Vielmehr hast du mehrere Ausbildungsmöglichkeiten. Damit hast du dann auch verschiedene Möglichkeiten, später im pastoralen Bereich beruflich Fuß zu fassen.
Pastoralreferent: Azubis, die eine Ausbildung in der pastoralen Assistenz machen, haben schon Theologie studiert und vertiefen in der Ausbildung ihre Kenntnisse beziehungsweise lernen, wie sie die in der Praxis anwenden. Pastoralreferenten sind häufig in der Seelsorge oder im kirchlichen Dienst tätig, begleiten Menschen, entwickeln neue Gottesdienstkonzepte oder geben Religionsunterricht in der Gemeinde.
Gemeindehelfer: Als Gemeindehelfer oder Gemeindehelferin kümmerst du dich um die Mitglieder deiner Gemeinde. Du stehst ihnen unterstützend zur Seite, zum Beispiel bei Krankheiten oder Entscheidungen, die den Glauben betreffen. Du übernimmst aber auch Aufgaben in der Betreuung und Organisation von kirchlichen Angelegenheiten. Im freikirchlichen Bereich kannst du die Ausbildung zum Beispiel als Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahme absolvieren, was dir einen Quereinstieg in das Berufsfeld kirchlicher Einrichtungen erleichtert.
Pastorale Führungskraft: Der Beruf ist vergleichbar mit dem eines Pastoralreferenten. Als pastorale Führungskraft wirst du allerdings dafür ausgebildet, Leiter oder Leiterin einer freikirchlichen Organisation zu werden. Deshalb liegt der Fokus dieser Ausbildung auch auf der Entwicklung deiner persönlichen Führungsfähigkeiten.
Deine Arbeitsorte sind breit gefächert, je nachdem, welchen Beruf du nach deiner Ausbildung ausübst. Wenn du deine Ausbildung zum Beispiel in einer Freikirche machst, arbeitest du in der Regel auch im freikirchlichen Bereich. Das können verschiedene Werke oder Organisationen sein.
Evangelische oder Katholische Kirche
Freikirche
Nicht-Regierungs-Organisation
Stiftung
Gemeinde
Seelsorge in: Krankenhäusern, Kliniken, Hochschulen, Gefängnissen, Jugendheimen, Polizeidienststellen
Kindergarten und Schule in kirchlicher oder freikirchlicher Trägerschaft
Theologen und Theologinnen haben Expertenwissen im theologischen Fachbereich. Sie kennen wissenschaftliche Methoden, können verschiedene Religionslehren miteinander vergleichen und haben Fachwissen auf den verschiedenen Gebieten der Theologie.
Pastorale Ausbildungen sind dagegen praktischer aufgebaut. Pastorale Führungskräfte müssen zum Beispiel zu den theologischen Grundlagen auch noch verschiedene Fähigkeiten besitzen: Sie sollten in der Lage sein, ein Team zu leiten und unternehmerisch zu denken. Sie lernen also zusätzlich noch Skills, die ihnen dabei helfen, kirchliche Organisationen aus unternehmerischer Sicht zu betrachten und vor diesem Hintergrund theologisch reflektiert zu handeln und ein Team zu leiten. Viele Ausbildungen im pastoralen Bereich bauen auf ein Theologiestudium auf.
Bei einer pastoralen Ausbildung geht es vor allem um deine persönliche Entwicklung. Das Ziel ist es, dass du deinen eigenen Weg findest, um dein geistliches Leben so zu führen, wie es für dich richtig ist. Dafür musst du nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen dabei sein. In der Ausbildung wird deshalb Wert daraufgelegt, dass du das Erlernte auch im Alltag anwenden kannst.
Wann und wie lange du arbeitest, hängt ganz davon ab, auf welchen pastoralen Bereich du dich spezialisierst und wo du dann später tätig bist. Wenn du zum Beispiel mit Kindern und Familien arbeitest, bist du überwiegend vormittags beschäftigt.
Bedenke: Bei einer Arbeit im kirchlichen Bereich musst du natürlich auch am Wochenende arbeiten – Gottesdienste finden schließlich auch sonntags statt. Dafür kannst du dir jedoch meistens die Zeit unter der Woche gut aufteilen.
Oftmals ist das Studium Theologie sehr wissenschaftlich und theoretisch aufgebaut. Daher sollte man als Student oder Studentin bereits während des Studiums möglichst viele Praktika machen.
Mit dem Konzept der klassischen dualen Ausbildung lernst du sowohl die theoretischen theologischen Grundlagen als auch die spätere Berufspraxis. Du hast also schon während der Ausbildung die Möglichkeit, deine gelernten Fähigkeiten zu trainieren und die Arbeit in der Gemeinde kennenzulernen. In den verschiedenen Ausbildungen im kirchlichen Bereich geht es nämlich vor allem um deine persönlichen Kompetenzen und die Entwicklung deines Charakters. Durch die Praxis während der Ausbildung kannst du diese reflektieren, üben oder hinterfragen.
Die Ausbildung im pastoralen Bereich ist nicht einheitlich geregelt und läuft je nach Institut oder Einrichtung anders ab. Wenn du bereits theologische Vorerfahrung hast, zum Beispiel ein Theologiestudium, kann es sein, dass du dich in mehreren Seminaren weiterbildest.
Wenn eine pastorale Ausbildung jedoch wie eine übliche duale Ausbildung aufgebaut ist, bist du innerhalb der Woche meistens zum Teil in der Schule und zum Teil in deiner Gemeinde. Der Wechsel zwischen Praxis und Theorie wird nämlich nicht in Abschnitte aufgeteilt, sondern direkt in eine übliche Woche integriert. Das könnte dann so aussehen, dass du zum Beispiel von Montag bis Mittwoch im Unterricht bist und dort die praktischen und theoretischen Inhalte für deinen späteren Beruf lernst. Von Donnerstag bis Sonntag bist du dann in deiner Gemeinde oder in der Organisation, in der du die Ausbildung machst und kannst direkt dein Erlerntes anwenden.
Aber keine Sorge! Du bist natürlich nicht die ganze Woche beschäftigt. Die praktische Ausbildung bezieht sich meist auf 2,5 Tage. Das heißt: zum Beispiel Donnerstag und Freitag Gemeindearbeit und Sonntagmorgen Gottesdienst
Die verschiedenen pastoralen Ausbildungen haben unterschiedliche Schwerpunkte. Was alle gemeinsam haben, ist jedoch der Fokus auf deine persönliche, charakterliche Entwicklung. Dabei lernst du das Lehren und Lernen. Besonders in der Ausbildung zur Pastoralreferentin sind die Fachbereiche Pädagogik und Kommunikation wichtig. Dir werden verschiedene Methoden gezeigt, die du anwenden kannst, um dir selber Wissen anzueignen und dein Wissen an andere weiterzugeben, Kommunikationsstörungen zu erkennen oder Anstöße zur Persönlichkeitsentwicklung zu geben.
Als angehende pastorale Führungskraft lernst du zum Beispiel, wie du Teams zusammenstellst und leitest. Generell kommt es in der Ausbildung neben den theologischen Grundlagen sehr auf die Entwicklung deiner Führungsfähigkeiten an. Du lernst unternehmerisches Denken, alles rund um Organisationsentwicklung und die Grundlagen des Marketings und Zeitmanagements.
Altes und Neues Testament
Bibelkunde
Griechisch
Hebräisch
Kirchengeschichte
In der Regel ist die Ausbildung im pastoralen Bereich für die Auszubildenden bezahlbar. Meistens musst du (monatliche) Studiengebühren an die Hochschule oder Einrichtung zahlen, bei der du die schulischen Grundlagen lernst. Die Gebühren liegen aber unter 250 Euro. Um das zu finanzieren, hast du die Möglichkeit, dir finanzielle Unterstützung zu holen. Die Organisation oder lokale Kirche, bei der du deine praktische Ausbildung machst, zahlt dann auch noch mal eine Gebühr an die Hochschule.
Wie viel du verdienst, hängt von verschiedenen Dingen ab. Zum einen ist es natürlich entscheidend, in welchem Bereich du arbeitest, also welche Tätigkeiten du ausübst und wie viel Verantwortung du dabei übernimmst. Ob du zum Beispiel überwiegend seelsorgerisch, beratend oder eher lehrend tätig bist, macht auch einen Unterschied im Gehalt aus. Zum anderen ist es natürlich auch entscheidend, bei welcher Organisation du arbeitest, also im freikirchlichen Bereich oder in Einrichtungen evangelischer oder katholischer Trägerschaft.
Ein Pastoralreferent verdient zum Beispiel zwischen 2500 und 4000 Euro brutto. Bei dem Beruf des Gemeindehelfers oder der Gemeindehelferin sieht es ähnlich aus. Je nach Bundesland und Organisation kannst du schon zu Beginn um die 3000 Euro brutto verdienen.
Menschenkenner: Wenn du in einer Gemeinde tätig bist, solltest du natürlich grundsätzlich sozial veranlagt sein und gerne mit Menschen arbeiten. Wenn du dazu auch noch gut darin bist, dein Gegenüber gut einzuschätzen, bist du für eine pastorale Ausbildung bestens aufgestellt.
Helfer: Als pastorale Führungskraft oder Gemeindehelfer übernimmst du zum Beispiel Verantwortung und bist für viele Aufgabenbereiche zuständig. Dabei greifst du Menschen auch mal unter die Arme, stehst ihnen mit Rat und Tat beiseite oder leistest anderweitig Unterstützung.
Macher: Ob als Gemeindehelfer, als pastorale Assistenz, als Führungskraft oder angestellte Mitarbeiterin in der kirchlichen Verwaltung: Es ist im pastoralen Bereich immer hilfreich, wenn du Dinge klar im Blick hast und die Dinge direkt anpackst und umsetzt. Natürlich heißt das nicht, dass du unüberlegt handelst, du solltest aber gerne unterstützen und Pläne umsetzen können.
Je nachdem, wo du deine Ausbildung machst, also in einer evangelischen, einer katholischen oder einer freikirchlichen Einrichtung, musst du verschiedene Voraussetzungen mitbringen.
Taufe
Firmung oder Konfirmation
Übereinstimmung deiner persönlichen Glaubenslehre mit der Glaubenslehre der jeweiligen Kirche
Vorerfahrung in der Gemeindearbeit
Bereitschaft, am Leben in der Gemeinde und an den Gottesdiensten aktiv teilzunehmen
Bei einer Ausbildung in einer freikirchlichen Einrichtung sind die Voraussetzungen meist etwas lockerer. Dort geht es darum, dass du eine überkonfessionelle Ausbildung erhältst und theologisches Handeln in deinen Alltag integrierst. Wichtig: Du musst vor allem bereit sein, dich charakterlich zu entwickeln!
Deine Karrieremöglichkeiten sind im pastoralen Bereich sehr vielfältig. Viele Einrichtungen, ob evangelisch, katholisch oder freikirchlich, bieten Aufbau- und Weiterbildungsseminare an. Im freikirchlichen Bereich hast du dadurch vor allem die Möglichkeit, leitender Angestellter in Werken oder Organisationen zu werden. In deiner Ausbildung lernst du zum Beispiel auch Krisen- und Konfliktmanagement oder die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen. Durch diese Fähigkeiten kannst du zum Beispiel auch im sozialen Bereich Fuß fassen und dich etwa zur Sozialpädagogin weiterbilden lassen.
Viele Berufe im pastoralen Bereich gibt es noch nicht sehr lange. Der Beruf des Gemeindehelfers oder der Gemeindehelferin ist zum Beispiel erst seit fünf Jahren anerkannt. Das bringt dir den Vorteil, dass du eine oder einer der Ersten in diesem Bereich bist und ihn aktiv und auch in zukünftigen Entwicklungen mitgestalten kannst. Die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten dir Chancen, deinen Karriereweg individuell zu gestalten
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