Weiterbildung Beamter/Beamtin Umweltschutz (gehobener Dienst)

Empf. Schulabschluss:
Abitur
Ausbildungsdauer:
15 Monate
Arbeitszeit:
werktags
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Beamter/Beamtin Umweltschutz (gehobener Dienst) Berufsbild

Das Wichtigste zur Weiterbildung als Beamter im Umweltschutz (gehobener Dienst) auf einen Blick:

  • Es handelt sich um eine Beamtenausbildung, bzw. einen Vorbereitungsdienst, das heißt, du bist während deiner Ausbildung Beamter auf Widerruf.
  • Du kannst sie nur machen, wenn du schon ein abgeschlossenes Bachelor-Studium im ingenieurwissenschaftlichen Bereich hast.
  • In der Weiterbildung lernst du dann, dein bereits vorhandenes naturwissenschaftliches Know-how in einer staatlichen oder kommunalen Umweltverwaltung anzuwenden.
  • Im Job setzt du dich aktiv für mehr Umweltschutz ein: Nach der Weiterbildung überwachst du unter anderem Vorschriften zum Umweltschutz, ahndest Verstöße und leitest Umweltschutzmaßnahmen ein.

Was macht ein Beamter im Umweltschutz (gehobener Dienst)?

Beamte und Beamtinnen im Umweltschutz sind in Behörden für alle möglichen Belange rund um den Umweltschutz zuständig: Sie führen Umweltschutzmaßnahmen durch, prüfen umweltrechtliche Sachverhalte, beraten Bürger und Bürgerinnen und überwachen technische Anlagen.

  • Einhaltung von Umweltstandards kontrollieren: Als Umweltschutzbeamter kontrollierst du, ob Betriebe und andere Einrichtungen die geltenden Umweltstandards erfüllen. Du führst Messungen durch und wertest sie aus. Du prüfst zum Beispiel, ob Grenzwerte im Bereich Lärm, Luft, Wasser und Boden eingehalten werden. Dafür nimmst du Außentermine wahr, begutachtest die Situation vor Ort und entnimmst Proben.
     
  • Genehmigungen erteilen: Soll ein Gebäude, eine industrielle Anlage oder Ähnliches errichtet werden, bearbeitest du als Umweltschutzbeamter das Genehmigungsverfahren. Erfüllt der neue Schweinestall, das Wohnhaus oder die Windkraftanlage alle Umweltauflagen? Du prüfst den Antrag und erteilst entsprechende Genehmigungen oder Absagen.
     
  • Umweltschutz-Maßnahmen einleiten: Du prüfst, welche Maßnahmen zum Umweltschutz durchgeführt werden sollen. Wurde zum Beispiel eine Industrieanlage stillgelegt, schaust du, welche Altlasten beseitigt werden müssen und wie der Rückbau umweltschonend funktioniert. Es kann auch dein Job sein, die Renaturierung von Flusslandschaften zu planen.
     
  • Anlagen überwachen: Die Überwachung von industriellen und umwelttechnischen Anlagen gehört auch zum Aufgabenspektrum von Beamten im Umweltschutz. Du kontrollierst Klärwerke, Deponien oder Talsperren. Auch hier entnimmst du Proben – zum Beispiel vom Trinkwasser –, die du im Labor untersuchst und auswertest.
     
  • Bürgeranfragen bearbeiten: Wenn sich zum Beispiel ein Bürger über eine Geruchsbelästigung an seinem Wohnort beschwert, gehst du als Beamter im Umweltschutz der Sache auf den Grund. Außerdem berätst du Bürgerinnen und Bürger zu ihren Umweltfragen.
     

Welche regionalen Unterschiede gibt es?

Je nach Bundesland hat der Beruf des Beamten im Umweltschutz unterschiedliche Namen und wird auch unterschiedlichen Beamtenlaufbahnen zugeordnet. Das ist bei den verschiedenen Beamtenausbildungen in Deutschland etwas unübersichtlich. In NRW bilden zum Beispiel die fünf Bezirksregierungen und größere Städte in diesem Bereich aus – hier wirst du mit Start der Weiterbildung zum Umweltoberinspektoranwärter oder zur Umweltoberinspektoranwärterin ernannt. Du fängst dort im ersten Einstiegsamt der zweiten Laufbahngruppe (früher gehobener Dienst) des umwelttechnischen Dienstes an. Vielleicht liest du auch die Abkürzung 2.1.

In Bayern spricht man vom fachlichen Schwerpunkt bautechnischer und umweltfachlicher Verwaltungsdienst in der Fachlaufbahn Naturwissenschaft und Technik. Hier heißt der gehobene Dienst dritte Qualifikationsebene. Du wirst zum Technischen Oberinspektor ernannt. Den gleichen Titel würdest du in Hamburg tragen, wo du wie in NRW im ersten Einstiegsamt der zweiten Laufbahngruppe einsteigst, aber in der Fachrichtung Technische Dienste.

 

Weitere mögliche Bezeichnungen (beispielhaft)

  • Beamter/Beamtin – Umweltverwaltung (gehobener technischer Dienst)
  • Beamter/Beamtin – umwelttechnischer Verwaltungsdienst (Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt)
  • Beamter/Beamtin – umwelttechnischer Verwaltungsdienst (dritte Qualifikationsebene)

 

Warum sollte man Umweltschutzbeamter werden?

Als Beamter oder Beamtin im Umweltschutz (gehobener Dienst) hast du die Möglichkeit, dich nicht nur privat, sondern auch beruflich für das Thema Umweltschutz einzusetzen. Städte, Regierungen und andere Behörden suchen in dem Bereich engagierte Fachkräfte – natürlich deutschlandweit. Schließlich ist es so wichtig wie noch nie, dass Auflagen zum Umweltschutz eingehalten und Maßnahmen zu mehr Umweltschutz umgesetzt werden. Du machst also einen super sinnvollen Job – und einen sehr sicheren noch dazu. Dank der Verbeamtung kann dir kaum gekündigt werden, du bekommst ein gutes Gehalt und deine Aufstiegsmöglichkeiten sind transparent.

 

Wo kann ich als Beamter im Umweltschutz (gehobener Dienst) arbeiten?

  • staatliche Umweltverwaltung
  • kommunale Umweltämter
  • Wasser- und Abfallverbände
  • Behörden für Hochwasserschutz
  • Wasser- und Schifffahrtsämter

Was muss ich für ein Typ sein, Umweltschutzbeamter zu werden?

Wissenschaftler: Eine Leidenschaft für Naturwissenschaften und Technik ist natürlich super wichtig, wenn du Beamter im Umweltschutz werden möchtest. Du solltest technisches Verständnis und analytisches Denken mitbringen und gut in Mathe sein, da Grundlage deiner Arbeit oft umwelttechnische Daten sind.

Perfektionist: Sorgfältig, pflichtbewusst, gut organisiert – es ist von Vorteil, wenn das Eigenschaften sind, die dich beschreiben. Schließlich wendest du in dem Job unter anderem Rechtsvorschriften an, wertest Messergebnisse aus und planst Maßnahmen von mitunter großer Tragweite.

Naturliebhaber: Interesse an Umwelt und Natur sind natürlich Grundvoraussetzung für die Arbeit als Beamter oder Beamtin im Umweltschutz. Du bist in dem Job auch mal draußen unterwegs, bei gutem oder schlechtem Wetter. Das sollte dir nichts ausmachen.

Wie läuft der Vorbereitungsdienst als Beamtin im Umweltschutz (gehobener Dienst) ab?

Der Vorbereitungsdienst als Beamtin oder Beamter im Umweltschutz im gehobenen Dienst dauert in der Regel 15 Monate. Während der Weiterbildung bist du Beamter auf Widerruf.

Du hast Praxiseinsätze in verschiedenen Behörden – zum Beispiel bei Bezirksregierungen, kommunalen Umweltämtern und Landesämtern für Naturschutz. Außerdem besuchst du für die fachtheoretische Ausbildung Seminare. Der Vorbereitungsdienst endet mit einer Abschlussprüfung.

 

Was lernt man während der Weiterbildung?

Die theoretischen Grundlagen im naturwissenschaftlichen Bereich hast du dir bereits im Studium angeeignet. Während der Weiterbildung als Umweltschutzbeamter wendest du diese Kenntnisse an und vertiefst sie. Du erfährst zum Beispiel, wie man Konzepte zum Gewässerschutz, zum Immissionsschutz oder zur Luftreinhaltung erstellt. Dafür brauchst du nicht nur technisches und naturwissenschaftliches Know-how, sondern auch rechtliches Wissen. Im Laufe der Weiterbildung lernst du, Rechts- und Verwaltungsvorschriften praktisch anzuwenden.

 

Das lernst du in der Weiterbildung (beispielhaft):

  • Aufgaben der Umweltverwaltung
  • Ziele von Umweltschutz
  • gesetzliche Grundlagen zu Wasser-, Altlasten-, Boden-, Immissions- und Strahlenschutz
  • Chemikalien- und Gentechnikrecht, Abfallrecht, Baurecht
  • EU-Richtlinien im Wasser- und Luftbereich
  • Prüfen von Bau- und Genehmigungsanträgen
  • Probenentnahme, Messungen, Untersuchungen und Beurteilung
  • Betriebs- und Anlagenprüfung
  • Gutachtenbewertung und -erstellung
  • Umweltinspektion
  • Verwaltungssteuerung: Controlling, Budgetierung, Kosten- und Leistungsrechnung, Produktionssteuerung, Kundenorientierung