Ausbildung zum Rettungsassistent/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Rettungsassistent/in Berufsbild

Anschluss 112 – das Telefon klingelt, Sekunden später startet der Rettungstrupp zum Einsatz. Das Leben der Rettungsassistenten ist aufregend. Immer als erster am Einsatzort sind sie für die Erstversorgung verantwortlich, ehe der Notarzt eintrifft. Nach der Erstversorgung am Unfallort transportieren die Rettungsassistenten die Verletzten in die Klinik. Möchtest du Teil des Rettungsteams werden, wartet eine spannende Ausbildung zum Rettungsassistenten auf dich. Ein Jahr lang besuchst du eine Berufsfachschule und erfährst dort, wie der menschliche Körper aufgebaut ist, wie Patienten versorgt und Unfallopfer wiederbelebt und transportiert werden. Während der Ausbildung zum Rettungsassistenten wird aber auch die Praxis nicht zu kurz kommen, so wirst du während des einjährigen Praktikums, das dich nach der Schulzeit erwartet, regelmäßig Rettungseinsätze begleiten und in Notaufnahmen, Intensivstationen oder OP-Sälen den Kollegen über die Schulter schauen.

Was mache ich als Rettungsassistent während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Rettungsassistenten wurde zum 01. 01. 2014 durch die Ausbildung zum Notfallsanitäter ersetzt, deren Inhalte und Dauer sich teilweise deutlich unterscheiden können. Die Ausbildung zum Rettungsassistenten besteht aus einer einjährigen Schulphase und eine man schließenden praktischen Jahr. Klar ist – ohne Basiswissen läuft gar nichts, deshalb heißt es in der Berufsschule, die Grundlagen zu pauken. Dazu gehören neben den medizinischen Hintergründen auch die taktischen und organisatorischen Vorgehensweisen. Denn oft können Sekunden entscheidend sein. Der Unterricht ist komplex, du benötigst daher ein hohes Maß an Fleiß, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz. So wirst du den Unterrichtsinhalt regelmäßig nachbereiten und dich auf Prüfungen vorbereiten. Besonders schwierige Inhalte werden in Form von Gruppenarbeit vermittelt, wodurch gleichzeitig deine Teamfähigkeit gestärkt wird. Mit vielen praktischen Übungen wirst du zudem lernen, wie die verschiedenen Verletzungen unterschieden und welche Rettungsmaßnahmen angewendet werden. Ein Unfallort ist zwar kein steriler OP-Saal, doch dennoch muss ein Höchstmaß an Hygiene gewährleistet werden. Ebenso lernst du Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen.

Der Unterricht an der Berufsschule findet in Form von theoretischen und praktischen Modulen statt. Zusätzlich wirst du ein 3-wöchiges Praktikum innerhalb des ersten halben Jahres machen. Am Ende des ersten Jahres steht die Abschlussprüfung an. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Bestehst du die Prüfung, wirst du zu dem einjährigen Praktikum zugelassen, das du zur staatlichen Anerkennung benötigst und an einer Lehrrettungswache absolvieren wird.

 

Wusstest du schon, dass...

  • es bis 2005 grundsätzlich nicht erlaubt war, mit Blaulicht aber ohne eingeschaltetes Martinshorn eine Kreuzung zu überqueren? Auch heute noch werden Unfälle, die durch fehlendes Martinshorn verursacht wurden, streng untersucht.
  • Rettungsassistenten in Deutschland das höchste nicht-ärztliche Personal sind?
  • Rettungssanitäter nicht befugt sind, Medikamente zu vergeben, während Rettungsassistenten unter bestimmten Voraussetzungen die Erlaubnis dazu haben?
  • der Rettungsassistent der einzige auf Bundesebene gesetzlich geregelte Ausbildungsberuf im Rettungsdienst ist?
  • die meisten Kommunen eine Fortbildungspflicht im (gewerblichen) öffentlichen Rettungsdienst vorschreiben?

Welche Voraussetzungen sollte ich erfüllen?

Um Rettungsassistent zu werden, musst du mindestens 18 Jahre alt sein. Vorausgesetzt wird zudem ein Hauptschulabschluss. Hast du keinen Schulabschluss, kannst du dies durch den Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung ausgleichen. Natürlich musst du als Rettungsassistent topfit sein. Um dies zu belegen, legst du ein ärztliches Attest vor. Einige Fachschulen verlangen zudem ein polizeiliches Führungszeugnis, mit dem du zeigen kannst, dass gegen dich keinerlei Vorstrafen vorliegen.

In der Ausbildung zum Rettungsassistent benötigst du starke Nerven, Teamfähigkeit und Belastbarkeit. Du solltest zudem ein Händchen für den Umgang mit Menschen haben, denn oft heißt es für dich, parallel zur Versorgung die Unfallopfer und Beteiligten zu beruhigen. Ebenso sollte es dir nichts ausmachen, zu außergewöhnlichen Zeiten zu arbeiten, die Nächte sind ebenso wenig ausgenommen, wie Wochenenden und Feiertage.

Nach deiner Ausbildung zum Rettungsassistent stehen dir viele Türen offen. Du kannst bei Krankentransport- und Rettungsdiensten, bei Blutspendediensten den städtischen Feuerwehren, bei Katastrophenhilfswerken oder kommunal organisierten Rettungswachen unterkommen. Vorab solltest du dich entscheiden, auf welches Einsatzgebiet du dich spezialisieren möchtest.

Während deiner beruflichen Laufbahn wirst du dich regelmäßig weiterbilden. Möchtest du nicht nur deine Kenntnisse auf dem neuesten Stand halten, sondern auch auf der Karriereleiter weiter aufsteigen, könntest du die Weiterbildung zum Lehrrettungsassistenten ins Auge fassen. In dieser Position bist du für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich. In unserem Karrierepfad findest du darüber hinaus 15 weitere spannende Weiterbildungen für Rettungsassistenten. Hast du eine Hochschulberechtigung, kannst du auch ein Studium in Betracht ziehen.

Neben der 2-jährigen Ausbildung wird seit kurzem ein neuer Weg zur Ausbildung als Rettungsassistent eingeschlagen und eine 3-jährige vergütete Assistenten-Ausbildung bei der Hamburger ASB angeboten.

Du solltest Rettungsassistent/in werden, wenn …

  1. du körperlich und nervlich stark belastbar bist.
  2. du geschickt organisieren kannst, selbst dann, wenn um dich herum alles drunter und drüber läuft.
  3. du gut mit Menschen umgehen kannst, besonders dann wenn sie in Panikzuständen sind.

Du solltest auf keinen Fall Rettungsassistent/in werden, wenn …

  1. dir geregelte Arbeitszeiten wichtig sind.
  2. du schnell die Nerven verlierst.
  3. du kein Teamplayer bist.