Du sitzt vor einem leeren Blatt oder einer leeren Tabelle und sollst einen Tagesbericht schreiben? Dann fragst du dich wahrscheinlich: Wie geht das eigentlich und was gehört da rein? Keine Sorge, das geht vielen so!
Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie’s geht – mit konkreten Infos, einfachen Beispielen, hilfreichen Tipps und praktischen Vorlagen.
Ein Tagesbericht ist ein kurzer Text, den du (täglich) während deines Praktikums für deine Schule schreibst. Darin hältst du fest, was du im Praktikum gemacht, gesehen und gelernt hast. Damit ist der Tagesbericht ein wichtiger Bestandteil des Praktikumsberichts.
Manche Schulen lassen dir die Wahl: Du kannst entweder einen Tagesbericht oder einen Wochenbericht schreiben. Was genau gefordert ist, sagt dir dein Lehrer oder deine Lehrerin.
Tagesbericht | Wochenbericht |
---|---|
ein ganzer Tag | fasst mehrere Tage zusammen |
detailliert (Angabe von Stunden) | übersichtlich |
wird täglich geschrieben | wird einmal die Woche geschrieben |
Du kannst den Tagesbericht auf zwei Arten schreiben:
In welcher Form du den Tagesbericht schreiben sollst, steht in den Vorgaben deiner Schule. Gibt es keine dann frag bei deinem Lehrer bzw. deiner Lehrerin nach.
Wichtig: Beim Tagesbericht musst du keinen langen Roman schreiben! Wichtig ist, dass du deine Aufgaben ehrlich und verständlich beschreibst – und zwar in deinen eigenen Worten.
Mach dir jeden Tag Notizen! Wenn du den Bericht erst ein paar Tage später schreibst, wirst du dich nicht mehr an jedes Detail erinnern können. Die kurzen Notizen helfen deiner Erinnerung auf die Sprünge.
Der tabellarische Tagesbericht ist die beliebteste Form, denn er ist schnell geschrieben und liefert einen super Überblick über deinen Praktikumstag.
Deine Erlebnisse trägst du in einer Tabelle ein, die meistens aus zwei Spalten besteht:
Mit der Tabelle sieht man auf einen Blick, was du an diesem Tag gemacht hast.
Schülerpraktikum in einer Autowerkstatt
3. Praktikumstag (01.10.2025)
Zeitraum | Aufgaben |
---|---|
08:00–08:30 | Teambesprechung und Sicherheitsregeln erklärt bekommen |
08:30–10:00 | Reifenwechsel an einem VW-Golf: Werkzeuge gereicht und beobachtet |
10:00–10:15 | Frühstückspause |
10:15–12:00 | Ölwechsel bei einem Opel Corsa: Ölfilter gereicht, Altöl entsorgt |
12:00–12:45 | Mittagspause |
12:45–14:30 | Batterietest durchgeführt: Spannung geprüft, Ergebnisse notiert |
14:30–15:30 | Werkstatt aufgeräumt: Werkzeuge gereinigt und sortiert |
15:30–16:00 | Besprechung mit Betreuer: Nachbesprechung des Tages und Aufgaben für morgen besprochen |
Info: Der tabellarische Tagesbericht muss nicht super ausführlich und spannend sein – es ist eher eine Art Protokoll. Notiere möglichst genau, was du wann gemacht hast. Auch wenn du „nur beobachtet“ oder Werkzeug gereicht hast, ist das vollkommen okay.
Ein ausführlicher Tagesbericht ist ein Fließtext. Du kannst es dir wie einen Erlebnisbericht vorstellen – du erzählst in Ich-Form und ganzen Sätzen, was du gemacht, was du gelernt und wie du dich dabei gefühlt hast. Orientiere dich dabei an folgendem Aufbau:
Schülerpraktikum in einer Kfz-Werkstatt (3. Tag)
Heute war mein dritter Tag in der Werkstatt. Morgens haben wir zuerst eine kurze Teambesprechung gemacht, bei der mir erklärt wurde, welche Aufgaben heute anstehen.
Danach durfte ich bei einem Reifenwechsel an einem Audi A3 mithelfen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, die Schrauben im richtigen Kreuzmuster anzuziehen und wie man das Drehmoment richtig einstellt. Das war neu für mich und ich fand es spannend, dass so kleine Details später eine große Rolle spielen.
Anschließend habe ich bei der Fehlerdiagnose an einem Fahrzeug mit einem Diagnosegerät zugeschaut. Der Mechaniker hat mir erklärt, wie man den Fehlerspeicher ausliest und woran man erkennt, ob ein Sensor defekt ist. Ich durfte die Fehlermeldung selbst am Laptop suchen und löschen – das war mein Highlight heute.
Am Nachmittag habe ich die Werkstatt aufgeräumt und Werkzeug geputzt und sortiert. Auch wenn das keine besonders spannende Aufgabe war, habe ich dabei gemerkt, wie wichtig Ordnung ist, damit später alle zügig arbeiten können.
Insgesamt war der Tag sehr lehrreich. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich heute zum ersten Mal aktiv etwas an einem Auto machen durfte. Ich hoffe, dass ich im Laufe des Praktikums noch öfter solche Aufgaben übernehmen kann.
Fazit: Die Fließtext-Variante ist umfangreicher und etwas aufwändiger als der tabellarische Tagesbericht. Dafür kannst du aber besser auf deine Erlebnisse und Gefühle eingehen. Beide Formen haben ihre Vorzüge. Am Ende entscheidet deine Lehrkraft, welche Form du nutzen sollst.
Beim Inhalt gibt es die größten Unsicherheiten: Was gehört rein, was nicht? Ob Tabelle oder Fließtext, diese vier Punkte solltest du immer beachten:
Schreib konkret auf, welche Tätigkeiten du gemacht, erledigt oder beobachtet hast.
Beispiele:
✅ „Ich durfte beim Ölwechsel helfen.“
✅ „Ich habe Akten sortiert und digitalisiert.“
✅ „Ich habe bei einem Beratungsgespräch zugehört.“
Notiere, wo genau du gearbeitet hast. Bei größeren Betrieben kann es sein, dass du in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt wirst.
Beispiele:
✅ „Ich war heute in der Logistikhalle.“
✅ „Ich durfte mit einer Kollegin in den Außendienst und wir haben einen Kunden besucht.“
Insbesondere beim ausführlichen Tagesbericht geht es nicht nur darum, was du gemacht hast, sondern auch, was du gelernt, verstanden oder zum ersten Mal gesehen hast.
Beispiele:
✅ „Ich habe gelernt, wie ein Reifen richtig montiert wird.“
✅ „Ich verstehe jetzt, wie eine Bewerbung richtig sortiert wird und worauf es dabei ankommt.“
✅ „Mir wurde erklärt, wie man mit Kunden am Telefon umgeht.“
4. Eindrücke/Bewertung: Was hat mir gut gefallen, was nicht? Wie habe ich mich gefühlt?
Schildere deine Eindrücke des Tages. Dabei darfst du auch kritisch sein. Aber: bleib sachlich, ehrlich und übertreibe nicht!
Beispiele:
✅ „Am Anfang war ich nervös, aber das Team war sehr hilfsbereit.“
✅ „Mir hat gefallen, dass ich so viel selbst machen durfte.“
✅ „Die Aufgabe war eintönig, aber ich verstehe, warum sie wichtig ist.“
Ein Tagesbericht ist kein Tagebuch und auch kein Chat mit Freunden. Es gibt also ein paar Dinge, die du besser weglassen solltest.
Tipp: Stell dir vor du sprichst direkt mit deinem Lehrer und erzählst über das Praktikum. Was du deinem Lehrer nicht erzählen würdest, gehört auch nicht in den Tagesbericht.
Normalerweise bekommst du von deiner Schule eine Vorlage für den Tagesbericht. Wenn nicht, kannst du unsere Word-Vorlage nutzen. Die ist voll anpassbar und kann digital oder per Hand ausgefüllt werden.
Das kommt auf die Vorgaben deiner Schule und die Form des Tagesberichts an.
Tipp: Bleib möglichst konkret und verzichte auf lange und ungenaue Ausschweifungen.
Keine Sorge: Nicht jeder Praktikumstag ist aufregend – das ist ganz normal!
Wichtig ist, dass du trotzdem ehrlich und konkret schreibst, was du genau gemacht hast und nichts dazuerfindest. Auch einfache oder wiederholende Aufgaben gehören in den Bericht. Bei Aufgaben, die du mehrfach machst, kannst du zeigen, dass du dazu gelernt hast.
Beispiel: „Heute habe ich wie gestern Rechnungen sortiert. Ich konnte die Aufgaben selbstständiger erledigen und wusste genau, worauf ich achten muss.“
Manchmal gibt es Aufgaben, die jeden Tag anfallen. Das gehört einfach zum Arbeitsalltag dazu. Statt immer nur das Gleiche zu schreiben, kannst du zeigen, wie du dich weiterentwickelt hast.
Beispiel 1: „Wie in den letzten Tagen habe ich morgens Pakete sortiert. Heute ging es schneller, weil ich die Abläufe mittlerweile genau kenne.“
Beispiel 2: „Die Aufgabe war gleich wie gestern, aber heute durfte ich sie allein machen.“
Tipp: Zeig, was sich verändert hat – zum Beispiel:
Du siehst also: Auch ein langweiliger Tag kann zeigen, dass du etwas dazugelernt hast – und darum geht’s!
Wenn sich Aufgaben ähneln, kann es mitunter ganz schön schwierig sein, den Tagesbericht abwechslungsreich zu gestalten. Diese Tipps helfen dir dabei:
Es ist einfach wichtig, dass du dir jeden Tag Notizen machst. Gerade kleine Beobachtungen sind oft Gold wert, denn sie helfen dabei, den Tagesbricht abwechslungsreich zu gestalten.
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