Ausbildung zum Raumausstatter/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Raumausstatter/in

Jedes mal, wenn du in einem Möbelhaus unterwegs bist, beneidest du die wunderschön gestalteten Räume und würdest die Hälfte davon am liebsten auf dein Zuhause übertragen. Du könntest ja in der Tat Raumausstatter werden und eine Ausbildung machen. Dann könntest du die dekorativen und gestalterischen Meisterwerke nämlich selbst entwerfen und durchführen: Räume, Polstermöbel, Decken, Wände, Bodenbeläge und so weiter würdest du auf Kundenwunsch individuell gestalten. Für eine Ausbildung als Raumausstatter brauchst du eine dicke fette Portion Kreativität, gestalterisches Talent sowie handwerkliches Geschick. Und eine Nähmaschine.

Worum geht es in der Ausbildung zum Raumausstatter aus?

Die Ausbildung zum Raumausstatter ist eine staatlich geregelte, duale Ausbildung, die drei Jahre dauert. Der herbe Geruch von Leder und das sanfte Rattern der Nähmaschine beruhigen dein Gemüt, außerdem reagierst du dich gerne bei handwerklichen Tätigkeiten ab? Prima! Sofern du keine Hausstauballergie oder arge Rücken- und Gelenkprobleme hast, ist eine Ausbildung zum Raumausstatter wohl das Richtige für dich! Die duale Ausbildung findet wie üblich hauptsächlich im Betrieb statt, ein paar Wochen im Jahr bist du in der Berufsschule. Als mögliche Arbeitsplätze stehen dir viele verschiedene Betriebe zur Verfügung, zum Beispiel alle Fachbetriebe des Raumausstatterhandwerks, Einzelhandelsgeschäfte, Polsterwerkstätten, Innendekorationsabteilungen von Theatern und Fernsehanstalten und viele mehr.

In der Ausbildung zum Raumausstatter gibt es verschiedene Tätigkeitsschwerpunkte, auf die man sich im dritten Lehrjahr spezialisieren kann beziehungsweise sogar muss: Der Schwerpunkt Boden beinhaltet zum Beispiel das Enwerfen von Designverlegungen, im Schwerpunkt Polstern geht es primär darum, Polstermöbel herzustellen und instand zu setzen. Weitere Ausbildungsschwerpunkte sind Raumdekoration, Wand- und Deckendekoration sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen. Neben der handwerklichen Tätigkeit gehören zudem kommunikative Kompetenzen im Umgang mit Kunden dazu: Als Raumausstatter bist du nämlich dafür zuständig, Interessenten zu informieren, zu beraten und Konzepte unter Einbeziehung ihrer Wünsche zu entwerfen und zu präsentieren.

Wusstest du schon, dass...

  • der Beruf des Raumausstatter bis zum Jahre 1965 als Polsterer, Dekorateur oder Tapezier Dekorateur bezeichnet wurde?
  • der Beruf des Raumausstatters bis in das Jahr 1300 zurückreicht und seinen Ursprung in Frankreich hatte? Die Tätigkeit wurde damals noch als ‚tapissier‘ bezeichnet. Ein Tapissier kümmerte sich in der Regel um die Ausstattung von Adelshäusern und Burgen und seine Hauptaufgabe war es, Teppichen zu verlegen und mit Stoffen zu arbeiten.
  • man als Raumausstatter auch ohne Meistertitel einen eigenen Betrieb eröffnen darf?
  • es auf der DOMOTEX-Messe jedes Jahr einen europäischen Berufswettbewerb der Raumausstatter gibt?
  • dein Ausbildungsschwerpunkt bereits zu Beginn deiner Ausbildung vertraglich festgehalten wird?

Welche Voraussetzungen sollte ich erfüllen, um Rausmausstatterin zu werden?

Um Raumausstatterin zu werden, brauchst du nur einen mittleren Bildungsabschluss, wie etwa einen Realschulabschluss, wobei es generell aber wie in so gut wie allen Ausbildungsberufen keine gesetzliche Regelung gibt. Möchtest du im Anschluss an deine Ausbildung als Raumausstatter deine Kenntnisse in einem Studium vertiefen und spezialisieren, solltest du allerdings mindestens Fachabi vorweisen können.

Hast du keine Lust auf ein Studium, gibt es natürlich noch weitere lukrative Fort- und Weiterbildungen, wie die Ausbildung zum Raumausstatter für Restaurierungsarbeiten (Geselle) und die Weiterbildung zum Restaurator im Raumausstatter-Handwerk (Meister). Außerdem kannst du dir überlegen, ob du dich irgendwann mit einem kleinen Raumausstatterbetrieb selbstständig machen möchtest.

Neben der Standard-Dual-Ausbildung hättest du auch noch die Möglichkeit, auf schulischem Weg deinen Abschluss als Raumaustatterin zu erlangen. In der schulischen Ausbildung erlernt man die Praxisteile nicht wie sonst im Ausbildungsbetrieb, sondern in einer internen Übungswerkstatt. Sofern man sich für eine schulische Ausbildung entscheidet, werden einem dringend Praktika empfohlen, um Kundenkontakt zu erlernen. Davon abgesehen, ist die schulische Ausbildung zum Raumausstatter unvergütet.

 

Du solltest Raumausstatter/in werden, wenn …

  1. Du kreativ und experimentierfreudig bist sowie ein Gespür für Farben und Anordnung hast.
  2. Du gerne und geschickt handwerklich arbeitest und kein Problem damit hast, auch mal mit anzupacken.
  3. Du dir einen recht abwechslungsreichen Beruf wünschst, in dem du ständig neue Leute und Arbeitsplätze kennenlernst.

Du solltest auf keinen Fall Raumausstatter/in werden, wenn …

  1. Du dich bei den Wörtern Stoff, Textilien, Garn und Nähen am liebsten schnell davonlaufen möchtest.
  2. Du unter einer Hausstauballergie leidest.
  3. Mathematik dein größter Feind ist.