Hochbaufacharbeiter / Hochbaufacharbeiterin Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
Werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Hochbaufacharbeiter/in Berufsbild

Du willst hoch hinaus und packst gerne mit an? Dann ist die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter genau das Richtige für dich. Ob beim Bau von Wohnhäusern, Brücken oder Industrieanlagen – hier bist du mittendrin, wenn aus Plänen echte Bauwerke entstehen. Du sorgst dafür, dass Bauwerke stabil und präzise entstehen. Die Ausbildung vermittelt dir das nötige Know-how, um auf Baustellen professionell mit Beton, Mörtel, Schalungen und Baugeräten zu arbeiten. Hier erfährst du, wie die Ausbildung abläuft, welche Aufgaben dich erwarten und welche Perspektiven du hast.

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Was macht ein Hochbaufacharbeiter?

Hochbaufacharbeiter arbeiten auf Baustellen und sind für die Ausführung verschiedener Bauarbeiten im Hochbau zuständig – also überall dort, wo oberirdisch gebaut wird. Sie erstellen Fundamente, Mauern, Decken oder Wände und arbeiten dabei mit Baustoffen wie Beton, Stahl und Mauerwerk. Ihr Einsatz ist gefragt im Wohnungsbau, beim Industrie- oder Brückenbau sowie bei der Sanierung von Bauwerken. Die Aufgaben unterscheiden sich je nach Fachrichtung.

Hochbaufacharbeiter: Aufgaben

  • Herstellen von Schalungen und Bewehrungen
  • Betonieren von Fundamenten, Decken und Wänden
  • Mauern von Wänden aus Ziegeln, Betonsteinen oder Kalksandsteinen
  • Verarbeiten von Baustoffen wie Beton, Mörtel und Estrich
  • Bedienen und Warten von Baumaschinen und -geräten
  • Unterstützen beim Einbau von Dämmstoffen und Abdichtungen
  • Umsetzen von Bauzeichnungen und Plänen
  • Einhaltung von Sicherheits- und Umweltschutzvorgaben

Wie sind die Arbeitszeiten von Hochbaufacharbeitern?

Als Hochbaufacharbeiter arbeitest du in der Regel werktags in Vollzeit, also etwa 38 bis 40 Stunden pro Woche. Die Arbeit beginnt meist früh – je nach Betrieb oft zwischen 6 und 7 Uhr morgens, um das Tageslicht optimal zu nutzen. Da der Beruf an der frischen Luft stattfindet, sind die Arbeitszeiten oft auch wetterabhängig. Bei schlechtem Wetter oder im Winter kann es zu Einschränkungen kommen – dafür gibt es in der Branche Regelungen wie das Saison-Kurzarbeitergeld (Schlechtwetterregelung).

Wie läuft die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter ab?

Die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter dauert zwei Jahre und findet im dualen System statt – also im Wechsel zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Du arbeitest auf echten Baustellen mit und lernst die Grundlagen des Hochbaus direkt in der Praxis. Ergänzend dazu wird dir in der Berufsschule das nötige theoretische Wissen vermittelt – z. B. in Baustoffkunde, Mathematik oder Arbeitssicherheit.

Die Ausbildung bildet die Grundlage für eine spätere Spezialisierung: Nach zwei Jahren kannst du – bei entsprechender Leistung und mit Einverständnis deines Betriebs – ein weiteres Ausbildungsjahr anhängen und dich auf einen Bereich spezialisieren.

  • Grundausbildung im ersten Jahr (z. B. Mauerwerk, Betonarbeiten, Baumaschinen)
  • Vertiefung im zweiten Jahr inkl. Zwischenprüfung
  • Abschluss mit einer praktischen und schriftlichen Prüfung
  • Option auf ein 3. Jahr zur Spezialisierung

Welche Spezialisierungen gibt es als Hochbaufacharbeiter?

Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung als Hochbaufacharbeiter kann man sich im dritten Jahr weiterqualifizieren.

  1. Maurerarbeiten
    Fokus auf das Errichten von Mauerwerk, Verputzen und das Verarbeiten von Mauersteinen.
  2. Beton- und Stahlbetonarbeiten
    Arbeiten mit Schalungen, Bewehrungen und Beton – für Decken, Wände und Fundamente.
  3. Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten
    Bau und Sanierung von Industrie-Schornsteinen, Kesselanlagen und feuerfesten Auskleidungen.
  4. Abbruch und Betontrenntechnikarbeiten(ab 01.08.2026)
    Fokus auf den Rückbau von Bauwerken, das Trennen von Beton mit Spezialgeräten und das umweltgerechte Entsorgen von Baustoffen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter?

In der Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter lernst du alles, was du für die Arbeit auf der Baustelle brauchst – vom fachgerechten Umgang mit Beton und Mauersteinen bis hin zum Lesen von Bauplänen und dem sicheren Einsatz von Maschinen. Die Ausbildung vermittelt dir sowohl praktisches Können im Betrieb als auch theoretisches Wissen in der Berufsschule.

Praxis Theorie
  • Verarbeiten von Beton, Mörtel und Mauersteinen
  • Umsetzen von Bauzeichnungen auf der Baustelle
  • Einmessen und Ausrichten von Baukörpern
  • Einrichten und Sichern von Baustellen
  • Herstellen von Schalungen und Bewehrungen
  • Betonieren von Decken, Wänden und Fundamenten
  • Bedienen und Warten von Baumaschinen
  • Mauern, Verputzen, Dämmstoffe einbauen
  • Baustoffkunde (z. B. Beton, Mörtel, Ziegel)
  • Technisches Zeichnen, Baupläne lesen
  • Grundlagen der Bauphysik und Vermessung
  • Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz
  • Mathematik für Bauaufgaben (z. B. Flächen, Volumen)
  • Grundlagen der Statik und Konstruktion
  • Bauverfahren und Bauabläufe
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter?

Für die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Schulbildung – rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss notwendig. In der Praxis stellen Betriebe jedoch überwiegend Bewerber mit Hauptschul- oder Realschulabschluss ein. Wichtig ist vor allem, dass du körperlich fit bist, gern im Team arbeitest und kein Problem mit frühem Aufstehen oder Arbeiten im Freien hast.

Das solltest du mitbringen:

  • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis
  • Körperliche Belastbarkeit und Höhentauglichkeit
  • Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
  • Interesse an Bau, Technik und Maschinen
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
  • Keine Scheu vor Arbeiten bei Wind und Wetter

Wie viel verdient ein Hochbaufacharbeiter während der Ausbildung?

Dein Ausbildungsgehalt hängt davon ab, ob du nach Tarif bezahlt wirst oder nicht. Im Baugewerbe liegt dein Gehalt im ersten Jahr bei 1.080 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr verdienst du zwischen 1.200 und 1.300 Euro. Wenn du deine Ausbildung mit einer Spezialisierung fortsetzt, bekommst du natürlich auch im dritten Jahr eine Vergütung. Nicht alle Unternehmen sind an einen Tarifvertrag gebunden, es kann also auch sein, dass deine Ausbildungsvergütung etwas niedriger ausfällt.

Hochbaufacharbeiter-Ausbildung: Gehalt

Tarif Ausbildungsgehalt (brutto/Monat)
Baugewerbe neue Bundesländer - ohne Berlin

1. Jahr: 1.080 Euro

2. Jahr: 1.200 Euro

Baugewerbe alten Bundesländer - ohne Berlin

1. Jahr: 1.080 Euro

2. Jahr: 1.300 Euro

Baugewerbe Berlin

1. Jahr: 1.080 Euro

2. Jahr: 1.250 Euro

Was verdient ein Hochbaufacharbeiter?

Was du nach der Ausbildung verdienst, hängt von deiner Erfahrung, deiner Spezialisierung, der Art des Unternehmens und von tariflichen Vereinbarungen ab. In der Regel liegt der durchschnittliche Stundenlohn bei 23,07 Euro brutto im Monat. Zum Einstieg verdienst du (je nach Spezialisierung) zwischen 2.700 und 3.400 Euro brutto im Monat. Durchschnittlich pendelt sich das Gehalt bei 3.300 bis 4.200 Euro ein. Mit mehr Erfahrung und Weiterbildungen kannst du zwischen 3.600 und 5.000 Euro verdienen.

Hochbaufacharbeiter Gehalt

Karrierestufe (je nach Spezialisierung) Gehalt (brutto/Monat)
Einstieg 2.700-3.400 Euro

Durchschnitt

Stundenlohn

3.300-4.200 Euro

23,07 Euro

mehr Erfahrung/Weiterbildung 3.600-5.000 Euro

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Hochbaufacharbeiter?

Nach der zweijährigen Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter kannst du direkt in den Beruf einsteigen oder ein weiteres Ausbildungsjahr anhängen und dich spezialisieren. Auch danach stehen dir zahlreiche Wege offen – vom Vorarbeiter bis zum Meister oder Techniker.

  • Spezialisierung (3. Ausbildungsjahr)
    z. B. als Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Feuerungs- und Schornsteinbauer, Abbruch- und Betontrenntechnikarbeiter
  • Polier/Vorarbeiter
    Verantwortlich für Arbeitsgruppen und Bauabschnitte auf der Baustelle
  • Geprüfter Werkpolier (HWK/IHK)
    Führungskraft auf Baustellen mit Personal- und Materialverantwortung
  • Bautechniker (Fachrichtung Hochbau)
    Weiterbildung an Fachschulen – z. B. in Bautechnik, Planung oder Bauleitung
  • Meister im Maurer- und Betonbauerhandwerk
    Voraussetzung für die Selbstständigkeit oder Führungspositionen
  • Studium (z. B. Bauingenieurwesen)
    Mit Fachhochschulreife oder Abitur möglich

Was muss ich bei der Bewerbung für die Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter beachten?

Wenn du dich um eine Ausbildung als Hochbaufacharbeiter bewirbst, solltest du vor allem zeigen, dass du anpacken kannst, teamfähig bist und Interesse am Bau hast. Zeugnisse sind wichtig, aber dein Auftreten, deine Motivation und eventuell schon gesammelte praktische Erfahrungen (z. B. Praktikum oder Ferienjob auf dem Bau) zählen mindestens genauso viel.

Darauf solltest du achten:

  • Anschreiben:
    Erkläre, warum du dich für den Beruf interessierst und was dich für den Bau besonders geeignet macht (z. B. handwerkliche Hobbys, Sport, Praktika).
  • Lebenslauf:
    Klar strukturiert, mit Schulbildung, ggf. Praktika, Nebenjobs und Interessen – vor allem solche, die zu einem körperlich-technischen Beruf passen.
  • Zeugnisse & Nachweise:
    Schulzeugnisse, ggf. Nachweise über Praktika oder andere praktische Tätigkeiten.
  • Auftreten beim Vorstellungsgespräch:
    Sei pünktlich, höflich, ordentlich gekleidet (keine Baukleidung – aber sauber und gepflegt) und zeig Interesse. Wenn möglich: Fragen vorbereiten!

Du solltest Hochbaufacharbeiter/in werden, wenn …

  1. dir die Arbeit an der frischen Luft Spaß macht.
  2. Kälte, Hitze, Regen und sonstige Wettereinflüsse für dich kein Problem sind.
  3. du ein gutes technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen hast.

Du solltest auf keinen Fall Hochbaufacharbeiter/in werden, wenn …

  1. dir handwerkliches Geschick fehlt.
  2. hohe Gerüste dir Angst einjagen.
  3. du körperlich nicht fit bist.
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