Soldat ist keine klassische Ausbildung, sondern ein Beruf bei der Bundeswehr mit militärischer Grundausbildung.
Soldat: Das klingt für viele nach Uniform, Auslandseinsatz und strengen Regeln. Das gehört zwar dazu, beschreibt den Beruf aber nur zum Teil. Als Soldat dienst du bei der Bundeswehr. Der Beruf ist vielseitig und anspruchsvoll. Wer ihn wählt, muss sich auf besondere Regeln und Pflichten einstellen – von den Voraussetzungen über den Berufsalltag bis zu den Karrierewegen.
Am 27. August 2025 hat sich die Bundesregierung auf ein neues Wehrdienstgesetz geeinigt. Neben neuen Regelungen zur Wehrpflicht wurden auch Beschlüsse für einen „neuen Wehrdienst“ getroffen.
Ziel: den Einstieg bei der Bundeswehr attraktiver machen und mehr junge Menschen für einen freiwilligen Dienst gewinnen.
Fazit: Der Weg in den Soldatenberuf wird vielfältiger, flexibler und mit besseren Leistungen ausgestattet.
Wichtig: Der neue Wehrdienst und alle (geplanten) Maßnahmen zur Wehrpflicht sind bisher „nur” Beschlüsse der Bundesregierung. Damit daraus ein finales Gesetz wird, das umgesetzt werden kann, muss der Bundestag im Herbst noch zustimmen.
Du willst wissen, was das neue Wehrdienstgesetz sonst noch so alles beinhaltet und wie es mit der Wehrpflicht weitergeht? Dann schau dir unseren Magazin-Artikel zu Wehrdienst & Wehrpflicht an.
Soldaten arbeiten bei der Bundeswehr und sorgen für Sicherheit, Schutz und die Verteidigung eines Landes im In- und Ausland.
Wichtig: Nicht alle Soldaten kämpfen! Viele arbeiten in spezialisierten Bereichen wie Technik, Medizin, IT oder Organisation. Die Aufgaben unterscheiden sich, je nach Spezialisierung, Dienstgrad und Einsatzbereich. Der Beruf Soldat ist vielfältiger als man denkt.
Die genauen Aufgaben und Einsatzbereiche hängen stark von der Laufbahn, vom Dienstgrad und der Teilstreitkraft (Heer, Marine, Luftwaffe, Unterstützungsbereich) ab.
Soldatinnen und Soldaten können in Deutschland und im Ausland eingesetzt werden. Im Inland helfen sie bei Naturkatastrophen wie Hochwasser und in Notlagen. Im Ausland arbeiten sie beispielsweise bei Friedensmissionen, unterstützen Partnerländer der NATO oder leisten humanitäre Hilfe in Krisengebieten.
Wichtig: Wie und wo du als Soldat eingesetzt wirst, hängt von Aufgabe, Spezialisierung und aktueller Lage ab.
Einsätze – besonders im Ausland – bringen oft zusätzliche Belastungen mit sich. Dazu gehören längere Abwesenheiten vom Freundeskreis oder der Familie, psychische Belastungen und im Ernstfall auch ein erhöhtes Risiko für Verwundungen. Das muss dir bewusst sein, wenn du dich für den Soldatenberuf entscheidest. Unterstützung gibt es durch den Sanitätsdienst und spezielle psychologische Angebote der Bundeswehr.
Wichtig: Auslandseinsätze sind erst ab einer Verpflichtungszeit von mindestens 12 Monaten möglich.
Um Soldat zu werden, bewirbt man sich bei der Bundeswehr. Nach dem Eignungstest beginnt eine rund dreimonatige Grundausbildung. Wie es danach weitergeht, hängt von deiner Laufbahn ab – die Entscheidung musst du bereits früh treffen.
Du bewirbst dich direkt beim Karrierecenter der Bundeswehr. Dort werden deine Unterlagen geprüft, und du wirst zu einem Eignungstest eingeladen.
Der Eignungstest umfasst:
Wichtig: Wenn du eine bestimmte Laufbahn anstrebst (z. B. Offizier), musst du das schon bei der Bewerbung angeben, weil der Auswahlprozess darauf abgestimmt wird.
Die Grundausbildung dauert drei Monate (450 Ausbildungsstunden) und ist der Start für ALLE Soldatinnen und Soldaten – unabhängig von der angestrebten Laufbahn. In dieser Zeit beschäftigst du dich mit den Grundlagen für den Dienst. Dazu gehören unter anderem körperliche Fitness, Erste Hilfe, militärisches Basiswissen und der Umgang mit der Waffe und weiterer Ausrüstung. Insgesamt gibt es 14 Ausbildungsgebiete, die du im Laufe der GA durchläufst.
Wichtig: Die GA absolvierst du bei einer Ausbildungskompanie. Du bist also noch nicht in deiner späteren Einheit.
Neuer Wehrdienst: Ab 2026 wird sich die GA stärker auf den Bereich Heimatschutz fokussieren. Dafür wirst du dann zum Wach- und Sicherungssoldaten ausgebildet.
Wenn du mit der GA die sogenannte allgemeinmilitärische Grundbefähigung erreicht hast, folgt eine Fachausbildung, die meistens auch drei Monate dauert. Dafür geht es dann zu deiner Stammeinheit. Was dich da genau erwartet, hängt von deiner gewählten Laufbahn ab.
Im freiwilligen Wehrdienst verdient ein Soldat aktuell zwischen 1.837 und 2.272 Euro brutto. Mit dem neuen Wehrdienstgesetz steigt der Sold ab 1. Januar 2026 voraussichtlich auf knapp 2.700 Euro brutto, das sind 2.300 Euro netto!
Das entspricht dem Einstiegsgehalt eines Soldaten auf Zeit. Als Mannschaftssoldat liegt der Sold im niedrigsten Dienstgrad bei 2.700 Euro brutto. Nach 10 Jahren Dienstzeit erhöht sich der Sold auf bis zu 3.500 Euro.
Unteroffiziere und Offiziere verdienen (deutlich) mehr als Mannschaftssoldaten. Als Unteroffizier kannst du bis zu 4.650 Euro brutto verdienen (Dienstgrad: Oberstabsfeldwebel). In der Offizierslaufbahn ist ein Sold von über 10.000 Euro brutto möglich.
Übrigens: Als Soldat bekommst du kein Gehalt, sondern einen Sold. Zwischen Sold und Gehalt gibt es ein paar kleine, aber feine Unterschiede:
Sold …
Mit zunehmender Erfahrung steigst du automatisch (alle 2–4 Jahre) in die nächsthöhere Erfahrungsstufe. Je Laufbahn gibt es 8 Erfahrungsstufen. Die letzte Stufe erreichst du nach 23 Jahren.
Zum Grundgehalt bekommen Soldatinnen und Soldaten noch Zuschläge und Zulagen.
Dazu gibt es dann noch Familienzuschläge für eigene Kinder und vermögenswirksame Leistungen.
Wie viel ein Soldat verdient, ist im Bundesbesoldungsgesetz (BbesG) genau festgelegt. Der Sold ist nach Dienstgrad und Erfahrungsstufe gestaffelt und besteht aus dem Grundgehalt sowie Zuschlägen und Zulagen. Dadurch ist die Bezahlung sehr individuell.
Übrigens: Es gibt mehrere Faktoren, die dafür sorgen, dass dir als Soldat mehr von deinem Bruttogehalt bleibt. Ähnlich wie bei Beamten musst du keine Arbeitslosenversicherung und keine Rentenversicherung zahlen. Zusätzlich entfallen aber auch die Krankenversicherungsbeiträge. Die Bundeswehr verfügt über eine eigene medizinische Rundumversorgung.
Kurz gesagt: Von deinem Sold wird dir nur die Lohnsteuer abgezogen – dir bleibt mehr netto vom brutto.
Um Soldat bei der Bundeswehr zu werden, brauchst du die deutsche Staatsbürgerschaft und musst mindestens 18 Jahre alt sein – mit dem Einverständnis der Eltern ist es auch mit 17 möglich.
Zusätzlich gibt es noch gewisse Bereitschaften, die du mitbringen musst:
Die weiteren Voraussetzungen wie Schulabschluss variieren und hängen von der angestrebten Laufbahngruppe ab.
Die Bundeswehr bildet in über 80 (zivilen) Berufen aus. Soldat ist nur einer von vielen Berufen, die du bei der Bundeswehr erlernen und ausüben kannst. Wenn du dich für die anderen Ausbildungsberufe interessierst, lohnt sich ein Blick auf das Unternehmensprofil der Bundeswehr.
Die Bundeswehr bietet strukturierte Laufbahnen mit transparenten Aufstiegsmöglichkeiten – das sorgt für klare Karrierewege. Deine Bundeswehr-Karriere wird von mehreren Faktoren beeinflusst:
Diese vier Ebenen bestimmen, welche Aufgaben du übernimmst, wie hoch dein Sold ist und wie deine Karriere verläuft.
Bereits bei der Bewerbung triffst du deine erste wichtige Karriereentscheidung: Du musst dich für eine Teilstreitkraft und eine Laufbahn entscheiden.
Karriereentscheidungen bei der Bundeswehr wirken sich auch auf das Privatleben aus. Versetzungen oder Auslandseinsätze können bedeuten, dass du umziehen musst oder länger von Freunden und Familie getrennt bist. Freizeit und persönliche Planung sind dadurch weniger flexibel als in vielen zivilen Berufen.
Für später wichtig zu wissen: Wer eine Familie gründet, bekommt Unterstützung von der Bundeswehr. Zum Beispiel durch Familienbetreuungszentren oder spezielle Angebote zur Kinderbetreuung. Die Vereinbarkeit bleibt aber trotzdem eine Herausforderung.
Bei der Bundeswehr gibt es drei Laufbahngruppen: Mannschaft, Unteroffizier und Offizier. Das ist sozusagen die Karriereebene bei der Bundeswehr. Der Mannschaftssoldat ist der klassische „Soldat“.
Karriere: Bei entsprechender Leistung und Eignung ist ein Aufstieg in die Unteroffizierslaufbahn möglich.
Karriere: Als Unteroffizier kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren – zum Beispiel Technik, Logistik, Sanitätsdienst, Feldjäger oder Pioniertruppe.
Good to know: Du hast im Laufe deines Berufslebens bei der Bundeswehr die Möglichkeit, in eine höhere Laufbahn zu wechseln. Das ist aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Mit dem neuen Wehrdienst sollen die Laufbahnwechsel ab 2026 vereinfacht werden.
Dein Dienstgrad zeigt deine Position innerhalb der militärischen Hierarchie. Jeder Laufbahn ist ein bestimmter Dienstgradbereich zugeordnet. Der Dienstgrad ist wie die Stufe auf der Karriereleiter innerhalb einer Laufbahn.
Laufbahn | Typische Dienstgrade |
---|---|
Mannschaft | Schütze, Jäger, Matrose, Gefreiter, Obergefreiter |
Unteroffizier | Unteroffizier, Stabsunteroffizier |
Offizier | Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst, General |
Beispiel: Wer den freiwilligen Wehrdienst beginnt, startet meist mit dem Dienstgrad Jäger (Heer), Flieger (Luftwaffe) oder Matrose (Marine) – je nach Teilstreitkraft.
Bedeutung | Einfluss auf … | |
---|---|---|
Laufbahn | Grundlegender Karriereweg | Ausbildung, Aufgaben, Perspektiven |
Dienstgrad | Aktuelle Position | Verantwortung, Befehlsstruktur |
Erfahrungsstufe | Berufserfahrung im Dienstrad | Gehalt |
Teilstreitkraft | Organisationszugehörigkeit | Einsatzgebiet, Bezeichnung |
Beförderungen bedeuten bei der Bundeswehr einen Aufstieg in den nächsthöheren Dienstgrad – innerhalb einer Laufbahngruppe. Im Gegensatz zu den automatischen Aufstiegen in den Erfahrungsstufen nach der Ableistung bestimmter Dienstzeiten, gibt es für eine Beförderung klare Bedingungen. Dazu gehören Mindestverweildauer im aktuellen Dienstgrad, positive Beurteilungen, absolvierte Ausbildungsabschnitte und freie Planstellen.
Wichtig: Du steigst nicht automatisch in den Dienstgraden auf, aber mit guter Leistung und Zeit ist ein Aufstieg innerhalb einer Laufbahn üblich.
Ja, aber das ist mit strengen Voraussetzungen verknüpft. Ein Wechsel in eine höhere Laufbahn ist möglich, wenn bestimmte schulische Voraussetzungen erfüllt sind, du gute Leistungen gezeigt hast und du eine interne Auswahlprüfung bestehst. Durch das neue Wehrdienstgesetz soll das ab 2026 vereinfacht werden.
Beispiel: Bei entsprechender Eignung kannst du als Hauptgefreiter aus der Mannschaftslaufbahn in die Unteroffizierslaufbahn wechseln und Führungsverantwortung übernehmen.
Die meisten Soldatinnen und Soldaten verpflichten sich nur für einen bestimmten Zeitraum. Lediglich die Berufssoldaten sind Soldaten auf Lebenszeit.
Nach Ablauf der Verpflichtung wirst du aus dem Dienstverhältnis entbunden. Du wirst sozusagen entlassen – aber nicht im negativen Sinne.
Für viele Soldaten stellt sich dann die Frage, wie es (beruflich) weitergeht. Dabei hilft der sogenannte Berufsförderungsdienst der Bundeswehr.
Der Berufsförderungsdienst (BFD) unterstützt Zeitsoldaten beim Übergang ins zivile Berufsleben. Die Leistungen hängen davon ab, wie lange du bei der Bundeswehr warst.
Nach dem Ende der aktiven Dienstzeit kannst du in die Reserve übernommen werden. Das ist freiwillig – außer bei bestimmten Spezialverwendungen oder im Spannungsfall.
Was bedeutet „Reservist sein“?
Wichtig: Reservisten werden nur bei Bedarf aktiv einberufen – z. B. bei Naturkatastrophen, militärischen Übungen oder im Spannungs-/Verteidigungsfall.
Deutschland braucht mehr Reservistinnen und Reservisten, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Die Bundesregierung hat sich hier klare Ziele gesetzt und möchte die Anzahl von aktuell 100.000 auf 200.000 bis 2030 erhöhen.
Der Beruf bringt sowohl Chancen als auch Belastungen mit sich.
Hinweis: Für einige dieser Nachteile bietet die Bundeswehr Unterstützung, zum Beispiel durch Familienbetreuungszentren oder psychologische Angebote.
Soldaten haben einen besonderen rechtlichen Status, der im sogenannten Soldatengesetz (SG) genau geregelt ist. Die Paragrafen 6 bis 36 beziehen sich auf die Rechte und Pflichten.
Die Grundausbildung dauert in der Regel drei Monate. Sie ist verpflichtend für alle, die als Soldat in der Bundeswehr starten – egal ob im freiwilligen Wehrdienst, als Zeitsoldatin oder in einer höheren Laufbahn. Wie lange die weiterführende Ausbildung dauert, hängt von der Laufbahn ab.
Das hängt von der gewählten Laufbahn ab. Beim freiwilligen Wehrdienst sind es zwischen 6 bzw. 7 und 23 Monaten. Zeitsoldaten können sich für 2 bis 25 Jahre verpflichten und Berufssoldaten haben sich auf Lebzeit bzw. bis zur gesetzlichen Altersgrenze verpflichtet.
Ja. Für die Mannschaftslaufbahn ist kein Schulabschluss oder Berufsabschluss erforderlich. Für Unteroffizierinnen, Feldwebel oder Offizierinnen gelten jedoch bestimmte schulische Voraussetzungen – z. B. mittlerer Schulabschluss oder (Fach-)Abitur.
Ja. Seit 2001 sind alle militärischen Laufbahnen der Bundeswehr für Frauen geöffnet, auch im Einsatz. Frauen können dieselben Aufgaben, Laufbahnen und Ränge erreichen wie Männer – vom freiwilligen Wehrdienst bis zur Generalin.
Der Freiwillige Wehrdienst kann auf Wunsch im Heimatschutz abgeleistet werden. Da wirst du dann nur innerhalb Deutschlands eingesetzt. Bist du nicht im Heimatschutz, ist es ab einer Verpflichtungszeit von 12 Monaten möglich, dass du an Auslandseinsätzen teilnehmen musst.
Ein Einsatz in einem bewaffneten Konflikt ist möglich, aber nicht automatisch vorgesehen. Auslandseinsätze sind verpflichtend für Zeitsoldaten und Berufssoldaten.
Wer den freiwilligen Wehrdienst macht, kann nicht ohne Zustimmung in den Einsatz geschickt werden.
In den ersten sechs Monaten gibt es eine Probezeit. Da kannst du einfach(er) kündigen. Danach ist ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel bei gesundheitlichen Problemen.
Als Zeitsoldat verpflichtest du dich, für einen bestimmten Zeitraum zu dienen. Als Berufssoldat bist du Soldat auf Lebenszeit. Berufssoldat kannst du erst nach mehreren Jahren als Zeitsoldat werden – und nur nach erfolgreichem Auswahlverfahren.
Ja, Soldaten der Bundeswehr dürfen kostenlos Bahn fahren. Allerdings nur, wenn sie Uniform tragen.
Ja, Soldaten der Bundeswehr dürfen kostenlos Bahn fahren. Allerdings nur, wenn sie Uniform tragen.
Für diesen Schritt brauchen wir noch eine gültige E-Mail-Adresse von dir. Bitte hinterlege sie in deinem Account.