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  1. Laura Baye
  2. Dennis Wawrzyn

Interview mit Laura Baye

Laura Baye
Ausbildungskoordinatorin
Wie ist die Ausbildung bei Wienerberger und wie steht es um die Übernahmechancen?

Die Ausbildung bei Wienerberger ist sehr vielfältig. Wir haben deutschlandweit insgesamt 17 Werkstandorte, das heißt auch Produktionsstandorte, in denen unser Produkt gefertigt wird. Und ein Standort in Hannover, wo wir alle administrativen Prozesse betreuen. Dort sind auch die meisten kaufmännischen Auszubildenden, wir haben aber auch vereinzelt kaufmännische Ausbildungen in den Werken. Ansonsten bilden die Werke nur gewerbliche Auszubildende aus. Dabei handelt es sich mittlerweile um bis zu 9 verschiedene Ausbildungsberufe, die die Werke anbieten – die Ausbildung ist also sehr vielfältig und die jungen Leute können schauen, welche Ausbildung am besten zu ihnen passt. Wir versuchen unsere Auszubildenden an jedem Standort zu übernehmen – auch an Standorten, wo wir gerade vielleicht keinen Platz haben bringen wir die Auszubildenden nach der Ausbildung unter.

Wie sieht der Arbeitsalltag der Auszubildenden aus?

Unsere Werke sind meistens recht ländlich gelegen. Somit ist alles sehr „eng“ miteinander – die Mitarbeiter kennen sich sehr gut untereinander, man kann sich vertrauen, man arbeitet sehr stark zusammen. Auch unsere Auszubildenden werden dabei immer sehr stark integriert. Die Ausbilder kümmern sich sehr gut um die Auszubildenden und nehmen sie ab Tag 1 direkt mit ins Werk. Die Auszubildenden laufen dann mit den Ausbildern mit und bekommen dann direkt den Einblick, den sie brauchen. Dabei kann der Auszubildende natürlich auch seine Ideen einbringen – was beispielsweise den Produktionsablauf angeht oder wenn Störungen im Werk passieren, dass der Auszubildende ab einem bestimmten Ausbildungsjahr auch direkt eigenständig eingreifen kann und schon selbstständig seine Arbeit verrichten kann.

Wie ist das Verhältnis zwischen den Auszubildenden und den Ausbilder:innen?

Wir sind alle immer sehr vertraut miteinander weil wir kleine Standorte haben mit bis zu 160 Mitarbeitenden. Da kennt man sich und arbeitet zusammen in einem Team und gibt gemeinsam den Ton an. Man probiert das Produkt gemeinsam besser zu machen, der Arbeitsablauf geht Hand in Hand und jeder weiß dann ganz genau, welchen Teil er dazu beigetragen hat bis der Tonziegel produziert werden kann.

Was schätzen Sie besonders an den Auszubildenden?

An den Wienerberger Auszubildenden schätze ich besonders, dass sie sehr eigenständig sind. In den Werken sind sie ein sehr geschätzter Teil der Belegschaft und müssen dort auch tatkräftig anpacken. Die Auszubildenden werden nicht in Watte gepackt – aber das sind auch genau die Leute, die wir brauchen. Die Bock haben, etwas zu bewegen. Die auch kein Problem damit haben, sich dreckig zu machen, da wir nunmal mit Ton arbeiten in den Werken.

Und bei den kaufmännischen Auszubildenden ist es eben so, dass sie tagtäglich in unserem Headquarter in Hannover mitanpacken müssen und auch dort die Arbeitsprozesse mitmachen und ihren Teil dazu beitragen. Auch hier gilt es natürlich zu sagen, dass – wenn etwas auffällt, z.B. wenn etwas anders gemacht werden könnte – dies auch zu tun. Das machen die Auszubildenden auch, sie sind alle sehr offen miteinander und auch zu den Ausbildern und scheuen sich nicht, auch mal etwas zu sagen. 

Interview mit Dennis Wawrzyn

Dennis Wawrzyn
Ausbildungskoordinator
Wie sehen Sie Ihre Rolle als Ausbilder?

Ich habe eine große Verantwortung. Wir haben hier junge, heranwachsende Menschen, die geführt werden müssen und die eine Struktur bzw. einen roten Faden in der Ausbildung brauchen. Ich sehe mich hier in der Verantwortung, dies zu tun.

Wie schaffen Sie es, die Azubis individuell zu fördern?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Situationen. Aktuell habe ich zum Beispiel einen Azubi, der eigentlich sehr zurückhaltend ist – und schon durch die ersten drei Monate seiner Ausbildung wurde er selbstbewusster und auch reifer, das spürt man deutlich.

Auf einen solchen Menschen geht man automatisch stärker ein und fördert ihn mehr, damit er zeigen kann, was in ihm steckt. Das Mittel der Wahl ist da das Gespräch – alle drei Monate führe ich zum Beispiel Ausbildungsgespräche und frage „Wie läuft die Ausbildung für dich?“ und tausche mich zum Stärken- und Verbesserungspotential aus. „Woran wollen wir noch weiter arbeiten?“ ist dann die Maßgabe.

Zudem ist dann oft die Schule sehr wichtig und es muss zum Beispiel in Mathematik noch etwas nachgearbeitet werden – dann arbeiten wir oft an Basics, die vielleicht noch aus der vorherigen Schulzeit fehlen. Wenn es dann ins Fachliche geht, haben wir individuelle Arbeitsstationen und eine Art Kreislauf an Arbeiten, die sehr deutlich vermitteln, wie die Arbeit aussehen soll – von der Arbeitsorganisation über den Ablauf bis zur Fertigstellung einer Tätigkeit.

Was schätzen Sie an den Auszubildenden besonders?

Am meisten schätze ich die Entwicklung, die man bei den jungen Menschen sieht. Es macht eine riesige Freude, den Sprung aus der Schule vom Kind zum Erwachsenen zu sehen und zu verstehen, dass man selber als Ausbilder dazu beiträgt. Das macht einen schon sehr stolz.

„Den Ton mitangeben.“ Wie leben Sie diese Aussage gemeinsam mit Ihren Azubis?

Dadurch, dass wir verschiedenste Projekte mit den Azubis zusammen erarbeiten und die Azubis dabei wesentlich den Ton angeben. Wir haben ganz aktuell ein Beispielprojekt mit dem Thema Biodiversität: wir bauen dafür ein Insektenhotel. Das wird durch unsere Auszubildenden am Standort gemeinsam erarbeitet und hier geben auch die Azubis den Ton an. Hier gibt es auch keinen Anführer, sondern es ist eine Teambuilding-Arbeit. Das Ergebnis wird sein, dass wir den Umwelt Gutes tun und etwas zurückgeben.

Ansonsten vermitteln wir auch verschiedenste Kompetenzen und versuchen hier auch Umweltaspekte zu beachten. Die Azubis werden sich bei solchen Projekten auch ihrer Selbstwirksamkeit bewusst und stellen fest, dass sie etwas tun können und ihre Arbeit wirkungsvoll ist.

Welche Perspektive gibt es nach der Ausbildung bei Wienerberger?

Grundsätzlich werden unsere Auszubildenden nach der Ausbildung mindestens ein halbes Jahr übernommen. Wenn jemand einen sehr guten Notendurchschnitt hat, dann bieten wir diverse Weiterbildungen und Förderungen. Wir wünschen uns natürlich unsere Auszubildenden langfristig zu binden und „Fachkräfte auf Dauer“ zu gewinnen.