Ausbildung als Medientechnologe/-technologin

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Medientechnologe/-technologin Berufsbild

Du kannst nicht nur unter Druck sondern auch mit Druck gut arbeiten? Beim Pizzaessen interessiert dich der Aufdruck des Pizzakartons mehr als die Inhaltsstoffe der Speise? Das klingt ganz nach einem angehenden Medientechnologen - im Bereich Druck, Siebdruck oder Verarbeitung! Wenn du ein gutes Auge für Farben hast und dich nicht davor scheust, mit großen Maschinen zu arbeiten, sind das gute Voraussetzungen für diesen Beruf. Medientechnologen richten nicht nur die Druckmaschinen ein, sie überwachen auch den gesamten Druckprozess, um so die Qualität des Endproduktes sicherzustellen. Natürlich darf bei all der Genauigkeit die Kreativität nicht verloren gehen. In der Ausbildung als Medientechnologe arbeitest du eng mit Kunden zusammen und entwirfst je nach Wunsch Einladungen für Goldene Hochzeiten oder Hochglanzkataloge, in denen Firmen ihre aktuellen Angebote darstellen können.

Die drei Schwerpunkte der Medientechnologen-Ausbildung:

Worum geht es in der Ausbildung als Medientechnologe?

Der Beruf des Medientechnologen ist sehr vielseitig. Neben Kreativität und Genauigkeit solltest du dich auch für Technik begeistern können. Bei Digitaldrucken beispielsweise spielt der technische Fortschritt eine große Rolle. Das Druckbild wird hierbei direkt von einem Computer in eine Druckmaschine übertragen. Aber auch Traditionen kommen in diesem Ausbildungsberuf nicht zu kurz. So bestehen die druckenden Flächen beim Offsetdruck aus Fett anziehendem Material, an dem die Farbe hängen bleibt. Beim Tiefdruck wiederum wird mit Walzen gearbeitet, in die das Druckbild graviert wird.

Wie läuft die Ausbildung als Medientechnologe ab?

Die Ausbildung zum Medientechnologen kann schulisch oder dual erfolgen. Während der dualen Ausbildung zum Medientechnologen durchläufst du drei Phasen, in die sich die Ausbildung aufteilt: betrieblich, schulisch und überbetrieblich. Während des betrieblichen Teils bist du überwiegend in Produktionshallen tätig und bedienst unter Anleitung erfahrener Kollegen Druckmaschinen. Je nach Aufteilung findet der schulische Unterricht in der Berufsschule in Blockform oder ein- bis zweimal wöchentlich statt. Hier lernst du vor allem viel Mathematik, da die Berechnung von Flächen, Maßen und Gewichte für einen Medientechnologen sehr wichtig sind. Auch das Fach Werken/Technik ist ein bedeutendes Fach, da du hier lernst, wie du mit Störungen beim Druckprozess umzugehen hast oder den Papierlauf sicherst. Sollte ein Betrieb nicht alle nötigen Ausbildungsinhalte vermitteln können, müssen die fehlenden Qualifikationen überbetrieblich abgedeckt werden. Wenn du eine schulische Ausbildung zum Medientechnologen durchläufst, ist der Fokus auf Projekte und Praktika gerichtet. Die Theorie wird dir in der Schule vermittelt; die praktischen Kenntnisse erlernst du bei Projektarbeiten und während Praktikumsphasen im Betrieb.

Übrigens gibt es im Grunde genommen drei verschiedene Ausbildungen im Bereich Drucktechnik. Es liegt an dir dich zu entscheiden, was du nach deiner Ausbildung am liebsten sein möchtest:

Als Medientechnologe Druck bist du - wie der Namen schon sagt - für das Drucken zuständig. Also steuerst und überwachst du den Druck von verschiedenen Erzeugnissen, aus denen dann später beispielsweise eine Werbeprospekt, ein Buch oder ähnliches hergestellt wird.
Als Medientechnologe Siebdruck machst du grob gesagt das Gleiche wie im Druckbereich. Allerdings beschäftigst du dich in diesem Bereich ausschließlich mit Siebdruck, indem du z. B. Siebdruckvorlagen und die passenden Druckformen herstellst.
Als Medientechnologe Druckverarbeitung ist es deine Aufgabe, aus den Printerzeugnissen, die im Druck und / oder dem Siebdruck hergestellt wurden, Produkte herzustellen. Du überprüfst zunächst die bedruckten Bögen und richtest dann die nötigen Maschinen so ein, dass sie die Zeitschrift, das Buch, der Kalender etc. hergestellt werden.

Wusstest du schon, dass...

  • der Beruf der Medientechnologen Druck/Siebdruck/Verarbeitung ein ganz junger ist? Er ist erst seit 2011 staatlich anerkannt.
  • Flexodruck hauptsächlich beim Bedrucken von Verpackungsmitteln aus Kunststoff, Papier, Karton und Pappe zum Einsatz kommt?
  • ein Rakelmesser (franz. für Abstreichholz) überflüssige Farbe abstreicht?
  • UV-Farben neben einem hohen Anteil an Bindemittel aus Farbpigmenten, Additiven und Fotoinitiatoren bestehen?
  • Mitte des 18. Jahrhunderts erste Anilinfarben im Tapetendruck verwendet wurden?
  • die Prüfungsaufgaben vom ZFA Druck-Medien bereitgestellt werden?
  • der Offsetdruck ein indirektes Flachdruckverfahren ist, das im Bücher- und Zeitungsdruck weit verbreitet ist?

Mit Spaß an der Teamarbeit wird die 36-monatige Ausbildung sicher wie im Flug vergehen und du wirst es kaum erwarten können, in den richtigen Berufsalltag einzutauchen. Zusammenarbeit wird im Beruf des Medientechnologen auf jeden Fall ganz groß geschrieben. Wenn du deine Ausbildung zum Medientechnologen erfolgreich absolviert hast, hast du natürlich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Du könntest deinen Meister in der Fachrichtung Printmedien machen oder dich zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Druck- und Medientechnikfortbilden lassen. Und wenn du mal Uni-Luft schnuppern willst, steht auch einem Bachelor in Verpackungstechnik oder Medienproduktion nichts im Wege.

Du solltest Medientechnologe/-technologin werden, wenn …

  1. du kein Problem mit Maschinenlärm hast.
  2. du den Geruch von Chemikalien, Lösungen und Farben nicht schlimm findest.
  3. du gut mit Termindruck umgehen kannst.

Du solltest auf keinen Fall Medientechnologe/-technologin werden, wenn …

  1. du nicht teamfähig bist.
  2. du dich nicht lange auf eine Sache konzentrieren kannst.
  3. du nicht mit Maschinen arbeiten willst.