Weiterbildung zum/zur Fahrlehrer/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
1–2 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fahrlehrer/in

An die erste Fahrstunde, die Aufregung bei der Prüfung oder die anschließende Erleichterung (oder Enttäuschung bei Nichtbestehen) erinnern sich bestimmt die meisten Menschen ihr Leben lang. Es gibt Personen, die empfinden dabei nicht die kleinste Spur Nervosität. Schließlich ist es ihr Job, Fahrschülern das Autofahren beizubringen. Du möchtest Fahrlehrerin oder Fahrlehrer werden? Hier findest du alle Infos.

Was macht ein Fahrlehrer?

Fahrlehrer bringen anderen Menschen bei, wie man ein Fahrzeug führt – das kann ein Auto, ein Lkw, ein Motorrad oder ein ähnliches motorisiertes Fahrzeug sein. Dabei erteilen sie theoretischen und praktischen Unterricht.

  • Theoretischer Unterricht: Im Theorieunterricht bereitet der Fahrlehrer seine Fahrschüler auf die theoretische Führerscheinprüfung vor. Er erläutert zum Beispiel die Verkehrsregeln, erklärt, wie Kraftfahrzeuge technisch funktionieren und was die verschiedenen Schilder im Straßenverkehr bedeuten. Während der Theoriestunden bespricht der Fahrlehrer auch die Testfragebögen, von denen die Schüler bei der Prüfung einen ausfüllen müssen.
     
  • Praktischer Unterricht: Nach einigen Stunden Theorieunterricht geht der Fahrlehrer mit seinen Schülern in die Praxis. Am Anfang geht es um Basics wie Anfahren und Bremsen, später bringt er den Fahrschülern dann auch bei, wie man einparkt, eine Vollbremsung macht oder andere Fahrzeuge überholt. Der Fahrlehrer ist die ganze Zeit über sehr aufmerksam; er beobachtet das Fahrverhalten des Schülers und ist immer bereit, wenn nötig korrigierend einzugreifen.
     
  • Führerscheinprüfung: Bei der Prüfungsfahrt beurteilt der Fahrlehrer zwar selbst nicht die Leistung seines Schülers, aber er ist auf jeden Fall mit dabei. Während der Prüfer in der Regel auf der Rückbank Platz nimmt und Anweisungen gibt oder Fragen stellt, sitzt der Fahrlehrer wie beim Unterricht auf dem Beifahrersitz und kann auch hier im Notfall eingreifen.
     
  • Organisatorische Aufgaben: Auch eine Reihe von organisatorischen Aufgaben gehören zu den klassischen Tätigkeiten von Fahrlehrern. Die fallen zum Beispiel bei der Aufnahme neuer Schüler an, bei der Terminabsprache oder der Anmeldung zur Führerscheinprüfung. Fahrlehrer dokumentieren auch den Unterricht, berechnen Preise oder veranlassen Wartungen der Fahrschulautos. In größeren Fahrschulen erledigen oft Kaufleute für Büromanagement einen Teil dieser Arbeit.

Warum sollte man Fahrlehrer werden?

Als Fahrlehrer oder Fahrlehrerin wirst du immer gebraucht, du kannst in ganz Deutschland einen Job finden. Ob Großstadt oder Dorf – fast überall gibt es Fahrschulen, die kompetente Dozenten suchen. Dabei hast du die Wahl, als angestellter Lehrer zu arbeiten oder dich mit einer eigenen Fahrschule selbstständig zu machen.

 

Wo kann ich als Fahrlehrer arbeiten?

Der klassische Arbeitsplatz für Fahrlehrer und -lehrerinnen ist die Fahrschule. Es ist aber auch möglich, bei Ausbildungszentren für Verkehrsberufe einen Job zu finden. Da schulst du zum Beispiel angehende Berufskraftfahrer oder Straßenwärter.

 

Deine Einsatzorte auf einen Blick

  • Unterrichtsräume
  • Ausbildungsfahrzeuge
  • Büroräume

 

Was muss ich für ein Typ sein, um Fahrlehrer zu werden?

Menschenkenner: Manche Fahrschüler sind vielleicht von Anfang an sehr selbstsicher, andere im Umgang mit einem motorisierten Fahrzeug eher ängstlich. Du als Fahrlehrer solltest ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen haben, mit den verschiedenen Schülern umzugehen, ihre Leistung einzuschätzen und sie individuell zu fördern.

Techniker: Faszination für Technik und speziell für Autos und andere Fahrzeuge ist natürlich hilfreich, wenn du Fahrlehrer werden möchtest. Du solltest im Führen eines Autos oder eines Lkw topfit sein. Später musst du deinen Schülern schließlich Fragen zur Fahrzeugtechnik beantworten können und im praktischen Unterricht Fehler sofort erkennen.

Organisationstalent: Fahrlehrer brauchen auch eine Portion Organisationstalent. Es ist wichtig, dass du den Überblick über deine Fahrschüler, ihren Leistungsstand und die Fahrstunden behältst. Insbesondere beim praktischen Unterricht kann auch die Fähigkeit zum Multitasking nicht schaden.

Wie läuft die Weiterbildung als Fahrlehrer ab?

Die Weiterbildung als Fahrlehrer oder Fahrlehrerin ist bundesgesetzlich geregelt, und zwar im sogenannten Fahrlehrergesetz. Sie dauert rund 12 Monate – je nach Bildungsanbieter aber auch länger – und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die Dauer der Ausbildung hängt auch davon ab, welche Führerscheinklassen der Kurs beinhaltet.

Ausbildungsstätte ist in der Regel eine Fahrlehrerfachschule oder eine Verkehrsschule. Hier lernst du nach einer Einführungsphase zirka 7 Monate lang die Theorie, machst aber auch eine fahrpraktische Prüfung und hospitierst bei deiner Ausbildungsfahrschule. Nach erfolgreich bestandener mündlicher und schriftlicher Fachkundeprüfung folgt die eigentliche Praxis. Die absolvierst du als Fahrlehreranwärter in Form eines Praktikums bei deiner Fahrschule. Dieser Teil dauert rund 5 Monate und schließt mit den sogenannten Lehrproben ab.

 

Was lernt man während der Weiterbildung als Fahrlehrer?

Während der Weiterbildung als Fahrlehrer wirst du in Fächern wie Verkehrsverhalten, Verkehrsrecht, Technik und Verkehrspädagogik geschult. Du intensivierst zum Beispiel dein Wissen dazu, wie man im Straßenverkehr Unfälle vermeidet oder welche unterschiedlichen Fahrerlaubnisklassen es gibt. Im Bereich Technik machst du dich vertraut mit Themen wie Aquaplaning und Fahrerassistenzsystemen. Und auf der pädagogischen Seite lernst du unter anderem, den Lernstand von Schülern zu beurteilen und den Unterricht zu gestalten. Das Gelernte setzt du in der Fahrschule in die Praxis um. Dann führst du bereits eigenständig sowohl den theoretischen als auch den praktischen Fahrschulunterricht durch, am Anfang noch mit Anwesenheit des Ausbildungsfahrlehrers.