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  1. Anna Kunz

Interview mit Anna Kunz

Anna Kunz
Maskenbildner/in
21 Jahre
2. Lehrjahr
Ist Maskenbildnerin dein Traumberuf?

Ja, definitiv. Ich habe mir einen Job gewünscht indem ich kreativ tätig werden kann, indem Kopf und schöpferisches Handwerk gefragt wird und bei dem ich trotzdem nah am Menschen bin und diese Vielfalt bietet der Job als Maskenbildner auf jeden Fall.


Was erwartest du von deiner Ausbildung und haben sich deine Wünsche bisher erfüllt?

Ich habe von dieser Ausbildung erwartet, technisch gut vorbereitet zu werden, breitgefächert Erfahrung sammeln zu können und mit verschiedenen Themenbereichen vertraut gemacht zu werden. Diese reichen von der Perückenherstellung und dem Frisieren über Alterung von jungen Gesichtern, Wunden, Fantasiewesen bis zum einfachen Beautymakeup. Diese Erwartungen sind soweit voll erfüllt worden.


Welche Aufgaben machen dir in deiner Ausbildung besonders viel Spaß? Gibt es auch Dinge, die du nicht so gerne machst?

Aufräumen macht wenig Spaß gehört aber jedes Mal dazu.
Ehrlich gesagt alles - die Abwechslung ist sehr schön. Modellieren und selber Wesen zu kreieren schöpft natürlich viel im kreativen Bereich aber auch im handwerklichen aus.
 



Wie behandelt man dich als Azubi? Fühlst du dich ausreichend betreut?

Durch mehrere Dozenten mit verschiedener, jahrelanger Praxiserfahrung bin ich dankbar von ihren Erfahrungen profitieren zu können. Dennoch bleibt immer auch die Möglichkeit sich selber auszuprobieren - viele Wege zeigen nach Rom aber nicht mit jedem kommt man dort auch an.


Hast du schon praktische Erfahrung während deiner Ausbildung sammeln können?

Ein großer Vorzug ist die Möglichkeit über die Ausbildung hinaus Aufträge anzunehmen und dadurch vertiefende Erfahrungen sammeln zu können. Es ist wichtig trotz und mit den gelernten Techniken flexibel und im besten Fall auf alles vorbereitet zu sein. Das hilft neben dem sehr praktisch orientiertem Schulalltag eine realistische Perspektive zu entwickeln.
 



Du bist Siegerin der Deutschen Meisterschaft 2013 für Maskenbildner in Ausbildung, wie kam es dazu?

Ursprünglich hatte ich mich wegen der Freitickets auf diesen Wettbewerb mit einer angefertigten Skizze beworben und als ich dann die Einladung zur Teilnahme an der Meisterschaft in Düsseldorf erhielt (Vorrunde), hab ich die Herausforderung gerne angenommen.
Die Aufgabenstellung war ungewöhnlich, da eine Comicfigur mit nur 1/3 Gesichtsteil und Kopfbedeckung eigener Wahl erstellt werden sollte. Mit Comicfiguren hatte ich bisher keinerlei Erfahrung als angehende Maskenbildnerin, weshalb ich anfangs zögerte. Ich hatte von Anfang an eine Duck Figur im Kopf - Dagobert als geiziger Greis ein echter Klassiker aber mit der Herausforderung eine in 2D vorgegebene, weltbekannte Figur in 3D in ein Menschengesicht mit menschlichen Proportionen und Augen zu entwickeln. Die Herstellung des befederten Kopfteils und des bewegbaren Schnabels (der die größte Herausforderung darstellte) fand in der Vorbereitung statt, die natürlich neben der Ausbildung lief. Die Schule hat sich auch an dieser Stelle sehr bemüht mich darin zu unterstützen.

An der Meisterschaft selbst, an der weitere 7 Kandidaten teilnahmen, musste ich in 90 min die Teile kleben und das Gesicht des Modells schminken. Anschließend bewertete eine internationale Jury erfahrener Maskenbildner anhand vorgegebener Kriterien die Ergebnisse. Diese wurden dann bekanntgegeben... Alle Freunde, die die ganze Zeit über mitgefiebert und mitgebetet hatten freuten sich natürlich rießig mit mir, als der Siegerpokal an Dagobert ging und die Vorbereitungen sich sichtlich gelohnt hatten.





Was für Ziele hast du nach deiner Ausbildung?

Mir hat die Arbeit am Filmset bisher immer sehr viel Spaß gemacht und ich würde mich freuen das nach Möglichkeit weiter auszubauen auch außerhalb von Deutschland. Ein großes Ziel von mir ist es eines Tages an einer Filmproduktion in Neuseeland mitwirken zu können. Aber ich bin offen für alles was kommt.