Ausbildung als Pharmakant/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Schichtdienst möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Pharmakant/in Berufsbild

Wenn du dir nicht aus Angst, sondern aus Interesse immer die Packungsbeilage deiner verschriebenen Medikamente durchliest und es satt bist, bei Risiken und Nebenwirkungen den Arzt oder Apotheker zu fragen, solltest du derjenige werden, der die Arzneimittel herstellt. Mit einer Ausbildung zum Pharmakanten wirst du garantiert über alle Substanzen sowie deren Effekte und Nebenwirkungen Bescheid wissen. Als Pharmakant bist du die Person hinter der Verpackung. Du bist derjenige, der die Medizin herstellt und somit Millionen von Menschen das Leben erleichtert. Als Pharmakant du bist also ein wahrer Held des Alltags. Falls du gar nicht genau weißt, was ein Pharmakant sonst noch so treibt, solltest du jetzt weiterlesen!

Zu deinen Hauptaufgaben als Pharmakant gehört es – logisch – Medikamente herzustellen. Die Form der Mittel kann variieren: Sie können fest sein, wie Tabletten und Pillen, cremig oder flüssig sein, wie beispielsweise Salben und Lösungen. Mit Hilfe der entsprechenden Gerätschaften und Zutaten erstellst du für jedes Problem das passende Heilmittel. Bevor du jedoch während deiner Ausbildung als Pharmakant mit der Anfertigung der Medikamente beginnen kannst, musst du bereits im Vorfeld auf viele wichtige Dinge achten, die einzuhalten sind. Bevor die Wirkstoffe zusammengetragen werden, musst du überprüfen, ob die Inhaltsstoffe den international verbindlichen Richtlinien entsprechen. Schließlich soll die Qualität gesichert werden und das Produkt darf dementsprechend seine Haltbarkeit nicht verlieren.

Pharmakanten beobachten deshalb den gesamten Fertigungsprozess mit Argusaugen. Unter strengen hygienischen Auflagen kontrollieren und überprüfen sie Messgeräte, um anschließend die Fertigung zu protokollieren und zu analysieren. Je nach Anwendungsart werden die Arzneimittel dann mit unterschiedlichen Hilfsmitteln versehen, die nicht zum Heilungsprozess beitragen, aber die Einnahme erleichtern! Du hast sicher auch schon einmal weniger appetitliche Tabletten schlucken müssen, deren Geschmack du auch nach vielen Gläsern Wasser noch auf der Zunge hattest. Während deiner Ausbildung zum Pharmakanten gehört es zu deinen Aufgaben Inhaltsstoffe wie Zucker, Öle oder Fette  einzuarbeiten. Diese dienen dann beispielsweise als Geschmacksträger oder beeinflussen die Aufnahme der Wirkstoffe im Körper.

Wusstest du schon, dass...

  • sich der Begriff „pharma“ vom griechischen Wort „pharmacon” ableitet und Heilmittel heißt?
  • eine Infusion die Einführung von Flüssigkeiten (z.B. Kochsalzlösungen) in den Organismus ist?
  • Aerosol die Bezeichnung für ein Gas ist, das feste oder flüssige Kleinstteilchen eines oder mehrerer Stoffe enthält?
  • es den Ausbildungsberuf „Pharmakant“ seit 1979 gibt?
  • GMP die Abkürzung für Good Manufacturing Practice ist? Darunter versteht man Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in der Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen.

Die einzelnen Arzneimittel werden dann industriell in die entsprechende Form gebracht. Für Salben verwendest du als Pharmakant einen sogenannten Salbenkessel. In diesem Kessel verbindest du Wirkstofflösungen mit schmierfähigen Stoffen, damit sie sich äußerlich gut auf der Haut anwenden lassen und leicht zu verteilen sind. Die fertigen Arzneimittel müssen dann wieder entsprechend der Richtlinien verpackt werden, um als fertiges Produkt zu gelten. Wichtige Informationen, die auf die Verpackung gehören sind Haltbarkeitsdatum, Zulassungsnummer und die Produktbezeichnung. Medikamente, die nicht in die Hände von Kindern gelangen sollen, werden zusätzlich gesichert, beispielsweise mit Sicherheitsverschlüssen!

Du solltest Pharmakant/in werden, wenn …

  1. du dich für Naturwissenschaften interessierst.
  2. dich die Herstellung von Tabletten begeistert.
  3. du dich nicht davor scheust, mit Maschinen und Geräten zu arbeiten.

Du solltest auf keinen Fall Pharmakant/in werden, wenn …

  1. du kein gutes Handgeschick hast.
  2. nicht bereit bist, Verantwortung zu tragen.
  3. du Biologie und Chemie nicht magst.