Ausbildung als Heilpraktiker/in für Psychotherapie

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
4 Monate bis 2 Jahre
Arbeitszeit:
Sehr unterschiedlich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Heilpraktiker/in für Psychotherapie Berufsbild

Angst vor dem Mathetest, Stress von dem vielen Lernen oder Streit mit der Familie – das kennt jeder. Doch was, wenn aus normalen Stress Burnout wird, oder aus schlechter Stimmung eine Depression? Genau hier kommst du ins Spiel, denn nach einer Ausbildung als Heilpraktiker für Psychotherapie (kurz HPG) darfst du gemäß dem Heilpraktiker-Gesetz genau wie Psychologen eine Psychotherapie anbieten. Die Ausbildung wird von Fachschulen durchgeführt, hier wirst du auf die Abschlussprüfung, die du vor dem Gesundheitsamt ablegst, vorbereitet. Um an der Prüfung teilnehmen zu dürfen, musst du einen Hauptschulabschluss sowie die europäische Staatsbürgerschaft besitzen und mindestens 25 Jahre alt sein. Darüber hinaus legst du ein polizeiliches Führungs- und ein Gesundheitszeugnis vor. Alles kein Problem für dich? Dann mach es dir bequem, denn wir erzählen dir jetzt, was dich bei der Ausbildung als HPG erwartet. 

Was lernt ein Heilpraktiker für Psychotherapie in der Ausbildung?

Bei Rollenspielen und Gruppenübungen warst du immer mit Spaß dabei? Dann wird dir auch die Ausbildung als Heilpraktiker für Psychotherapie gefallen. Denn die findet an der Heilpraktikerschule in kleinen Gruppen statt. Reger Austausch, Übungen und Spiele sind fester Bestandteil des Unterrichts. In nachgestellten Patientengesprächen lernst du zum Beispiel, wie Diagnosen erstellt werden, wie sich verschiedene Krankheitsbilder unterscheiden und eine Therapie in die Wege geleitet wird. 

Was lernt ein Heilpraktiker für Psychotherapie in der Theorie?

Auch die Theorien, wie die Grundlagen der Psychologie und Psychopathologie und Berufs- und Gesetzeskunde, stehen auf deinem Stundenplan. Du findest heraus, wie psychiatrische Krankheiten von psychischen Störungen unterschieden werden, was eine Differenzialdiagnose ist und wie in psychiatrischen Notfallsituationen gehandelt wird. Der Unterricht ist eng auf die mündliche und schriftliche Abschlussprüfung der Gesundheitsämter angepasst. Nach der Prüfungsvorbereitung bist du daher bestens für den Ernstfall gewappnet. Die Dauer der Ausbildung wird von den Berufsschulen festgelegt, so werden vier- bis sechsmonatige Expresskurse ebenso wie zweijährige Teilzeitkurse angeboten. 

Wusstest du schon, dass...

  • der Heilpraktiker für Psychotherapie auch „kleiner Heilpraktiker“ genannt wird? Deine Heilerlaubnis bezieht sich ausschließlich auf die Ausübung der Psychotherapie.
  • das menschliche Hirn jede Sekunde 40 Millionen Sinneseindrücke empfängt, wovon aber nur die wichtigsten 40 weiterverarbeitet werden?
  • Informationen mit rund 270 Km/h durch den Körper geleitet werden?
  • Depressionen und Angststörungen auch 2016 zu den häufigsten psychischen Krankheiten zählen?
  • Platzangst nicht die Angst vor engen Räumen, sondern vor weiten, öffentlichen Orten ist? Angst vor Enge nennt man Klaustrophobie.

Was macht eine Heilpraktikerin für Psychotherapie?

Nach deiner Ausbildung darfst du dich zwar nicht Psychotherapeut nennen, aber gemäß Heilpraktikergesetz eine Psychotherapie anbieten. Das heißt, du kannst eine eigene Praxis eröffnen oder dich in einer bestehenden Praxis von Therapeuten anstellen lassen. Hier behandelst du Menschen mit Burnout, Depressionen, Schlafstörungen oder Eheproblemen. Deine Methoden kannst du als Heilpraktiker für Psychotherapie zwar selbst wählen, in deiner Verantwortung liegt es aber auch, Patienten an einen Arzt oder Psychiater weiterzuempfehlen, denen du keine ausreichende Behandlung gewährleisten kannst. So sind vor allem leichte Depressionen oder beginnende Angsterkrankungen dein Themenfeld, während schwerwiegende psychische Erkrankungen von Psychiatern und Psychotherapeuten behandelt werden. Hast du deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und die Prüfung bestanden, kannst du dich weiter spezialisieren, zum Beispiel auf Familienberatung oder Suchttherapie. 
 

Du solltest Heilpraktiker/in für Psychotherapie werden, wenn …

  1. du eine gute Menschenkenntnis besitzt.
  2. psychologische Themen dich stark interessiert.
  3. du deine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen kannst.

Du solltest auf keinen Fall Heilpraktiker/in für Psychotherapie werden, wenn …

  1. du schon in der Schule kein Interesse an Pädagogik und Psychologie hattest.
  2. andere dich schon oft als unsensibel bezeichnet haben.
  3. dir ein festes Gehalt sehr wichtig ist.