🎯 Das BVJ hilft dir herauszufinden, welcher Beruf zu dir passt.
🚪 Du kannst auch ohne bestimmten Schulabschluss teilnehmen.
🤝 Praktika sind ein zentraler Teil – und oft die Tür zur Ausbildung.
💸 Es gibt zwar kein Gehalt, aber finanzielle Unterstützung ist möglich.
🚀 Nach dem BVJ hast du bessere Chancen auf deinen Wunschberuf.
Das BVJ ist ein einjähriges Schulangebot, das Jugendlichen hilft, einen Ausbildungsplatz oder eine berufliche Richtung zu finden. Du bekommst Unterricht an Berufsschulen, machst Praktika und lernst verschiedene Arbeitsbereiche kennen. Es ist wie eine Mischung aus Schule und Berufsorientierung – nur eben deutlich praktischer.
Hinweis: Das BVJ gibt es nicht in Brandenburg. Stattdessen gibt es das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Das kann man auf eine duale Ausbildung anrechnen lassen.
Das Berufsvorbereitungsjahr mit Schwerpunkt Sprache (BVJ-S) richtet sich gezielt an zugewanderte Jugendliche, die sich beruflich orientieren und gleichzeitig ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten. Das Ziel ist es, diese Jugendlichen auf die Ausbildung vorzubereiten. Das Berufsvorbereitungsjahr mit Schwerpunkt Inklusion (BVJ-I) richtet sich an förderbedürftige Schüler:innen, z. B. mit Behinderung.
Das BVJ richtet sich an:
Die Voraussetzungen für ein BVJ variieren je nach Bundesland. Die häufigsten Voraussetzungen sind:
Für genaue Infos zu den Voraussetzungen wende dich an deine Schule bzw. die Berufsberatung.
Die Schulpflicht in Deutschland ist in jedem Bundesland unterschiedlich. In der Regel ist man 9 bis 10 Jahre vollzeitschulpflichtig, d. h. man muss eine allgemeinbildende Schule, z. B. Hauptschule oder Realschule, besuchen. Danach beginnt die Berufsschulpflicht, man muss also eine Berufsschule besuchen. Die gilt, bis du eine Ausbildung abgeschlossen hast oder maximal 21 Jahre alt bist.
Im BVJ besuchst du eine berufsbildende Schule – meist montags bis freitags. Der Unterricht teilt sich in drei große Bereiche:
Praxiserfahrung sammelst du durch Betriebspraktika. Die dauern oft mehrere Wochen und sind in Blöcke über das gesamte Jahr verteilt. Du arbeitest mit Fachleuten zusammen, lernst Arbeitsabläufe kennen und bekommst ein Gefühl dafür, wie dein zukünftiger Job aussehen könnte. Im Unterricht kannst du dann für dich reflektieren, welcher Beruf dir gefallen könnte bzw. welcher nicht.
Ein BVJ dauert normalerweise ein Schuljahr und wird in Vollzeit besucht. Du hast etwa 30 Stunden pro Woche Unterricht – also ähnlich zu dem Schulunterricht, den du kennst.
Man kann das BVJ auch auf zwei Jahre ausdehnen bzw. in Teilzeit absolvieren, z. B., wenn man aufgrund einer Lernschwäche länger für den Abschluss braucht. Wende dich dazu am besten an die Bundesagentur für Arbeit.
Im Schuljahr 2023/2024 haben fast 123.000 Schülerinnen und Schüler ein Berufsvorbereitungsjahr absolviert (Quelle: Statista).
Das BVJ ist nicht verpflichtend, aber eine gute Möglichkeit, um dich beruflich zu orientieren und die Berufsschulpflicht zu erfüllen – und daran geht kein Weg vorbei. Alternativ kannst du die Schulpflicht auch durch eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) oder die Einstiegsqualifizierung (EQ) erfüllen.
Wenn du das BVJ nicht schaffst, hast du die Berufsschulpflicht in der Regel trotzdem erfüllt. Meist erhältst du dann ein Teilnahme- oder Abgangszeugnis. Gemeinsam mit der Schule kannst du dann schauen, wie es weitergeht.
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du das BVJ wiederholen, z. B., wenn immer noch Lernlücken bestehen. Sprich am besten frühzeitig mit deinen Lehrkräften, wenn du das Gefühl hast, dass du das BVJ nicht schaffen wirst.
Das BVJ kostet nichts, weil es eine schulische Maßnahme ist. Trotzdem können kleine Materialkosten anfallen, z. B. für Arbeitskleidung während des Praktikums oder Materialien für bestimmte Schulfächer.
In der Regel bekommst du im BVJ kein Gehalt. Unter bestimmten Voraussetzungen erhältst du aber finanzielle Unterstützung, z. B. Schüler-BAföG oder Fahrtkostenzuschüsse. Du hast auch weiterhin Anspruch auf Kindergeld.
Du meldest dich für das BVJ am besten über die berufsbildende Schule an, die das BVJ anbietet. Alternativ kannst du dich auch über die Bundesagentur für Arbeit informieren – sie hilft dir, passende Schulen zu finden und beantwortet dir alle Fragen zur Anmeldung. Üblich ist, dass du dich anmeldest, sobald du dein Halbjahreszeugnis bekommen hast, also bis Mitte des Frühjahrs.
Unterlagen, die du für die Anmeldung brauchst:
Einige Schulen bieten Aufnahmegespräche oder Auswahlbögen an. Da musst du zum Beispiel angeben, welche Berufe dich interessieren und in welchen Fächern du gut bzw. nicht gut bist.
Das BVJ kannst du unter dem Abschnitt „Schulbildung“ angeben, z. B. so:
Schulbildung
| 2025–2026 | Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) |
| Berufsbildende Schule X | |
| Fachrichtungen: Metalltechnik & Holztechnik |
Unter „Berufserfahrung" kannst du dann die Praktika angeben, die du im Rahmen des BVJ gemacht hast.
Berufserfahrung
| 07/2025 | Unternehmen XY AG, Musterhausen |
| Praktikum | |
| 10/2025 | Betrieb XY, Musterhausen |
| Praktikum |
Nach dem BVJ stehen dir mehrere Wege offen, z. B.
Wenn du während des BVJ ein Fachgebiet entdeckt hast, was dir gefällt, kannst du gezielt eine Ausbildung in diesem Bereich starten. Falls du noch keine klare Richtung hast oder deine Noten verbessern möchtest, helfen dir die Schule und die Berufsberatung weiter.
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