Ausbildung Tiefbaufacharbeiter/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Tiefbaufacharbeiter/in

Während andere Leute davon träumen, frei wie ein Vogel zu sein, wärst du am liebsten ein Maulwurf, der sich tagein, tagaus durch die Erde wühlt? Dann solltest du vielleicht mal über eine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter nachdenken. Denn da darfst du nicht nur Gruben, Gräben und Tunnel graben, sondern auch Bagger fahren und manchmal sogar Schienen verlegen. Wenn du nichts dagegen hast, mal im Regen zu stehen, und außerdem körperlich in Topform bist, dann hast du hier vielleicht deinen Traumjob gefunden.

Info: Für diesen Beruf läuft aktuell ein Neuordnungsverfahren. Ziel ist es, die Ausbildungsinhalte an die neuen Begebenheiten wie neue Technologien oder Verfahren, die in den Berufen der Bauwirtschaft eingesetzt werden, anzupassen. Die Neuordnung betrifft insgesamt 19 Berufe in der Bauwirtschaft. Sie tritt voraussichtlich 2024 in Kraft. In der Ausbildungsverordnung sollen Themen, die mit den aktuellen Anforderungen, zum Beispiel im Verbraucherschutz und Umweltschutz oder den jeweiligen Auflagen zutun haben, intensiver behandelt werden.

Was macht ein Tiefbaufacharbeiter?

In der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter bist aber nicht nur unter der Erde im Einsatz, sondern auch unter freiem Himmel. Hauptsächlich bist du auf allen möglichen Baustellen im Einsatz. Du führst Erdarbeiten durch, etwa wenn du Baugruben herstellst, und bereitest Baustellen vor, indem du sie absicherst und die nötigen Maschinen anforderst. Dabei arbeitest du immer nach detaillierten Vorgaben und strikten Plänen. Du bedienst Maschinen wie Bagger, sicherst Gruben gegen abrutschende Erde oder legst Gräben und Bauflächen trocken.

Je nach Ausbildungsstätte wählst du einen Schwerpunkt aus den Bereichen Straßenbau, Rohrleitungsbau, Kanalbau, Brunnen- und Spezialtiefenbau oder Gleisbau. Im Straßenbau planierst und asphaltierst du Verkehrswege, im Rohrleitungsbau bist du dagegen für das Verlegen von Gas- und Wasserleitungen sowie Kabelschächten zuständig. Mit dem Schwerpunkt Kanalbauer pflasterst du Kanäle, baust Einstiegsschächte und stellst Hausanschlüsse her. Im Brunnen- und Spezialtiefbau bist du mit der Installation von Wasserförderungsanlagen beschäftigt, während du als Gleisbauer zum Beispiel Schienen verlegst.

Wusstest du schon, dass...

  • der Beruf Tiefbaufacharbeiter 1974 anerkannt wurde?
  • die U-Bahnlinie 3 im chinesischen Guangzhou mit 60.400 Metern der längste Tunnel der Welt ist?
  • der Marianengraben im Pazifischen Ozean die tiefste Stelle der Erde ist? Der Tiefseegraben erreicht eine Maximaltiefe von 11.034 Meter.
  • Maulwürfe gar nicht ganz blind sind? Sie können immerhin zwischen hell und dunkel unterscheiden.
  • Deutschland mit knapp 34.000 Kilometern das längste Schienennetz Europas hat?

Was muss ich für ein Typ sein, um Tiefbaufacharbeiter zu werden?

Was ein echter Tiefbaufacharbeiter können muss, das lernt man nicht in der Schule. Deswegen ist für die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter auch ein Hauptschulabschluss völlig ausreichend. Klar, Mathe und Physik zu mögen schadet hier sicher nicht, aber in erster Linie musst du körperlich fit sein. Zum Beispiel wenn es darum geht, schwere Pflastersteine zu heben, prall gefüllte Schubkarren zu bewegen oder große Maschinen zu bedienen. Da du meistens im Freien arbeitest, sollten dir auch die unterschiedlichsten Witterungsverhältnisse nichts ausmachen. Mal stehst du im Regen, mal knallt die Sonne auf dich nieder, mal steckst du knöcheltief in Schnee und Schlamm. Auch der Lärm der Maschinen sollte dich nicht stören, ebenso wenig wie die Dämpfe, die, wenn du zum Beispiel mit Teer hantierst, ätzend sein können.

Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter dauert ungewöhnlicherweise nur zwei Jahre. Die eine Hälfte dieser Zeit lernst du in der Berufsschule alles Theoretische über die Herstellung von Bauteilen oder die Sicherung von Baustellen. Die restliche Zeit bist du im Handwerksbetrieb oder auf Baustellen in Action. Allerdings hast du die Möglichkeit, eine einjährige aufbauende Ausbildung anzuhängen, die dich dann in einem Schwerpunkt weiterbildet, sodass du dich nicht nur Tiefbaufacharbeiter, sondern zum Beispiel Kanalbauer oder Straßenbauer nennen darfst. 

Du solltest Tiefbaufacharbeiter/in werden, wenn …

  1. du Maulwürfe um ihre Grabwerkzeuge beneidest.
  2. dein Körper in Topform ist.
  3. weder Hitze, Kälte noch Nässe dich davon abhalten können, nach draußen zu gehen.

Du solltest auf keinen Fall Tiefbaufacharbeiter/in werden, wenn …

  1. Lärm und Schmutz nichts für dich sind.
  2. du lieber mit dem Kopf als mit den Händen arbeiten möchtest.
  3. schon eine Turnhalle Platzangst bei dir auslöst.