Ausbildung Industriekeramiker/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Industriekeramiker/in

Porzellanpuppen hast du schon immer gruselig gefunden? Du bist kein Fan von übertriebener Zierlichkeit, sondern bevorzugst es eher schlicht, aber robust? Dann entdecke die Ausbildung als Industriekeramiker für dich und betrachte die Welt des Porzellans von einer ganz anderen Seite. Denn Teller, Vasen oder Waschbecken kommen nicht von Zauberhand in die Regale der Geschäfte oder in dein Badezimmer. Die eigentliche Arbeit findet lange vor dem Verkauf statt und zwar bei dir als Industriekeramiker. Du lernst, wie Keramik überhaupt entsteht und was alles dafür gebraucht wird. Zudem kontrollierst du die Produktion und kennst dich mit den Arbeitsmaschinen bestens aus. 

Wie läuft die Ausbildung zum Industriekeramiker ab?

Die Ausbildung als Industriekeramiker machst du in der Berufsschule und in einem Betrieb. Sie dauert regulär drei Jahre. In der Ausbildung bist du in Werks- oder Produktionsstätten tätig, aber auch Porzellan- oder Sanitärfabriken würden für dich in Frage kommen.

Als Industriekeramiker kannst du dich auf eine von vier Fachrichtungen spezialisieren:

  • Anlagetechnik
  • Dekorationstechnik
  • Modelltechnik
  • Verfahrenstechnik

Bei der Anlagetechnik bist du sowas wie der Meister der Maschinen. Du sorgst dafür, dass die Keramikproduktion einwandfrei funktioniert und das Erzeugnis am Ende genauso aussieht, wie es soll. Die Berechnungen dafür stellst du auch auf. Falls Fehler auftreten oder deine Arbeitsmaschinen einen störrischen Tag haben, bist du zur Stelle und bringst das in Ordnung.

Bei der Ausbildung als Industriekeramiker mit der Fachrichtung Dekorationstechnik ist schon etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Wäre es nicht unglaublich langweilig, wenn jede Tasse einfach weiß bleiben würde? Genau! Jetzt bist du nämlich gefragt. Du lernst, wie man Farbe ordnungsgemäß anfertigt und aufträgt, sowie die verschiedenen Methoden. Außerdem kennst du dich mit den Brennvorgängen aus und darfst sogar eigene Motive entwerfen. Du sorgst also dafür, dass das Porzellan so schön bunt bleibt, wie es ist.

Wenn du dich für eine Ausbildung als Industriekeramiker mit der Spezialisierung Modelltechnik entscheidest, fertigst du die Formen für die Keramikprodukte an. Denn auch wenn vieles maschinell hergestellt wird, muss jemand erst die Modelle für die Arbeitsgeräte entwerfen. Das ist dann dein Arbeitsbereich, bei dem du auch mit anderem Material, wie beispielsweise Kunststoff, Gips oder Metall arbeiten wirst. 

Bei der vierten Fachrichtung, der Verfahrenstechnik, arbeitest du viel theoretisch, indem du zum Beispiel Skizzen für die Modelle entwirfst. Dazu kennst du dich aber auch mit den verschiedenen Verfahren und den Eigenschaften von deinem Arbeitsmaterial bestens aus.

 

Wusstest du schon, dass...

  • europäisches Porzellan 1708 erfunden wurde?
  • das teuerste Badezimmer aus Juwelen und Gold besteht und 3,5 Millionen Dollar kostet?
  • unglasiertes Porzellan Biskuitporzellan genannt wird?
  • es das erste WC im Jahr 1810 in England gab?
  • Tassen in manchen österreichischen Orten auch Häferl genannt werden?

Was brauche ich für die Ausbildung zur Industriekeramikerin?

Um für die Ausbildung als Industriekeramiker in die engere Wahl zu kommen, brauchst du mindestens einen Hauptschulabschluss. Wenn du darüber verfügst und Begeisterung für handwerkliches Arbeiten aufbringen kannst, bist du die Idealbesetzung. Ob Porzellan, Vasen oder Sanitärmaterial – ist für dich alles kein Problem. Du fertigst an, kontrollierst Maschinen, brennst oder glasierst.     

Du solltest Industriekeramiker/in werden, wenn …

  1. ein Tag auf den Beinen für dich kein Problem ist.
  2. du gerne mit deinen Händen arbeitest.
  3. körperliche Belastung dir nichts ausmacht.

Du solltest auf keinen Fall Industriekeramiker/in werden, wenn …

  1. dich Massenproduktion deprimiert.
  2. du Angst vor hohen Temperaturen hast.
  3. abwechslungsreiche Bewegung bei der Arbeit wichtig für dich ist.