<- Zurück zur Übersicht
  1. Holger Walter Weitzel-Zimmer

Interview mit Holger Walter Weitzel-Zimmer

Holger Walter Weitzel-Zimmer
Technischer Ausbilder/ fachliche Werkstattleitung
1. Wie sah Ihr beruflicher Werdegang bei Dentsply Sirona aus? Wie lange sind Sie schon bei Dentsply Sirona?

Seit dem 10. Oktober 2005 bin ich beim Unternehmen Dentsply Sirona tätig. Gebürtig bin ich aus Oberhessen, wo ich auch meine Aus- und Weiterbildung absolviert habe. Auf das Unternehmen bin ich aufmerksam geworden, in dem ich gezielt über Stellenbörsen im Internet nach einer Stelle als „technischer Ausbilder“ im Umkreis von 150 km um meinen Heimatort gesucht habe. Angefangen habe ich im Jahr 2005 als technischer Ausbilder, seit 2016 bin zusätzlich auch für die fachliche Leitung der technischen Ausbildungswerkstatt zuständig. Auch nach über 15 Jahren komme ich jeden Tag gerne in unser Unternehmen und kann sagen, dass ich in meinem Beruf auch meine Berufung gefunden habe. 

2. Für was sind Sie zuständig? Welche Aufgaben haben Sie?

Mein Zuständigkeitsbereich wurde mit der Zeit immer vielfältiger, angefangen habe ich als technischer Ausbilder, heute bin ich auch für die fachliche Leitung der technischen Ausbildungswerkstatt zuständig. Meine Aufgabenbiet ist sehr umfassend, beispielsweise kamen über die Jahre einige Lehrgänge, der Austausch mit Fachabteilungen und Ausbildungspartnern sowie Tätigkeiten im Prüfungsausschuss hinzu.


Gerne zähle ich einmal einige meiner Aufgaben auf: 1. Durchführung von Lehrgängen in den Bereichen: Pneumatik, Hydraulik, CNC-Drehen und Fräsen, CAD, Technische Kommunikation, Prüfungsvorbereitungen, Getriebe- und Metalltechnik 2. Durchführung der Jahresplanung für alle Auszubildenden sowie für unser Ausbilderteam 3. Kundenbetreuung (intern/ extern), 4. Ausbildungsmarketing z.B. in Form von Schulinfotagen oder dem Girlsday 5. Führungsaufgaben, dazu gehört neben der Betreuung der Auszubildenden auch die Schulung von Ausbildungsbeauftragten sowie die Koordination der Ausbildungsprozesse und die fachliche Führung des Ausbilderteams 6. Pflege externer Kontakte z.B. Berufsschule und Ausbildungspartner 7. Tätigkeiten im Prüfungsausschuss, 8. Planung und Organisation von neuen Beschaffungen. 9. Planung der Ausbildung nach Ausbildungsrahmenplan. 10. Durchführung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses für den Ausbildungsbereich. 

3. Was können Auszubildende von einer Ausbildung bei Dentsply Sirona erwarten?

Hier könnte ich einfach sagen: sehr viel, gerne möchte ich jedoch etwas genauer darauf eingehen. Bei einer Ausbildung in unserem Unternehmen können Auszubildende eine strukturierte Ausbildung nach dem Ausbildungsrahmenplan des jeweiligen Berufsbildes erwarten. Darüber hinaus gestalten wir die Ausbildung allerdings noch deutlich individueller. Wir erweitern unsere Ausbildungsinhalte um spezifische Fachlehrgänge, deutlich über die Inhalte des Ausbildungsrahmenplanes hinaus. Dazu unterrichten wir neueste Entwicklungen und beschäftigen uns tiefer mit bestimmten fachlichen Inhalten.


Neben einem hochqualifizierten und motivierten Ausbildungsteam (bestehend aus 4 technischen Ausbildern und zwei kaufmännischen Ausbilderinnen), können wir eine hervorragende Ausstattung bieten. Dazu gehören unter anderem: ein eigenes Ausbildungsgebäude mit hervorragend ausgestatteten Ausbildungsräumen, eine moderne Metall- und Elektrowerkstatt, aktuelle Soft- und Hardwarekomponenten, welche speziell auf den Ausbildungsunterricht zugeschnitten sind sowie umfassendes Lehrmaterial auf dem neusten Stand.


Die Auszubildenden durchlaufen in unserem Unternehmen verschiedene Fachabteilungen, in welchen sie nach internen Ausbildungsplänen qualifiziert werden, sie können an Projekten teilnehmen, übernehmen auch einmal Sonderaufgaben z.B. im Entwicklungsbereich oder im Kundenservice und erhalten eine überdurchschnittliche Prüfungsvorbereitung in Theorie und Praxis.


Wir leben in der Ausbildung eine „Fehlerkultur“. Dies bedeutet für uns, dass wir aus Fehlern lernen und diese als Chance sehen! Daran angelehnt setzen wir auf einen „situativen/kooperativen Führungsstil“. Hinzukommend achten wir darauf, dass unsere Auszubildenden eine kontinuierliche Rückmeldung zu Leistung und Verhalten bekommen. Dadurch können wir den Auszubildenden die Möglichkeit geben, sich persönlich zu verbessern und sich individuell weiterzuentwickeln. Dies möchte ich gerne besonders hervorheben! Es geht uns also nicht ausschließlich darum, den Auszubildenden Fachwissen zu vermitteln, sondern wir wollen auch ihre persönliche Entwicklung fördern. Dies tun wir auch mit Hilfe von überbetrieblichen Seminaren, z. B. gibt es ein Teambildungsseminar zu Beginn der Ausbildung und ein erlebnispädagogisches Seminar zur Ausbildungsmitte. Auch steht den Auszubildenden immer ein fester Ansprechpartner zur Verfügung. Unser Hauptziel ist es also, bei den Auszubildenden auch die sozialen und persönlichen Kompetenzen zu fördern und ihnen eine hohe Fachkompetenz zu vermitteln. Im Ergebnis haben wir methodenkompetente Auszubildende, die Spaß an ihrer Ausbildung haben.  

4. Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sollten zukünftige Auszubildende Ihrer Meinung nach mitbringen?

Kurz gesagt: Wir wählen zukünftige Auszubildende nach Charakter und Talent aus. Dazu gehört bei uns die Durchführung eines Einstellungs- und Praxistest. Dabei schauen wir uns an, ob die Bewerber für den Beruf und das Unternehmen geeignet sind.


Insgesamt erwarten wir das Vorhandensein der allgemein bekannten Soft-Skills, also Engagement, Motivation, eigenverantwortliches Handeln, Kommunikationsfähigkeit, soziale Kompetenz, Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Eigenständigkeit sowie einen respektvollen Umgang miteinander.


Neben guten Mathematik- und Physikkenntnissen, welche als Grundvoraussetzung für einen technischen Beruf gelten, sollte man auch die standardmäßigen MS-Office Programme wie Word und Excel in ihren Grundlagen beherrschen. Obendrein sind in einem internationalen Unternehmen Englischkenntnisse von Vorteil. Präsentationstechniken und die Fähigkeit, sich eigenständig in neue Inhalte einzuarbeiten, sind ebenfalls wünschenswert.

5. Mit welchen Anliegen kommen die Auszubildenden auf Sie zu?

Die Anliegen sind tatsächlich sehr verschieden. Während einige Auszubildende ausschließlich mit Problemen bei der Erarbeitung von fachlichen Inhalten zu uns kommen, gibt es auch viele, die mit Problemen aus der Berufsschule oder gar privaten Angelegenheiten Rat bei uns suchen. Grundsätzlich können die Auszubildenen mit nahezu allem auf uns zukommen, sei es eine fachliche Frage oder auch Sorgen privater Natur. Wir sind auch Ansprechpartner, wenn es um die berufliche Zukunft in Form einer Weiterbildung oder eines Studiums geht. Grundsätzlich sind wir für unsere Auszubilden einfach da, wenn es Probleme gibt und möchten ihnen ein festes Standbein im oft sehr turbulenten Leben sein.  

6. Mit welchen Herausforderungen hatten Sie aufgrund der Corona-Pandemie zu kämpfen? Wie haben Sie diese gelöst?

Aufgrund unserer Kultur konnten wir auch die Corona-Pandemie als Chance nutzen und einige Lehren daraus ziehen. Für uns wird der Unterricht im HomeOffice auch in Zukunft eine Rolle spielen und die Digitalisierung unserer Lehrgangsinhalte oder die Erstellung von Tutorial-Videos selbstverständlich sein.


Wir konnten auf die Herausforderungen, die uns die Corona-Pandemie beschert hat, perfekt reagieren. Das haben wir dem Umstand zu danken, dass wir schon immer bedacht sind, unsere gesamte Ausstattung (dazu gehört Software, Hardware und Lehrgangsinhalte) immer „up to date“ zu halten (Stichwort: Digitalisierung und Modernisierung). Deshalb konnten wir innerhalb kürzester Zeit fast reibungslos in allen möglichen Bereichen auf Homeoffice umstellen. Durch die erfolgreiche Umstellung auf Homeoffice kam es zu keinem Qualitätsverlust der Ausbildung, was auch besonders an dem persönlichen Einsatz des gesamten Führungs- und Ausbildungsteams sowie hochmotivierten Auszubildenden lag.


Natürlich brachte die Pandemie auch Schwierigkeiten mit sich, welche bei uns besonders im Bereich der ständig nötigen Umplanung, Umstrukturierung oder der Reaktion auf Quarantänefälle lagen. Coronafälle im Unternehmen, die Angst eines schweren Krankheitsverlaufes oder das Warten auf hoffentlich negative Testergebnisse sind aber sicher Erfahrungen, die niemand mehr haben möchte und die Einzelpersonen doch sehr belastet haben. Unser Unternehmen unterstützt uns beim Schutz der Auszubildende durch Masken und Desinfektionsmittel, gibt uns die Möglichkeit zum Home Office und wir verfügen über Räumlichkeiten, in denen mit ausreichend Abstand unterrichtet und durchgelüftet werden kann. Hoffen wir, dass wir diese Pandemie bald überstanden haben.