Was soll denn eine überbetriebliche Ausbildung sein? Wie läuft das ab? Und was ist der Unterschied zu einer normalen dualen Ausbildung?
Fragen, die wir immer wieder lesen. Und wir können eure Verwirrung voll verstehen! Aber keine Sorge: Auf dieser Seite erklären wir dir, was dich bei einer überbetrieblichen Ausbildung erwartet. Und außerdem beantworten auch alle anderen Fragen, die euch zu diesem Thema unter den Nägeln brennen.
In diesem Ratgeber erfährst du unter anderem …
📚 … was eine überbetriebliche Ausbildung überhaupt ist.
🏭 … wo überbetriebliche Ausbildungen stattfinden und wie sie ablaufen.
💰 … wie viel du in einer überbetrieblichen Ausbildung verdienst.
🧰 … wie du dich auf einen überbetrieblichen Lehrgang vorbereitest.
Überbetriebliche Ausbildung heißt: Du lernst Dinge, die dein Ausbildungsbetrieb dir nicht zeigen kann – zum Beispiel besondere Techniken oder den Umgang mit bestimmten Maschinen. Dafür gehst du für ein paar Tage oder Wochen in spezielle Werkstätten oder Bildungszentren.
Die Begriffe klingen zwar ähnlich, aber sie meinen etwas ganz anderes – also gut aufpassen!
In der überbetrieblichen Ausbildung hast du einen ganz normalen Ausbildungsbetrieb, bekommst aber für bestimmte Inhalte extra Schulungen in Bildungszentren oder Werkstätten. Das ergänzt deine Ausbildung im Betrieb. In der außerbetrieblichen Ausbildung hast du keinen Ausbildungsbetrieb – stattdessen lernst du alles in einer speziellen Einrichtung, zum Beispiel bei einem Bildungsträger. Organisiert wird das oft vom Jobcenter oder der Agentur für Arbeit.
Vereinfacht gesagt, ist die betriebliche Ausbildung die „ganz normale“ Berufsausbildung mit einem festen Ausbildungsbetrieb. In einer überbetrieblichen Ausbildung hast du zusätzlich noch Lehrgänge außerhalb deines Betriebes.
Überbetriebliche Ausbildungen gibt es, damit Azubis Inhalte lernen können, die kleine oder spezialisierte Betriebe nicht selbst vermitteln können.
Manche Ausbildungsbetriebe sind einfach zu klein oder haben nur wenige Mitarbeiter und können dir deshalb nicht alles zeigen, was du für deinen Beruf brauchst. Und damit du trotzdem top vorbereitet bist, gibt’s überbetriebliche Phasen.
Überbetriebliche Lehrgänge finden in speziellen Bildungszentren statt – zum Beispiel in Berufsbildungszentren, Fachschulen oder spezialisierten Werkstätten von Verbänden. Solche überbetrieblichen Ausbildungsstätten werden häufig von der IHK oder der Handwerkskammer organisiert.
📍 Typische Orte für die überbetriebliche Ausbildung sind:
Überbetriebliche Lehrgänge sind vor allem in handwerklichen Berufen stark vertreten. Es gibt aber noch weitere typische Berufe, in denen man eine überbetriebliche Lehre absolviert.
Eine überbetriebliche Ausbildung läuft so ab, dass sich Praxisphasen im Betrieb, Schulunterricht und überbetriebliche Lehrgänge abwechseln.
Der Ablauf ist meistens so: Dein Betrieb und die Kammer legen fest, wann du die Lehrgänge besuchst. Du bekommst dazu eine Einladung mit allen Infos (Ort, Dauer, Inhalte). Die ÜBA findet blockweise statt, also an mehreren Tagen oder Wochen am Stück, und wird in deinen Ausbildungsplan integriert.
Überbetriebliche Lehrgänge werden von deinem Ausbildungsbetrieb und der Kammer festgelegt – du bekommst die Termine automatisch.
Schau in deinen Ausbildungsvertrag oder frag bei deinem Ausbilder bzw. der zuständigen Kammer (z. B. Handwerkskammer oder IHK) nach. Dort erfährst du genau, ob und wie viele überbetriebliche Lehrgänge in deinem Beruf vorgesehen sind – und wie wichtig sie für deine Prüfungsvorbereitung sind.
In vielen Handwerks- und Ausbildungsberufen ist die überbetriebliche Ausbildung Pflicht. Das heißt: Die Lehrgänge sind im Ausbildungsrahmenplan oder sogar in deinem Ausbildungsvertrag festgelegt.
In der Regel nein. Wenn die ÜBA in deinem Ausbildungsplan vorgesehen ist, bist du verpflichtet, daran teilzunehmen. Fehlen ohne wichtigen Grund (z. B. Krankheit mit Attest) kann sogar als Verletzung deiner Ausbildungspflichten gewertet werden.
Überbetriebliche Lehrgänge dauern je nach Beruf einige Tage bis mehrere Wochen – und finden meist mehrmals während der Ausbildung statt.
Eine eigene Prüfung nur für die überbetriebliche Ausbildung gibt es nicht. Die überbetrieblichen Lehrgänge (ÜBA) sind Teil deiner regulären Ausbildung und bereiten dich auf deine Zwischen‑ und Abschlussprüfung vor.
Das bedeutet:
Wie viel du in der überbetrieblichen Ausbildung verdienst, lässt sich ganz einfach beantworten: Auch während der überbetrieblichen Lehrgänge bekommst du dein ganz normales Ausbildungsgehalt. Sie gehören schließlich offiziell zu deiner Berufsausbildung. Wie hoch genau deine Ausbildungsvergütung ausfällt, ist natürlich von Beruf zu Beruf unterschiedlich.
Ja – in vielen Fällen gibt es Zuschüsse, wenn du für eine überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) unterwegs bist. Schließlich können zusätzliche Kosten entstehen, wenn du für ein paar Tage oder Wochen nicht in deinem Ausbildungsbetrieb, sondern in einem Bildungszentrum bist.
Was heißt das konkret?
🚍 Fahrtkosten: Meist bekommst du die Kosten für Bus, Bahn oder sogar einen Teil deiner Autofahrt erstattet.
🛏️ Unterkunft: Wenn das Bildungszentrum weit weg ist, wird eine Unterkunft bezahlt oder bezuschusst.
🍽️ Verpflegung: Manche Zentren bieten Mahlzeiten kostenlos oder vergünstigt an.
Du musst die Lehrgänge nicht selber bezahlen. Die Kosten für die Lehrgänge übernehmen in der Regel entweder:
dein Ausbildungsbetrieb oder die Handwerkskammer / IHK oder die Agentur für Arbeit.
Überbetriebliche Lehrgänge sind eine super Chance, dein Wissen und Können zu erweitern – aber sie sind auch ein bisschen anders als dein normaler Ausbildungsalltag im Betrieb. Damit du perfekt vorbereitet bist, solltest du dich schon vorher informieren, was dich erwartet. Kläre mit deinem Ausbildungsbetrieb oder direkt mit dem Bildungszentrum, welche Inhalte auf dich zukommen, und nimm dir Zeit, dich mental und organisatorisch darauf einzustellen. So kannst du das Beste aus der ÜBA-Phase herausholen und das Gelernte später im Betrieb richtig anwenden.
In der Regel bekommst du für die überbetriebliche Ausbildung alles, was du brauchst, direkt vom Bildungszentrum gestellt – egal ob Werkzeuge, Maschinen oder Materialien. Trotzdem lohnt es sich, vorher zu klären, ob du bestimmte persönliche Ausrüstung mitbringen musst. In Handwerksberufen sind zum Beispiel oft Sicherheitsschuhe oder Arbeitskleidung Pflicht.
💡 Tipp: Frag rechtzeitig bei deinem Ausbilder nach, damit du am ersten Tag nicht überrascht wirst.
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