Ausbildung zum Parkettleger/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Parkettleger/in Berufsbild

Was macht ein Parkettleger?

Na klar, er verlegt Parkett. Doch ganz so einfach und monoton ist es dann doch nicht. Wer denkt, der Beruf des Parkettlegers beschränke sich nur auf das Verlegen von Parkett, befindet sich auf dem Holzboden – äh, Holzweg. Versiegeln, verlegen, verschönern: Mit dieser Ausbildung im Handwerk lässt du Bodenbeläge aus Holz und Kork im besten Glanz erstrahlen. Durch die immer wechselnden Baustellen bist du außerdem ständig auf Achse und an völlig unterschiedlichen und abwechslungsreichen Orten tätig. Nachdem du frisch gebackene Eigenheimbesitzer mit einem neuen Parkettboden im Wohnzimmer beglückt hast, findest du dich eine Woche später vielleicht schon in einem Altbau wieder, um das alte und abgelaufene Parkett zu restaurieren. Wenn dich das Aufgabengebiet sowie die wechselnden Einsatzorte reizen und du am Bodenhandwerk interessiert bist, sind Parkettböden vielleicht die Bretter, die für dich die Welt bedeuten.

Wie verläuft die Ausbildung?

Die Ausbildungsdauer wird vom Zentralverband für Parkett und Fußbodentechnik auf drei Jahre festgelegt und deutschlandweit von den Innungen betreut, die den Handwerkskammern (HWK) unterstehen. Vereinfacht gesagt sind Innungen die Nachfolger der Zünfte. Eine bestimmte Handwerksgruppe schließt sich in einem übergeordneten Verband zusammen, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten, und bildet so eine Innung. In der Berufsschule erlernst du die Grundlagen des Berufes, beispielsweise das Vermessen von Räumen oder technisches Zeichnen. Außerdem eignest du dir das nötige Fachwissen über Fußbodentechnik und die unterschiedlichen Materialien an. Du legst in der Berufsschule praktisch das Fundament für deine weitere berufliche Zukunft. Das theoretische Wissen der Berufsschule wendest du bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr in einem Betrieb an und wirst gleich vom Start weg in die praktischen Tätigkeiten eines Parkettlegers eingeführt. Bevor die eigentliche Arbeit überhaupt beginnen kann, gilt es einiges an Vorarbeit zu leisten. Ganz am Anfang steht der Kunde, den du fachmännisch berätst und bei der Wahl des richtigen Bodens zur Seite stehst. Ist der Auftrag erteilt, muss der Raum erst einmal auf Herz und Nieren geprüft werden. Stimmt die Temperatur? Wie sieht es mit der Luftfeuchtigkeit aus? Ist der Untergrund eben? Im Anschluss wird der Raum vermessen, das benötigte Material errechnet und zurechtgeschnitten. Dann geht es an die Arbeit. Mathematik ist dabei ein wichtiger Begleiter für Bodenleger, weshalb du vor Zahlen und Rechnungen keine Angst haben solltest. Taschenrechner und Zeichenpapier zählen beim Innenausbau genauso zu deinen Werkzeugen wie Hammer und Säge.

Parkett ist zwar teurer als Laminat oder PVC, dafür aber äußerst robust, langlebig und pflegeleicht, weshalb die Verlegung von komplett neuem Parkett nicht immer nötig ist. Während die Konkurrenzbodenbeläge nach einiger Zeit komplett erneuert werden müssen, bietet sich bei Parkett meistens die Möglichkeit, den Boden durch Abschleifen und Versiegeln zu restaurieren. Insbesondere bei alten Parkett- oder Holzfußböden mit ausgefallenen und komplizierten Verlegemustern wie dem „Fischgrätmuster“ lohnt sich die Restauration – hier kommt dann der Parkettleger beziehungsweise die Parkettlegerin ins Spiel. 

Wusstest du schon, dass...

  • die Härte von Parkettböden messbar ist? Der Härtegrad von Parkettböden wird in Brinell angegeben.
  • die ältesten Dielenböden der Welt über 800 Jahre alt sind? Gefunden wurden sie in norwegischen Blockhütten.
  • Parkettböden das Raumklima regulieren können? Das Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und in trockenen Phasen wieder abgeben.
  • das Parkettlegerhandwerk aus dem Tischler- und Schreinerhandwerk hervorging?
  • Parkettleger auch Linoleum-, Kork-, Kautschuk-, Teppich- und PVC-Böden verlegen?

Was sollte ich mitbringen um Parkettleger zu werden?

Da du viel in gebückter Haltung arbeitest, solltest du für die Ausbildung als Parkettleger einen gesunden Rücken und belastbare Knie mitbringen. Generell solltest du körperlich top in Schuss sein. Für den Beruf als Parkett- oder auch Bodenleger brauchst du übrigens mindestens einen Hauptschulabschluss. Außerdem sind handwerkliches Geschick sowie technisches Verständnis und eine sorgfältige Arbeitsweise für die Ausbildung sehr wichtig. Nachdem du den Raum vermessen, alles ausgerechnet und das Material zusammengeschnitten hast, wäre es doch ärgerlich festzustellen, dass es am Ende nicht ganz passt und ein hässlicher Spalt zwischen Boden und Wand zurückbleibt – Parkettlegen ist eben Millimeterarbeit. Auf Holz klopfen und darauf hoffen, dass am Ende alles passt, funktioniert in den seltensten Fällen. Wenn du aber immer saubere Arbeit leistest und im letzten Ausbildungsjahr deine Gesellenprüfung bestehst, dann bist du offiziell ein ausgebildeter Parkettleger! Für 2016 gibt es übrigens noch freie Ausbildungsplätze. Worauf wartest du?

Du solltest Parkettleger/in werden, wenn …

  1. du nicht den ganzen Tag am Computer sitzen möchtest, sondern viel lieber anpackst.
  2. deine Arbeitsweise sorgfältig und genau ist.
  3. es dir gefällt, mit deinen eigenen Händen etwas zu schaffen, was du am Ende des Tages bewundern kannst.

Du solltest auf keinen Fall Parkettleger/in werden, wenn …

  1. dir handwerkliches Geschick und technisches Verständnis fehlen.
  2. Mathe dir in der Schule schon immer die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat.
  3. du Probleme mit dem Rücken hast und körperlich nicht fit bist.