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Interview mit Wiebke Netscher

Wiebke Netscher
Beamtin im gehobenen Zolldienst
21 Jahre
5. Semester
Wie bist du auf den Zoll gekommen?

Ich wollte gerne einen aktiven Job machen, einen der meiner Meinung nach „Sinn“ macht. Einen reinen Bürojob kann ich mir für mich persönlich nicht vorstellen. Und der Zoll hat mir von den vielen verschiedenen Tätigkeitsfeldern einfach sehr gut gefallen. Ich dachte mir, dass da auf jeden Fall für Jeden etwas dabei ist und so ist es auch tatsächlich.

Was hast du von dem dualen Studium erwartet und haben sich deine Wünsche erfüllt?

Besonders auf die Abwechslung zwischen Studien- und Praxisphasen habe ich mich sehr gefreut. Und wurde da auch nicht enttäuscht. Was man im Studium eben erstmal nur theoretisch lernt, kann man in der Praxis dann auch wirklich umsetzen, das hält es sehr lebendig. Ich glaube, ein rein theoretisches Studium würde mir nicht gefallen; ich lerne Dinge am besten, wenn ich sie selbst mache, ausprobiere und richtig mitarbeite.

Die Themengebiete beim Zoll sind sehr vielseitig und das macht das Studium insgesamt einfach besonders interessant. Neben Praxis- und Theoriephasen gibt es Fremdsprachenlehrgänge, Ausbildungsarbeitsgemeinschaften, in denen Praktiker erläutern, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt wird, Sonderlehrgänge, wie bspw. zum Thema Eigensicherung, und auch die Möglichkeit, an anderen Aktionen des Zolls teilzunehmen. So durfte ich z.B. schon einige Male den Zoll-Stand auf verschiedenen Ausbildungsmessen mit betreuen.

Welche Aufgaben haben dir während deines Studiums besonders Spaß gemacht?

Großen Spaß gemacht haben mir bisher die Praxisphasen bei der Kontrolleinheit Verkehrswege und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. In diesen Bereichen darf man besonders viel selbst machen und ist immer mit dabei.

Spaß gemacht haben mir aber auch die Theoriephasen in Münster; besonders die Projektwochen zu den Themen Kommunikation, Konfliktmanagement und Projektmanagement haben mich sehr interessiert. Im Sommer habe ich in diesen Bereichen dann auch meine Hausarbeit geschrieben und es war wirklich spannend, sich so intensiv mit einem Thema auseinander zu setzen.

Hast du dich auf alle Prüfungen gut vorbereitet gefühlt?

Die meisten Dozenten sind sehr hilfsbereit, oft kann man auch eigene Übungstexte zur Korrektur abgeben. Das hilft mir persönlich am meisten, da ich dann direktes Feedback bekomme.

Viel lernen muss man bei dem Zoll-Studium schon. Es ist viel Stoff in vielen verschiedenen Fächern für jede der Klausuren. Wer sich da aber richtig reinhängt, vielleicht mit anderen Studierenden zusammen lernt oder auch in die (sehr gut sortierte) Bibliothek geht, kann die Klausuren meist locker bestehen.

Was ist das Beste an deinem Studium?

Auf jeden Fall der Bezug zur Praxis. Und die Abwechslung. Mir gefällt es, alle paar Wochen den Aufgabenbereich und den Standort zu wechseln. So durchläuft man fast alle Bereiche, die der Zoll zu bieten hat und kann sich schon einmal überlegen, wohin man sich später bewerben möchte.

 

Aber auch die Bezahlung während des Studiums ist nicht zu verachten. Das war für mich zwar nicht der Hauptgrund, zum Zoll zu gehen, aber natürlich ist es toll, von Anfang an finanziell unabhängig zu sein. 

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch beim Zoll bewerben möchten?

Ich kann jedem nur empfehlen, sich im Vorfeld gut über die vielen verschiedenen Tätigkeiten des Zolls und den Ablauf des Studiums zu informieren. Und wenn dann einige Tätigkeitsbereiche dabei sind, die denjenigen interessieren, würde ich auf jeden Fall dazu raten, sich einfach zu bewerben.

Für das schriftliche und mündliche Auswahlverfahren gibt es viele Tipps und Übungsaufgaben auf der Homepage des Zolls, die habe ich damals auch zur Vorbereitung genutzt.

Interview mit Yusuf Günay

Yusuf Günay
Beamter im gehobenen Zolldienst
22 Jahre
5. Semester
Wie bist du auf den Zoll gekommen?

Viele kennen den Zoll nur vom Flughafen, aber was der Zoll darüber hinaus macht, wissen die Wenigsten. So war das auch bei mir, bis ich eine Hochschul- u. Ausbildungsmesse in Darmstadt, bei der die Zollverwaltung auch vertreten war, besuchte. Dort habe ich von Zöllnern über die vielfältigen Aufgaben des Zolls erfahren. Insbesondere die Bekämpfung der Schwarzarbeit hat mich angesprochen. Auf der Messe hatte ich auch die Gelegenheit mich über das duale Studium beim Zoll zu informieren.

Nach dem Besuch der Messe stand für mich fest: Ich wollte zum Zoll!

Was hast du von deinem Studium erwartet und haben sich deine Wünsche erfüllt?

Bezüglich der Studienabschnitte hatte ich einerseits die Erwartung gut unterstützt zu werden, andererseits auf die Praxis vorbereitet zu werden.

Die Praxisphasen betreffend wünschte ich mir, alle Bereiche des Zolls kennenzulernen, mein Wissen aus den Studienabschnitten anwenden und vertiefen zu können, um auch die Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis besser zu verstehen. Darüber hinaus hatte ich mir auch ein gutes Arbeitsklima, nette Kollegen und natürlich  auch Teamwork erhofft.

Besonders wichtig für mich war: Bereits in der Praxisphase wollte ich den Bereich beim Zoll finden, der mir besonders viel Spaß macht und mich am meisten anspricht, um entscheiden zu können, in welchem Bereich ich nach dem dualen Studium arbeiten möchte.

Ich befinde mich nun im dritten Jahr meines dualen Studiums und ich kann aus heutiger Sicht sagen: Meine Erwartungen haben sich auf jeden Fall erfüllt. Womit ich allerdings nicht gerechnet hätte: Viele Vorlesungen in BWL! Ich war mir zwar am Anfang darüber im Klaren gewesen, dass BWL auch Bestandteil des Studiums sein würde, aber in der Menge hätte ich es nie erwartet.

Welche Aufgaben haben dir während deines Studiums besonders viel Spaß gemacht?

Besonders die Praxisphasen, die sich an die Studienabschnitte anschließen, sind toll!

An meine Praxiszeit bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, bei der ich einige Wochen nach meinem zweiten Studienabschnitt gewesen war, erinnere ich mich auch heute noch gerne zurück. Ich durfte bei Kontrollen die Kollegen vor Ort mit unterstützen und Arbeitnehmer kontrollieren.  Beim Zoll arbeiten wir stets im Team.

Hast du dich auf alle Prüfungen gut vorbereitet gefühlt?

Unsere Vorlesungen in Münster finden in der Regel in Kursstärke statt, d.h. Vorlesungen mit etwa 25 Mitstudierenden. Überfüllte Lehrsäle, bei denen der Dozent für zu viele Studierende verantwortlich ist, gibt es bei uns nicht. Dadurch ist es zum Einen möglich, dass die Vorlesungsgeschwindigkeit sich an dem Aufnahmeverständnis der Studierenden orientiert. Zum Anderen kann der Dozent auf einzelne Fragen der Studierenden eingehen.

Darüber Hinaus haben sich bei uns viele Lerngruppen untereinander gebildet. Was der eine nicht verstanden hat, kann so der Andere erklären. Auch bietet unsere Bibliothek die notwendige Literatur für das Selbststudium.

Ein gewisses Maß an Eigeninitiative ist selbstverständlich auch notwendig. All dies sind die optimalen Voraussetzungen für eine gute Vorbereitung auf die Prüfungen.

Was ist das Beste an deinem Studium?

Das „Gesamtpaket“: Man hat Vorlesungen in den verschiedensten Vorlesungsfächern (vom Strafprozessrecht über Allgemeinem Zollrecht bis hin zu BWL), es findet eine sinnvolle Verzahnung von Theorie und Praxis statt und während der drei Jahren erhält man zudem noch eine Ausbildungsvergütung.

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch beim Zoll bewerben möchten?

Informiert euch über die Aufgaben der Zollverwaltung. Man sollte zudem kommunikativ, offen und vor allem im Team arbeiten können.

Das duale Studium ist zwar anspruchsvoll und erfordert daher von jedem Disziplin und Eigeninitiative. Aber es ist alles machbar! Besteht ihr dann am Ende Eure Laufbahnprüfung, dann erwartet euch ein vielfältiger, abwechslungsreicher und krisensicherer Job. Diese Chance solltet Ihr nutzen!

Interview mit Sabrina Marzahn

Sabrina Marzahn
Beamtin im gehobenen Zolldienst
24 Jahre
5. Semester
Wie bist du auf den Zoll gekommen?

Das ist eigentlich eine lustige Geschichte – schließlich habe ich mein erstes Schnupperpraktikum beim Zoll schon in der Realschule vor mehr als acht Jahren gemacht. Nach einer Ausbildung zur Immobilienkauffrau habe ich dann mein Abitur an der Wirtschaftsoberschule nachgeholt und bin dann bei der Zollverwaltung in die Ausbildung im gehobenen Dienst eingestiegen.

Wie lief das Auswahlverfahren?

Ich empfand die Dauer des Auswahlverfahrens schon als recht lang. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass es beim Zoll doch recht viele Bewerberinnen und Bewerber gibt.

Nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen eingereicht hatte, habe ich dann in Stuttgart die Einladung zum schriftlichen und - ein paar Wochen später - zum mündlichen Auswahlverfahren erhalten.

Bevor ich die Zusage für das Duale Studium erhalten habe, musste ich mich noch beim Amtsarzt durchchecken lassen.

Was macht dir an dem dualen Studium besonders viel Spaß?

Das wirklich Schöne ist die Vielseitigkeit. Bei uns wechseln sich die Studienabschnitte mit der praktischen Ausbildung ab. Bei der Arbeit auf den Dienststellen gibt es dann auch viele verschiedene Einsatzfelder zu erkunden - das reicht von der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung über die Einfuhrabfertigung von Warensendungen, Prüfungen in Betrieben bis hin zur klassischen Reisendenabfertigung am Flughafen.

Was ist das Beste an deinem Studium?

An der Fachhochschule lebt man mit vielen Studierenden auf einem lebendigen Campus und knüpft bundesweit eine Menge Kontakte. Münster ist aber auch eine quirlige Studentenstadt, wo man neben dem Studium auch viel erleben kann.

Eine besonders spannende Herausforderung, die mir auch viel Freude gemacht hat, war meine Hausarbeit zum Thema „Artenschutz - Wilderei von Nashörnern“. Hier kam ich mit den verschiedensten Institutionen und Organisationen ins Gespräch.

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch beim Zoll bewerben möchten?

Das eine und einzige Berufsbild Zöllner gibt es eigentlich gar nicht - die Zollverwaltung bietet letztendlich eine ganz große Palette verschiedener Tätigkeitsbereiche - die Ausbildungen bieten den Einstieg in den Beruf - letztendlich muss aber jeder dann sein Fachgebiet finden, das ihm Spaß macht und in dem er sich wohlfühlt.