Zeugnisse kennst du seit der ersten Klasse. Aber wusstest du, dass Zeugnisse auch danach noch richtig wichtig sind?
Auf dieser Seite beantworten wir dir alle Fragen rund um dein Ausbildungszeugnis und erklären dir, wie man die komplizierten Formulierungen versteht. Außerdem findest du hier ein Muster-Zeugnis zum kostenlosen Download.
Im Ausbildungszeugnis werden deine Leistungen, deine Fähigkeiten und Kenntnisse sowie dein Verhalten und dein Engagement während der Ausbildung bewertet. So oder zumindest so ähnlich kennst du das ja schon aus deiner Schulzeit.
Du bekommst das Ausbildungszeugnis, nachdem du deine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hast. Als Nachweis deiner Qualifikationen ist es eines der wichtigsten Dokumente, wenn du dich nach deiner Ausbildung auf Stellen bewirbst.
Es gibt einige Inhalte, die in einem Ausbildungszeugnis auf keinen Fall fehlen dürfen! Dazu gehört zum Beispiel Folgendes:
Was genau in deinem Zeugnis stehen muss, hängt aber davon ab, ob es sich um ein einfaches Ausbildungszeugnis oder ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis handelt.
In der Abbildung siehst du ein Beispiel für ein qualifiziertes Azubi-Zeugnis.
Ein einfaches Ausbildungszeugnis bestätigt nur die Basics:
Ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis enthält zusätzlich eine Bewertung deiner Leistung und deines Verhaltens – und ist damit für Bewerbungen viel aussagekräftiger.
Natürlich hast du als Azubi Anspruch auf ein Ausbildungszeugnis! Es ist sogar gesetzlich festgelegt, dass dein Ausbildungsbetrieb dir bei einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung ein Zeugnis ausstellen muss.
Dein Ausbildungsbetrieb hat zwar die gesetzliche Pflicht, dir ein Arbeitszeugnis auszustellen. Das muss aber nicht automatisch passieren. Das heißt: Bekommst du dein Zeugnis nicht in den ersten Wochen nach der erfolgreichen Abschlussprüfung von deinem Arbeitgeber überreicht (was in der Regel passiert), musst du selbst aktiv werden und dein Ausbildungszeugnis einfordern.
Fordere dein Ausbildungszeugnis am besten innerhalb der ersten sechs Wochen nach der bestandenen Prüfung an – vor allem, wenn tarifliche oder betriebsinterne Fristen gelten. Je früher, desto besser.
Das Zeugnis ist eines der wichtigsten Dokumente in deiner Bewerbungsmappe. Kümmere dich auf jeden Fall rechtzeitig darum, dass du es auch wirklich bekommst.
Es ist dein Recht, ein Ausbildungszeugnis zu bekommen und Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, dir eins auszustellen. Aber: Dein rechtlicher Anspruch erlischt, wenn du dein Zeugnis nicht innerhalb der ersten sechs Wochen nach bestandener Prüfung eingefordert hast. Aber was, wenn diese Frist verstrichen ist?
Natürlich kannst du dein Ausbildungszeugnis auch nach der Sechs-Wochen-Frist von deinem Ausbildungsbetrieb einfordern. Und in der Regel stellt sich da auch niemand quer. Such das Gespräch und erkläre, warum du deine schriftliche Forderung nicht früher eingereicht hast.
Du suchst nach einem Ausbildungszeugnis-Muster, das du direkt übernehmen oder individuell anpassen kannst? Dann bist du hier genau richtig. Lad dir unsere professionelle Vorlage für ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis inklusive Beispieltexten und Struktur herunter.
Du hast dein Ausbildungszeugnis verloren oder findest es einfach nicht mehr? Keine Panik – das kann passieren. Wichtig ist jetzt nur: Kümmer dich möglichst schnell um Ersatz, denn das Zeugnis ist superwichtig für zukünftige Bewerbungen oder Weiterbildungen!
Was du tun kannst? Melde dich direkt bei deinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb und frag nach einer Zweitschrift. Eine Pflicht zur Neuausstellung gibt’s zwar nicht, aber die meisten Firmen haben deine Unterlagen archiviert und schicken dir das Zeugnis problemlos nochmal zu.
Wichtig: Gib deinen Namen, den Ausbildungsberuf und den Zeitraum an – so finden sie dein Zeugnis schneller.
Und wenn der Betrieb nicht mehr existiert? Dann kann oft die IHK oder HWK weiterhelfen – einfach mal freundlich anfragen.
Damit du gar nicht erst in die Situation kommst, dir ein Ersatzzeugnis besorgen zu müssen, solltest du wichtige Dokumente wie dein Ausbildungszeugnis direkt einscannen und an einem sicheren Ort speichern.
Hast du das Zeugnis deiner Abschlussprüfung verloren? Das ist keine Katastrophe. Bei der für deine Ausbildung zuständigen Kammer kannst du einen Antrag auf Ausstellung einer Zweitschrift stellen. Dafür wird in der Regel eine kleine Bearbeitungsgebühr fällig.
Wusstest du, dass Arbeitszeugnisse sich eigentlich immer positiv anhören? Das liegt daran, dass solche Zeugnisse immer wohlwollend und in positiver Sprache formuliert sein müssen. Das ist gesetzlich geregelt.
Aber natürlich kann nicht jedes Arbeits- oder Ausbildungszeugnis positiv sein. Deswegen werden bestimmte Formulierungen benutzt, mit denen Arbeitgeber ihre Unzufriedenheit ausdrücken können, ohne negative Worte zu benutzen. Personaler und Personalerinnen verstehen diese Formulierungen und wissen, was sich dahinter verbirgt – und es ist wichtig, dass du das auch tust.
Formulierung im Zeugnis | Bedeutung in einfacher Sprache |
---|---|
„ […] hat die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt.“ | Hat gute Arbeit geleistet. |
„ […] hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt.“ | Hat sehr gute Arbeit geleistet. |
„ […] hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer allerhöchsten Zufriedenheit erfüllt.“ | Hat herausragende Arbeit geleistet. |
„ […] hat sich bemüht, die ihm übertragenen Aufgaben zu erfüllen.“ | Die Leistung war gerade ausreichend. |
„ […] zeigte für seine Arbeit Verständnis.“ | Hat sich angestrengt, aber oft nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. |
„ […] war interessiert an […].“ | Hat sich bemüht, hat aber nicht immer aktiv teilgenommen oder Erfolg gehabt. |
„ […] hat sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden.“ | Die Leistung war unzureichend, aber es gab Anstrengung. |
„ […] verfügte über fachliches Wissen.“ | Hat grundlegende Kenntnisse, aber nicht mehr. |
„ […] arbeitete selbstständig.“ | Konnte allein arbeiten, aber dies sagt nichts über die Qualität der Arbeit aus. |
„ […] war ein kreativer Kopf.“ | War innovativ, kann aber auch bedeuten, dass er sich nicht immer an Regeln gehalten hat. |
„ […] hat sich im Kollegenkreis gut eingefügt.“ | Kam mit Kollegen aus, ohne jedoch besonders hervorzustechen. |
„ […] war wegen seiner Pünktlichkeit bekannt.“ | Die Leistung lässt zu wünschen übrig, Pünktlichkeit war jedoch vorbildlich. |
„ […] wurde wegen seines Fleißes geschätzt.“ | Hat hart gearbeitet, sagt aber nichts über die Qualität oder das Ergebnis der Arbeit aus. |
Genauso wie es Vorschriften gibt, was in einem Ausbildungszeugnis stehen muss, gibt es natürlich auch Vorschriften, was auf gar keinen Fall drinstehen darf. Dazu gehören etwa Informationen, die für die berufliche Zukunft des Auszubildenden schädlich sein könnten oder dessen Persönlichkeitsrechte verletzen.
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