Ausbildung Edelsteinfasser/in: Gehalt, Stellen & mehr

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Edelsteinfasser/in Berufsbild

Als Edelsteinfasser/in setzt du wertvolle Steine sicher und kunstvoll in Ringe, Ketten oder Uhren ein. Die Ausbildung zum Edelsteinfasser ist eine klassische duale Berufsausbildung und gehört zum Handwerk. Seit August 2025 gilt eine neue Ausbildungsordnung, was den Beruf besonders aktuell und zukunftssicher macht.

Neue Ausbildungsordnung Edelsteinfasser/in ab 2025

  • Inkrafttreten: 1. August 2025
  • Gültigkeit: für alle neuen Ausbildungsverträge ab diesem Datum
  • Änderungen: Modernisierte Ausbildungsinhalte, stärkerer Praxisbezug; gemeinsame schulische Ausbildung mit Goldschmieden und Silberschmieden in den ersten beiden Jahren; Vertiefung der Spezialisierung „Edelsteinfassen“ im dritten Ausbildungsjahr
  • Ziel: Anpassung an aktuelle handwerkliche Standards und technologische Entwicklungen in der Schmuckindustrie
  • Quelle: Deutsche Handwerks Zeitung

Was machen Edelsteinfasser/innen?

Edelsteinfasser sind Spezialist dafür, Edelsteine wie Diamanten, Rubine oder Saphire sicher, präzise und ästhetisch in Schmuckstücke einzusetzen. 

Typische Aufgaben eines Edelsteinfassers sind etwa:

  • Auswahl und Prüfung von Edelsteinen
  • Vorbereiten und Herstellen der Fassung (z. B. Krappen-, Zargen-, Pavéfassung)
  • Einsetzen und Fixieren von Steinen mit feinsten Werkzeugen
  • Kontrolle von Halt, Symmetrie und Glanz
  • Reparatur oder Neufassung beschädigter Schmuckstücke

Wo arbeiten Edelsteinfasser?

Der Beruf ist stark regional geprägt:

  • Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz): International bekanntes Zentrum für Edelsteinbearbeitung.
  • Pforzheim (Baden-Württemberg): Traditionelle Schmuck- und Uhrenindustrie.
  • Hamburg: Sitz von Juwelieren, Goldschmieden und Schmuckmanufakturen.

Viele Edelsteinfasser arbeiten in kleinen Handwerksbetrieben, Ateliers oder Manufakturen. In größeren Schmuckunternehmen übernehmen sie spezialisierte Aufgaben im Team.

Deine typische Arbeitsumgebung als Edelsteinfasser

Edelsteinfasser arbeiten meist an einer gut ausgestatteten Werkbank oder im Atelier, wo Lupen, Mikroskope und feinste Gravurwerkzeuge zum Einsatz kommen. Die Arbeitsumgebung ist in der Regel ruhig und konzentriert – ideal für Menschen, die präzise, geduldig und detailverliebt arbeiten.

Welche Voraussetzungen braucht man für die Edelsteinfasser-Ausbildung?

Rechtlich gibt es keine bestimmte Schulform als Zugangsvoraussetzung. In der Praxis stellen Betriebe jedoch überwiegend Bewerber mit mindestens einem mittleren Schulabschluss (Realschule) ein. Wer gute Leistungen in Mathematik, Werken/Technik und Kunst vorweisen kann, hat besonders gute Chancen.

Für die Ausbildung ist eaußerdem entscheidend, dass du feinmotorisches Geschick und Geduld mitbringst. Denn Edelsteine werden unter dem Mikroskop in winzige Fassungen eingesetzt – Präzision ist also alles. 

  • Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer
  • Ruhige Hand und gutes Augenmaß
  • Kreativität und Formgefühl für ästhetische Schmuckstücke
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, da du mit sehr wertvollen Materialien arbeitest
  • Teamfähigkeit, um mit Goldschmieden und Designern eng zusammenzuarbeiten

Wichtig für die Ausbildung zum Edelsteinfasser sind:

  • 🧘Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer
  • 👀Ruhige Hand und gutes Augenmaß
  • 🎨Kreativität und Formgefühl für ästhetische Schmuckstücke
  • 💎Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, da du mit sehr wertvollen Materialien arbeitest
  • 🤝Teamfähigkeit, um mit Goldschmieden und Designern eng zusammenzuarbeiten

Wie lange dauert die Ausbildung zum Edelsteinfasser?

Die duale Ausbildung zum Edelsteinfasser / zur Edelsteinfasserin dauert 3,5 Jahre (42 Monate).

Mit der Neuordnung gelten seit dem 1. August 2025 modernisierte Inhalte; die ersten zwei Jahre laufen gemeinsam mit Gold- & Silberschmied/innen. Eine bereits abgeschlossene Gold- & Silberschmiede-Ausbildung kann mit 24 Monaten angerechnet werden.

Was lernt man in der Ausbildung zum Edelsteinfasser?

In der Ausbildung zum Edelsteinfasser bzw. zur Edelsteinfasserin lernst du alles, was nötig ist, um Edelsteine sicher, präzise und ästhetisch in Schmuckstücke einzufassen. Neben handwerklichen Grundtechniken vermittelt dir die Ausbildung auch spezielle Fachkenntnisse, die dich auf den späteren Beruf vorbereiten. 

Dazu gehören unter anderem:

  • verschiedene Fassarten wie Zargen-, Krappen- oder Pavéfassung
  • Umgang mit Werkzeugen wie Lupen, Mikroskopen und Gravurgeräten
  • Metallbearbeitung: Feilen, Sägen, Löten und Polieren
  • Qualitätskontrolle von Edelsteinen und fertigen Schmuckstücken
  • Reparaturarbeiten und das Neufassen beschädigter Fassungen
  • Zusammenarbeit mit Goldschmieden, Schmuckdesignern und Uhrmachern

Wie viel verdient man in der Ausbildung zum Edelsteinfasser?

Die Vergütung variiert je nach Betrieb und Region. Orientierungswerte (brutto/Monat):

1. Jahr 682-800 €
2. Jahr 805-900 €
3. Jahr 921-1.000 €
4. Jahr (6 Monate) 955-1.110 €

Wie ist das Gehalt als Edelsteinfasser nach der Ausbildung?

Nach bestandener Gesellenprüfung liegt das Einstiegsgehalt in der Regel bei 2.050 – 2.300 € brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung, Spezialisierungen (z. B. auf bestimmte Fassarten) oder einer Tätigkeit in einem renommierten Schmuckhaus können die Verdienste auf 2.500 – 3.000 € brutto steigen.

In größeren Schmuckzentren oder bei international tätigen Juwelieren – etwa in Hamburg – sind teilweise höhere Gehälter möglich.

Welche Faktoren beeinflussen das Gehalt als Edelsteinfasser?

  • Betriebsgröße: Kleine Handwerksbetriebe zahlen meist weniger als große Schmuckunternehmen.
  • Region: In Schmuckzentren (Idar-Oberstein, Pforzheim) sind die Gehälter tendenziell höher.
  • Erfahrung & Weiterbildung: Mit Meistertitel oder Spezialisierungen (z. B. Diamantfasser) lassen sich deutlich bessere Gehälter erzielen.
  • Branche: Wer in der Uhrenindustrie oder im Luxussegment arbeitet, profitiert von besseren Verdienstmöglichkeiten.

Welche Karrierechancen hat man nach der Ausbildung zum Edelsteinfasser?

Nach der Gesellenprüfung arbeiten die meisten Edelsteinfasser zunächst in Handwerksbetrieben, Schmuckateliers oder bei Juwelieren. Dort sammeln sie praktische Erfahrung und spezialisieren sich häufig auf bestimmte Fassarten oder Materialien. Mit wachsender Routine steigen nicht nur die Chancen auf höhere Gehälter, sondern auch auf verantwortungsvollere Aufgaben.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Wer seine Karriere aktiv gestalten möchte, kann verschiedene Fort- und Weiterbildungen nutzen:

  • Meister/in im Edelsteinfasser-Handwerk: ermöglicht die Ausbildung eigener Azubis und den Schritt in die Selbstständigkeit.
  • Gestalter/in im Handwerk: für kreative Köpfe, die Schmuckstücke selbst entwerfen möchten.
  • Fachspezialisierungen (z. B. Diamantfasser/in) erhöhen die Chancen auf Jobs im Luxussegment.
  • Techniker- oder Restaurator-Lehrgänge bieten zusätzliche Perspektiven in Museen oder im Denkmalschutz.

Wie sind die beruflichen Perspektiven als Edelsteinfasser?

Auch wenn der Beruf relativ selten ist, gilt er als zukunftssicher, weil Edelsteinfasser und Edelsteinfasserinnen in der Schmuck- und Uhrenindustrie unverzichtbar bleiben. Besonders in den Schmuckzentren Idar-Oberstein und Pforzheim gibt es traditionsreiche Betriebe, während Städte wie Hamburg durch internationale Juweliere zusätzliche Karriereoptionen eröffnen.

Mit ausreichend Erfahrung ist auch der Weg in die Selbstständigkeit attraktiv – etwa mit einem eigenen Atelier oder durch die Zusammenarbeit mit Goldschmieden und Designern. Wer Lust auf internationale Erfahrungen hat, findet zudem Stellen in Luxusmanufakturen in der Schweiz, Frankreich oder Italien.

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