Ob knallroter Autolack, witterungsbeständige Fassadenfarbe oder Hightech-Beschichtungen in der Medizintechnik – hinter jeder Oberfläche steckt eine Wissenschaft für sich. Als Lacklaborant tauchst du tief ein in die Welt der Chemie, entwickelst innovative Rezepturen und testest Materialien auf Herz und Nieren. Klingt spannend? Ist es auch. Und das Beste: Du verbindest Laborarbeit mit echtem Praxisbezug – und gestaltest die Zukunft farbenfroher, als du denkst.
Von wegen „nur Farbe“ – als Lacklaborant wirst du zum Profi für Hightech-Beschichtungen. Egal ob Autolack, Fassadenfarbe oder lebensmittelechte Verpackungen: In deinem Job dreht sich alles darum, Materialien zu entwickeln, die nicht nur gut aussehen, sondern auch extrem viel aushalten müssen. Dafür arbeitest du im Labor, mischst chemische Stoffe, testest neue Rezepturen und analysierst deren Eigenschaften. Kurz gesagt: Du bringst Wissenschaft und Praxis unter einen Hut – und sorgst dafür, dass Lacke und Farben perfekt abgestimmt sind.
🔬 Rezepturen entwickeln: Du stellst neue Lacke, Farben oder Beschichtungen her – passgenau für verschiedene Anwendungen und Untergründe.
🧪 Rohstoffe prüfen: Bevor etwas gemischt wird, analysierst du die Qualität und Eigenschaften der eingesetzten Materialien.
🌡️ Tests und Qualitätskontrollen durchführen: Ob Hitzebeständigkeit, Haftung oder Glanz: Du testest Produkte unter realistischen Bedingungen und dokumentierst die Ergebnisse.
📋 Laborprotokolle erstellen: Genauigkeit ist alles: Du hältst Versuchsdaten, Testergebnisse und Formulierungen detailliert fest.
🛠️ Produktionsprozesse begleiten: Du unterstützt bei der Übertragung neuer Rezepturen in die Produktion und stehst dabei im engen Austausch mit Technik und Entwicklung.
💡 Nachhaltigkeit im Blick behalten: Viele Unternehmen setzen heute auf umweltfreundlichere Lacke – du arbeitest also auch an Lösungen, die Ressourcen schonen und emissionsarm sind.
Lacklaborant*innen arbeiten überall dort, wo Lacke, Farben oder Beschichtungen entwickelt, getestet und produziert werden. Der Schwerpunkt liegt klar im Labor – aber auch Produktionsbetriebe und technische Abteilungen bieten Einsatzmöglichkeiten.
Typische Arbeitgeber:
Die Ausbildung zum Lacklaborant bzw. zur Lacklaborantin ist dual organisiert und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Das bedeutet: Du verbringst deine Zeit sowohl im Betrieb (z. B. in einem Chemieunternehmen oder Labor) als auch in der Berufsschule – meist im Blockunterricht oder an bestimmten Wochentagen. Du arbeitest mit modernen Laborgeräten, führst Versuchsreihen durch und lernst, wie du Lacke auf unterschiedliche Materialien aufträgst – von der Spritzpistole bis zur Tauchmethode.
Eine Zwischenprüfung findet meist zur Mitte der Ausbildung statt – sie zeigt dir und deinem Ausbildungsbetrieb, wo du stehst. Am Ende der Ausbildung legst du eine praktische und schriftliche Prüfung vor der IHK ab. Danach darfst du dich offiziell Lacklaborant oder Lacklaborantin (IHK) nennen.
Inhalte im Ausbildungsbetrieb:
Inhalte in der Berufsschule:
Schulabschluss | Mindestens Realschulabschluss (Mittlere Reife). Mit (Fach-)Abitur oder sehr guten Noten steigen die Chancen deutlich. |
Schulfächer | Gute Leistungen in Chemie, Mathematik, Physik und Biologie sind von Vorteil. |
Gesundheit |
Viele Betriebe verlangen eine ärztliche Bescheinigung nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz (§ 32 JArbSchG) – vor allem bei Minderjährigen. Zusätzlich:
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Skills |
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💡 Tipp: Manche Betriebe erwarten vor Ausbildungsbeginn auch ein Praktikum im Laborbereich oder einen Einstellungstest mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.
Die Ausbildung zum Lacklaborant ist tariflich gut geregelt – vor allem, wenn du in einem Unternehmen der chemischen Industrie arbeitest. Dort gelten Tarifverträge, die ein überdurchschnittlich hohes Ausbildungsgehalt sichern. Die tatsächliche Höhe kann je nach Bundesland und Betrieb leicht variieren. In nicht-tarifgebundenen Unternehmen kann die Vergütung abweichen.
Im ersten Ausbildungsjahr kannst du so mit einem tariflichen Verdienst zwischen 1.147 und 1.204 Euro brutto im Monat rechnen und im zweiten mit 1.222 bis 1.315 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr kannst du dann ein Gehalt zwischen 1.277 und 1.389 Euro monatlich erwarten und im vierten sogar zwischen 1.329 und 1.486 Euro.
Tarif | Ausbildungsgehalt (brutto/Monat) |
Chemische Industrie |
1. Jahr: 1.147-1.204 Euro 2. Jahr: 1.222-1.315 Euro 3. Jahr: 1.277-1.389 Euro 4. Jahr: 1.329-1.486 Euro |
Der genaue Verdienst hängt von Betriebsgröße, Region, Tarifbindung und natürlich vom Aufgabenbereich ab. Bei Tarifen gelten unterschiedliche Tarifvereinbarungen. Hinzu kommt deine Berufserfahrung. Dein Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 3.200 und 3.600 Euro brutto im Monat. Dein Verdienst pendelt sich mit der Zeit bei etwa 3.700 bis 4.300 Euro ein. Mit viel Berufserfahrung und Weiterbildungen kannst du zwischen 4.400 und 5.400 Euro verdienen.
Karrierestufe | Gehalt (brutto/Monat) |
Einstieg | 3.200-3.600 Euro |
Durchschnitt | 3.700-4.300 Euro |
Berufserfahrung/Weiterbildung | 4.400-5.400 Euro |
Nach der Ausbildung stehen dir als Lacklaborant viele Wege offen – von der fachlichen Spezialisierung über Weiterbildungen bis hin zum Studium. Du kannst dein Wissen vertiefen, mehr Verantwortung übernehmen oder ganz neue Aufgabenfelder erschließen. Hier die wichtigsten Optionen im Überblick:
🎓 Weiterbildungen (IHK & berufsbegleitend)
🎓 Studium (mit Fachhochschulreife oder Abitur)
💡Viele Unternehmen unterstützen ihre Fachkräfte beim berufsbegleitenden Studium oder durch ein duales Studium nach der Ausbildung.
💼 Spezialisierung & Aufstieg im Unternehmen
💡 Mit wachsender Erfahrung sind Positionen als Laborleitung, Teamkoordination oder Ausbilder erreichbar.
Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Lacklaborant folgt in der Regel einem klassischen Ablauf – kann je nach Unternehmen aber zusätzliche Schritte wie Eignungstests oder Vorstellungsgespräche im Labor beinhalten. Wichtig: Je früher du dich bewirbst, desto besser stehen deine Chancen – viele Unternehmen starten den Auswahlprozess ein Jahr vor Ausbildungsbeginn.
Bewerbungsunterlagen
💡 Tipp: Betone deine Stärken in Chemie, Mathe oder Technik – und erwähne praktische Erfahrungen (z. B. Laborpraktikum, Chemie-AG, Werkstatttage).
In der Chemiebranche zählt mehr als nur dein Notendurchschnitt. Wer sich als Lacklaborant*in bewirbt, kann mit bestimmten Stärken, Erfahrungen und der richtigen Einstellung deutlich punkten – auch wenn die Schulnoten vielleicht nicht perfekt sind.
💬 Tipp: Im Vorstellungsgespräch kannst du ruhig sagen, was dich begeistert – ob’s die Technik, die Farben oder das Zusammenspiel von Praxis und Wissenschaft ist. Ehrliches Interesse schlägt Standardfloskeln.
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