Dein ganzes Leben auf einem Blatt Papier: Im Lebenslauf gibst du einen knackig-kurzen Überblick über die bisherigen Stationen deines Lebens. So kann der Arbeitgeber, bei dem du dich bewirbst, auf einen Blick sehen, warum du der perfekte Kandidat für eine freie Stelle bist. Das macht den Lebenslauf neben dem Anschreiben zum wichtigsten Bestandteil deiner Bewerbung.
Der Lebenslauf fasst deine Laufbahn kurz und tabellarisch zusammen.
Viele Angaben sind nicht notwendig, so wie Familienstand, Religion oder Gesundheitszustand.
Auch ein Foto ist nicht verpflichtend.
Ein Lebenslauf muss nicht länger als eine oder zwei DIN-A4-Seiten sein.
Du kannst dich an unserer Vorlage zum Downloaden orientieren.
Ob schulischen Leistungen und Lieblingsfächer oder praktische Erfahrungen, Sprachkenntnisse und Hobbys. Dein zukünftiger Arbeitgeber möchte auf einen Blick erkennen, wer sich hinter der Bewerbung verbirgt. Doch längst nicht alle Angaben, die früher üblich waren, sind auch heute noch notwendig. Wir verraten dir deshalb, was in deinen Lebenslauf gehört und was nicht.
deine Kontaktdaten
eine vollständige Auflistung deiner schulischen Laufbahn
deine Praktikums- und Berufserfahrung,
sowie deine Sprachkenntnisse
deine Hobbys (wenn sie für den Beruf interessant sind) und sonstigen Kenntnisse
ein Foto (freiwillig)
Wichtig: In deinen Lebenslauf gehören keine Angaben über deine politische Sichtweise oder Parteiangehörigkeit, deinen Gesundheitszustand, die Namen oder Berufe deiner Eltern oder Angaben zu deiner Religion.
Schritt für Schritt erklären wir dir, wie ein Lebenslauf aufgebaut ist. Beginnend beim Kopf über deine Ausbildung und deinen Werdegang, bis hin zu deinen Kenntnissen und Hobbys. Finde heraus, ob deine Lieblingsserie einen Platz in deinem Lebenslauf findet und wie du deine Sprachkenntnisse angibst.
Der Lebenslauf beginnt mit der Kopfzeile und der Überschrift. Dort schreibst du einfach "Lebenslauf" hin. darunter folgen dann deine persönlichen Daten, also Name, Adresse, Handy- oder Festnetznummer sowie deine Mailadresse. Geburtsdatum und -ort musst du nicht mehr zwingend angeben, diese Infos werden aber trotzdem gerne gesehen. Möchtest du deinem Lebenslauf ein Foto befügen, dann packst du es am besten oben rechts neben deine persönlichen Daten.
Als nächstes folgt dein schulischer Werdegang. Für dich als Schulabgänger wird die schulische Laufbahn dabei vermutlich den größten Platz einnehmen. Wenn du zum Zeitpunkt deiner Bewerbung noch zur Schule gehst, schreibst du darunter, wann du voraussichtlich deinen Schulabschluss machen wirst.
Anschließend ist deine Praxiserfahrung an der Reihe, also deine Schülerpraktika, Nebenjobs oder deine Erstausbildung. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten und längere Auslandsaufenthalte, zum Beispiel als Austauschschüler, sind wichtige Erfahrungen, die du nennen solltest.
Zu den weiteren Qualifikationen gehören deine Sprachkenntnisse, deine IT-Kenntnisse und deine sonstigen Kenntnisse. Hier kannst du zum Beispiel zeigen, dass du den Führerschein hast oder dich schon einmal um die Pflege älterer Menschen gekümmert hast. Als letztes kannst du auch deine Hobby und Interessen angeben.
Lebensläufe sind oft gleich aufgebaut. Deshalb kannst du für deinen Lebenslauf natürlich auch eine Vorlage benutzen. Bei unseren kostenlosen Downloads findest du eine Lebenslauf-Vorlage, die du für deine Bewerbung verwenden kannst. Wichtig ist dabei aber, dass du dich an der Vorlage orientierst und sie nicht eins zu eins übernimmst. Du musst deinen Lebenslauf schließlich mit deinen persönlichen Daten ausfüllen. Wenn sich deine eigenen Erfahrungen nicht mit denen in der Vorlage decken, kannst du ruhig davon abweichen.
Es gibt im Grunde zwei Arten von Lebenslauf: den tabellarischen und den ausführlichen Lebenslauf. Im ausführlichen Lebenslauf erzählst du komplett ausformuliert von deinem bisherigen Werdegang, manchmal sogar handschriftlich. So ein ausführlicher Lebenslauf wird aber nur noch sehr selten verlangt, weil er unübersichtlich ist. Für deine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz kommt also eher der tabellarische Lebenslauf infrage. Wenn man vom Lebenslauf spricht, dann ist in der Regel ein tabellarischer Lebenslauf gemeint. Der bietet einen strukturierten Überblick über deine bisherigen Erfahrungen sowie deine Kenntnisse und Fähigkeiten.
Tabellarischer Lebenslauf
Alle Infos sind in Form von Stichpunkten aufgeführt
Bietet große Übersicht, lässt sich schnell lesen
Ausführlicher Lebenslauf
Infos werden mit Text ausgeführt
Gibt tieferen Einblick in dein Leben
Ist der Lebenslauf antichronologisch aufgebaut, sehen die Arbeitgeber und Personalverantwortlichen sofort, welche beruflichen Erfahrungen die Bewerber und Bewerberinnen schon gemacht haben. Außerdem stehen dann die aktuellsten Sachen ganz oben. Deshalb ist ein antichronologischer Lebenslauf zu empfehlen. Bewirbst du dich aber direkt nach der Schule um einen Ausbildungsplatz, hast du für gewöhnlich noch nicht so viel Berufserfahrung. Deshalb ist es auch ok, wenn du deinen Lebenslauf chronologisch aufbaust.
Wichtig: Bleibe bei einer Form! Wenn du deine Schullaufbahn chronologisch geordnet hast, solltest du das auch mit deinen praktischen Erfahrungen mache
Chronologisch bedeutet, dass du die Stationen deiner bisherigen Ausbildung in der Reihenfolge auflistest, in der sie stattgefunden haben, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.
Im antichronologischen Lebenslauf, auch als amerikanischer Lebenslauf bekannt, beginnst du mit der aktuellsten Station und gehst dann von oben nach unten rückwärts durch die Zeit.
Es ist mittlerweile keine Pflicht mehr, sich mit einem Foto zu bewerben. Du kannst sogar eine sogenannte anonymisierte Bewerbung einschicken, in der du nicht einmal dein Alter angeben musst. So soll verhindert werden, dass du aus Gründen benachteiligt wirst, die nichts mit deinen Fähigkeiten zu tun haben.
Wir empfehlen dir aber trotzdem, ein Foto mitzuschicken. Die meisten Arbeitgeber sehen es immer noch gerne und sind auch an solche Bewerbungen gewöhnt. So können sie sich sofort einen ersten Eindruck von dir verschaffen und haben ein Gesicht zum Text. Und du kannst mit einem ordentlichen und sympathischen Bild direkt punkten.
Mit Bluse und Blazer machen Bewerberinnen nichts falsch, bei Bewerbern sind Anzug und Krawatte okay. Je nach Branche kann es auch etwas weniger formell sein, zum Beispiel ein schickes T-Shirt unter dem Blazer bei Bewerberinnen oder Anzug ohne Krawatte bei Bewerbern. Wenn du dir unsicher bist, zieh dich lieber etwas schicker an – hier gilt die gleiche Regel wie beim Bewerbungsgespräch.
Du solltest auf deinem Foto kompetent, freundlich und seriös wirken. Aber wie macht man das? Stell dir vor, der Fotograf wäre dein zukünftiger Chef, den du von dir überzeugen möchtest. Du solltest leicht lächeln, selbstbewusst in die Kamera schauen und gerade stehen (oder sitzen).
Aufkleben oder Ausdrucken? Beides ist möglich, aber: Wenn du das Foto mit ausdruckst, solltest der Druck eine gute Qualität haben.
Was du noch beachten musst: Ein Bewerbungsfoto ist im Normalfall ein Porträt. Meist sieht man darauf dein Gesicht und deine Schultern oder noch einen Teil deines Oberkörpers. Ganzkörperporträts sind eher unüblich. Das liegt auch an dem Format, das Bewerbungsfotos oft haben. 4,5 mal 6 cm sollte dein Foto mindestens groß sein. Die meisten Bewerber schicken Fotos im Hochformat, es gibt aber auch die Möglichkeit, sich durch Querformate oder quadratische Bilder von der Masse der Bewerber zu unterscheiden.
Wichtig: Das Foto sollte professionell gemacht und scharf sein. Wende dich dafür am besten an einen professionellen Fotografen.
Fremdsprachenkenntnisse sind immer von Vorteil – also rein damit! Du musst dann aber auch angeben, wie gut du die jeweilige Sprache beherrschst. Hierfür gibt es die offiziellen Abstufungen „Muttersprache“, „Verhandlungssicher“, „Fließend“, „Sehr gute Kenntnisse“, „Gute Kenntnisse“ und „Grundkenntnisse“. Das Niveau von Schulabgängern in der Sprache Englisch bewegt sich meistens zwischen gut und sehr gut. Du kannst außerdem auch angeben, wie lange du in der Sprache unterrichtest wurdest, und dass du sie in Wort und Schrift beherrschst. Bei den sogenannten toten Sprachen, also zum Beispiel Latein, musst du eine solche Einschätzung übrigens nicht abgeben. Hier reicht es, wenn du angibst, dass du das Latinum besitzt.
Muttersprache: Nur angeben, wenn du mit dieser Sprache aufgewachsen bist – egal wie toll du sie auch sonst sprichst, schreibst und liest.
Verhandlungssicher: Du diskutierst im Englischen akzent- und fehlerfrei und beherrscht das gängige Fachvokabular.
Fließend: Du verstehst Texte aus Zeitschriften und Büchern problemlos und kannst dich über anspruchsvolle Themen unterhalten.
Sehr gute Kenntnisse: Du quatschst flüssig und fehlerfrei auch über komplexe Themen.
Gute Kenntnisse: Ein Alltagsgespräch im Ausland ist für dich kein Problem.
Grundkenntnisse: Du kannst dich eingeschränkt verständigen.
Hobbys sind eine tolle Möglichkeit, um deine Eignung oder Leidenschaft für einen bestimmten Beruf noch einmal zu unterstreichen. Du kletterst in deiner Freizeit gerne? Dann bist du scheinbar schwindelfrei – perfekt für Handwerksberufe, die dich auch mal auf das eine oder andere hohe Gerüst führen. Du bastelst gerne Modelle? Dann scheinst du ja geschickte Hände zu haben – nicht die schlechteste Eigenschaft für einen angehenden Geigenbauer! Gerne gesehen sind auch immer Sportarten, denn die zeigen, dass du ein Teamplayer und körperlich fit bist.
Hobbys, die aber rein gar nichts mit Job, für den du dich bewirbst, zu tun haben oder dich schlimmstenfalls sogar etwas merkwürdig dastehen lassen, solltest du dagegen getrost weglassen. Grundsätzlich gilt: Nur das, was im weitesten Sinne auch etwas mit deinem Traumjob zu tun hat, gehört in deinen Lebenslauf.
Es ist zwar nicht verpflichtend, aber dennoch üblich, neben seinem Anschreiben auch den Lebenslauf zu unterschreiben. Deine Unterschrift kommt ans Ende deines Dokumentes. Linksbündig setzt du Ort und Datum ein, rechtsbündig unterschreibst du. Entweder handschriftlich, bei der E-Mail-Bewerbung getippt oder per Scan eingefügt. Das Datum und die Unterschrift kommen ganz ans Ende und schließen den Lebenslauf ab.
Je nach Design sollte der Lebenslauf auf ein- bis zwei Seiten passen. Da deine Laufbahn als frischgebackener Schulabgänger vermutlich noch nicht ganz so umfangreich ist, dürfte das kein Problem für dich sein.
Du suchst nach einer Ausbildung, allerdings liegt dein Schulabschluss schon länger zurück als üblich? Vielleicht, weil du beim ersten Anlauf nichts gefunden hast? Oder du hast bereits eine Ausbildung angefangen, aber abgebrochen und suchst nun schon längere Zeit nach einer neuen Ausbildungsstelle? Klar, dass du nun Sorge hast, deine Lücke im Lebenslauf könnte sich negativ auf deine Bewerbung auswirken. Was tun? Die Lücke verschweigen und sich einfach was ausdenken? Besser nicht, denn spätestens, wenn du die Ausbildung hast, kommt die Wahrheit doch ans Licht. Und du solltest wissen: Falschaussagen im Lebenslauf sind ein Kündigungsgrund.
Positive Formulierungen, um Lücken zu schließen oder zu begründen | Negative Formulierungen, die du vermeiden solltest | |
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Nach langer Wartezeit nach dem Schulabschluss |
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Nach Krankheiten oder Pflege eines Familienmitglieds |
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Nach Ausbildungsabbruch |
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Die Schule hast du beendet und für einen Abschluss hat es nicht gereicht? Das macht deine Ausbildungssuche zwar nicht leichter, unmöglich ist es aber nicht, einen Platz zu finden. Wusstest du, dass man rechtlich gesehen, keinen Schulabschluss benötigt, um an einer Ausbildung teilnehmen zu dürfen?
Im Anschreiben musst du daher umso mehr von deinen persönlichen Fähigkeiten überzeugen, aber was tun, damit auch der Lebenslauf nicht gleich zur roten Karte wird? Hier gibst du die konkrete Zeitspanne an, in der du zur Schule gegangen bist. Du brauchst nicht schreiben, dass du die Schule abgebrochen, wohl aber, dass du „ohne Abschluss“ verlassen hast.
Wenn dir übrigens wegen Corona gekündigt wurde, kannst du das ruhig angeben. Du könntest zum Beispiel in Klammern schreiben „Betriebsbedingter Stellenabbau aufgrund von Covid-19“. Vielleicht gibt es ja sogar eine Pressemitteilung von dem Unternehmen dazu, die das bestätigt. Die kannst du dann auch mit anhängen. Weitere Fragen und Antworten rund um das Thema Corona findest du in dem Corona-Ratgeber.
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