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  1. Michelle Knutson

Interview mit Michelle Knutson

Michelle Knutson
HR Managerin Recruitment
Was sollte man beim Bewerbungsschreiben dringend beachten?

Vorweg gesagt, bei OTTO gibt es gar kein Anschreiben mehr, sondern Motivationsfragen. Hier kannst du kurz und knapp beantworten, warum du dich für den von dir gewählten Ausbildungsberuf oder dualen Studiengang bei uns bewirbst. Aber natürlich gibt es auch hier einiges zu beachten.
Viele Leute können es kaum glauben, wenn ich erzähle, wie oft es vorkommt, dass wir Bewerbungen bekommen, in denen der oder die falsche Ansprechpartner*in oder sogar das falsche Unternehmen angeschrieben wird. Daher mein Tipp: Bitte lies dir deine Antworten auf die Motivationsfragen nochmal genau durch, bevor du sie abschickst und lass z.B. auch mal Freunde oder Familie drüber lesen. Wenn du ein Foto mitschickst, dann achte darauf, dass es professionell gemachte Fotos sind, statt Fotos von der letzten Party oder aus dem Urlaub. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich durch eine sorgfältig vorbereitete Bewerbung schon einen guten individuellen Eindruck von der Person erhalte.

Wer zu einem so genannten Assessment Center eingeladen wird, möchte einen guten Eindruck hinterlassen. Wie kann man sich darauf vorbereiten?

Aktuell läuft der Bewerbungsprozess bei uns zu großen Teilen virtuell und daher gibt es das klassische Assessment Center bei OTTO momentan nicht. Wir laden zu Telefoninterviews und Bewerbungsgesprächen, aber auch zu Gruppenübungen ein. Für alles gilt: Beschäftigte dich mit dem Ausbildungsberuf. Warum findest du ihn spannend, warum hast du dich für diesen Beruf entschieden und warum würdest du gerne bei OTTO starten?
Das Thema e-Commerce ist für eine Ausbildung bei OTTO für alle Ausbildungsberufe wichtig, daher solltest du ein Interesse für dieses Thema haben und dich damit schon einmal beschäftigt haben. Empfehlen kann ich dir auch, dich mit den eigenen Stärken und Schwächen zu befassen – was kann ich richtig gut und wobei kann ich mich noch verbessern? Befrag auch gerne Freund*innen und Familie hierzu. Letztendlich gilt aber: Im Bewerbungsprozess ist alles machbar. Wir wollen jeden auf Augenhöhe kennenlernen und daher müssen die Bewerber*innen gar nicht so nervös sein. Schließlich stehen wir als Unternehmen auch vor der Aufgabe uns den Bewerbenden zu präsentieren und am Ende soll die Entscheidung beidseitig sein.

Sobald es zum Bewerbungsgespräch kommt, fragt man sich häufig was man erzählen kann, wie viel Ehrlichkeit guttut und was man anziehen soll. Was sollte man beachten?

Mir ist es wichtig zu sehen, dass die Bewerber*innen authentisch sind. Den Mittelweg dabei zu finden ist, denke ich, die beste Lösung, um einen Zugang zum Bewerbenden zu bekommen. Mir ist durchaus bewusst, dass viele Schüler*innen noch nicht wissen, wie die Zeit nach der Ausbildung aussehen soll, aber das „Warum“ für das Hier und Jetzt ist mir wichtig. Ehrlichkeit und ein grundsätzliches Gefühl dafür, wo nicht relevante
Details auch mal weggelassen und umgekehrt auch sinnvoll eingebracht werden können, machen dann letztendlich einen Schuh draus.
Die Bewerber*innen müssen nicht im Anzug erscheinen (bei Otto arbeitet kaum noch jemand im Anzug ;-)), du kannst dich gerne so kleiden wie du dich am wohlsten fühlst, solange es nicht unbedingt die Jogginghose ist.

Hand aufs Herz, wie kann dich ein Bewerbender für sich gewinnen?

Das ist ganz einfach, und auch hier gilt für mich: Authentisch zu sein und sich nicht verstellen. Einfach man selbst bleiben und vor allem: sich dabei zu zeigen. Ich kann nur das bewerten, was ich sehe und bin darauf angewiesen, dass die Bewerber*innen sich öffnen und aktiv an den Übungen und am Gespräch teilnehmen. Statt perfekte und aus Bewerbungsratgebern auswendig gelernte Antworten zu hören, möchte ich die Bewerber*innen so kennenlernen, wie sie wirklich sind, gern auch mit Ecken und Kanten. Was ich auch ganz toll finde ist, wenn Bewerbende mit so viel Begeisterung sprechen, dass das Leuchten in den Augen ansteckend ist. Mir ist es einfach wichtig zu sehen, warum mein Gegenüber Lust auf die Ausbildung und auf OTTO hat.

Zum Abschluss dann noch drei goldene Regeln für jede*n OTTO-Anwärter*in?

1. Eine gute Vorbereitung: Beschäftige dich mit OTTO als Unternehmen. Hier gibt es neben der Homepage zum Beispiel auch den Azubiblog oder die Social Media Kanäle. Was interessiert dich an der Ausbildung, warum würdest du sie gerne bei OTTO machen?

2. Zeige dich: Dass es ein besonderer Termin für dich ist, ist uns bewusst, und natürlich gehört auch eine kleine Portion Aufregung dazu. Sei wie du bist und hab keine Angst – nutze vielmehr die Zeit, um uns zu zeigen wer du bist, was du für die Ausbildung oder das duale Studium mitbringst. Wir können, wie gesagt, nur das bewerten, was du uns von dir zeigst und sind vor allem eins: gespannt darauf!

3. Es klingt vielleicht banal, aber sei pünktlich und ausgeschlafen und unterschätze auch das Telefoninterview nicht. Das Bewerbungsgespräch mag sich für dich lang anfühlen und wenn die Konzentration irgendwann nachlässt, ist es schade, denn natürlich sehen wir auch das.