Die Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer balancierst du nicht nur tagtäglich in schwindelerregender Höhe tonnenschwere Bauteile, du bringst erstellst auch Baupläne oder rechnest aus, wie viele Steine du brauchst, um den nächsten Fabrikschornstein zu bauen. Hier erfährst du alles, was du über die Ausbildung wissen musst.
Übrigens: Der Begriff „Feuer“ steht in der Berufsbezeichnung, weil du nicht nur Schornsteine, sondern auch Industrieöfen baust, in denen Temperaturen über 1000 °C erreicht werden.
Ein Feuerungs- und Schornsteinbauer baut, saniert und wartet große industrielle Feuerungsanlagen und Schornsteine. Dazu gehören z. B. Industrieschornsteine, Kesselanlagen, Brennöfen und Rauchgasleitungen. Sie mauern hochhitzebeständige Anlagen, verarbeiten Spezialbaustoffe (z. B. feuerfeste Steine, Beton, Dämmstoffe) und sorgen dafür, dass Feuerungsanlagen wärmebeständig, sicher, dicht und funktionsfähig sind. Außerdem übernehmen sie Inspektionen, Reparaturen, Abdichtungen sowie den Brandschutz und arbeiten häufig in großer Höhe und auf Baustellen von Industrie- und Energieunternehmen.
„Wir sind viel auf Baustellen unterwegs und arbeiten im Team. Oft geht’s darum, den Schornstein hochzuklettern, ein Konsolengerüst zu erstellen und dann mit der Sanierung zu beginnen. Dabei wird gemauert, montiert und ausgebessert. Im Feuerungsbau arbeitet man oft mit speziell hitzebeständigen Steinen und mauert diese plangemäß. Manche Tätigkeiten sind auch wetterabhängig, zum Beispiel, wenn man am Außenschaft die Fugen ausfüllt oder Stahlbandagenschlösser lackiert. Wenn es zu windig oder nass ist, werden meistens Innenarbeiten im Kamin oder Werkstattarbeiten gemacht. Zu den Arbeitsorten: Wir arbeiten auf verschiedenen Baustellen, oft in Industrieanlagen oder Kraftwerken. Die Orte wechseln regelmäßig, aber manchmal bleibt man auch mehrere Wochen an einem Platz, je nach Projekt.“
Jonas, Azubi im 3. Ausbildungsjahr
Die Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer ist dual und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. In den ersten zwei Jahren wirst du zum Hochbaufacharbeiter ausgebildet, im dritten Jahr folgt die Spezialisierung auf Feuerungs- und Schornsteinbau.
Der Beruf hatte 2022 ein Neuordnungsverfahren, in der die Ausbildungsinhalte an die neuen technischen Verfahren und die Anforderungen an den Umwelt- und Verbraucherschutz angepasst wurden. Es ist nämlich so, dass zum Beispiel Maßnahmen zur Energieeinsparung und Vermeidung von CO2-Emissionen oder dem Brandschutz ständig angepasst und überarbeitet werden. Das liegt vor allem an den neuen Technologien, die eingebaut werden. Deshalb rücken in der neuen Ausbildungsverordnung Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung mehr in den Fokus.
In der Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer lernst du, industrielle Feuerungsanlagen und Schornsteine fachgerecht zu bauen, zu sanieren und zu warten. Dazu gehören das Verarbeiten von feuerfestem Mauerwerk, das Montieren von Abgas- und Blitzschutzanlagen sowie sicheres Arbeiten in großer Höhe inklusive Gerüstbau. Ergänzend lernst du Arbeitssicherheit, Umweltschutz, das Lesen von Bauzeichnungen und den Umgang mit technischen Mess- und Prüfverfahren.
Wenn du nach Tarifvertrag des Baugewerbes (feuerungstechnisches Gewerbe) bezahlt wirst, bekommst du 1.080 Euro im ersten Jahr, 1.243-1.343 Euro im zweiten Jahr und 1.554-1.654 Euro im dritten Ausbildungsjahr, brutto im Monat (ab 01.04.2025).
Die Spannen liegen daran, dass im Westen etwas mehr gezahlt wird als im Osten. Wie viel du also genau verdienst, hängt davon ab, in welchem Bundesland du wohnst. Ab dem 01.04.2026 wird das aber angeglichen und das Gehalt noch mal erhöht, dann verdienst du 1.122 Euro im ersten 1.395 Euro im zweiten und 1.719 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Nach der Ausbildung kannst du mit einm Einstiegsgehalt zwischen 3.000 und 4.500 Euro brutto rechnen. Auch hier hängt es davon ab, wo du arbeitest, wie groß das Unternehmen ist, bei dem du arbeitest und ob du nach Tarifvertrag bezahlt wirst. Mit Weiterbildungen kann dein Gehalt aber auf bis zu 5.000 Euro brutto im Monat steigen.
„Ich finde, der Beruf ist sehr zukunftssicher, weil es Kamine und Feuerungsanlagen immer geben wird. Außerdem gefällt mir, dass man viel Abwechslung hat, mit den Händen arbeitet und am Ende sieht, was man selbst geschafft hat. Man kann viele neue Orte sehen und jeder Tag ist anders.“
Jonas, Azubi im 3. Ausbildungsjahr
Für die Bewerbung als Feuerungs- und Schornsteinbauer brauchst du drei zentrale Unterlagen: ein Anschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf sowie Zeugnisse und Zertifikate. Im Anschreiben erklärst du, warum du dich für den Beruf interessierst und welche Stärken und Erfahrungen dich für die Ausbildung geeignet machen.
Tipp: Achte darauf, dass deine Bewerbung fehlerfrei, ordentlich und schlicht gestaltet ist. Zu viele Farben oder unterschiedliche Schriftarten wirken unprofessionell.
Mehr Tipps findest du in unserem Bewerbungsratgeber.
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