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Interview mit Jada Friedrich

Jada Friedrich
Pflegefachmann/-frau
2. Ausbildungsjahr
Liebe Frau Friedrich, erzählen Sie uns, in welchem Bereich Sie an der UMMD arbeiten und was zu Ihren Aufgaben zähl

Gerade befinde ich mich im zweiten Jahr der generalistischen Pflegeausbildung. Das heißt, dass ich einen Teil der Ausbildung in der Berufsschule, dem AZG, und den anderen Teil mit Praktika in den verschiedenen Bereichen der Pflege verbringe.

Darüber hinaus sind Sie die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) hier an der UMMD. Was ist die Jugend- und Auszubildendenvertretung und was sind deren Aufgaben?

Die Jugend- und Auszubildendenvertretung ist ein gewähltes Gremium, welches die Interessen und Anliegen von Auszubildenden und Beschäftigten unter 18 Jahren vertritt. Dabei achten wir auf die Umsetzung gesetzlicher und tariflicher Vorschriften und suchen gemeinsam mit den Auszubildenden nach Möglichkeiten, die Ausbildung zu verbessern.

Wer kann sich mit welchen Problemen an die Jugend- und Auszubildendenvertretung wenden?

Wir stehen für alle Themen, die Auszubildende und junge Beschäftigte betreffen, zur Verfügung. Natürlich haben wir in erster Linie mit Auszubildenden zu tun, sind aber auch um den Austausch mit Lehrkräften, Praxisanleitenden und allen anderen, die mit Auszubildenden zu tun haben, dankbar.

Wie viele Personen sind bei der Jugend- und Auszubildendenvertretung beschäftigt?

Derzeit sind wir elf Vollmitglieder. Dazu kommen vier Ersatzmitglieder, die das Hauptgremium regelmäßig unterstützen.

Ist Ihre Position als Vorsitzende eine ehrenamtliche Tätigkeit und wie lässt sich diese mit Ihrer „Haupttätigkeit“ an der UMMD vereinbaren?

Die JAV ist für jedes Mitglied ein Ehrenamt. Wie viele Themen wir angehen und damit verbunden auch, wie hoch der Zeitaufwand ist, können wir selbst bestimmen. Allerdings fällt die JAV-Arbeit unter die Arbeitszeit. Deswegen können wir für Termine oder ähnliches von der Ausbildung freigestellt werden.

Wer hat die einzelnen Vertreter gewählt? Für wie lange wurden Sie gewählt und stellen Sie sich nach Ablauf erneut zur Wahl?

Alle Auszubildenden und jungen Beschäftigten sind zur Wahl der JAV berechtigt. Die jetzige JAV wurde im Mai 2023 gewählt und ist seit dem 01. Juni 2023 für 2 Jahre im Amt. Dementsprechend geht unsere Amtszeit bis zum 31.05. 2025. Sollte ein JAV-Mitglied innerhalb der Amtszeit die Ausbildung erfolgreich beenden, darf die Person die Amtszeit trotzdem beenden, sofern sie an der UMMD bleibt.

Ob ich mich selbst nochmal zur Wahl aufstelle, weiß ich noch nicht, empfinde meine Tätigkeit allerdings als sehr schön.

Wenn jemand Lust hat, selbst der Jugend- und Auszubildendenvertretung beizutreten, wie muss derjenige vorgehen?

Sobald sich das Ende unserer Amtszeit nähert, gibt der Personalrat Informationen zum Wahlablauf bekannt. Im Rahmen dessen, kann man sich zur Wahl aufstellen lassen. Wir beantworten auch gerne Fragen für Interessierte.

Was ist das Schöne an Ihrer Arbeit (in beiden Bereichen)?

Was die Pflegeausbildung angeht, die nach wie vor den größten Teil meiner Arbeitszeit ausmacht, mag ich das Arbeiten im Team und die Patientennähe. Außerdem bin ich sehr zufrieden mit der Vertiefung im Bereich Pädiatrie. Besonders im Kontakt mit Kindern bin ich gerne Teil des Versorgungprozesses mit dem Ziel, die Familie als Ganzes zu unterstützen und sie nach Möglichkeit gesund und zufrieden nach Hause zu entlassen.

In der JAV finde ich es schön, für Rechte von Auszubildenden einzustehen, diese zu erhalten und zu schützen. Vor allem gefällt mir Verbesserungen im Ausbildungswesen zu erreichen.

Was könnte vielleicht auch besser sein?

Die UMMD ist groß und die Ausbildungsorte sind teilweise sehr weit auseinander, sodass es für uns JAV-Mitglieder teilweise schwer ist, uns treffen und absprechen zu können. Außerdem dauert es mitunter eine ganze Weile Themen anzustoßen, da oft viele Personen involviert sind.

Und was machen Sie zum Ausgleich gerne in Ihrer Freizeit?

Da bin ich eher der ruhige Typ, lese gerne und viel. Insbesondere die Wochenenden verbringe ich mit meiner Familie und kann so auch mal abschalten.

Interview mit Anna-Lena Motsch

Anna-Lena Motsch
MTL (Medizinische/r Technologe/Technologin für Laboratoriumsanalytik)
23 Jahre
Ausgelernt
Sie haben vor kurzem Ihren Abschluss am AZG als Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin gemacht – herzlichen Glückwunsch erst einmal dazu. Erzählen Sie uns doch, wo genau Sie nun an der UMMD arbeiten und seit wann?

Ich arbeite seit dem 01. August 2023 am Institut für Inflammation und Neurodegeneration.

Wie sieht ihr neuer Arbeitsalltag aus und inwiefern unterscheidet er sich zu dem Alltag als Auszubildende?

Einen richtigen Alltag gibt es eigentlich nicht, jeder Tag ist anders. In der Forschung kann man nicht immer alles planen und vieles wird spontan entschieden oder muss kurzfristig geändert werden. In der Ausbildung, vor allem in der Schule, wusste ich doch immer ungefähr, was auf mich zukommt. Ein weiterer Unterschied ist, dass ich jetzt komplett selbstständig arbeite und auch Entscheidungen treffen kann. Während der Ausbildung konnten wir höchstens im Schullabor eigenständig arbeiten, aber in den Instituten waren wir nie lange genug eingesetzt, um dort entsprechend eingearbeitet zu werden. Auf der anderen Seite habe ich durch diesen ständigen Wechsel immer etwas Neues gesehen.

Welche besonderen Fähigkeiten oder Kenntnisse, die Sie während Ihrer Ausbildung erworben haben, werden Ihnen besonders bei Ihrer Arbeit hier an der Unimedizin Magdeburg helfen?

In der Ausbildung habe ich gelernt, mich schnell in eine neue Umgebung und in ein neues Team einzuarbeiten, da wir alle paar Wochen in einem anderen Labor waren. Dadurch habe ich auch viele verschiedene Methoden kennengelernt und viele neue Kontakte geknüpft, was in der Forschung sehr hilfreich sein kann.

Für die Methoden aus der Forschung konnten leider nur wenig Fähigkeiten während des schulischen Teils der Ausbildung vermittelt werden, da die Möglichkeiten dafür im Schullabor nicht vorhanden waren. Dennoch wurde eine gute theoretische Grundlage vermittelt.

Was hat Sie dazu motiviert, sich für eine Position an der Unimedizin Magdeburg zu bewerben? Was reizt Sie an der Arbeit hier?

Ich habe schon vor meiner Ausbildung ein FSJ im gastroenterologischen Forschungslabor an der Uniklinik gemacht und seitdem habe ich mich hier immer sehr wohl gefühlt. Außerdem gibt es an der Unimedizin viele verschiedene Forschungslabore, sodass man als Bewerberin oder Bewerber auch einige Möglichkeiten hat, das Passende für sich zu finden.

Welche speziellen Herausforderungen sehen Sie in Ihrer neuen Position? Wie planen Sie, damit umzugehen?

In der Forschung gibt es so viele verschiedene Methoden, dass es gar nicht möglich ist, alles davon während der Ausbildung zu vermitteln. Somit besteht also die Herausforderung darin, sich die vielen neuen Methoden anzueignen und sich ständig fortzubilden, da man ja nie auslernt. Aber es gibt ja auch nette Kolleginnen und Kollegen, die mir gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Gibt es bestimmte Projekte oder Forschungsbereiche an der UMMD, die Sie besonders interessieren oder an denen Sie gerne mitwirken würden?

Ein bestimmtes Projekt gibt es da nicht direkt, aber ich finde alles rund um die Themen Neuro- und Immunologie sehr interessant.

Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich für eine Karriere als Medizinisch-technische Laboratoriumsassistent:in interessieren?

Man sollte auf jeden Fall bereit dazu sein, immer wieder etwas Neues zu lernen, da sich sowohl die Methoden als auch die theoretischen Grundlagen verändern können. Weiterhin sollte man sich nicht unterkriegen lassen. Weder in der Schule, wenn mal wieder alles zu viel wird, noch in den Instituten, wenn es nicht so läuft wie man es sich vorstellt.

Interview mit Monique Fischer

Monique Fischer
Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen
26 Jahre
2. Ausbildungsjahr
Sie haben im vergangenen Jahr Im Rahmen Ihrer Ausbildung bei uns ein Auslandspraktikum absolviert, erzählen Sie uns, wie es dazu kam?

Meine Ausbilderin machte mich auf die Organisation 3K-Aktiv e.V. aufmerksam und brachte mich in Verbindung mit der für den Raum Magdeburg zuständigen Mobilitätsberaterin. Im Rahmen der Projektreihe „EuropAktiv“ unterstützen sie, in Kooperation mit Erasmus+, Auszubildende bei der Durchführung eines Auslandspraktikums.

Nach einem kurzen telefonischen Informationsgespräch, schrieb ich auch schon meine Bewerbung. Ich musste festlegen für welche drei Länder, für welche Dauer und welchen Zeitraum ich mich bewerben möchte. Neben dem Bewerbungsbogen musste ich einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben verfassen – jeweils auf Deutsch und der jeweiligen Landessprache, in meinem Fall war das Englisch. Außerdem musste ich im weiteren Bewerbungsverlauf noch ein Referenzschreiben der Ausbildungsstätte sowie der Berufsschule einreichen, da beide Einrichtungen dem Praktikum zustimmen müssen.

Zum Abschluss bekam ich eine Einladung zu einem Online-Gespräch mit dem Leiter des Programms. Nachdem er ein paar Formalitäten abfragte, gratulierte er mir zur Aufnahme in das Programm und gab mir viele Informationen, wie die weitere Vorbereitungszeit ablaufen wird.

Im Rahmen des Projekts arbeitet der Verein mit unterschiedlichen Organisationen in den verschiedenen Ländern zusammen. Diese suchen nach Praktikumsplätzen, Unterkünften und sind Ansprechpartner vor Ort für die gesamte Zeit des Praktikums.

Und wo hat es Sie dann schließlich hin verschlagen?

Ich durfte mein Praktikum auf der wunderschönen Mittelmeerinsel Malta verbringen. Ich habe dort von Ende Juli bis Oktober 2023 bei „Rise Physio+“ gearbeitet. Das ist eine Physiotherapiepraxis, die sich neben therapeutischen Maßnahmen auf Fitnessprogramme und die Betreuung von Profisportlern spezialisiert hat.

Zudem ist die Praxis an das „Imperial“, einer privaten Pflegeeinrichtung, angeschlossen. Daher liegt ein weiter Schwerpunkt in der Behandlung und Mobilisierung bzw. Erhaltung der Mobilität der Bewohner.

Welche Sprache haben Sie in Ihrer beruflichen Praxis gesprochen und sind Sie damit gut klargekommen?

Die Arbeitssprache in der Praxis war Englisch. Dank meiner Vorkenntnisse bin ich von Anfang an gut damit klargekommen, konnte aber natürlich noch einiges dazulernen. Besonders mein Businessenglisch konnte ich meine deutlich verbessern.

Inwiefern hat sie die Arbeit auf Malta von Ihrer Arbeit hier an der UMMD unterschieden?

Der größte Unterschied war, neben der Sprache, dass ich während des gesamtem Praktikums an der Rezeption der Praxis gearbeitet habe, das heißt, ich hatte jeden Tag sehr viel Kontakt zu den Kunden. Während ich hier im Klinikum vorrangig im Büro arbeite, war das eine große Umstellung. Die Rezeption ist in der Regel das erste, was Kunden von der Praxis sehen und damit eine Art Aushängeschild.

Was haben Sie aus Ihrer Praktikumszeit mitgenommen? Und hat sich Ihre Arbeitsweise hier durch die Auslandserfahrung verändert?

Natürliche konnte ich durch das Praktikum meine Englischsprachkenntnisse deutlich verbessern. Außerdem war auch in dem Praktikum die Arbeit am Computer zentral, hier konnte ich mir einige Tricks abschauen.

Durch den ständigen Kontakt zu den Kunden bin ich selbstbewusster geworden.

Eigenständiges Arbeiten, Initiative und Mitdenken war in der Physiopraxis sehr wichtig, da konnte ich mich deutlich weiterentwickeln und meine Arbeitsweise verändern. Weiterhin nehme ich sehr viele Erkenntnisse über mich selbst, Offenheit für Neues und einiges an Spontanität mit zurück.

Was hat Ihnen am besten an ihrem Auslandsaufenthalt gefallen – sowohl beruflich als auch privat?

Das Schönste an der gesamten Zeit war, dass ich viele Dinge über mich selbst lernen konnte und im Nachhinein sagen kann, dass ich an den Herausforderungen deutlich gewachsen bin, menschlich privat, aber auch, was meine Arbeitsweise betrifft.

Ich musste lernen mich in einem ganz neuen Umfeld zu organisieren und ganz alleine in einem anderen Land zurechtzukommen. Ich habe in der Zeit so viele unterschiedliche Menschen kennenlernen dürfen, viel über sie, ihre Kultur und das Leben in andern Ländern erfahren können.

Würde Sie anderen (angehenden) Auszubildenden ein Erasmus-Praktikum empfehlen? Welche Tipps würden Sie anderen Interessierten mit auf den Weg geben?

Auf jeden Fall! Wann hat man schon die Chance, diese Erfahrung zu machen? Ich bin froh und möchte mich auch in diesem Zuge nochmal bei meiner Ausbilderin und dem Universitätsklinikum bedanken, dass ich so eine wertvolle Erfahrung während meiner Ausbildung machen durfte.

Was würde ich für Tipps geben? – Einfach machen. Jeder der über ein Auslandspraktikum nachdenkt, sollte es auf jeden Fall machen. Einfach Kontakt aufnehmen, eine Bewerbung schreiben und dann alles auf sich zukommen lassen.

Nehmt die Möglichkeit wahr und genießt die Zeit!

Interview mit Sabine Daum

Sabine Daum
Pflegefachmann/-frau
Ausgelernt
Liebe Frau Daum, Sie haben vor kurzem am AZG Ihren Abschluss als Pflegefachfrau gemacht und das sogar als Jahrgangsbeste. Wir gratulieren Ihnen sehr herzlich dazu! Bitte erzählen Sie uns doch, wo Sie nun arbeiten und was Ihre Aufgaben sind!

Ich habe mich schon während der Ausbildung für den Bereich der Pädiatrie entschieden und dort meine Abschlussprüfung erfolgreich absolviert. Ich arbeite jetzt in der Kinderklinik (Haus 10) auf der Kinderintensivstation (PAEI1).

Meine Aufgaben dort decken das gesamte Handlungsspektrum einer Pflegefachkraft ab, die Patientenbetreuung und Elternbegleitung. Die konkreten Aufgaben variieren je nach Krankheitsbild und Schweregrad der Erkrankung. Derzeit befinde ich mich in der Einarbeitung.

Was hat Sie dazu motiviert, den Beruf der Pflegefachfrau zu ergreifen?

Ich habe mich im Bereich der Pflege beruflich neu orientiert. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau ist meine 2. Berufsausbildung. Ich bin pflegende Angehörige und habe mich aufgrund dieser besonderen Herausforderung entschieden, professionell Pflegende zu werden.

Welche Aspekte Ihrer Ausbildung haben Ihnen am meisten gefallen und welche waren die größten Herausforderungen?

Die generalisierte Pflegeausbildung ist in aller Munde und wird viel diskutiert. Es gibt gute Ansätze aber auch berechtigte Kritik an diesem Konzept. Positiv ist, dass mir die Generalistik geholfen hat, in zahlreichen unterschiedlichen Fachrichtungen der Pflege Stigmatas und Vorurteile zu beseitigen und Empathie für Patientinnen und Patienten aller Altersstufen und Kolleginnen, bzw. Kollegen aus allen Versorgungsformen zu schaffen. Es eröffnet die Chance für eine ganzheitliche Betrachtung der Pflege.

Eine große Herausforderung während der Ausbildung war für die Anerkennung der generalisierten Ausbildung, vor allem im pädiatrischen Bereich, zu kämpfen. Ich habe mich für die Pflege entschieden und habe auf die Rahmenbedingungen der Ausbildung keinen Einfluss.

Warum haben Sie sich entschieden, an der Universitätsmedizin Magdeburg zu arbeiten?

Ich habe mich von Anfang an für die Universitätsmedizin Magdeburg entschieden. Meine ersten Einblicke habe ich vor meiner Ausbildung als Patientin bzw. Patientenangehörige erhalten – meine Familie und ich haben sehr gute Erfahrungen mit Pflegepersonal und Ärztinnen und Ärzten gemacht aber auch mitbekommen, welche Auswirkungen Personalmangel, allen voran Pflegepersonalmangel, haben können. Ich wollte helfen und habe mich deshalb bewusst für die Universitätsmedizin Magdeburg entschieden. Als Krankenhaus der Maximalversorgung kann mir die Universitätsmedizin Magdeburg die größte Möglichkeit bieten mich fachlich bestmöglich zu entwickeln und einen umfassenden Erfahrungsschatz aufzubauen.

Welche Herausforderungen haben Sie bisher in Ihrem neuen Job erlebt und wie gehen Sie damit um?

Im Bereich der Pflege herrschen noch starke hierarchische Strukturen und zum Teil feste, manchmal unflexible Prozesse. Für mich ist eine patientenzentrierte, individuelle und bedürfnisorientierte Pflege das Ziel – das gelingt nicht immer einhundertprozentig. Indem ich an diesen Stellen die Situation reflektiere und im Team versuche, Lösungen zu finden, kann ich damit gut umgehen.

Haben Sie einen Leitspruch, nach der Sie arbeiten?

Ich pflege und versorge meine Patientinnen und Patienten so, wie ich selbst oder meine Angehörigen gepflegt und behandelt werden möchte.

Im Bereich der Pflege herrscht bundesweit ein Personalnotstand, auch wir an der UMMD suchen geeignete Fachkräfte. Warum sollten sich junge Leute für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden? Was macht diesen Job so besonders?

Pflege ist ein spannender und vielseitiger Beruf. Es eröffnet die Möglichkeit, Menschen positiv in Erinnerung zu bleiben und sie auf einem bedeutenden Weg des Lebens zu begleiten. Wir können maßgeblich beeinflussen, ob Menschen positiv auf schwierige Lebensereignisse zurückblicken und wie sie zukünftig mit solchen Herausforderungen umgehen.

Es gibt wahnsinnig viele Aspekte, die diesen Beruf besonders machen.

Nichtsdestotrotz glaube ich, dass sich vor allem die Arbeitgeber den wandelnden Anforderungen und Generationswechseln anpassen müssen, um diesem Notstand entgegenzuwirken. Hierzu zählen unter anderem Anpassungen von Schichtzeiten und flexiblere Gestaltung, schlankere Hierarchien und Prozesse, Digitalisierung, moderne Arbeitsmittel sowie mehr Wertschätzung und Investition in die Pflegeausbildung.

Interview mit Lena Friedrich

Lena Friedrich
Anästhesietechnische/r Assistent/in (ATA)
Ausgelernt
Liebe Frau Friedrich, Sie haben vor kurzem am AZG Ihren Abschluss als Anästhesietechnische Assistentin gemacht – herzlichen Glückwunsch! Bitte erzählen Sie uns doch, wo Sie nun arbeiten und was Ihre Aufgaben als ATA sind!

Vielen Dank! Ich arbeite an der Universitätsmedizin Magdeburg im Fachbereich der Anästhesie. Die Aufgaben als Anästhesietechnische Assistenz sind vielseitig und breit gefächert. Grundsätzlich bereiten wir in Absprache mit der Anästhesistin oder dem Anästhesisten eine Allgemein- oder Regionalanästhesie vor und assistieren der Ärztin oder dem Arzt. Die Patientenbetreuung vor, während und nach einer Narkose sind auch wichtige Bestandteile des Berufes.

Was hat Sie dazu motiviert, den Beruf des Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) zu ergreifen?

Als ich von diesem Berufszweig erfahren habe, war ich total gefesselt von den Aufgaben einer ATA, weshalb ich mich kurzerhand für diesen Ausbildungsberuf beworben habe. Ich fand den Gedanken schon immer schön, Menschen helfen zu können und bin dankbar dafür, dies in meinem Beruf ausüben zu können und Patienten in der außergewöhnlichen Situation einer Operation betreuen zu können.

Was hat Ihnen rückblickend an Ihrer Ausbildung besonders gut gefallen und was hätte vielleicht auch besser sein können?

Insgesamt hat mir der praktische Teil der Ausbildung sehr gut gefallen. Ich wurde dort sehr gut betreut und war nie auf mich allein gestellt. Es waren und sind alle aus der Anästhesie-Abteilung sehr hilfsbereit, sowohl die pflegerischen – als auch die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. Es ist auch sehr schön, wie die Verantwortung von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr wächst.

Weniger gut gefallen hat mir lediglich das Pendeln nach Halle zu unserer Kooperationsschule, da es teilweise herausfordernd war, Schulweg, Lernen und Schlaf unter einen Hut zu bekommen.

Warum haben Sie sich entschieden, an der Universitätsmedizin Magdeburg zu arbeiten?

Da die Uniklinik Magdeburg ein Krankenhaus der Maximalversorgung ist, war mir bewusst, dass ich sehr viele Fachbereiche kennenlernen werde und somit auch sehr viel an Erfahrungen gewinnen werde. Und auch nach drei Jahren Ausbildung habe ich noch nicht alles gesehen, weshalb die Arbeit auch weiterhin spannend und interessant ist und bleiben wird.

Welche Herausforderungen haben Sie bisher in Ihrem neuen Job erlebt, und wie gehen Sie damit um?

Herausforderungen werden viele geboten, vor allem, wenn man wie ich vorher kaum Erfahrungen in einem Krankenhaus gesammelt hat. Es fängt schon dabei an, dass man täglich Patientinnen und Patienten jeder Altersgruppe betreuen kann und man teilweise immer wieder neu umdenken muss.

An seine eigenen Grenzen kann man bei der einen oder anderen Notfallsituation gelangen, da es manchmal viel zu verarbeiten gibt, aber auch das gehört zum Berufsbild dazu. Ich persönlich verarbeite Situationen, indem ich mit meiner Familie oder Kolleginnen und Kollegen darüber spreche, welche vielleicht am selben Fall beteiligt waren oder welche mir einfach nur zuhören und da sind. Bei einem Fall, welcher mir sehr nah ging, habe ich deutlich den Rückhalt von meinem Team gespürt, was mir persönlich auch sehr beim Verarbeiten geholfen hat. Das schätze ich bis heute sehr und bin auch sehr dankbar dafür!

Welche langfristigen beruflichen Ziele haben Sie in Ihrer Rolle als Anästhesietechnische Assistentin?

Zunächst möchte ich weitere Erfahrungen in allen Fachbereichen sammeln In ein paar Jahren könnte ich mir auch vorstellen, eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu machen, um anderen Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern zur Seite zu stehen und Wissen zu vermitteln.

Gibt es bestimmte Momente oder Erfahrungen in Ihrer Karriere als Anästhesietechnische Assistentin – auch während Ihrer Ausbildung –, die Sie besonders beeindruckt haben oder die Ihnen besonders wichtig sind?

Ein beeindruckender Tag war der, an dem ich in der Frauenklinik mit in den Sectio-Saal zu einer Sectio caesarea (Kaiserschnitt) kommen durfte. Man versucht der Frau ein sicheres Gefühl zu vermitteln und begleitet sie durch einen der wichtigsten Momente in ihrem Leben. Und dann der Augenblick, wenn die frisch gebackene Mutter den ersten Schrei hört und die ganzen Gefühle aufkommen. Es ist ein schönes Gefühl, solch einen Moment miterleben zu dürfen.

Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich für eine Karriere als Anästhesietechnische Assistenten interessieren?

Es ist ein anspruchsvoller Job, welcher auch viel Eigenverantwortung mit sich bringt, aber es lohnt sich aktiv dran zu bleiben und sein Bestes zu geben! Am Ende des Tages geht man oft mit einem guten Gefühl nach Hause, mit dem Gedanken, dass man heute etwas Gutes bewirkt hat und Menschen helfen konnte.

Interview mit Céline Kumm

Céline Kumm
Operationstechnische/r Assistent/in
Ausgelernt
Herzlich willkommen in Ihrem neuen Job! Erzählen Sie uns doch, auf welcher Station Sie nun tätig sind und seit wann.

Vielen Dank! Ich bin seit dem 01. September 2023 als OTA Teil des HNO OP-Teams, jedoch konnte ich bereits im August, noch während der Ausbildung, eingearbeitet werden und hatte somit einen guten Start in den Beruf.

Wie sieht ihr neuer Arbeitsalltag aus und inwiefern unterscheidet er sich zum Alltag als Auszubildende?

Mein Arbeitsalltag besteht darin, die geplanten Operationen vor- und nachzubereiten, Patientinnen und Patienten anzunehmen und zu betreuen sowie den Ärztinnen und Ärzten im OP-Saal als Instrumentierende oder als Springerin zu assistieren. Außerdem arbeite ich interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen, wie der Anästhesie, der Station oder der Audiometrie zusammen. Während der Ausbildung mussten wir nach ein paar Wochen immer wieder die Abteilung wechseln, um unsere Pflichtstunden in den einzelnen Bereichen zu absolvieren. Es ist schön, endlich ein festes Team zu haben und ich wurde auch direkt super aufgenommen. Der Alltag hat sich nicht viel verändert, jedoch kommen bald die 24h Ruf- und Hausdienste dazu.

Gibt es bestimmte Aufgaben, auf die Sie sich in Ihrem neuen Job besonders freuen?

Ich freue mich darauf, mehr Verantwortung übernehmen zu können und die bereits erlernte Theorie in der Praxis anwenden zu können sowie mehr über die Krankheitsbilder und ihre Behandlungsmethoden im HNO-Bereich zu lernen. Außerdem bin ich gespannt darauf, neue Schülerinnen und Schüler kennenzulernen und ihnen während der Ausbildung zur Seite stehen zu können.

Was hat Sie dazu motiviert, als Operationstechnische Assistentin zu arbeiten und warum an der UMMD?

Die Medizin hat mich schon damals in der Schule begeistert, jedoch bin ich nach dem Abitur zunächst nach Magdeburg gezogen, um Medienbildung zu studieren. Eine Freundin, die an der UMMD bereits die Ausbildung zu MTRA begonnen hatte, brachte mich dann auf den Beruf der OTA. Ich informierte mich über diesen Beruf und stellte schnell fest, dass dies genau das ist, was ich machen möchte. Durch ein FSJ im OP der UFK konnte ich die Uniklinik Magdeburg kennenlernen und habe mich parallel direkt für die Ausbildung dort beworben.

Wie sieht für Sie eine ideale Zusammenarbeit zwischen OTA, Ärzten und Pflegepersonal aus, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten?

Die Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist für mich ein respektvoller Umgang und die offene Kommunikation bei Problemen. Nur wenn alle Berufsgruppen als Team zusammenarbeiten, können Fehler vermieden und eine gute Patientenversorgung gewährleistet werden. Trotz der Hierarchien im Krankenhaus sollten sich alle auf Augenhöhe begegnen und die Arbeit des jeweils anderen wertschätzen. Dabei sollte das gesamte Personal mehr darauf achten, Konflikte nicht vor den wachen Patientinnen und Patienten auszutragen.

Was hat Ihnen Rückblickend an ihrer Ausbildung besonders gut gefallen und was hätte vielleicht besser sein können?

Mir hat während der Ausbildung besonders gut gefallen, dass die Uniklinik so viele verschiedene Fachbereiche abdeckt und ich die Möglichkeit hatte, einen Einblick in fast alle Abteilungen zu erlangen. Außerdem habe ich mich in jedem Team gut integriert gefühlt und wurde sehr gut von den einzelnen Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern gefördert und auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Der praktische Unterricht mit unserer zentralen Praxisanleiterin Frau Berth war immer eine schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag. Davon hätte es meiner Meinung nach gerne mehr Stunden geben können.

Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich für eine Karriere als Operationstechnische Assistenten interessieren?

Ich würde besonders den jüngeren Leuten, die frisch ihren Schulabschluss gemacht haben, empfehlen, vor Beginn der Ausbildung Erfahrungen in Form eines Praktikums oder eines freiwilligen sozialen Jahres zu sammeln. So kann man zum einen für sich selber feststellen, ob dieser Beruf einem zusagt und zum anderen hat man die Möglichkeit, schon einmal die Räumlichkeiten, den Arbeitsbereich sowie das Personal kennenzulernen.