In meiner Schulzeit habe ich ein Interesse für das Recht entwickelt. Als es dann soweit war, dass sich alle gefragt haben, was nach der Schule kommt, habe ich von einer Bekannten erfahren, dass es im öffentlichen Dienst duale Studiengänge mit rechtlichem Schwerpunkt gibt.
Daraufhin habe ich mich im Internet über die Möglichkeiten informiert und bin auf den Social Media Account der Stadt Celle gestoßen, in dem Werbung für das duale Verwaltungsstudium zum Stadtinspektor gemacht worden ist. Auf ihrer Seite hat mich zum einen die Möglichkeit überzeugt, etwas juristisches studieren zu können, ohne dafür ein Jurastudium absolvieren zu müssen und zum anderen die Möglichkeit, im Anschluss an das Studium, in meiner Ausbildungsbehörde arbeiten zu dürfen.
Vor dem Studium hatte ich gehört, dass die Vorlesungen an der Hochschule in Hannover im "Klassenverband" stattfinden werden. Der Kurs also nur maximal 30 Teilnehmer beinhaltet. Dadurch hat man nicht das Gefühl wie an einer Universität nur eine Person von zweihundert zu sein, ohne einen direkten Ansprechpartner zu haben.
Das hat sich zum Glück auch bewahrheitet. Man ist zusammen mit seinen Mitanwärtern aus der eigenen Kommune in einem Kurs und hat dadurch immer direkt jemanden, den man kennt und fragen kann. Auch die Dozenten lernen einen so schneller kennen und es entstehen dadurch auch richtige Unterrichtsgespräche.
Besonders viel Spaß macht immer die Zusammenarbeit aller Azubis und Anwärter aus dem gemeinsamen Ausbildungsjahr. Während der Praxiszeit bieten sich Gelegenheiten wie z.B. das jährliche Azubifest, die Einführungswoche der neuen Ausbildungsjahrgänge oder auch vereinzelt die Einsätze im Briefwahlbüro für die der eigene Ausbildungsjahrgang zusammenkommt und gemeinsam und eigenständig als Gruppe an den Projekten arbeiten darf.
Die Praxiszeiten in der Behörde sind so strukturiert, dass man als Anwärter einen Ausbilder im Fachdienst hat, der einen in seiner Zeit dort betreut und bewertet. Die Details unterscheiden sich von Fachdienst zu Fachdienst. So kann es sein, dass man im einen Fachdienst einen strukturierten Terminkalender bekommt, in dem einzelne Aufgaben und Einteilungen in Teams vorgegeben sind und man immer genau weiß, was für Aufgaben einen am Tag erwarten. Dann aber gibt es auch Fachdienste, die den Anwärter in ihrem Arbeitstag mitlaufen lassen und dann Aufgaben verteilen, die am Tag anfallen und vom Anwärter auch mit seinem Wissen bearbeitet werden können.
In der Hochschule ist immer die Ausbildungsleitung die direkte Ansprechpartnerin, falls Themen anfallen, die man im Zusammenhang mit der Hochschule am besten mit der Behörde zusammen bespricht. Aber auch während der Zeit im Rathaus steht die Ausbildungsleitung bei persönlichen wie dienstlichen Fragen immer zur Verfügung.
Der Inhalt des Hochschulstudiums ist neben dem Verständnis der Thematik vor allem auf das Auswendiglernen ausgelegt. Es gibt Schemata, Paragraphenketten sowie Definitionen etc, die man auswendig lernen muss, weil sie nicht im Gesetz stehen, aber wichtig für die Bearbeitung von Fällen sind. Es hilft in deiner Hochschulzeit ungemein, wenn du mit deinen Kommilitonen aus deinem Kurs, aber auch mit denen aus anderen Kursen vernetzt bist, um Schemata, Folien von Dozenten etc. auszutauschen. Die Tipp´s der älteren Jahrgänge sollten ernst genommen werden ;). Es ist wichtig, dass man von Anfang an am Ball bleibt und nicht erst kurz vor den Klausuren anfängt, den Stoff des gesamten Trimesters nachzuarbeiten. In kurzer Zeit kann sich schon eine gewisse Menge ansammeln, die man mit genügend Zeit auch gut nacharbeiten kann, aber einen vor den Klausuren doch erschlagen kann, wenn man sie vorher ignoriert.
Ich bin an meinen dualen Studienplatz gekommen, indem ich mich aktiv beworben habe.
Zunächst habe ich mich online über die Stadt Celle sowie den Studiengang "Verwaltungswissenschaften" informiert. Nach dem Einreichen meiner Bewerbung mit Lebenslauf wurde ich zu einem Vorstellungstag eingeladen.
An diesem Tag wurden Gruppenaufgaben sowie ein Einstellungstest durchgeführt. Zum Abschluss hatte man noch ein persönliches Gespräch, indem man sich ein letztes Mal beweisen durfte.
Insgesamt fand ich die Bewerbungsphase sehr gut strukturiert und ich wusste zu jeder Zeit, was auf mich zukommt.
Von meinem dualen Studium habe ich erwartet, dass ich sowohl theoretisches Wissen an der Hochschule als auch praktische Erfahrungen im Unternehmen sammeln kann. Mir war wichtig, dass sich Theorie und Praxis gut ergänzen, sodass ich das Gelernte direkt im Arbeitsalltag anwenden kann.
Bis jetzt haben sich meine Wünsche erfüllt. Das duale Studium bietet mir eine gute Balance und ich konnte schon sehr viel aus der Theorie in der Praxis anwenden.
Besonders viel Spaß macht mir das Arbeiten im Team. Sowohl in der Hochschule als auch in der Praxisphase bekommt man von allen Seiten Unterstützung angeboten.
Weniger gerne mache ich Aufgaben, die sich häufig wiederholen oder sehr routinemäßig sind. Trotzdem sehe ich auch diese Tätigkeiten als wichtig an, um den Gesamtprozess besser zu verstehen.
Ich wurde als Studierender im Unternehmen von Anfang an freundlich und respektvoll behandelt. Die Kolleginnen und Kollegen sowie meine Ausbilderinnen haben sich Zeit genommen, mich einzuarbeiten und meine Fragen zu beantworten.
Zudem kann ich mich auch jederzeit bei der Personalabteilung melden. Hier habe ich genauso wie bei den Ausbilderinnen das Gefühl, dass ich meine Anliegen immer anbringen kann und ich von Anfang an ernst genommen wurde.
Mein Tipp an alle, die sich für eine Ausbildung oder ein duales Studium hier interessieren, ist: Seid offen und neugierig, zeigt Eigeninitiative und bringt Motivation mit. Nutzt die Möglichkeit, so viel wie möglich zu lernen – sowohl in der Praxis als auch in der Theorie. Habt keine Scheu, Fragen zu stellen und euch aktiv einzubringen. Außerdem ist es wichtig, gut organisiert zu sein und sich gut auf die verschiedenen Phasen des Studiums vorzubereiten.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.