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  1. Bianca Schwendemann

Interview mit Bianca Schwendemann

Bianca Schwendemann
Bachelor of Arts - Soziale Arbeit
24 Jahre
1. Semester
Wie bist du an dein duales Studium gekommen?

Über eine Freundin, die ebenfalls beim Landratsamt arbeitet, habe ich vom Angebot des dualen Studiums im Bereich Soziale Arbeit erfahren und war sofort von den vielfältigen Möglichkeiten begeistert. Durch meine langjährige Mitgliedschaft beim Deutschen Roten Kreuz und einem mehrwöchigen Praktikum bei der Caritas konnte ich bei der Bewerbung bereits erste Erfahrungen im sozialen Bereich vorweisen – die Zeit bis zum Studium habe ich zusätzlich als Betreuerin von Menschen mit Behinderung in einer Werkstatt der Lebenshilfe überbrückt. Zuvor hatte ich auch schon eine Ausbildung absolviert und verfügte damit bereits über erste Berufserfahrung, war also nicht „frisch vom Abi“ – das alles kam mir nicht nur im Bewerbungsprozess zugute, sondern vor allem auch jetzt im Studium bei meiner Praxiseinrichtung, der Kommunalen Arbeitsförderung (KOA), und im Umgang mit den Menschen.

Was hast du von deinem Studium erwartet und haben sich deine Wünsche bis jetzt erfüllt?

Von meinem Studium erwartete ich aufgrund des regelmäßigen Wechsels zwischen Theorie und Praxis eine sehr spannende, lehrreiche Zeit und vor allem viel Kontakt und Zusammenarbeit mit hilfebedürftigen Menschen. Gerade in der Sozialen Arbeit finde ich dieses Studienkonzept überaus sinnvoll: Gesprächsführung oder Selbstreflexion sind nur zwei von vielen professionellen Handwerkszeugen eines Sozialarbeitenden, die man sich meiner Meinung nach fast ausschließlich im direkten Kontakt mit den Klienten/-innen aneignen kann. Besonders toll finde ich, dass ich bei mehreren Kolleginnen und Kollegen in den Beratungsgesprächen hospitieren darf. Dadurch gewinne ich vielseitige
Einblicke, da jeder seine eigenen (sozialpädagogischen) Methoden hat.

Welche Aufgaben machen dir besonders viel Spaß?

Auf jeden Fall die Beratungsgespräche mit den Klientinnen und Klienten, die ich bisher zwar überwiegend noch als Beobachterin begleite, von denen ich für meine berufliche und persönliche Entwicklung jedoch am meisten profitiere. Jeder Mensch ist anders und individuell – das macht die Arbeit für mich so reizvoll und jeden Tag herausfordernd. Gerade bei den Kundinnen und Kunden der KOA weiß man nie, wer als nächstes durch die Türe kommt: die Arbeitslosigkeit ist letztendlich nur ein Symptom, die aus ganz unterschiedlichen sozialen und persönlichen Problemen resultiert. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass ich viele Verwaltungsarbeiten bereits eigenverantwortlich erledigen darf. Auch das Aktenstudium ist immer wieder interessant, durch das ich mich auf anstehende Gespräche mit Klientinnen und Klienten vorbereite. Von den vielen Hospitationen, die ich bereits machen durfte, hat mir der Außendienst besonders gut gefallen, bei dem ich die Menschen gemeinsam mit einem Kollegen zuhause in ihrem gewohnten Umfeld besucht habe.

Fühlst du dich von deiner Praxisstelle ausreichend betreut?

Meine Anleiterin kümmert sich sehr gut um mich: sie legt den Fokus auf meine persönliche Entwicklung, die wir beide aufgrund des ständigen Umgangs mit Menschen und sozialen Problemen als mindestens ebenso wichtig erachten wie den theoretischen Input aus der Hochschule. Auch meine Kolleginnen und Kollegen haben mich mit offenen Armen empfangen, mir viele interessante Hospitationen in anderen Abteilungen der KOA ermöglicht und den Praxiseinstieg damit sehr leicht gemacht! Mit dem Landratsamt Ortenaukreis habe ich definitiv die richtige Ausbildungseinrichtung an meiner Seite und freue mich auf die kommenden zweieinhalb Jahre, die mich noch erwarten.

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch für ein duales Studium beim Landratsamt Ortenaukreis interessieren?

Empathie, Offenheit und vor allem Unvoreingenommenheit sind wichtige Eigenschaften, die jede/-r Interessent/-in grundlegend mitbringen sollte.
Ich würde auch jedem empfehlen, vorab Erfahrungen im sozialen Bereich zu sammeln – zum Beispiel über ein Freiwilliges Soziales Jahr. Das kommt nicht nur in der Bewerbung gut an, sondern wird auch später während des Studiums hilfreich sein. Auch Quereinsteiger/-innen wie ich haben gute Chancen auf eine Ausbildung beim Landratsamt, jedoch sollte aus dem Lebenslauf oder der persönlichen Begründung auf jeden Fall eine plausible Erklärung für den beruflichen Wechsel und natürlich eine gesunde Portion Motivation ersichtlich werden.
Des Weiteren sollte man sich Gedanken darüber machen, in welchem Bereich der Sozialen Arbeit man sein Studium absolvieren möchte. Das Landratsamt offeriert eine große Bandbreite an Fachrichtungen bei den verschiedenen Ämtern - die Kommunale Arbeitsförderung ist nur eine von vielen möglichen Praxisstellen.