Ausbildung Feuerungs- und Schornsteinbauer/in

Feuerungs- und Schornsteinbauer baut Kaminabzug.
Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit (möglich)
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Feuerungs- und Schornsteinbauer/in Berufsbild

Die Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer balancierst du nicht nur tagtäglich in schwindelerregender Höhe tonnenschwere Bauteile, du bringst erstellst auch Baupläne oder rechnest aus, wie viele Steine du brauchst, um den nächsten Fabrikschornstein zu bauen. Hier erfährst du alles, was du über die Ausbildung wissen musst.

Übrigens: Der Begriff „Feuer“ steht in der Berufsbezeichnung, weil du nicht nur Schornsteine, sondern auch Industrieöfen baust, in denen Temperaturen über 1000 °C erreicht werden.

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Was macht ein Feuerungs- und Schornsteinbauer?

Ein Feuerungs- und Schornsteinbauer baut, saniert und wartet große industrielle Feuerungsanlagen und Schornsteine. Dazu gehören z. B. Industrieschornsteine, Kesselanlagen, Brennöfen und Rauchgasleitungen. Sie mauern hochhitzebeständige Anlagen, verarbeiten Spezialbaustoffe (z. B. feuerfeste Steine, Beton, Dämmstoffe) und sorgen dafür, dass Feuerungsanlagen wärmebeständig, sicher, dicht und funktionsfähig sind. Außerdem übernehmen sie Inspektionen, Reparaturen, Abdichtungen sowie den Brandschutz und arbeiten häufig in großer Höhe und auf Baustellen von Industrie- und Energieunternehmen.

Arbeitsalltag eines Feuerungs- und Schornsteinfeger-Azubis:

„Wir sind viel auf Baustellen unterwegs und arbeiten im Team. Oft geht’s darum, den Schornstein hochzuklettern, ein Konsolengerüst zu erstellen und dann mit der Sanierung zu beginnen. Dabei wird gemauert, montiert und ausgebessert. Im Feuerungsbau arbeitet man oft mit speziell hitzebeständigen Steinen und mauert diese plangemäß. Manche Tätigkeiten sind auch wetterabhängig, zum Beispiel, wenn man am Außenschaft die Fugen ausfüllt oder Stahlbandagenschlösser lackiert. Wenn es zu windig oder nass ist, werden meistens Innenarbeiten im Kamin oder Werkstattarbeiten gemacht. Zu den Arbeitsorten: Wir arbeiten auf verschiedenen Baustellen, oft in Industrieanlagen oder Kraftwerken. Die Orte wechseln regelmäßig, aber manchmal bleibt man auch mehrere Wochen an einem Platz, je nach Projekt.“

Jonas, Azubi im 3. Ausbildungsjahr

Wie läuft die Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer ab?

Die Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer ist dual und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. In den ersten zwei Jahren wirst du zum Hochbaufacharbeiter ausgebildet, im dritten Jahr folgt die Spezialisierung auf Feuerungs- und Schornsteinbau.

Modernere Ausbildung

Der Beruf hatte 2022 ein Neuordnungsverfahren, in der die Ausbildungsinhalte an die neuen technischen Verfahren und die Anforderungen an den Umwelt- und Verbraucherschutz angepasst wurden. Es ist nämlich so, dass zum Beispiel Maßnahmen zur Energieeinsparung und Vermeidung von CO2-Emissionen oder dem Brandschutz ständig angepasst und überarbeitet werden. Das liegt vor allem an den neuen Technologien, die eingebaut werden. Deshalb rücken in der neuen Ausbildungsverordnung Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung mehr in den Fokus.

Was lernt man in der Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer?

In der Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer lernst du, industrielle Feuerungsanlagen und Schornsteine fachgerecht zu bauen, zu sanieren und zu warten. Dazu gehören das Verarbeiten von feuerfestem Mauerwerk, das Montieren von Abgas- und Blitzschutzanlagen sowie sicheres Arbeiten in großer Höhe inklusive Gerüstbau. Ergänzend lernst du Arbeitssicherheit, Umweltschutz, das Lesen von Bauzeichnungen und den Umgang mit technischen Mess- und Prüfverfahren.

„Neue Techniken kommen bei uns immer wieder zum Einsatz, wir nutzen zum Beispiel die neusten Drohnen für Außen- oder Inneninspektionen, wenn man bestimmte Bereiche nicht sicher erreichen kann. Außerdem nutzen wir für Kernbohrungen einen speziellen Bohrer mit breiter Krone und halbautomatischer Wasserzufuhr. Wir nutzen auch manchmal unsere Personenwinde zum klettern. Unsere 360 Grad Kamera für Innenbefahrungen für Kamine bis 60 Meter ist auch ein Beispiel für neuste Technik."
Platzhalter für ein Bild von der/dem Zitatgeber/in
Jonas
Azubi als Feuerungs- und Schornsteinfeger

Wie viel verdient ein Feuerungs- und Schornsteinbauer in der Ausbildung?

Wenn du nach Tarifvertrag des Baugewerbes (feuerungstechnisches Gewerbe) bezahlt wirst, bekommst du 1.080 Euro im ersten Jahr, 1.243-1.343 Euro im zweiten Jahr und 1.554-1.654 Euro im dritten Ausbildungsjahr, brutto im Monat (ab 01.04.2025). 

Die Spannen liegen daran, dass im Westen etwas mehr gezahlt wird als im Osten. Wie viel du also genau verdienst, hängt davon ab, in welchem Bundesland du wohnst. Ab dem 01.04.2026 wird das aber angeglichen und das Gehalt noch mal erhöht, dann verdienst du 1.122 Euro im ersten 1.395 Euro im zweiten und 1.719 Euro im dritten Ausbildungsjahr.

Was verdient eine Feuerungs- und Schornsteinbauer?

Nach der Ausbildung kannst du mit einm Einstiegsgehalt zwischen 3.000 und 4.500 Euro brutto rechnen. Auch hier hängt es davon ab, wo du arbeitest, wie groß das Unternehmen ist, bei dem du arbeitest und ob du nach Tarifvertrag bezahlt wirst. Mit Weiterbildungen kann dein Gehalt aber auf bis zu 5.000 Euro brutto im Monat steigen.

Welche Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

  • Maurer- und Betonbaumeister (Hochbau): Mit der Meisterprüfung bist du Experte für Sanierung und Instandsetzung von Bauwerken. Du erkennst Bauschäden, leitest Maßnahmen ein und darfst künftig eigene Auszubildende anleiten – auch beim Bau neuer Schornsteine und Feuerungsanlagen.
  • Werkpolier (Hochbau): Als Werkpolier leitest du ein Baustellenteam, planst Arbeitsabläufe und koordinierst Materialbedarf für den Feuerungs- und Schornsteinbau.
  • Techniker Bautechnik (Schwerpunkt Hochbau): Als staatlich geprüfter Techniker erstellst du Bauzeichnungen, planst Bauleistungen und sorgst im Büro dafür, dass Projekte termingerecht umgesetzt werden.
  • Studium Bauingenieurwesen: Mit Fachabitur oder sehr guten Ausbildungsleistungen kannst du ein Bauingenieurstudium anschließen.

Das sagt ein Azubi zu dem Beruf:

„Ich finde, der Beruf ist sehr zukunftssicher, weil es Kamine und Feuerungsanlagen immer geben wird. Außerdem gefällt mir, dass man viel Abwechslung hat, mit den Händen arbeitet und am Ende sieht, was man selbst geschafft hat. Man kann viele neue Orte sehen und jeder Tag ist anders.“

Jonas, Azubi im 3. Ausbildungsjahr

Wie läuft die Bewerbung für eine Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer ab?

Für die Bewerbung als Feuerungs- und Schornsteinbauer brauchst du drei zentrale Unterlagen: ein Anschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf sowie Zeugnisse und Zertifikate. Im Anschreiben erklärst du, warum du dich für den Beruf interessierst und welche Stärken und Erfahrungen dich für die Ausbildung geeignet machen. 

Tipp: Achte darauf, dass deine Bewerbung fehlerfrei, ordentlich und schlicht gestaltet ist. Zu viele Farben oder unterschiedliche Schriftarten wirken unprofessionell. 

Mehr Tipps findest du in unserem Bewerbungsratgeber.

Du solltest Feuerungs- und Schornsteinbauer/in werden, wenn …

  1. du es liebst, kräftig mit anzupacken.
  2. längere Reisen dir großen Spaß machen.
  3. Wind und Wetter dir nichts anhaben können.

Du solltest auf keinen Fall Feuerungs- und Schornsteinbauer/in werden, wenn …

  1. Mathematik dir nicht liegt.
  2. du nicht schwindelfrei bist.
  3. dein Zuhause dir über alles geht und du nicht gern woanders schläfst.
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