Ausbildung zum Grafikdesigner/in

Empf. Schulabschluss:
Ohne Schulabschluss
Ausbildungsdauer:
2-3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Grafikdesigner/in

Schon dein ganzes Leben lang warst du ein kleiner Künstler: Zum Geburtstag von Verwandten und Freunden gab es grundsätzlich selbst gebastelte Karten und Bilder. Im Unterschied zu solch sonst eher verhassten Geschenken waren deine kleinen Kunstwerke für dein Alter jedoch schon etwas besonderes und die freudigen ‚Aaaahs‘ und ‚Oooohs‘ der Beschenkten ausnahmsweise nicht gespielt. Selbst deine gebastelte Kindergarten-Laterne für St. Martin sah aus wie gekauft und dein Kinderzimmer glich einer Galerie, überall hingen selbst gemalte Bilder und Collagen. Wenn du dich hier wieder findest, solltest du eine Ausbildung als Grafikdesigner machen, denn damit kannst du dein künstlerisches Talent zum Beruf machen. Zu den Hauptaufgaben eines Grafikdesigners gehört es, grafische Kommunikationsmittel zu kreieren. Das sind beispielsweise Firmenlogos, Internetauftritte oder Anzeigenwerbung. Nach der abgeschlossenen Ausbildung zum Grafikdesigner hast du viele verschiedene Unternehmensbereiche zur Auswahl, in denen du arbeiten kannst. Ob in Werbeagenturen, im Bereich Öffentlichkeitsarbeit oder in Zeitungsverlagen, die Branche bleibt dir überlassen.

Wie läuft die Ausbildung als Grafikdesigner ab?

Wenn du Grafikdesigner werden möchtest, musst du dich auf eine schulische oder hochschulische Ausbildung einstellen. Es gibt keinen betrieblichen dualen Ausbildungsberuf zum Grafikdesigner, sondern landesrechtlich geregelte schulische Ausbildungen an Berufskollegs und –fachschulen. Eine akademische Ausbildung absolviert man an Universitäten oder Fachhochschulen. Das bedeutet für dich, dass du keine Vergütung bekommst, sondern je nach Bildungseinrichtung sogar Zahlungen wie etwa Materialkosten, Schulgeld und Studiengebühren für die Ausbildung zum Grafikdesigner auf dich zukommen. Wie hoch die Summe am Ende ist, hängt vom jeweiligen Bildungsträger ab, sodass wir hier keine detaillierten Angaben machen können.

Die schulische Ausbildung dauert zwischen zwei und drei Jahre und bietet möglicherweise die Chance darauf, bestimmte zusätzliche Berufsqualifikationen zu erlangen. In und nach der Ausbildung zum Grafikdesigner ist es nämlich üblich, sich auf einen oder mehrere bestimmte Fachbereiche zu spezialisieren und somit die jeweiligen Kenntnisse zu vertiefen. Eine solche Spezialisierung könnten zum Beispiel die Bereiche Illustration oder Werbegrafik sein. Das Grafikdesign-Studium dauert je nach angestrebtem und angebotenem Abschluss ungefähr drei bis sechs Jahre und beinhaltet noch mehr als die schulische Ausbildung einen bestimmten Themenschwerpunkt, welcher sich im Laufe des Studiums herausbildet. Das Studium kann auch im Anschluss an eine schulische Ausbildung zum Grafikdesigner absolviert werden.

Wusstest du schon, dass...

  • in der Eignungsprüfung zum Grafikdesigner Aufgaben wie zum Beispiel „Wie bekommen Sie die vorletzte Gurke aus dem Glas ohne eine Gabel, einen Löffel oder die Finger zu benutzen? Schreiben Sie den Vorgang in wenigen kurzen Sätzen nieder und stellen Sie die einzelne Phasen zeichnerisch dar“ vorkommen können?
  • Bücher wie zum Beispiel ‚Mythos Mappe‘ bei der Vorbereitung und Erstellung deiner Bewerbungsmappe eher nicht empfehlenswert sind? Viele Dozenten und Mitbewerber kennen diese Literatur, sodass die Inspiration für individuelle Arbeiten eher fragwürdig ist.
  • es keine vollkommen einheitliche Beschreibung des Grafikdesigners gibt? Das liegt an unterschiedlichen Faktoren, unter anderem an den nicht vorhandenen Standards in Ausbildung, Terminologie, sowie Theorie und Praxis.
  • das Berufsfeld Grafikdesign in New York seine Anfänge hatte? Erst in den 1960er oder 1970er Jahren etablierte sich mit Niederlassungen amerikanischer Werbeagenturen in Deutschland das Arbeitsfeld auch hierzulande.
  • es staatlich zugelassene Online-Grafikkurse gibt?

Wenn du dich dazu entschieden hast Grafikdesigner zu werden, kannst du dich auf kreative, abwechslungsreiche und spannende Aufgaben freuen, die du oft in Kooperation mit anderen Personen ableistest, zum Beispiel mit Auftraggebern oder Creative Directors. Du hast als Grafikdesigner also auch etwas mit Menschen zu tun. Und denke daran: Mit professioneller Ausbildung als Grafikdesigner bleibst du dir treu und bist zu Weihnachten und auf jedem Geburtstag der Held des Abends, denn mit deinen selbst designten Geschenken kann kein Parfum mithalten, Schokopralinen sowieso nicht. Außerdem machen eigens entworfene Bilder oder selbst gebastelte Webseiten nicht dick.

Ach ja, bevor du deine Ausbildung als Grafikdesigner starten kannst, musst du von deiner Eignung für diesen Beruf überzeugen. Dafür musst du in der Regel eine Mappe mit eigenen Arbeiten anfertigen und beim jeweiligen Bildungsträger einreichen. Häufig werden bestimmte Themen und Inhalte für die Erstellung dieser Designmappe von der Bildungsinstitution vorgegeben. Zusätzlich führen manche Schulen und Universitäten eine oder mehrere Aufnahmeprüfungen durch. Du musst also echt zeigen, dass du es drauf hast, wenn du Grafikdesigner werden möchtest. Aber das schaffst du schon!

Du solltest Grafikdesigner/in werden, wenn …

  1. du dein gestalterisches und kreatives Talent schon dein ganzes Leben lang zum Beruf machen willst.
  2. dir der Computer als ständiger Arbeitsplatz willkommen ist.
  3. Kommunikativität zu deinen Stärken gehört.

Du solltest auf keinen Fall Grafikdesigner/in werden, wenn …

  1. du nicht damit leben kannst, dass du deine kreativen Dienste unter den Scheffel des Kunden/Auftraggebers stellen musst.
  2. deine Kreativität und dein Schöpfungsdrang nur phasenweise auftreten.
  3. möglicher Stress, Überstunden und Termindruck dir Bauchschmerzen beim bloßen Gedanken daran bereiten.