Ausbildung Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin Berufsbild

Du suchst eine Ausbildung, die technische und kreative Arbeit vereint? Der Beruf Kunststoff- und Kautschuktechnologe führt genau diese beiden Bereiche zusammen.

Neue Berufsbezeichnung

Der Kunststoff- und Kautschuktechnologe heißt erst seit dem 1. August 2023 so. Davor hieß der Beruf noch Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Der Grund dafür: eine Neuordnung. Seitdem haben Auszubildende beispielsweise die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen in den Bereichen „Additive Fertigungsverfahren“ und „Prozessintegration“ zu erwerben.

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Kunststoff- und Kautschuktechnologe arbeitet am Laptop.

Was macht ein Kunststoff- und Kautschuktechnologe?

Als Kunststoff- und Kautschuktechnologe bist du sowohl für die Bedienung und Überwachung von Maschinen zuständig als auch für die Mischung der Materialien nach Rezept. Die beiden Hauptmaterialien, mit denen du arbeitest, sind Kunststoff und Kautschuk. Mit ihnen stellst du unterschiedliche Produkte bzw. Zwischenprodukte für die Industrie her.  

Gut zu wissen: Umgangssprachlich kennt man Kunststoff eher als Plastik und Kautschuk als Gummi.

Welche Fachrichtungen gibt es?

Wenn man eine Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen macht, muss man sich für eine von sieben Fachrichtungen entscheiden. Je nach Schwerpunkt unterscheiden sich Produkte und Herstellmethoden.

  • Bauteile: Man erstellt Bauteile und Baugruppen sowie Rohrsysteme mithilfe von Produktionsmaschinen. Bei besonders filigranen Arbeiten verwendet man aber auch Handwerkzeug.
  • Compound- und Masterbatchherstellung: Hier mischt man Verbundstoffe (Compounds) und Farbgranulate (Masterbatches) speziell nach Kundenwünschen zusammen, um beispielsweise eine gewünschte Farbe zu bekommen. Masterbatches werden aber nicht nur für Farben gebraucht, sondern auch in Flammschutzmitteln oder Antioxidantien verwendet. 
  • Faserverbundtechnologie: Im Fachbereich Faserverbundtechnologie werden Faserverbundbauteile beispielsweise aus Kohle, Gas oder Aramid gebaut. Diese braucht man z. B. für die Innenverkleidung von Flugzeugkabinen oder Pkw-Teilen. 
  • Formteile: Mit Gummi, Keramik oder Kunststoffen arbeitet man, um Formteile für z. B. Elektronikgehäuse, Spielzeuge oder Flaschenverschlüsse herzustellen. 
  • Halbzeuge: Im Arbeitsalltag fertigt man Halbzeuge an, also Zwischenprodukte wie Rohre oder Blechbauteile, die noch weiterverarbeitet werden müssen. Daraus entstehen dann beispielsweise Druckbehälter oder Stahlstäbe.  
  • Kunststofffenster: Fenster-, Türen- und Fassadenelemente stehen im Mittelpunkt der Fachrichtung Kunststofffenster. 
  • Mehrschichtkautschukteile: Mehrschichtkautschukteile bestehen aus mehreren Schichten Kautschukmaterial. So werden Eigenschaften erzielt, die nicht durch eine einzelne Kautschukschicht erreicht werden können. Man stellt beispielsweise Schlauchleitungen, Stoßdämpfer oder Schallschutzteile für die Automobilindustrie her.

Wo arbeiten Kunststoff- und Kautschuktechnologen?

Kunststoff- und Kautschuktechnologen arbeiten in Industriebetrieben für Kunststoff- und Kautschuk. Das sind z. B. Hersteller von Gummiwaren, Verpackungsmitteln, Platten, Folien, Schläuchen und sonstigen Kunststoffwaren.

Kunststoff- und Kautschuktechnologe arbeitet an einer Maschine.

Wie läuft die Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen ab?

Die Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen dauert 3 Jahre. Es handelt sich um eine duale Ausbildung – Theorie- und Praxishasen wechseln sich also ab. Am Ende der Ausbildung gibt es eine Abschlussprüfung.

Ausbildung anrechnen lassen

Hast du schon eine abgeschlossene Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bzw. zur Maschinen- und Anlagenführerin mit dem Schwerpunkt Metall- und Kunststofftechnik gemacht? Dann kannst du sie auf die Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen anrechnen lassen.

Was lernt ein Kunststoff- und Kautschuktechnologe während der Ausbildung?

Am Anfang deiner Ausbildung lernst du alles Wichtige rund um die beiden Hauptmaterialien Kunststoff und Kautschuk: Woraus sind sie zusammengesetzt? Wie stellst du sie hier? Worauf musst du bei der Herstellung achten? Anschließend wird dir der Umgang mit den Produktionsmaschinen beigebracht. In der Praxis überwachst du dann den Produktionsvorgang, optimierst Einstellungen und übernimmst die Qualitätskontrolle. Dabei lernst du auch, wie du mit speziellen Maschinen Messungen durchführst. Seit dem Neuordnungsverfahren von August 2023 liegt der Fokus der Ausbildung verstärkt auf Nachhaltigkeit und angepassten Produktionsabläufen.

Nach der Ausbildung kannst du ...

•    … verschiedene Bauteile skizzieren und herstellen.

•    … mit Messgeräten Messwerte erfassen.

•    … Montagetechniken anwenden.

•    … Oberflächen nachbearbeiten.

•    … Recyclingverfahren anwenden.

Seit August 2023 hast du die Möglichkeit, während der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen vier Zusatzqualifikationen zu erlangen. 

  • Additive Fertigungsverfahren: Die additive Fertigung wird auch als 3D-Fertigung bezeichnet. Mit dieser Zusatzqualifikation benutzt du also 3D-Verfahren, um komplizierte Prototypen bzw. Bauteile zu entwerfen. 
  • Prozessintegration: Es gibt Prozesse, die normalerweise getrennt voneinander ablaufen. Mit dem zusätzlichen Schwerpunkt Prozessintegration lernst du, wie du diese Prozesse zusammenführen kannst, um einen effizienteren Ablauf zu gestalten.
  • Europaassistenz: Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse: Diese Vorteile bringt die Zusatzqualifikation zum Europaassistenten bzw. Europaassistentin. Dafür brauchst du mindestens einen mittleren Schulabschluss.
  • Elektrotechnik & Industrie: Mit der Qualifikation Elektrotechnik und Industrie erwirbst du Kenntnisse in den Bereichen Elektrotechnik und Vernetzung. Dazu gehört beispielsweise der Bereich Sicherheitstechnik.

Was verdient ein Kunststoff- und Kautschuktechnologe in der Ausbildung?

Während der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen bekommst du im ersten Jahr ein Gehalt zwischen 820 und 1.040 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr verdienst du bereits 890 bis 1.070 Euro. Dein Gehalt steigt im dritten Ausbildungsjahr auf 950 bis 1.140 Euro. 

Für die Kunststoff- und Kautschuktechnologen-Azubis gelten grundsätzlich Tarifverträge, in denen genau steht, was ihnen an Gehalt zusteht. Da diese Tarife aber von den Bundesländern geregelt werden, fällt das Ausbildungsgehalt von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich hoch aus.

Gut zu wissen: Während der Ausbildung können Kosten in Form von Lehrmaterial oder Fahrten auf dich zukommen. Eine finanzielle Unterstützungsmöglichkeit ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Was kann ich als Kunststoff- und Kautschuktechnologe nach der Ausbildung verdienen?

Nach der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen liegt dein Einstiegsgehalt zwischen 2.100 und 2.500 Euro brutto im Monat. Dein Gehalt steigt aber mit wachsender Berufserfahrung an. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung erwartet dich dann eine Vergütung zwischen 3.000 und 3.500 Euro brutto. Wenn dir das nicht genug ist, dann kannst du dein Gehalt durch Weiterbildungen erhöhen.

Gehaltsratgeber

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es?

Spezialisierung

Nachdem du viel Berufserfahrung gesammelt hast, weißt du am besten, wie Produkte aussehen müssen und welche Qualitätsstandards sie erfüllen sollten. Deswegen bietet sich beispielsweise eine Spezialisierung im Bereich Qualitätskontrolle an.

Weiterbildung

Möchtest du die Karriereleiter weiter aufsteigen, dann ist eine Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik oder Techniker der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik genau das Richtige für dich.

Studium

Du hast eine Hochschulzugangsberechtigung und kannst dir vorstellen, dein Fachwissen noch weiter zu vertiefen? Ein Studium in Kunststoff- oder Verfahrenstechnik hilft dir dabei, deine Ziele zu erreichen und Experte in deinem Fachgebiet zu werden. Je nach Hochschule ist ein Studium auch ohne Abitur möglich!

Kunststoff- und Kautschuktechnologin bei der Arbeit

Was sind die Voraussetzungen, um Kunststoff- und Kautschuktechnologin zu werden?

Ausbildungsbetriebe bevorzugen Bewerberinnen mit einem mittleren Schulabschluss – ein Realschulabschluss ist aber kein Muss! Bewirb dich deshalb auch unbedingt mit einem Hauptschulabschluss, wenn dich der Beruf interessiert. Die Ausbilder überzeugst du mit einer guten Bewerbung. Schau für mehr Informationen zur Bewerbung in unseren Bewerbungsratgeber rein!

Wichtige Schulfächer

Mathematik: Um die richtigen Berechnungen für die verschiedenen Verfahren durchzuführen, sind Kenntnisse in Mathe wichtig.

Physik: Wie funktionieren Schaltungen und wie baut man sie auf? Das lernst du in der Berufsschule. Grundkenntnisse und Interesse an Physik solltest du also mitbringen.

Chemie: Moleküle und Werkstoffeigenschaften sollten dich als angehenden Kunststoff- und Kautschuktechnologen nicht abschrecken.

Werken/Technik: Bei der vielen handwerklichen Arbeit und der Montage von Bauteilen sind Technikkenntnisse von Vorteil.

Wie bewerbe ich mich für eine Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen?

Eine typische Bewerbung besteht aus mehreren Teilen: Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Dabei solltest du dir viel Mühe geben – immerhin ist es der erste Eindruck, den du bei deinem zukünftigen Chef hinterlässt. 

Was ziehe ich zum Vorstellungsgespräch an?

Mit einem Casual- oder Business-Casual-Outfit machst du nichts falsch! Das heißt, du kombinierst beispielsweise ein T-Shirt mit einem Blazer und einem Rock bzw. einer schlichten Hose. Geschlossene Schuhe und dezenter Schmuck runden dein Outfit ab.

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