Soldat/in Ausbildung & Beruf

Soldaten marschieren bei der Grundausbildung.

Soldat ist keine klassische Ausbildung, sondern ein Beruf bei der Bundeswehr mit militärischer Grundausbildung.

Soldat/in

Soldat: Das klingt für viele nach Uniform, Auslandseinsatz und strengen Regeln. Das gehört zwar dazu, beschreibt den Beruf aber nur zum Teil. Als Soldat dienst du bei der Bundeswehr. Der Beruf ist vielseitig und anspruchsvoll. Wer ihn wählt, muss sich auf besondere Regeln und Pflichten einstellen – von den Voraussetzungen über den Berufsalltag bis zu den Karrierewegen.

Neuer Wehrdienst ab 2026

Am 27. August 2025 hat sich die Bundesregierung auf ein neues Wehrdienstgesetz geeinigt. Neben neuen Regelungen zur Wehrpflicht wurden auch Beschlüsse für einen „neuen Wehrdienst“ getroffen. 

Ziel: den Einstieg bei der Bundeswehr attraktiver machen und mehr junge Menschen für einen freiwilligen Dienst gewinnen.

Attraktiverer Wehrdienst durch folgende Anpassungen:

  • 💶Bessere Bezahlung: Verbesserte Besoldung, zusätzliche Leistungen in den Bereichen Berufsförderung und Dienstzeitversorgung sowie finanzielle Zuschüsse, z. B. für den Führerschein.
  • ⏳️Flexiblere Verpflichtungszeiten: Freiwilliger Wehrdienst soll künftig zwischen 6 und 23 Monaten möglich sein. Wer möchte, kann sich auch länger verpflichten – bis zu 25 Jahre.
  • 🚀Bessere Karriereperspektiven: Der Einstieg soll individueller werden. Einfache Laufbahnwechsel ermöglichen es, schneller in höhere Funktionen zu wechseln.
  • 🎖️Neuer Status: Der „Freiwillige Wehrdienst als besonderes staatsbürgerliches Engagement“ wird künftig dem Status eines Soldaten auf Zeit gleichgestellt – damit verbessern sich Rechte und Absicherung für Freiwillige.
  • 🪖Neue Ausbildungsschwerpunkte: Im freiwilligen Wehrdienst rücken Aufgaben wie Sicherung, Bewachung und Heimatschutz stärker in den Fokus.

Fazit: Der Weg in den Soldatenberuf wird vielfältiger, flexibler und mit besseren Leistungen ausgestattet.

Wichtig: Der neue Wehrdienst und alle (geplanten) Maßnahmen zur Wehrpflicht sind bisher „nur” Beschlüsse der Bundesregierung. Damit daraus ein finales Gesetz wird, das umgesetzt werden kann, muss der Bundestag im Herbst noch zustimmen.

Neues Wehrdienstgesetz

Du willst wissen, was das neue Wehrdienstgesetz sonst noch so alles beinhaltet und wie es mit der Wehrpflicht weitergeht? Dann schau dir unseren Magazin-Artikel zu Wehrdienst & Wehrpflicht an.

Was macht ein Soldat?

Soldaten arbeiten bei der Bundeswehr und sorgen für Sicherheit, Schutz und die Verteidigung eines Landes im In- und Ausland. 

Wichtig: Nicht alle Soldaten kämpfen! Viele arbeiten in spezialisierten Bereichen wie Technik, Medizin, IT oder Organisation. Die Aufgaben unterscheiden sich, je nach Spezialisierung, Dienstgrad und Einsatzbereich. Der Beruf Soldat ist vielfältiger als man denkt.

Die genauen Aufgaben und Einsatzbereiche hängen stark von der Laufbahn, vom Dienstgrad und der Teilstreitkraft (Heer, Marine, Luftwaffe, Unterstützungsbereich) ab.

Typische Aufgaben von Soldaten

  • Trainieren: fit bleiben durch Sport, Übungen und Ausdauertraining.
  • Übungen: gemeinsam mit dem Team Abläufe für den Ernstfall proben.
  • Ausrüstung warten: Fahrzeuge, Geräte und Kleidung kontrollieren und pflegen.
  • Einsätze im Inland: Unterstützung bei Hochwasser, Schneechaos oder anderen Notlagen.
  • Einsätze im Ausland: je nach Laufbahn Friedensmissionen oder Hilfseinsätze in anderen Ländern.

Welche Arten von Soldaten gibt es?

  • Freiwilliger Wehrdienstleistender (FWDL): Einstieg für 7–23 Monate, um den Beruf kennenzulernen (ab 2026: 6–23 Monate).
  • Zeitsoldat: Verpflichtung für mindestens zwei Jahre mit Ausbildung und Spezialisierung.
  • Berufssoldat: Festanstellung auf Lebenszeit, oft in Führungsfunktionen.

Wo sind Soldaten im Einsatz?

Soldatinnen und Soldaten können in Deutschland und im Ausland eingesetzt werden. Im Inland helfen sie bei Naturkatastrophen wie Hochwasser und in Notlagen. Im Ausland arbeiten sie beispielsweise bei Friedensmissionen, unterstützen Partnerländer der NATO oder leisten humanitäre Hilfe in Krisengebieten.

Wichtig: Wie und wo du als Soldat eingesetzt wirst, hängt von Aufgabe, Spezialisierung und aktueller Lage ab.

Auslandseinsätze

Einsätze – besonders im Ausland – bringen oft zusätzliche Belastungen mit sich. Dazu gehören längere Abwesenheiten vom Freundeskreis oder der Familie, psychische Belastungen und im Ernstfall auch ein erhöhtes Risiko für Verwundungen. Das muss dir bewusst sein, wenn du dich für den Soldatenberuf entscheidest. Unterstützung gibt es durch den Sanitätsdienst und spezielle psychologische Angebote der Bundeswehr.

Wichtig: Auslandseinsätze sind erst ab einer Verpflichtungszeit von mindestens 12 Monaten möglich.

Wie wird man Soldat?

Um Soldat zu werden, bewirbt man sich bei der Bundeswehr. Nach dem Eignungstest beginnt eine rund dreimonatige Grundausbildung. Wie es danach weitergeht, hängt von deiner Laufbahn ab – die Entscheidung musst du bereits früh treffen.

Bewerbung bei der Bundeswehr

Du bewirbst dich direkt beim Karrierecenter der Bundeswehr. Dort werden deine Unterlagen geprüft, und du wirst zu einem Eignungstest eingeladen.

Der Eignungstest umfasst:

  • medizinische Untersuchung
  • Sporttest
  • schriftliche und mündliche Prüfungen
  • Gespräche über Motivation und Eignung

Wichtig: Wenn du eine bestimmte Laufbahn anstrebst (z. B. Offizier), musst du das schon bei der Bewerbung angeben, weil der Auswahlprozess darauf abgestimmt wird.

Grundausbildung (GA)

Die Grundausbildung dauert drei Monate (450 Ausbildungsstunden) und ist der Start für ALLE Soldatinnen und Soldaten – unabhängig von der angestrebten Laufbahn. In dieser Zeit beschäftigst du dich mit den Grundlagen für den Dienst. Dazu gehören unter anderem körperliche Fitness, Erste Hilfe, militärisches Basiswissen und der Umgang mit der Waffe und weiterer Ausrüstung. Insgesamt gibt es 14 Ausbildungsgebiete, die du im Laufe der GA durchläufst.

Wichtig: Die GA absolvierst du bei einer Ausbildungskompanie. Du bist also noch nicht in deiner späteren Einheit.

Neuer Wehrdienst: Ab 2026 wird sich die GA stärker auf den Bereich Heimatschutz fokussieren. Dafür wirst du dann zum Wach- und Sicherungssoldaten ausgebildet.

Fachausbildung und Dienst bei der Einheit

Wenn du mit der GA die sogenannte allgemeinmilitärische Grundbefähigung erreicht hast, folgt eine Fachausbildung, die meistens auch drei Monate dauert. Dafür geht es dann zu deiner Stammeinheit. Was dich da genau erwartet, hängt von deiner gewählten Laufbahn ab.

  • Freiwilliger Wehrdienst (FWD): Du wirst für die restliche Dienstzeit deiner Einheit zugeteilt und dort in deine Aufgaben eingearbeitet. Ab 2026 sollen im FWD stärker Aufgaben im Bereich Sicherung, Bewachung und Heimatschutz in den Vordergrund rücken.  
  • Zeitsoldat: Du beginnst deine fachliche Ausbildung in deinem Spezialgebiet – z. B. Technik, IT, Sanitätsdienst oder Kampftruppe. Dazu kommen Lehrgänge, die für deinen Bereich wichtig sind.  
  • Unteroffizier: Du absolvierst eine Fachausbildung und wirst auf deine Rolle als Ausbilder oder technische Führungskraft vorbereitet.  
  • Offizier: Die Offiziersausbildung ist in der Regel mit einem Studium an einer Bundeswehr-Universität verknüpft. Daneben finden militärische Führungs- und Fachlehrgänge statt.

Wie viel verdient ein Soldat?

Im freiwilligen Wehrdienst verdient ein Soldat aktuell zwischen 1.837 und 2.272 Euro brutto. Mit dem neuen Wehrdienstgesetz steigt der Sold ab 1. Januar 2026 voraussichtlich auf knapp 2.700 Euro brutto, das sind 2.300 Euro netto!

Das entspricht dem Einstiegsgehalt eines Soldaten auf Zeit. Als Mannschaftssoldat liegt der Sold im niedrigsten Dienstgrad bei 2.700 Euro brutto. Nach 10 Jahren Dienstzeit erhöht sich der Sold auf bis zu 3.500 Euro.

Unteroffiziere und Offiziere verdienen (deutlich) mehr als Mannschaftssoldaten. Als Unteroffizier kannst du bis zu 4.650 Euro brutto verdienen (Dienstgrad: Oberstabsfeldwebel). In der Offizierslaufbahn ist ein Sold von über 10.000 Euro brutto möglich.

Übrigens: Als Soldat bekommst du kein Gehalt, sondern einen Sold. Zwischen Sold und Gehalt gibt es ein paar kleine, aber feine Unterschiede:

Sold …

  • wird im Voraus bezahlt.
  • ist frei von Sozialversicherungsbeiträgen.

Erfahrungsstufen

Mit zunehmender Erfahrung steigst du automatisch (alle 2–4 Jahre) in die nächsthöhere Erfahrungsstufe. Je Laufbahn gibt es 8 Erfahrungsstufen. Die letzte Stufe erreichst du nach 23 Jahren. 

  • Freiwilliger Wehrdienstleistender: 1.837–2.272 Euro (ab 2026: 2.700 Euro)
  • Mannschaftssoldat: 2.700–3.500 Euro
  • Unteroffizier: 2.800–4.650 Euro
  • Offizier: 3.450–16.200 Euro

Zuschläge & Zulagen

Zum Grundgehalt bekommen Soldatinnen und Soldaten noch Zuschläge und Zulagen.

  • Amts- und Stellenzulagen: für besondere Positionen
  • Erschwerniszulagen: für besondere Belastungen und Gefahren (körperlich und psychisch)
  • Auslandsbezüge: für Dienst im Ausland

Dazu gibt es dann noch Familienzuschläge für eigene Kinder und vermögenswirksame Leistungen.

Bundesbesoldungsgesetz

Wie viel ein Soldat verdient, ist im Bundesbesoldungsgesetz (BbesG) genau festgelegt. Der Sold ist nach Dienstgrad und Erfahrungsstufe gestaffelt und besteht aus dem Grundgehalt sowie Zuschlägen und Zulagen. Dadurch ist die Bezahlung sehr individuell.

Übrigens: Es gibt mehrere Faktoren, die dafür sorgen, dass dir als Soldat mehr von deinem Bruttogehalt bleibt. Ähnlich wie bei Beamten musst du keine Arbeitslosenversicherung und keine Rentenversicherung zahlen. Zusätzlich entfallen aber auch die Krankenversicherungsbeiträge. Die Bundeswehr verfügt über eine eigene medizinische Rundumversorgung.

Kurz gesagt: Von deinem Sold wird dir nur die Lohnsteuer abgezogen – dir bleibt mehr netto vom brutto.

Welche Voraussetzungen braucht man, um Soldat zu werden?

Um Soldat bei der Bundeswehr zu werden, brauchst du die deutsche Staatsbürgerschaft und musst mindestens 18 Jahre alt sein – mit dem Einverständnis der Eltern ist es auch mit 17 möglich.

Voraussetzungen

  • 🇩🇪Staatsbürgerschaft: deutsch
  • 📅Alter: mindestens 18 Jahre oder 17 Jahre mit Einverständnis der Eltern
  • 📏Größe: mindestens 1,55 m
  • 🩺Gesundheitliche Tauglichkeit: medizinische Untersuchung
  • 💪Körperliche Fitness: Sporttest

Zusätzlich gibt es noch gewisse Bereitschaften, die du mitbringen musst:

  • Einverständnis für bundesweite Versetzung
  • Bereitschaft für Teilnahme an Auslandseinsätzen
  • Verpflichtung für einen bestimmten Zeitraum

Die weiteren Voraussetzungen wie Schulabschluss variieren und hängen von der angestrebten Laufbahngruppe ab.

Welchen Schulabschluss brauche ich, um Soldat zu werden?

  • Mannschaft: kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben
  • Unteroffizier: mindestens Hauptschulabschluss
  • Feldwebel: Mittlere Reife oder Hauptschule mit Berufsabschluss
  • Offizier: Fachhochschulreife oder Abitur

Ausbildung bei der Bundeswehr

Die Bundeswehr bildet in über 80 (zivilen) Berufen aus. Soldat ist nur einer von vielen Berufen, die du bei der Bundeswehr erlernen und ausüben kannst. Wenn du dich für die anderen Ausbildungsberufe interessierst, lohnt sich ein Blick auf das Unternehmensprofil der Bundeswehr.

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Soldaten bei der Bundeswehr?

Die Bundeswehr bietet strukturierte Laufbahnen mit transparenten Aufstiegsmöglichkeiten – das sorgt für klare Karrierewege. Deine Bundeswehr-Karriere wird von mehreren Faktoren beeinflusst:

  • Teilstreifkraft: Heer, Luftwaffe, Marine
  • Laufbahn: Mannschaft, Unteroffizier, Offizier
  • Dienstgrad (innerhalb der Laufbahngruppe)
  • Erfahrungsstufe (innerhalb der Laufbahngruppe)

Diese vier Ebenen bestimmen, welche Aufgaben du übernimmst, wie hoch dein Sold ist und wie deine Karriere verläuft.

Bereits bei der Bewerbung triffst du deine erste wichtige Karriereentscheidung: Du musst dich für eine Teilstreitkraft und eine Laufbahn entscheiden.

Karriere & Privatleben als Soldat

Karriereentscheidungen bei der Bundeswehr wirken sich auch auf das Privatleben aus. Versetzungen oder Auslandseinsätze können bedeuten, dass du umziehen musst oder länger von Freunden und Familie getrennt bist. Freizeit und persönliche Planung sind dadurch weniger flexibel als in vielen zivilen Berufen. 

Für später wichtig zu wissen: Wer eine Familie gründet, bekommt Unterstützung von der Bundeswehr. Zum Beispiel durch Familienbetreuungszentren oder spezielle Angebote zur Kinderbetreuung. Die Vereinbarkeit bleibt aber trotzdem eine Herausforderung.

Welche Laufbahnen gibt es für Soldaten?

Bei der Bundeswehr gibt es drei Laufbahngruppen: Mannschaft, Unteroffizier und Offizier. Das ist sozusagen die Karriereebene bei der Bundeswehr. Der Mannschaftssoldat ist der klassische „Soldat“.

Mannschaftslaufbahn

  • Einstieg z. B. über den Freiwilligen Wehrdienst (FWDL) oder direkt als Zeitsoldat
  • Typische Aufgaben: unterstützende Tätigkeiten, Wachdienst, Lagerlogistik, technischer Dienst
  • kein Schulabschluss erforderlich
  • keine Führungsverantwortung

Karriere: Bei entsprechender Leistung und Eignung ist ein Aufstieg in die Unteroffizierslaufbahn möglich.

Unteroffizierslaufbahn

  • Einstieg z. B. mit Haupt- oder Realschulabschluss
  • Dauer: 8–12 Jahre Dienstzeit als Zeitsoldat
  • Übernahme von Fachverantwortung (z. B. als Gruppenführer, in der Instandhaltung oder als Ausbilder)

Karriere: Als Unteroffizier kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren – zum Beispiel Technik, Logistik, Sanitätsdienst, Feldjäger oder Pioniertruppe.

Offizierslaufbahn

  • Einstieg mit (Fach-)Abitur oder Hochschulreife
  • Kombination aus militärischer Ausbildung und Studium an einer Bundeswehr-Universität (Hamburg oder München)
  • Führungsverantwortung im Einsatz und in Stabsfunktionen
  • Einsatz z. B. in der Panzertruppe, Luftwaffe, Marine, IT, Sanitätsdienst oder beim Militärischen Abschirmdienst
  • Studienrichtungen: Wirtschaft, Ingenieurwesen, Informatik u. v. m.

Good to know: Du hast im Laufe deines Berufslebens bei der Bundeswehr die Möglichkeit, in eine höhere Laufbahn zu wechseln. Das ist aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Mit dem neuen Wehrdienst sollen die Laufbahnwechsel ab 2026 vereinfacht werden.

Was ist ein Dienstgrad?

Dein Dienstgrad zeigt deine Position innerhalb der militärischen Hierarchie. Jeder Laufbahn ist ein bestimmter Dienstgradbereich zugeordnet. Der Dienstgrad ist wie die Stufe auf der Karriereleiter innerhalb einer Laufbahn. 

Laufbahn Typische Dienstgrade
Mannschaft Schütze, Jäger, Matrose, Gefreiter, Obergefreiter
Unteroffizier Unteroffizier, Stabsunteroffizier
Offizier Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst, General

Beispiel: Wer den freiwilligen Wehrdienst beginnt, startet meist mit dem Dienstgrad Jäger (Heer), Flieger (Luftwaffe) oder Matrose (Marine) – je nach Teilstreitkraft.

Karriere als Soldat

  Bedeutung Einfluss auf …
Laufbahn Grundlegender Karriereweg Ausbildung, Aufgaben, Perspektiven
Dienstgrad Aktuelle Position Verantwortung, Befehlsstruktur
Erfahrungsstufe Berufserfahrung im Dienstrad Gehalt
Teilstreitkraft Organisationszugehörigkeit Einsatzgebiet, Bezeichnung

Kann man als Soldat befördert werden?

Beförderungen bedeuten bei der Bundeswehr einen Aufstieg in den nächsthöheren Dienstgrad – innerhalb einer Laufbahngruppe. Im Gegensatz zu den automatischen Aufstiegen in den Erfahrungsstufen nach der Ableistung bestimmter Dienstzeiten, gibt es für eine Beförderung klare Bedingungen. Dazu gehören Mindestverweildauer im aktuellen Dienstgrad, positive Beurteilungen, absolvierte Ausbildungsabschnitte und freie Planstellen.

Wichtig: Du steigst nicht automatisch in den Dienstgraden auf, aber mit guter Leistung und Zeit ist ein Aufstieg innerhalb einer Laufbahn üblich.

Kann ich als Soldat die Laufbahn wechseln?

Ja, aber das ist mit strengen Voraussetzungen verknüpft. Ein Wechsel in eine höhere Laufbahn ist möglich, wenn bestimmte schulische Voraussetzungen erfüllt sind, du gute Leistungen gezeigt hast und du eine interne Auswahlprüfung bestehst. Durch das neue Wehrdienstgesetz soll das ab 2026 vereinfacht werden.

Beispiel: Bei entsprechender Eignung kannst du als Hauptgefreiter aus der Mannschaftslaufbahn in die Unteroffizierslaufbahn wechseln und Führungsverantwortung übernehmen.

Wie geht es nach der Bundeswehr weiter?

Die meisten Soldatinnen und Soldaten verpflichten sich nur für einen bestimmten Zeitraum. Lediglich die Berufssoldaten sind Soldaten auf Lebenszeit. 

Nach Ablauf der Verpflichtung wirst du aus dem Dienstverhältnis entbunden. Du wirst sozusagen entlassen – aber nicht im negativen Sinne. 

Für viele Soldaten stellt sich dann die Frage, wie es (beruflich) weitergeht. Dabei hilft der sogenannte Berufsförderungsdienst der Bundeswehr.

Berufsförderungsdienst (BFD)

Der Berufsförderungsdienst (BFD) unterstützt Zeitsoldaten beim Übergang ins zivile Berufsleben. Die Leistungen hängen davon ab, wie lange du bei der Bundeswehr warst.

Was bietet der BFD?

  • Beratung zu Ausbildungs- und Karrierewegen
  • Finanzielle Förderung von Ausbildungen, Umschulungen oder Studiengängen
  • Bewerbungstraining, Praktika, Jobvermittlung
  • Möglichkeit, noch während der Dienstzeit mit der Vorbereitung zu beginnen

Reserve

Nach dem Ende der aktiven Dienstzeit kannst du in die Reserve übernommen werden. Das ist freiwillig – außer bei bestimmten Spezialverwendungen oder im Spannungsfall.

Was bedeutet „Reservist sein“?

  • Du wirst nicht regelmäßig eingezogen.
  • Du kannst zu Übungen, Fortbildungen oder Einsätzen freiwillig herangezogen werden.
  • Du bleibst formal Teil der Streitkräfte, aber im zivilen Leben tätig.

Wichtig: Reservisten werden nur bei Bedarf aktiv einberufen – z. B. bei Naturkatastrophen, militärischen Übungen oder im Spannungs-/Verteidigungsfall.

Ausbau der Reserve

Deutschland braucht mehr Reservistinnen und Reservisten, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Die Bundesregierung hat sich hier klare Ziele gesetzt und möchte die Anzahl von aktuell 100.000 auf 200.000 bis 2030 erhöhen.

Vorteile & Nachteile des Soldatenberufs

Der Beruf bringt sowohl Chancen als auch Belastungen mit sich.

Vorteile des Soldatenberufs
  1. Sichere Bezahlung: fester Sold, Zulagen und Zusatzleistungen
  2. Klare Karrierewege: transparente Strukturen und Beförderungsmöglichkeiten
  3. Weiterbildung & Studium: viele Fachausbildungen, Offizierslaufbahn mit Studium
  4. Vielfältige Einsatzbereiche: u. a. Technik, IT, Medizin, Logistik
  5. Soziale Absicherung: eigene medizinische Versorgung, keine Renten- oder Arbeitslosenbeiträge.
Nachteile des Soldatenberufs
  1. Einschränkung von Grundrechten: keine freie Wohnortwahl, kein Streikrecht
  2. Hohe Belastungen: körperlich und psychisch, vor allem in Einsätzen
  3. Begrenzte Familienfreundlichkeit: Versetzungen, Abwesenheiten im Ausland
  4. Risiko im Einsatz: Gefahr von Verwundungen, Traumatisierungen oder Tod
  5. Lange Bindung: Verpflichtungen über Jahre oder auf Lebenszeit

Hinweis: Für einige dieser Nachteile bietet die Bundeswehr Unterstützung, zum Beispiel durch Familienbetreuungszentren oder psychologische Angebote.

Rechte & Pflichten als Soldat

Soldaten haben einen besonderen rechtlichen Status, der im sogenannten Soldatengesetz (SG) genau geregelt ist. Die Paragrafen 6 bis 36 beziehen sich auf die Rechte und Pflichten.

Pflichten & Einschränkungen

  • 🇩🇪Pflicht zur Treue (§ 7 SG): Soldaten müssen der Bundesrepublik Deutschland treu dienen und die demokratische Ordnung achten.
  • 🤝Demokratische Grundordnung (§ 8 SG): Pflicht zum Eintreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung
  • 🫡Gehorsamspflicht (§ 11 SG): Befehle von Vorgesetzten müssen befolgt werden.
  • 🚫Einschränkungen: Soldaten haben keine freie Wohnortwahl und dürfen nicht streiken. Für Verstöße gibt es eine eigene militärische Disziplinarordnung.

Rechte

  • 💬Recht auf freie Meinungsäußerung (§ 15 SG): Soldaten dürfen ihre Meinung äußern, solange sie die politische Neutralität der Bundeswehr und die Gesetze beachten.
  • 🙅Recht auf Gehorsamsverweigerung (§ 11 Abs. 2 SG): Befehle, die gegen Gesetze oder Menschenwürde verstoßen, dürfen und müssen verweigert werden. Das schützt Soldaten vor blindem Befehlsgehorsam.
  • 🏥Recht auf Fürsorge (§ 31 SG): Die Bundeswehr muss für Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und soziale Absicherung sorgen.

FAQ

Wie lange dauert die Ausbildung zum Soldaten?

Die Grundausbildung dauert in der Regel drei Monate. Sie ist verpflichtend für alle, die als Soldat in der Bundeswehr starten – egal ob im freiwilligen Wehrdienst, als Zeitsoldatin oder in einer höheren Laufbahn. Wie lange die weiterführende Ausbildung dauert, hängt von der Laufbahn ab.

Wie lange muss ich mich als Soldat verpflichten?

Das hängt von der gewählten Laufbahn ab. Beim freiwilligen Wehrdienst sind es zwischen 6 bzw. 7 und 23 Monaten. Zeitsoldaten können sich für 2 bis 25 Jahre verpflichten und Berufssoldaten haben sich auf Lebzeit bzw. bis zur gesetzlichen Altersgrenze verpflichtet.

Kann man ohne Schulabschluss Soldat werden?

Ja. Für die Mannschaftslaufbahn ist kein Schulabschluss oder Berufsabschluss erforderlich. Für Unteroffizierinnen, Feldwebel oder Offizierinnen gelten jedoch bestimmte schulische Voraussetzungen – z. B. mittlerer Schulabschluss oder (Fach-)Abitur.

Können auch Frauen Soldatinnen werden?

Ja. Seit 2001 sind alle militärischen Laufbahnen der Bundeswehr für Frauen geöffnet, auch im Einsatz. Frauen können dieselben Aufgaben, Laufbahnen und Ränge erreichen wie Männer – vom freiwilligen Wehrdienst bis zur Generalin.

Muss man als Soldat an Einsätzen im Ausland teilnehmen?

Der Freiwillige Wehrdienst kann auf Wunsch im Heimatschutz abgeleistet werden. Da wirst du dann nur innerhalb Deutschlands eingesetzt. Bist du nicht im Heimatschutz, ist es ab einer Verpflichtungszeit von 12 Monaten möglich, dass du an Auslandseinsätzen teilnehmen musst.

Kann ich als Soldat in den Krieg geschickt werden?

Ein Einsatz in einem bewaffneten Konflikt ist möglich, aber nicht automatisch vorgesehen. Auslandseinsätze sind verpflichtend für Zeitsoldaten und Berufssoldaten.

Wer den freiwilligen Wehrdienst macht, kann nicht ohne Zustimmung in den Einsatz geschickt werden.

Kann ich als Soldat kündigen?

In den ersten sechs Monaten gibt es eine Probezeit. Da kannst du einfach(er) kündigen. Danach ist ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel bei gesundheitlichen Problemen.

Was ist der Unterschied zwischen Zeitsoldat und Berufssoldat?

Als Zeitsoldat verpflichtest du dich, für einen bestimmten Zeitraum zu dienen. Als Berufssoldat bist du Soldat auf Lebenszeit. Berufssoldat kannst du erst nach mehreren Jahren als Zeitsoldat werden – und nur nach erfolgreichem Auswahlverfahren.

Dürfen Soldaten kostenlos Bahn fahren?

Ja, Soldaten der Bundeswehr dürfen kostenlos Bahn fahren. Allerdings nur, wenn sie Uniform tragen.

Dürfen Soldaten kostenlos Bahn fahren?

Ja, Soldaten der Bundeswehr dürfen kostenlos Bahn fahren. Allerdings nur, wenn sie Uniform tragen.