Ausbildung Heilerziehungspfleger/in: Gehalt und Stellen

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
2-3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Heilerziehungspfleger/in

Die Berufung zum Heilerziehungspfleger entsteht oft aus dem tiefen Wunsch, Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen und zu fördern. Dieser erfüllende Beruf erfordert neben fachlicher Kompetenz vor allem Empathie und Hingabe.

Wichtigste Erkenntnisse zur Heilerziehungspfleger-Ausbildung:

  • Ausbildung: Vollzeit- oder praxisintegrierte Form (Dauer: 3 Jahre)
  • Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, Vorpraktikum oder relevante Vorbildung
  • Gehalt: Einstiegsgehalt ca. 2.900 Euro brutto im Monat, abhängig von Anstellung und Erfahrung
  • Karrieremöglichkeiten: Spezialisierungen, Weiterbildungen, Studium
Heilerziehungspflegerin mit Mann im Rollstuhl.

Deine Ausbildung mit Sinn!

Du würdest gerne mit Menschen arbeiten und möchtest eine Ausbildung machen, in der du verantwortungsvolle Aufgaben übernimmst? Dann werde Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin bei der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und trag dazu bei, viele Menschen zu unterstützen!

Mehr zur Ausbildung bei der Stiftung Neuerkerode
Heilerziehungspfleger spielt mit Patienten

Was lernt man in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?

In der Heilerziehungspfleger-Ausbildung erwirbt man Fähigkeiten zur Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderung, unterstützt deren Selbstständigkeit und übernimmt soziale sowie verwaltungstechnische Aufgaben. Die Ausbildung kombiniert theoretische Lerninhalte mit hohen Praxisanteilen und bereitet auf eine vielseitige Tätigkeit in verschiedenen sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen vor.

Was braucht man, um Heilerziehungspfleger zu werden?

Eines sollte dir beim Lesen dieser Zeilen bereits klargeworden sein: Um in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger erfolgreich sein zu können, brauchst du einen überdurchschnittlich gut ausgeprägten Sinn für die Betreuung und Unterstützung von schutz- und hilfsbedürftigen Menschen, wie etwa Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder aber auch alten Menschen.

Wie ist die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin aufgebaut?

Bei der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger handelt es sich um eine von der Schule verantwortete Ausbildung mit hohen Praxisanteilen wie in einer dualen Ausbildung. Man unterscheidet vorwiegend zwischen der Vollzeit- und der praxisintegrierten Ausbildungsform. Bei der vollzeitschulischen Variante besuchst du drei Jahre lang eine Berufsfachschule. Ausbildungsbegleitend absolvierst du zwei zehnwöchige Praktika. 

Die praxisintegrierte Ausbildungsform setzt, wie der Name schon sagt, verstärkt auf die praktische Umsetzung des Gelernten: Ungefähr zwei Mal pro Woche besuchst du den Schulunterricht, während du die restliche Zeit in einer heilerziehungspflegerischen Einrichtung arbeitest. In Baden-Württemberg kann der Zeitraum der Praktika für beide Ausbildungsvarianten von der Schule gewählt werden.

Heilerziehungsplfegerin bindet den Schuh von einem Patienten zu,

Wie viel verdient ein Heilerziehungspfleger in der Ausbildung?

Im Gegensatz zu vergleichbaren Ausbildungen im gesundheitlichen und sozialen Sektor ist die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger nicht einheitlich staatlich geregelt, sondern wird durch die jeweiligen Bundesländer und Institutionen bestimmt. Da es sich um eine schulische Ausbildungsform (entweder Vollzeit- oder die praxisintegrierte Ausbildungsform) handelt, bekommt man für den Unterricht in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger kein Gehalt. Die schulische Ausbildung sieht allerdings wichtige Praxisanteile in der Ausbildung vor, wie etwa mehrwöchige Berufspraktika. Wenn du Glück hast, bekommst du für die praktischen Anteile, die du direkt im Heilpflege-Berufsfeld absolvierst, eine Vergütung.

Wenn du dein Praktikum in einer kommunalen Einrichtung oder in einer vergleichbaren Institution mit tariflicher Vereinbarung machen kannst, bekommst du als Heilerziehungspfleger ein Gehalt von 1333 Euro monatlich. Du solltest außerdem wissen, dass die Schulausbildung zum Heilerziehungspfleger mitunter Geld kostet. Je nachdem, wo du dich ausbilden lässt, musst du mit Schulgeld und Beiträgen für Lehrgänge rechnen (etwa an Privatschulen). Es können darüber hinaus auch Gebühren für Aufnahme und Prüfungen, sowie Kosten für Lehrmittel, Arbeitskleidung, Literatur und Unterkunft entstehen. Die Kosten für eine solche Ausbildung hängen allerdings immer von der jeweiligen Einrichtung ab, daher können wir hier leider keine genauen Angaben machen.

Wie viel kann ich als Heilerziehungspfleger später verdienen?

Wenn du erst einmal ausgelernt bist, kommt es bei deinem Gehalt als Heilerziehungspfleger ebenfalls auf die Art deiner Anstellung an. Bist du beim Bund, in den Kommunen oder in ähnlichen Institutionen mit tariflicher Vereinbarung beschäftigt, richtet sich der Verdienst eines Heilerziehungspflegers nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Das Einstiegsgehalt als Heilerziehungspfleger liegt dann bei etwa 2.900 Euro brutto im Monat. Arbeitest du in privaten, nicht tariflich gebundenen Betrieben, verdienst du in der Regel etwas weniger.

Der TöVD stellt Gehaltsvorgaben für verschiedene Vergütungsgruppen zur Verfügung. Je nachdem, was man beispielsweise für eine Ausbildung hat und ob man bestimmte Weiterbildungen vorweisen kann und vor allem wieviele Jahre Berufserfahrung man hat, bekommt man einen anderen Verdienst.

Im Schnitt verdienst du als Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin zwischen 2.900 und 4.400 Euro brutto im Monat, wobei das Gehalt in den alten Bundesländern eher höher ausfällt als in den neuen.

Heilerziehungspflegerin bei der Arbeit

Was gehört in meine Bewerbung zur Heilerziehungspflegerin?

Deine Ausbildungsbewerbung als Heilerziehungspflegerin umfasst ein Anschreiben, deinen Lebenslauf mitsamt Foto und deine Zeugnisse. Damit die Adressaten sehen, dass du es tatsächlich ernst meinst, solltest du darauf achten, dass deine Bewerbung keine Fehler enthält. Dabei hilft dir die Rechtschreibprüfung im Schreibprogramm und die Unterstützung durch Verwandte und Freunde, die deine Bewerbung als Heilerziehungspfleger gegenlesen.

Für den Lebenslauf lässt du am besten ein professionelles Bewerbungsfoto anfertigen. Darauf solltest du keine Piercings im Gesicht tragen. Ohrringe hingegen sind okay. Mit der passenden Auswahl deiner Hobbys zeigst du, wie gut du dich für diesen Job eignest: Sportarten zeigen, dass du körperlich fit bist. Das ist eine wichtige Voraussetzung. Spielst du ein Musikinstrument oder betätigst dich sonst künstlerisch, unterstreicht das deine künstlerische Ader, die dir bei der Beschäftigung mit deinen Patienten helfen kann. Verantwortungsvolle Positionen in Gruppen und Vereinen deuten an, dass du mit anderen Menschen gut umgehen kannst und dich nicht vor Verantwortung scheust.

Aus dem Anschreiben für die Bewerbung als Heilerziehungspfleger entnimmt der Ausbilder deinen Namen, deine Kontaktdaten, den Zeitpunkt, an dem deine Schulzeit um ist, und deinen Notenschnitt. Außerdem kannst du hier angeben, weshalb du in diesem Unternehmen oder an dieser Schule (das ist je nach Bundesland unterschiedlich) ausgebildet werden möchtest. Gute Gründe sind etwa ein besonders guter Ruf oder eine persönliche Verbindung, entweder direkt oder indirekt durch Freunde und Verwandte. 

Wichtig ist nun aber auch, dass du unterstreichst, warum du dich für die Ausbildungsbewerbung als Heilerziehungspflegerin entschieden hast: Du kannst von privaten Pflegeerfahrungen erzählen und hervorheben, dass du dich gern um andere Menschen kümmerst. Hattest du bereits einen Nebenjob im sozialen Bereich oder hast du entsprechende Praktika absolviert, gibst du diese Erfahrungen hier auch an. Du verabschiedest dich mit freundlichen Grüßen und unterschreibst das Dokument mit der Hand.

Voraussetzungen:

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ist im Gegensatz zu gleichwertigen sozialen Berufen nicht einheitlich, sondern wird durch die jeweiligen Bundesländer und die verschiedenen Ausbildungseinrichtungen geregelt. Deswegen fallen auch die Voraussetzungen sehr unterschiedlich aus: Bei der Bewerbung für eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger hast du in der Regel mit einem mittleren Schulabschluss ganz gute Chancen. Dieser Abschluss allein reicht allerdings nicht aus, denn zusätzlich musst du eine ein- bis zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen oder ein Vorpraktikum gemacht haben, die zu diesem Bereich passt. Das könnte beispielsweise die Ausbildung zum Kinderpfleger, zum Sozialassistenten oder zum Heilerziehungsassistenten sein. Wenn du zwei Jahre lang eine Berufsfachschule für Sozialwesen besucht hast, bist du ebenfalls ein geeigneter Kandidat für diese Ausbildung. Sogar mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die sich nicht auf die soziale Arbeit spezialisiert, kannst du dich bewerben. Diese sollte allerdings trotzdem zu deinem Traumberuf Heilerziehungspfleger passen.

Für alle Abiturienten außerhalb Baden-Württembergs können andere Voraussetzungen gelten. Hast du die Fachhochschulreife in der Tasche, musst du zusätzlich noch ein geeignetes Praktikum vorweisen – die Dauer ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. Oder aber du hast bereits fünf Jahre im sozialen Bereich gearbeitet, auch dann ist deine Bewerbung gern gesehen.

Wie du merkst, gibt es nicht nur den einen Abschluss, mit dem du für eine Ausbildung als Heilerziehungspfleger infrage kommst. Informiere dich deswegen vorher bei deiner gewünschten Schule oder bei der Einrichtung, worauf genau dort Wert gelegt wird.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es für Heilerziehungspflegerinnen?

Ausbildung zum Heilerziehungspfleger

Sobald du den Abschluss deiner Ausbildung als Heilerziehungspfleger in der Tasche hast, kannst du dich ‚staatlich anerkannt‘ nennen. Je nach Interessen und bereits absolvierter Vorbildung stehen dir viele verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten oder Spezialisierungen offen.

Weiterbildungen

Nach deiner Ausbildung kannst du dich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren. Denkbar wäre beispielsweise eine Weiterbildung zur Fachkraft für Heilpädagogisches Reiten, zum Heilpädagogen oder im Bereich Sprachförderung.

Fach- und Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen

Eine Weiterbildung zum Fachwirt oder zum Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen ist immer eine gute Entscheidung, besonders wenn du an betriebswirtschaftlichen Kompetenzen, einer Führungsposition und einem besseren Gehalt interessiert bist. Wenn du die berufsbegleitende Ausbildungsvariante wählst, nimmst du abends und am Wochenende an speziellen Lehrgängen teil und rechnest ein bis zwei Jahre ein, bis du deinen Abschluss erlangt hast.

Studium

Sofern du eine Hochschuleignung vorweisen kannst, steht einem weiterführenden Studium nichts im Weg. Zahlreiche verschiedene Fachrichtungen locken mit interessanten wissenschaftlichen Inhalten. Mögliche Studiengänge sind etwa Rehabilitations- und Sonderpädagogik, Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie, Soziale Arbeit oder Heilpädagogik.

Selbstständigkeit

Mit genügend betriebswirtschaftlichen Know-how sowie ausreichend Berufserfahrung kannst du auch eine Existenzgründung in Betracht ziehen und deinen eigenen Sozialdienst oder Ähnliches gründen.

Du solltest Heilerziehungspfleger/in werden, wenn …

  1. verantwortungsvolles und anspruchsvolles Arbeiten genau dein Ding ist.
  2. du dich gebraucht fühlen möchtest und gerne mit Menschen arbeitest.
  3. es dir Spaß macht, ein wenig Abwechslung im Berufsleben zu haben.

Du solltest auf keinen Fall Heilerziehungspfleger/in werden, wenn …

  1. du Hemmungen hast was Menschen mit Behinderung angeht oder du mit körperlichen und geistigen Behinderungen nicht gut umgehen kannst.
  2. Geduld nicht gerade zu deinen Stärken gehört.
  3. du nicht gut auf andere Menschen eingehen kannst und ihre Bedürfnisse weder erahnen noch verstehen kannst.
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