Um ehrlich zu sein, war es einfach Zufall. Ich war nach der Schule auf der Suche nach einer Ausbildung bei einer großen Firma mit High-Tech-Umfeld. So kam es dann auch zu meiner Bewerbung bei GlobalFoundries. Meinem Ausbildungsberuf stand unter anderem noch der des Mechatronikers gegenüber, aber da ich es mir für mich eher weniger vorstellen konnte, Anlagen zusammenzubauen und zu warten, habe ich mich für den Beruf des Mikrotechnologen entschieden.
Ich habe von meiner Ausbildung ein sehr spannendes Arbeitsumfeld mit vielen abwechslungsreichen Aufgaben erwartet, aber eben auch mit vielen praktischen Tätigkeiten. Relativ schnell hat sich dabei herausgestellt, dass ich in meinem Beruf eher weniger praktische Aufgaben wahrnehmen muss. In meiner Ausbildung nutze ich zu vor allem Computer und Systeme zur Steuerung der Anlagen und Prozesse und sitze daher zumeist im Büro anstatt in einer Fertigungshalle, was ich mittlerweile nicht mehr bereue.
Das Arbeiten im Reinraum ist sehr eindrucksvoll. Nicht nur der Gedanke daran, dass man mit millionenteuren Anlagen umgeht hat mir gefallen, sondern die ganze Atmosphäre. Der Reinraum bei GlobalFoundries ist wie eine andere Welt, mit ganz anderen Geräuschen, anderem Licht, ganz in weiß gekleideten Menschen und permanenten Bewegungen des Transportsystems an der Decke. Das ist einfach Wahnsinn!
Was ich durch Gespräche mit anderen Azubis von anderen Firmen mitbekomme, ist, dass bei GlobalFoundries ein sehr hoher Grad an Automatisierung herrscht, im Vergleich zu anderen Firmen in der Größenordnung. Damit geht natürlich eine ganz andere Verantwortung für mich als Azubi einher, da ich in der Produktion gleich mal 60 Anlagen steuere und überwache, anstatt vielleicht nur 4. Die Herausforderung da den Überblick zu behalten, macht die Arbeit für mich natürlich besonders interessant und anspruchsvoll.
Besonders Spaß hat es mir natürlich bereitet, wenn es keine 08/15-Aufgaben zu lösen gab, sondern wenn man etwa Lösungen umsetzen musste, die etwa Stresssituationen in der Abteilung beenden sollten. Anlagenengpässe zum Beispiel, die Verknappung der Produktionskapazität mit sich zogen, bei der ich sehr schnell und besonders fokussiert arbeiten musste oder auch Rücksprache mit unseren Ingenieuren halten musste, was sonst eher seltener vorkommt. Das schöne ist, dass die Arbeit nicht nur aus Standardarbeiten besteht, sondern aus verschiedensten Tätigkeiten, die alle erledigt werden müssen. So kann und konnte ich bisher jeden Tag etwas Neues dazulernen. Mir hätte die Arbeit bei Globalfoundries sonst auch keinen Spaß gemacht, wenn es nur einfache, stupide und triviale Arbeiten zu verrichten gäbe.
Besonders eindrücklich war eine Schicht, in der meine Ausbildungsabteilung nur mit mir und einem weiteren Techniker besetzt war. In dieser Schicht konnte ich mir selbst beweisen, was ich alles gelernt habe und dass ich mit dieser außergewöhnlichen Stresssituation gut umgehen kann. Obwohl wir personell unterbesetzt waren, ist alles relativ gut über die Bühne gegangen, was mich enorm gestärkt hat.
Anfangs habe ich mich nicht sonderlich beachtet gefühlt, was sehr hart war, da ich frisch vom Abi kam und eine sehr große Motivation hatte. Das Problem war aber vielleicht einerseits meine falsche Wahrnehmung von der Arbeitswelt, dass ich mit dem Abi sofort jemand bin. Das war einfach eine sehr lehrreiche Erfahrung, dass ich als Abiturient trotzdem von Punkt 0 aus anfangen muss und nicht sofort alles kann. Andererseits waren wir Azubis im 1. Lehrjahr auch sehr selten in der Firma, wegen diverser Seminare oder Berufsschulwochen, wodurch unser Fachbereich uns auch nicht sonderlich viel Wissen vermitteln konnte. Nach dem ersten Lehrjahr hat sich das aber signifikant verändert. Man hatte als Azubi bereits erste Erfahrungen, konnte die Abteilung unterstützen und wusste auch, welche Baustellen es gibt. Also würde ich sagen, aller Anfang ist schwer.
Anfangs war natürlich die größte Schwierigkeit die Umstellung auf Arbeit im Schichtsystem. Doch die anfänglichen Startschwierigkeiten haben sich recht bald schon durch die Vorzüge der Schichtarbeit gelegt, nämlich, dass man nach zwei Frühschichten 4 Tage lang richtig ausschlafen kann oder nach einem Arbeitsblock 4 Tage frei hat. Zu Beginn war ich zudem echt überfordert mit der Gewaltigkeit der neuen Dinge, die auf mich zugekommen sind. All die neuen Programme, die Fachsprache, die tausenden Daten, die ich jeden Tag auswerten muss, haben mich wirklich an die Grenzen gebracht. Das hat sich alles so angefühlt, als würde ich Chinesisch lernen. Doch mit zunehmender Routine hat sich auch das gelegt und das Lernen begann richtig Spaß zu machen.
Mein Ziel ist es auf jeden Fall etwas Naturwissenschaftliches zu studieren. Neben meinem Studium werde ich aber weiter für GlobalFoundries tätig sein. Intern gab es für mich aber auch die Chance für ein duales Studium mit GlobalFoundries als Praxispartner oder die Ausbildung zum staatlich zertifizierten Prozesstechniker. Also Weiterbildungsmöglichkeiten sind bei GlobalFoundries eindeutig gegeben. Die Wege nach der Ausbildung sind können zudem sehr vielfältig sein.
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