocke. Zudem solltest du einigermaßen kräftig sein, weil du häufig schwere Säcke mit Erde oder Dünger tragen wirst.

Naturliebhaber: Gärtner arbeiten den größten Teil ihrer Arbeitszeit im Freien – und dass bei Sonne, Regen oder Schnee. Darum sollten dir die verschiedenen Wetterbedingungen nichts ausmachen, weil du immer gerne an der freien Luft bist.

Perfektionist: Gärtner arbeiten oft mit sehr empfindlichen und mitunter teuren Pflanzen, die bei nicht-fachgerechter Pflege eingehen können. Darum solltest verantwortungsvoll mit den Pflanzen umgehen und eine sehr gründliche Arbeitsweise an den Tag legen.

Wie läuft die Ausbildung als Gärtner ab?

Die duale Ausbildung zum Gärtner dauert unabhängig von der Fachrichtung drei Jahre. Das bedeutet, dass man einen Teil der Ausbildung im Betrieb und den anderen in der Berufsschule verbringt – meistens an bestimmten Wochentagen oder in Blockform. Dabei erlernt man in den ersten beiden Ausbildungsjahren die berufliche Grundbildung, die ein Gärtner benötigt, bis es dann im letzten Jahr an fachrichtungsbezogen Themen aus einem der sieben Schwerpunkte geht: Garten und Landschaftsbau, Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei oder Zierpflanzenbau.

Bei guten Leistungen lässt sich die Ausbildungszeit verkürzen. Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung vor der IHK.

Infobox:

Bestimmte Fachschulen bieten auch eine schulische Ausbildung zum Gärtner an. Diese erfolgt dann nicht dual, sondern größtenteils in der Fachschule – in der Verbindung mit einem längeren Praktikum.

Was lernt ein Gärtner in der Berufsschule?

Der Unterricht in der Berufsschule unterstützt den praktischen Teil der Ausbildung durch das Vermitteln weiterer Kenntnisse auf berufspezifischen Gebieten.

1. Ausbildungsjahr

Im ersten Ausbildungsjahr lernt der angehende Gärtner in der Theorie alles über Pflanzen und ihre Verwendung. Dabei liegt in der Berufsschule ein starker Faktor auf dem Natur- und Umweltschutz – zum Beispiel durch umweltbewusste Bau- und Pflegemaßnahmen. Weitere Schwerpunkte sind die Organisation und Vermarktung des Ausbildungsbetriebs.

2. Ausbildungsjahr

Das zweite Ausbildungsjahr dient weitestgehend der Vertiefung des bereits Erlernten und zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung. Außerdem lernen die Auszubildenden den Unterschied zwischen der unterschiedlichen Betriebsausstattung und, wie Arbeitsabläufe richtig zu organisieren sind.

3. Ausbildungsjahr

Im letzten Jahr der Ausbildung steht der gewählte Schwerpunkt im Fokus, in dem man fachbezogene Kenntnisse erlangt. Bei der Fachrichtung Baumschule erfahren die Auszubildenden zum Beispiel, wie man eine Jungpflanzenzucht vermehrt – im Bereich Friedhofsgärtnerei erlernt man bestimmte Techniken der Trauerbinderei oder dekoriert Grabstätten angemessen.

Was lernt ein Gärtner in der Praxis?

Im jeweiligen Ausbildungsbetrieb – der Friedhofsgärtnerei, der Baumschule oder auch einem Unternehmen, das Sportplätze pflegt – lernt der Auszubildende Pflanzen richtig zu bestimmen, ihre Qualität zu beurteilen und auch, bei welchen Witterungsbedingungen sie am besten gedeihen. Dazu gehört der richtige Einsatz von Maschinen, Geräten und Werkzeugen.

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr erfolgt die berufliche Grundbildung. Hierzu lernt der angehende Gärtner zunächst den Ausbildungsbetrieb sowie die dazugehörigen betrieblichen Abläufe und Zusammenhänge kennen. Ganz praktisch lernt er unter den Gesichtspunkten des Umwelt- und Naturschutzes auch, Pflanzen auf Grundlage des richtigen Bodens und Düngers zu vermehren. Zudem erfährt er vom Ausbilder, was bei der Ernte zu beachten ist, oder wie man Schädlinge an Pflanzen feststellt und Pflanzenschutzmaßnahmen durchführt.

Das dritte Ausbildungsjahr dient der fachrichtungsbezogenen Ausbildung. In Zusammenarbeit mit dem Ausbilder legen angehende Gärtner in der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei für Kunden individuelle Grabstätten ein und legen dafür zum Beispiel Pflanzendekore im Halbkreis um den Grabstein an. In den Fachrichtungen Obst- und Gemüseanbau geht es im laufenden Betrieb um die praktische Aufbereitung der Ernte oder das Anlegen von Obst-/Gemüse-Pflanzungen, wobei genaue Zeitrahmen eingehalten werden müssen.