Outfit im Vorstellungsgespräch: Beispiele, Do’s & Don’ts
Der Preis deines Outfits ist egal. Es soll gepflegt, branchenpassend und bequem sein. Hier bekommst du klare Antworten und hilfreiche Tipps sowie Beispiel-Looks und No-Go's – egal ob Mann oder Frau, Büro, Handwerk oder öffentlicher Dienst, Sommer oder Winter.
Du brauchst mehr Infos rund ums Vorstellungsgespräch? Dann wirf mal einen Blick in unsere weiteren Ratgeber zu diesem Thema:
Warum ist das Outfit wichtig – und wie treffe ich die richtige Wahl?
Dein Outfit signalisiert deinem Gegenüber in Sekunden Professionalität, Respekt und Passung zur Branche. Die richtige Wahl triffst du, indem du Website und Socials des Betriebs checkst, dich am Team-Look orientierst und eine Stufe formeller gehst als der Alltag.
Setze auf saubere Basics in neutralen Tönen, geschlossene gepflegte Schuhe und bequeme Passform – nichts, was kneift, rutscht oder ablenkt. So steht deine Persönlichkeit im Mittelpunkt, nicht die Kleidung.
„Das perfekte Outfit ist zweitrangig – gepflegt und dem Anlass angemessen reicht völlig. Es geht um Persönlichkeit, nicht um ein Mode-Statement."
Vanessa
Manager People & Culture bei Ausbildung.de
Dresscode im Vorstellungsgespräch: Was sind Casual, Business-Casual und Business?
Die gängigen Dresscodes helfen dir, sofort den richtigen Ton zu treffen. Casual heißt gepflegte Freizeit – geeignet für lockere/kreative und manche handwerkliche Umfelder. Business-Casual ist „schick, aber entspannt“ (Hemd/Bluse + Chino/Stoffhose, optional Blazer) und passt in den meisten Büro- und Industriebereichen. Business ist formell (Anzug/Kostüm, Lederschuhe) und wird vor allem in Bank, Verwaltung oder Kanzlei erwartet.
Casual
Business-Casual
Business
Oberteil
Pullover, Bluse oder Hemd (uni/dezent)
Hemd/Bluse, optional leichter Blazer/Sakko
Hemd/Bluse, Sakko/Blazer Pflicht
Unterteil
Dunkle Jeans (ohne Risse) oder Stoffhose; mittellanger Rock
Chino/Stoffhose oder dezenter Rock
Stoffhose/Rock passend (Anzug/Kostüm)
Jacke
Cardigan optional
Leichtes Sakko/Blazer optional
Sakko/Blazer Pflicht
Schuhe
Geschlossene, gepflegte Sneaker/Flats/Halbschuhe
Loafer/Derby/Flats (keine Sport-Sneaker)
Lederschuhe/Pumps
Accessoires
Dezent (Kette/Armband/Schal)
Dezent + passender Gürtel
Dezent, klassisch
Tattoos/Piercings
Okay, solange sie nicht ablenken
Möglichst reduziert/abgedeckt
Keine sichtbaren Tattoos/Piercings
Farben
Neutral (Navy, Grau, Beige, Weiß)
Gedeckt; Akzente sparsam
Gedeckt/klassisch (Navy, Anthrazit, Schwarz)
Wirkung
Locker, gepflegt, nahbar
Professionell, modern, nicht zu formell
Formal, seriös, klassisch
Jeans & Sneaker: Wann geht's – und wann nicht?
Geht: Dunkle, unbeschädigte Jeans + Hemd/Bluse + schlichte, saubere Sneaker/Loafer → in allen Casual/Business-Casual-Branchen
Geht gar nicht: Jeans mit Rissen oder starker Waschung; klobige, dreckige, kaputte Sneaker → auch nicht in Casual-Branchen
Welcher Dresscode gilt bei welcher Branche?
Grundregel: Zum Gespräch eine Stufe formeller als der Alltags-Dresscode des Betriebs. Casual ist ok, wenn das Umfeld sehr locker ist oder ausdrücklich so kommuniziert wurde – sonst Business-Casual oder Business.
Bank / Finanzen: Business
Öffentlicher Dienst / Verwaltung: Business-Casual
Büro / Kaufmännisch: Business-Casual
Vertrieb / Customer Service: Business-Casual
IT / Software (Corporate / Consulting): Business-Casual
IT / Software (Start-up, Produktteam): Casual
Kreativ / Design / Medien: Casual
Produktion / Werk: Casual
Handwerk / Bau: Casual
Logistik / Lager: Casual
Einzelhandel: Business-Casual
Pflege / Gesundheit: Business-Casual
Gastronomie: Casual
Welche Farben sollte ich im Vorstellungsgespräch anziehen?
Setze auf neutrale Töne – Navy, Grau, Schwarz, Beige, Weiß. Sie wirken ruhig, seriös und lassen sich leicht kombinieren. Akzente (z. B. hellblaues Hemd, feines Muster) sind ok, solange sie dezent bleiben. Meide Neon, große Prints und harte Kontraste.
🟤Bodenständigkeit, Zuverlässigkeit (Top für Gürtel/Schuhe)
🔴kraftvoll – nur als Akzent nutzen
Tattoos, Piercings & Frisur im Vorstellungsgespräch: Was gilt als professionell?
Erlaubt ist, was gepflegt, dezent und branchenpassend ist. In vielen Umfeldern sind kleine Tattoos und unauffällige Piercings völlig okay – solange sie nicht ablenken.
Bist du unsicher (Bank, Verwaltung, Kanzlei, ÖD), wähle die konservative Variante: Tattoos abdecken, Schmuck reduzieren, Frisur ordentlich.
Ziel: Du sollst wirken, nicht dein Accessoire.
„Tattoos, Piercings und Frisuren sind kein Hindernis. Wichtig ist, dass man sich selbstbewusst und professionell präsentiert."
Vanessa
Manager People & Culture bei Ausbildung.de
Accessoires/Styling: große Logos/Slogans, klirrende Armreifen, starker Duft, auffällige Piercings in konservativen Branchen, Cap/Mütze im Gespräch.
„Auf zerknitterte oder schmutzige Hemden bei Männern und bauchfrei bei Frauen sollte verzichtet werden."
Vanessa
Manager People & Culture bei Ausbildung.de
Online-Vorstellungsgespräch: Was soll ich anziehen?
Obenrum gilt dasselbe wie vor Ort: Hemd/Bluse, einfarbig, gut sitzend. Wähle mittelhelle, neutrale Töne (Navy, Hellblau, Creme) – die wirken auf Kamera ruhig; meide feine Streifen/Mikromuster (können flimmern). Komplett anziehen (falls du aufstehst). Schmuck/Make-up dezent, Haare gepflegt.
Damit das Outfit on cam überzeugt: ruhiger Hintergrund, Kamera auf Augenhöhe, weiches Frontlicht (Fenster/Lampe hinter der Kamera). Sitzprobe: Nichts darf spannen oder spiegeln. Notizen nahe der Kamera, damit der Blickkontakt natürlich bleibt.