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Tipps zum Ausbildungsbeginn: So startest du gut in deine Ausbildung

Die Ausbildung ist für viele ein echter Neuanfang – manchmal aufregend, manchmal überfordernd, oft beides gleichzeitig. Du kommst in ein neues Umfeld, mit neuen Menschen, neuen Abläufen und neuen Erwartungen.

Ob du gerade von der Schule kommst, schon mal woanders angefangen hast oder vielleicht erst mit Mitte 20 oder 30 in die Ausbildung startest: Die ersten Tage und Wochen fühlen sich fast immer gleich an – spannend, aber auch geprägt von Unsicherheit. Und das ist völlig normal!

Bei Social Media, in Foren wie Reddit oder in Gesprächen mit neuen Azubis hören wir immer wieder dieselben Fragen:

  • „Was, wenn ich keinen Anschluss finde?“
  • „Wie verhalte ich mich richtig am ersten Tag?“
  • „Was, wenn ich Fehler mache – oder niemand mit mir spricht?“
  • „Wie viel darf ich fragen? Und was, wenn mir alles zu viel wird?“

Diesen Ratgeber haben wir genau für diese Fragen und Sorgen geschrieben. Er hilft dir dabei, deine Ausbildung von Anfang an mit mehr Sicherheit, weniger Stress und dem richtigen Maß an Gelassenheit zu starten. Du bekommst hier ehrliche Tipps, Antworten auf drängende Fragen – und ganz praktische Hinweise für deinen Start.

Wann starten Ausbildungen und wann muss ich mich bewerben?

Bild des Testinmonials

Wann starten Ausbildungen und wann muss ich mich bewerben?

Wann starten Ausbildungen in Deutschland eigentlich? Und bis wann sollte man sich beworben haben? Hier findest du eine Übersicht über alle Termine und Fristen.

Alle Infos

Ich bin nervös vor dem Start in die Ausbildung – was kann ich dagegen tun?

Fast alle Azubis sind vor ihrem ersten Tag nervös – und das ist völlig normal und gar nicht schlimm. Die Aufregung kommt nicht, weil du etwas falsch machst, sondern weil du etwas Neues beginnst. Egal ob du 16 oder 36 bist, direkt von der Schule kommst oder vorher schon gearbeitet hast – der Start in eine Ausbildung oder einen neuen Job bringt immer Unsicherheiten mit sich.

So ging es übrigens auch unserer Auszubildenden Laura am Start ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing:

„Als ich reingekommen bin, war ich echt nervös – obwohl ich schon viele kannte. Es ist ja trotzdem ein neuer Ort, eine neue Aufgabe, und man will nichts falsch machen."
Laura
Auszubildende bei Ausbildung.de

Viele Azubis berichten von Schlafproblemen, nervösen Fragen im Kopf wie „Was, wenn ich niemanden verstehe?“ oder „Was, wenn ich gleich etwas falsch mache?“. Das ist völlig okay – und vergeht oft schneller, als man denkt. Nach den ersten Stunden merkst du meist: Die anderen sind freundlich, niemand erwartet Perfektion, und du darfst Fragen stellen.

Merk dir: Du musst nicht perfekt sein. Niemand erwartet, dass du alles sofort kannst. Aber die meisten merken, wenn du aufmerksam, offen und lernbereit bist – und das ist am Anfang das Einzige, was zählt!

Was hilft gegen die Aufregung?

  • Bleib bei deiner Routine. Frühstück, Kleidung, Musik – mach alles wie sonst.
  • Bereite dich vor. Kleidung rauslegen, Tasche packen, Wecker stellen – das schafft Sicherheit.
  • Atme durch. Klingt banal, hilft aber wirklich.
  • Kurzer Rückzug. Geh einfach mal kurz auf die Toilette und nimm dir ein paar Minuten für dich!
„Ich bin kurz aufs Klo, hab mir kaltes Wasser über die Hände laufen lassen. Hilft bei mir immer!"
Laura
Auszubildende bei Ausbildung.de

Was passiert wirklich am ersten Tag der Ausbildung?

Ganz wichtig: Hab keine Angst vor dem ersten Tag! Normalerweise wirst du erstmal begrüßt, bekommst erste Infos über deinen Betrieb und wirst Schritt für Schritt an deinen neuen Alltag herangeführt.

Die meisten Unternehmen planen den Einstieg bewusst ruhig: keine Prüfungen, kein Stress – stattdessen Onboarding, Technik-Setup, erste Gespräche im Team. „Ich wurde direkt herzlich empfangen – alle waren super offen. Das hat total geholfen, um die Nervosität loszuwerden", sagt auch unsere Auszubildende Laura. 

Oft bekommst du eine erste Einführung in Programme, Tools oder deinen Ausbildungsplan – und darfst erstmal ankommen. Was dich im Detail erwartet, hängt natürlich vom Unternehmen ab.

Wie so ein erster Tag konkret abläuft? Das haben wir in unserem Magazin Schritt für Schritt am Beispiel unserer Auszubildenden Laura beschrieben:

So läuft der erste Ausbildungstag ab

Bild des Testinmonials

So läuft der erste Ausbildungstag ab

Du willst genau wissen, wie so ein erster Ausbildungstag aussieht? Dann wirf mal einen Blick in unseren Magazin, wir nehmen dich mit und sagen dir, was dich erwartet!

Das erwartet dich!

Wie verhalte ich mich am Anfang der Ausbildung richtig?

In den ersten Tagen deiner Ausbildung willst du nichts falsch machen – aber niemand sagt dir genau, wie du dich „richtig“ verhältst.

Die gute Nachricht: Es gibt keine perfekte Azubi-Version. Aber es gibt ein paar Dinge, die dir helfen, dich gut zurechtzufinden, ohne dich zu verstellen.

Was soll ich tun, wenn ich nichts zu tun habe?

Wenn du Leerlauf hast, frag aktiv nach Aufgaben. Du musst nicht hektisch oder übermotiviert wirken – aber zeigen, dass du mitdenkst. Sag zum Beispiel: „Ich bin mit XY fertig – kann ich irgendwo mithelfen?“

Manchmal reicht es auch, wenn du vorschlägst, dir Materialien durchzulesen oder Abläufe zu beobachten. Niemand erwartet, dass du gleich voll mitarbeitest – aber es macht einen Unterschied, ob du wartest oder dich meldest.

Darf ich Fragen stellen?

Unbedingt! Als Azubi bist du da, um zu lernen – nicht, um alles zu wissen. Wer nicht fragt, bleibt stehen oder macht Fehler, die vermeidbar wären.

Formulier deine Fragen freundlich, direkt und konkret. Zum Beispiel: „Ich bin mir bei XY noch unsicher – könntest du mir das nochmal kurz erklären?“

Fragen zeigen Interesse, keine Schwäche!

Was mache ich, wenn ich überfordert bin oder einen Fehler gemacht habe?

Sprich es an – ruhig, ehrlich, ohne dich zu entschuldigen. Fehler passieren, besonders am Anfang. Wenn du merkst, dass dir etwas zu viel wird, sag das – besser früh als spät. Gute Ausbilderinnen bzw. Ausbilder nehmen dir das nicht übel, sondern schätzen deine Offenheit.

Wenn du das Gefühl hast, ins kalte Wasser geworfen zu werden oder wichtige Infos fehlen, versuch eine Rückfrage wie: „Gibt es dazu noch eine Anleitung oder Beispiele, an denen ich mich orientieren kann?“

Muss ich mich verstellen, um gut anzukommen?

Nein. Sei professionell – aber bleib du selbst. Du musst nicht laut sein, wenn du eigentlich ruhig bist. Du musst nicht übertrieben fröhlich wirken, wenn du dich gerade konzentrieren willst.

Wichtiger ist: sei pünktlich, zuverlässig, offen für Feedback – und höflich. Den Rest lernst du mit der Zeit.

Wie finde ich Anschluss, wenn ich eher schüchtern bin?

Du musst nicht super extrovertiert sein, um dich in deiner Ausbildung wohlzufühlen. Auch wenn du eher ruhig bist, kannst du gut ins Team finden – in deinem Tempo.

Viele Azubis starten ganz allein in ihrem Betrieb und machen sich Gedanken, wie sie Anschluss finden sollen. Gerade wenn man von sich selbst sagt, dass man eher zurückhaltend ist, wirkt der erste Tag im Team wie eine soziale Prüfung. Aber die Realität ist meistens entspannter.

Ganz wichtig zum Kontakte knüpfen und Anschluss finden ist natürlich auch die Mittagspause. Die hat unserer Azubi Laura schon am ersten Tag sehr geholfen:

„Beim Mittagessen, spätestens da, war meine Nervosität weg und am Ende des Tages war auch alles super."
Laura
Auszubildende bei Ausbildung.de

Was tun, wenn es keine anderen Azubis im Betrieb gibt?

Das ist keine Seltenheit – vor allem in kleineren Unternehmen gibt es oft nur eine bzw. einen Azubi pro Jahrgang. Das bedeutet aber nicht, dass du alleine bleiben musst.

Hier ein paar Möglichkeiten, wie du trotzdem schnell Anschluss findest:

  • Frage aktiv nach, wer deine Ansprechperson ist – es hilft, gezielt eine Verbindung zu haben
  • Zeige Interesse an kleinen Dingen: Frag beim Kaffeeholen oder in der Küche mal nach, wie’s läuft
  • Suche dir Rituale (z. B. gemeinsam Mittag essen, Pausen zur gleichen Zeit) – daraus entsteht oft Vertrautheit
  • Tausch dich mit Kolleginnen und Kollegen aus, die auf dich zukommen – du musst nicht der erste sein, aber offen reagieren

Wenn du dich erstmal beobachtend einfügst, ist das okay – aber nimm Gelegenheiten wahr, wenn sie sich bieten.

Berufsschule = soziales Rettungsboot

Falls du im Betrieb eher für dich bist, ist die Berufsschule ein guter Ort, um Kontakte aufzubauen.

Hier triffst du andere Azubis, die in der gleichen Phase sind wie du – egal ob aus deinem Beruf oder ähnlichen Branchen. Viele Freundschaften entstehen dort eher zufällig – beim Warten, im Unterricht, bei Gruppenarbeiten.

Was sollte ich am ersten Tag meiner Ausbildung dabeihaben?

Am ersten Ausbildungstag brauchst du ein paar wichtige Unterlagen, ein bisschen Büro-Basics und ein Outfit, mit dem du dich wohlfühlst.

Mit einer guten Vorbereitung am Vorabend startest du stressfrei – und kommst direkt gut rein.

Welche Unterlagen sollte ich zum ersten Ausbildungstag mitbringen?

  • 📝Ausbildungsvertrag (falls noch nicht abgegeben)
  • 🏥Nachweis der Krankenversicherung
  • 🔢Steuer-ID (falls gefordert)
  • 💳️Bankverbindung (IBAN)
  • 🪪Personalausweis
  • 🩺Ggf. Gesundheitszeugnis (z. B. für Gastronomie, Pflege)

Tipp

Wenn du unsicher bist, was du mitbringen musst, check nochmal deine letzte Mail vom Betrieb oder frag kurz nach.

Diese Dinge erleichtern dir den ersten Ausbildungstag

  • 📓Notizblock oder kleines Heft
  • 🖊️Kugelschreiber
  • 🧑Namen deiner Ansprechpersonen (z. B. aus der Begrüßungs-Mail)
  • 🥤Trinkflasche und/oder Becher bzw. Tasse
  • 🍽️Etwas zu essen, falls es keine Kantine gibt

Soll ich Kuchen zum ersten Arbeitstag mitbringen?

Viele fragen sich, ob sie am ersten Tag Kuchen mitbringen sollten – als nette Geste oder um direkt gut anzukommen. Laura hat sich bei uns bewusst dagegen entschieden:

„Ich wollte keinen Kuchen mitbringen. Klar, das schindet Eindruck, aber es kann auch ein Nachteil sein – dass die anderen denken: 'Ach, die bringt Kuchen mit, dann kann sie ja gleich noch Kaffee kochen.'“

Unsere Empfehlung: Wenn du in einem sehr kleinen, familiären Betrieb startest und weißt, dass dort sowas üblich ist – okay. Ansonsten: Lass es lieber. Niemand erwartet das, und ein freundlicher erster Eindruck zählt mehr als ein Blech Muffins.

Was ziehe ich zum ersten Ausbildungstag an?

Die Kleiderfrage beschäftigt fast alle Azubis vor dem ersten Arbeitstag. Muss es ein Anzug sein? Reicht ein T-Shirt? Die Antwort: Es kommt auf den Betrieb an.

In kreativen Branchen oder im Handwerk ist ein Casual-Look oft völlig okay – Jeans, schlichtes Shirt, saubere Sneaker. In Büros oder größeren Unternehmen wird meist Business-Casual erwartet, also ordentliche Stoffhose, Hemd oder Bluse, Blazer oder Strickjacke. Und in Banken oder Verwaltungen ist Business-Kleidung (z. B. Anzug oder Kostüm) oft Standard.

Wichtig ist vor allem, dass du dich wohlfühlst und gepflegt auftrittst. Ein Azubi-Outfit muss nicht teuer oder auffällig sein – aber es sollte zeigen, dass du den Start ernst nimmst. Unsere Auszubildende Laura hat es an ihrem ersten Tag so gemacht:

„Ich hatte einen schwarzen Blazer, ein weißes Shirt und eine Hose an. Nichts Krasses, aber ich hab mich wohlgefühlt.“

Das Bild zeigt dir die Unterschiede auf einen Blick: von Casual über Business-Casual bis hin zu Business – so kannst du dich je nach Branche und Betrieb einordnen.

Checkliste: Was du am ersten Ausbildungstag dabeihaben solltest

📄 Wichtige Unterlagen

  • Ausbildungsvertrag (falls noch nicht vollständig abgegeben)
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Nachweis der Krankenversicherung (z. B. Mitgliedsbescheinigung)
  • Steuer-Identifikationsnummer
  • Bankverbindung / IBAN (für Gehaltszahlung)
  • Gesundheitszeugnis (falls gefordert, z. B. bei Lebensmittelberufen oder Pflege)
  • Schulbescheinigung (bei schulischer Ausbildung oder dualem Studium)
  • ggf. Einladungsschreiben / Ansprechpartner aus der Begrüßungsmail

🧰 Praktische Dinge für den Alltag

  • Notizblock oder kleines Heft
  • Kugelschreiber (plus Ersatz)
  • Ordner oder Mappe für Unterlagen
  • Trinkflasche (oder Becher, je nach Betrieb)
  • Mittagessen/Snack (für Pausen, falls keine Kantine vorhanden ist)
  • Kaugummis oder Pfefferminz (fürs Frischegefühl)
  • Taschentücher
  • Handy aufgeladen/Ladekabel einpacken (inkl. Adresse + Ansprechpartner gespeichert)

👕 Outfit & Vorbereitung

  • Saubere, ordentliche Kleidung, die zum Betrieb passt
  • Saubere Schuhe
  • Kleidung am Vorabend rausgelegt
  • Anfahrt gecheckt (Route, Dauer, evtl. Bus/ÖPNV-App)
  • Pünktlich losgehen – lieber 10–15 Minuten zu früh da sein

Was du nicht brauchst

  • Kuchen oder Geschenke (nur mit explizitem Anlass – wird nicht erwartet)
  • Volle Aktentasche mit allem Lernmaterial (das bekommst du vor Ort)
  • Übertriebene Nervosität – du wirst freundlich empfangen und darfst alles fragen

Was kann ich tun, wenn es in der Ausbildung nicht gut läuft?

Wenn du regelmäßig mit Bauchschmerzen aufwachst, dich überfordert fühlst oder dir alles zu viel wird – nimm das ernst. Gerade in den ersten Wochen gehört es dazu, dass nicht alles rund läuft. Aber wenn dein Gefühl dauerhaft schlecht bleibt, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Was sind erste Warnzeichen?

  1. Du gehst jeden Tag nur widerwillig zur Arbeit.
  2. Du bekommst gar keine oder viel zu viele Aufgaben.
  3. Du wirst nicht ordentlich eingearbeitet.
  4. Du fühlst dich nicht ernst genommen – oder sogar unfair behandelt.
  5. Du hast das Gefühl, alle anderen erwarten zu viel von dir.

Was tun bei Bauchschmerzen, Überforderung oder schlechtem Bauchgefühl?

Sprich mit jemandem – und zwar nicht erst, wenn du kurz vorm Zusammenbruch bist. Das kann dein Ausbilder bzw. deine Ausbilderin sein, jemand aus dem Team, die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) oder eine Vertrauensperson in deinem Umfeld. Erkläre sachlich, was dich belastet. Mach dir am besten vorher Notizen – was genau war wann zu viel?

Wenn du das Gefühl hast, dass niemand im Betrieb zuhört, kannst du dich auch an die IHK oder HWK wenden – dort gibt es Ansprechpartner für solche Fälle.

„Ich bin aktiv auf meinen Betrieb zugegangen. Ich hab selbst gemerkt, dass ich mit Bauchschmerzen aufgewacht bin – und ich wollte einfach nicht mehr hingehen. Das war schon im ersten Jahr so."
Laura
Auszubildende bei Ausbildung.de

Auch unsere Azubi Laura hat sich in ihrer vorherigen Ausbildung nicht wohlgefühlt: viele Überstunden, fehlende Absprachen, Aufgaben, für die sie nicht vorbereitet war. Auch wenn der Betrieb Verständnis gezeigt hat, blieb das ungute Gefühl. Am Ende hat sie einen Aufhebungsvertrag unterschrieben – und einen Neustart gewagt.

Wann ist ein Wechsel oder Abbruch der Ausbildung sinnvoll?

Wenn du alles versucht hast, aber die Situation sich nicht bessert, kann ein Ausbildungswechsel der bessere Weg sein – und manchmal auch ein Abbruch. Wichtig ist, dass du dir Hilfe holst und nicht alles alleine trägst.

Hier erfährst du, wie du dabei vorgehst – Schritt für Schritt:

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Du willst deine Ausbildung abbrechen? Oder dich erstmal informieren, wie das überhaupt geht und was die Folgen sind? Dann bist du hier genau richtig.

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