Mein Name ist Peggy Thomas und ich bin seit 2008 examinierte Gesundheits – und Krankenpflegerin. Das Thema Medizin und Pflege begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Die Tätigkeit im Jugend-Rot-Kreuz und der Sanitätsdienst im Katastrophenschutz bestärkten meinen Wunsch ins Gesundheitswesen zu gehen.
Ich habe zahlreiche Erfahrungen auf meinem Berufsweg sammeln können. Dazu zählen, z.B. die Orthopädische Pflege, Stroke Unit und Onkologie sowie auch die Arbeit in einer Allgemeinmedizinischen Praxis.
Seit dem Ende meiner Ausbildung war ich als Mentorin für die Ausbildung von angehenden Pflegeschülern zuständig. Vor geraumer Zeit erfüllte sich dann ein langer Traum, eine Praxisanleiterausbildung zu absolvieren. Das ständige weiterlernen und das „nie stehen bleiben“ meines Wissens lassen mich sehr viel Freude am Beruf haben.
Die Zusammenarbeit mit Schüler*innen ist immer verschieden, denn jede*r hat seine eigene Persönlichkeit und Lernmotivation, dadurch kann ich meine Anleitungen ganz individuell gestalten. Keine Anleitung gleicht der vorherigen und wird immer wieder neu durch mich aufgestellt. Ich leite die Schüler*innen vom ersten bis zum letzten Tag der Ausbildung an. Ich bin Zuhörerin und manchmal auch Trösterin für die Auszubildenden, denn mir ist ein respektvoller aber auch vertraulicher Umgang miteinander wichtig. Die Schüler*innen sollen mit all ihren Belangen an mich heran treten können. Ich bin das Bindeglied zwischen Schule und Praxis und versuche all meine Fähigkeiten und Fertigkeiten an die zukünftigen Pflegefachfmänner und -frauen weiterzugeben.
Ich plane strukturierte Anleitungen der Schüler*innen mit festen Inhaltspunkten. Diese Anleitungen beinhalten immer einem praktischen und theoretischen Teil. Am Anfang zeige ich den Auszubildenden viel vor und lasse sie dann unter meiner Aufsicht ihre ersten Erfahrungen sammeln. Später steige ich auch einmal in die Rolle des stillen Beobachters und reflektiere dann mit dem*r Schüler*in zusammen seine*ihre Arbeit.
Das Erstellen der Einsatzpläne für die dreijährige Ausbildung obliegt mir, genau wie die Organisation von Schülerzusammenkünften und Mentorenfortbildungen. Ich bin nicht nur für die Schüler*innen Ansprechpartnerin, sondern auch für die Mentor*innen im Unternehmen.
Als Praxisanleiterin bin ich das Bindeglied zwischen dem*r Schüler*in und dem Wohnbereic., Beobachtungen, die ich mache, werden durch mich an die Pflegedienstleitung, das Pflegemanagement oder die Mentoren weitergeleitet. Dies dient der individuellen Förderung des Auszubildenden.
Der Berufsweg der Generalistik öffnet den Schüler*innen ein riesiges Spektrum der Weiterbildungen. Fachfortbildungen z.B. Wundmanager oder auch ein Studiengang, z.B. Pflegewissenschaften o.ä., kann mit den richtigen Zugangsvoraussetzungen erreicht werden. Gerade in der Pflege kann man wissenstechnisch nicht stehen bleiben. Eine kontinuierliche Fortbildung ist nötig, um wirklich aktuell zu bleiben.
- Zuverlässigkeit - Verlässlichkeit
- Selbsteinschätzungsvermögen
- Selbstbewusstsein
- Wissbegierigkeit
- Teamfähigkeit
- Motivation
- Kontaktfreudig
- Respekt
- Psychische Stabilität
- Echtheit + Kongruenz
- Kritikfähigkeit
- Offenheit gegenüber den verschiedensten Altersgruppen
- Anteilnahme
Am Anfang der Ausbildung war alles neu und ziemlich einschüchternd. Ich habe mich kaum getraut zu fragen oder mitzureden. Da man viele verschiedene Bereiche durchläuft – vom ambulanten Pflegedienst über die stationäre Pflege bis hin zum Krankenhaus – ist man oft „die Neue“. Anfangs war das schwer, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, wie sehr mich diese Erfahrungen stärken. Ich wurde selbstbewusster und offener. Heute sehe ich es als Chance, Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Ich habe gelernt, auch mit schwierigen Menschen professionell umzugehen. Mit der Zeit habe ich mir ein „dickes Fell“ zugelegt – ohne meine Offenheit zu verlieren. Rückblickend bin ich über mich hinausgewachsen. Aus der schüchternen Auszubildenden wurde eine selbstbewusste Pflegefachkraft.
Ein großer Dank gilt unseren engagierten Praxisanleiterinnen. Während der Ausbildung gibt es regelmäßige Übungstage, an denen wir wichtige pflegerische Aufgaben wie Grundpflege, Medikamentenmanagement und Behandlungspflegen praktisch trainieren. Die Kolleginnen nehmen uns dabei im Alltag mit, erklären geduldig alle Abläufe und beantworten jede Frage. Gerade am Anfang ist es wichtig, keine Scheu zu haben – denn niemand kann alles wissen, ohne es erklärt zu bekommen. Die Ausbildung ist dafür da, in Ruhe zu lernen, Sicherheit zu gewinnen und gut vorbereitet in den Pflegeberuf zu starten.
Im dritten Lehrjahr bekommt man bereits viel Vertrauen geschenkt und übernimmt mit Unterstützung Aufgaben wie eine ausgebildete Pflegefachkraft. Das macht den Übergang in den Berufsalltag deutlich leichter. Wenn der Tag kommt, an dem man alleine verantwortlich ist, fühlt man sich gut vorbereitet. Und auch nach der Ausbildung stehen erfahrene Kolleginnen und Kollegen jederzeit für Fragen zur Seite. Niemand kann am Anfang alles wissen – das ist ganz normal. Umso wertvoller ist es, dass das Team einen unterstützt und den Einstieg erleichtert.
Während der Lehrzeit lernt man die Bewohner und das Team intensiv kennen – viele wachsen einem richtig ans Herz. Man wird herzlich aufgenommen und fühlt sich wie in einer großen Familie. Auch in schwierigen privaten Situationen zeigt die AWO Lausitz viel Verständnis und unterstützt, wo sie kann. Darüber hinaus bietet sie eine faire Bezahlung und zahlreiche Zusatzleistungen – das ist nicht selbstverständlich und macht die AWO Lausitz zu einem besonders attraktiven Arbeitgeber.
Am meisten Freude macht mir der Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Ihre Lebensgeschichten sind spannend, berührend und oft lehrreich – man kann viel von ihnen mitnehmen. Besonders schön ist es, wenn sie einem Ratschläge fürs Leben geben oder einfach nur ihre Erfahrungen teilen. Auch die stille Kommunikation mit Menschen, die kognitiv eingeschränkt sind, berührt mich sehr. Ein ehrliches Lächeln oder ein dankbarer Blick sagen oft mehr als Worte – und zeigen, warum man diesen Beruf mit ganzem Herzen macht.
Es gab viele besondere Momente in meiner Ausbildung, auf die ich stolz bin. Ob es das erste Mal Insulin spritzen war, ein eigener Verbandswechsel oder das souveräne Handeln in einem Notfall – all das waren wichtige Schritte. Jeder dieser Erfolge hat mir gezeigt, wie viel ich dazugelernt habe. Am meisten stolz war ich jedoch, als ich nach drei intensiven Jahren meine Ausbildung abgeschlossen und endlich das Examen zur Pflegefachkraft in der Hand hielt.
Für mich ist es besonders wichtig, immer aufmerksam zu sein. Oft zeigen Bewohnende durch verändertes Verhalten, dass sie etwas belastet. Sie wirken plötzlich stiller, ängstlicher oder ziehen sich zurück. Solche Signale zu erkennen und das Gespräch zu suchen, ist ein zentraler Teil guter Pflege. Häufig lassen sich Sorgen schon durch ein ruhiges Gespräch oder einfaches Zuhören lindern. Es bedeutet den Menschen sehr viel, wenn sich jemand Zeit nimmt, ihnen zuhört und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen sucht.
Nach der Ausbildung gibt es unzählige Möglichkeiten zur Weiterbildung. Momentan bin ich mit dem, was ich erreicht habe, sehr zufrieden. Bei uns im Haus betreue ich einen der beiden Medikamentenschränke und achte darauf, dass alles korrekt und ordentlich geführt wird. Diese Verantwortung zeigt mir, wie viel Vertrauen mir entgegengebracht wird. Für die Zukunft könnte ich mir gut vorstellen, eine Weiterbildung zur Wundexpertin zu machen – dieser Bereich interessiert mich besonders.
Mein Tipp an alle neuen Auszubildenden: Seid tapfer und haltet durch – es lohnt sich wirklich!
Am Anfang ist alles neu und überwältigend, in der Mitte der Ausbildung fühlt man sich manchmal erschöpft und zweifelt an sich. Aber wer dranbleibt, wird belohnt. Plötzlich ist man im dritten Lehrjahr – und ehe man sich versieht, hält man das Examen in der Hand. Auch wenn es Momente gibt, in denen man alles hinschmeißen möchte: Zähne zusammenbeißen, weitermachen und nicht aufgeben. Der Stolz, es geschafft zu haben, ist am Ende unbeschreiblich.
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