Lacklaborant / Lacklaborantin Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Lacklaborant/in Berufsbild

Ob knallroter Autolack, witterungsbeständige Fassadenfarbe oder Hightech-Beschichtungen in der Medizintechnik – hinter jeder Oberfläche steckt eine Wissenschaft für sich. Als Lacklaborant tauchst du tief ein in die Welt der Chemie, entwickelst innovative Rezepturen und testest Materialien auf Herz und Nieren. Klingt spannend? Ist es auch. Und das Beste: Du verbindest Laborarbeit mit echtem Praxisbezug – und gestaltest die Zukunft farbenfroher, als du denkst.

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Was macht ein Lacklaborant?

Von wegen „nur Farbe“ – als Lacklaborant wirst du zum Profi für Hightech-Beschichtungen. Egal ob Autolack, Fassadenfarbe oder lebensmittelechte Verpackungen: In deinem Job dreht sich alles darum, Materialien zu entwickeln, die nicht nur gut aussehen, sondern auch extrem viel aushalten müssen. Dafür arbeitest du im Labor, mischst chemische Stoffe, testest neue Rezepturen und analysierst deren Eigenschaften. Kurz gesagt: Du bringst Wissenschaft und Praxis unter einen Hut – und sorgst dafür, dass Lacke und Farben perfekt abgestimmt sind.

Lacklaborant Aufgaben

🔬 Rezepturen entwickeln: Du stellst neue Lacke, Farben oder Beschichtungen her – passgenau für verschiedene Anwendungen und Untergründe.

🧪 Rohstoffe prüfen: Bevor etwas gemischt wird, analysierst du die Qualität und Eigenschaften der eingesetzten Materialien.

🌡️ Tests und Qualitätskontrollen durchführen: Ob Hitzebeständigkeit, Haftung oder Glanz: Du testest Produkte unter realistischen Bedingungen und dokumentierst die Ergebnisse.

📋 Laborprotokolle erstellen: Genauigkeit ist alles: Du hältst Versuchsdaten, Testergebnisse und Formulierungen detailliert fest.

🛠️ Produktionsprozesse begleiten: Du unterstützt bei der Übertragung neuer Rezepturen in die Produktion und stehst dabei im engen Austausch mit Technik und Entwicklung.

💡 Nachhaltigkeit im Blick behalten: Viele Unternehmen setzen heute auf umweltfreundlichere Lacke – du arbeitest also auch an Lösungen, die Ressourcen schonen und emissionsarm sind.

Wo arbeiten Lacklaboranten?

Lacklaborant*innen arbeiten überall dort, wo Lacke, Farben oder Beschichtungen entwickelt, getestet und produziert werden. Der Schwerpunkt liegt klar im Labor – aber auch Produktionsbetriebe und technische Abteilungen bieten Einsatzmöglichkeiten.

Typische Arbeitgeber:

  • Chemie- und Farbenindustrie
  • Automobil- und Zulieferindustrie
  • Unternehmen der Kunststoff-, Metall- oder Möbelindustrie
  • Forschungs- und Entwicklungslabore
  • Umwelttechnologie und Nachhaltigkeit
Junge Frau im Labor schaut sich ein Stück Kunststoff an.

Wie läuft die Ausbildung zum Lacklaboranten ab?

Die Ausbildung zum Lacklaborant bzw. zur Lacklaborantin ist dual organisiert und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Das bedeutet: Du verbringst deine Zeit sowohl im Betrieb (z. B. in einem Chemieunternehmen oder Labor) als auch in der Berufsschule – meist im Blockunterricht oder an bestimmten Wochentagen. Du arbeitest mit modernen Laborgeräten, führst Versuchsreihen durch und lernst, wie du Lacke auf unterschiedliche Materialien aufträgst – von der Spritzpistole bis zur Tauchmethode.

Eine Zwischenprüfung findet meist zur Mitte der Ausbildung statt – sie zeigt dir und deinem Ausbildungsbetrieb, wo du stehst. Am Ende der Ausbildung legst du eine praktische und schriftliche Prüfung vor der IHK ab. Danach darfst du dich offiziell Lacklaborant oder Lacklaborantin (IHK) nennen.

Lacklaborant Ausbildungsinhalte

Inhalte im Ausbildungsbetrieb:

  • Stoffeigenschaften analysieren
  • Rezepturen entwickeln und anpassen
  • Lacke herstellen und applizieren
  • Proben entnehmen und untersuchen
  • Messergebnisse dokumentieren und bewerten

Inhalte in der Berufsschule:

  • Chemie und Werkstoffkunde
  • Physik, Mathematik, Technik
  • Arbeitssicherheit und Umweltschutz
  • Dokumentation und Qualitätssicherung

Welche Voraussetzungen gibt es für die Lacklaborant-Ausbildung?

Schulabschluss Mindestens Realschulabschluss (Mittlere Reife). Mit (Fach-)Abitur oder sehr guten Noten steigen die Chancen deutlich.
Schulfächer Gute Leistungen in Chemie, Mathematik, Physik und Biologie sind von Vorteil.
Gesundheit

Viele Betriebe verlangen eine ärztliche Bescheinigung nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz (§ 32 JArbSchG) – vor allem bei Minderjährigen.

Zusätzlich:

  • Keine Einschränkungen bei Geruch oder Haut
  • Keine Allergien gegen Chemikalien
  • ggf. Sehtest inkl. Farbsehtest (Rot-Grün-Schwäche, gutes Nahsehen)
Skills
  • Analytisches Denken
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Interesse an Chemie & Technik
  • Teamfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein

💡 Tipp: Manche Betriebe erwarten vor Ausbildungsbeginn auch ein Praktikum im Laborbereich oder einen Einstellungstest mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.

Wie viel verdient ein Lacklaborant in der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Lacklaborant ist tariflich gut geregelt – vor allem, wenn du in einem Unternehmen der chemischen Industrie arbeitest. Dort gelten Tarifverträge, die ein überdurchschnittlich hohes Ausbildungsgehalt sichern. Die tatsächliche Höhe kann je nach Bundesland und Betrieb leicht variieren. In nicht-tarifgebundenen Unternehmen kann die Vergütung abweichen.

Im ersten Ausbildungsjahr kannst du so mit einem tariflichen Verdienst zwischen 1.147 und 1.204 Euro brutto im Monat rechnen und im zweiten mit 1.222 bis 1.315 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr kannst du dann ein Gehalt zwischen 1.277 und 1.389 Euro monatlich erwarten und im vierten sogar zwischen 1.329 und 1.486 Euro.

Lacklaborant Ausbildung Gehalt

Tarif Ausbildungsgehalt (brutto/Monat)
Chemische Industrie

1. Jahr: 1.147-1.204 Euro

2. Jahr: 1.222-1.315 Euro

3. Jahr: 1.277-1.389 Euro

4. Jahr: 1.329-1.486 Euro

Was verdient ein Lacklaborant?

Der genaue Verdienst hängt von Betriebsgröße, Region, Tarifbindung und natürlich vom Aufgabenbereich ab. Bei Tarifen gelten unterschiedliche Tarifvereinbarungen. Hinzu kommt deine Berufserfahrung. Dein Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 3.200 und 3.600 Euro brutto im Monat. Dein Verdienst pendelt sich mit der Zeit bei etwa 3.700 bis 4.300 Euro ein. Mit viel Berufserfahrung und Weiterbildungen kannst du zwischen 4.400 und 5.400 Euro verdienen.

Lacklaborant Gehalt

Karrierestufe Gehalt (brutto/Monat)
Einstieg 3.200-3.600 Euro
Durchschnitt 3.700-4.300 Euro
Berufserfahrung/Weiterbildung 4.400-5.400 Euro

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Lacklaboranten?

Nach der Ausbildung stehen dir als Lacklaborant viele Wege offen – von der fachlichen Spezialisierung über Weiterbildungen bis hin zum Studium. Du kannst dein Wissen vertiefen, mehr Verantwortung übernehmen oder ganz neue Aufgabenfelder erschließen. Hier die wichtigsten Optionen im Überblick:

🎓 Weiterbildungen (IHK & berufsbegleitend)

  • Staatlich geprüfter Techniker – Chemietechnik
  • Industriemeister Chemie
  • Technischer Betriebswirt

🎓 Studium (mit Fachhochschulreife oder Abitur)

  • Chemieingenieurwesen
  • Lack- und Beschichtungstechnik
  • Werkstofftechnik
  • Umwelttechnik

💡Viele Unternehmen unterstützen ihre Fachkräfte beim berufsbegleitenden Studium oder durch ein duales Studium nach der Ausbildung.

💼 Spezialisierung & Aufstieg im Unternehmen

  • Qualitätskontrolle & Prüfverfahren
  • Forschung & Entwicklung
  • Anwendungstechnik oder Produktschulung
  • Umweltmanagement & Nachhaltigkeit

💡 Mit wachsender Erfahrung sind Positionen als Laborleitung, Teamkoordination oder Ausbilder erreichbar.

Wie läuft die Bewerbung als Lacklaborant ab?

Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Lacklaborant folgt in der Regel einem klassischen Ablauf – kann je nach Unternehmen aber zusätzliche Schritte wie Eignungstests oder Vorstellungsgespräche im Labor beinhalten. Wichtig: Je früher du dich bewirbst, desto besser stehen deine Chancen – viele Unternehmen starten den Auswahlprozess ein Jahr vor Ausbildungsbeginn.

Bewerbungsunterlagen

  • Anschreiben – individuell, mit Interesse am Beruf und Bezug zum Unternehmen
  • Lebenslauf – tabellarisch, mit schulischer Laufbahn, Praktika, Hobbys
  • Zeugnisse – vor allem das letzte Schulzeugnis (ggf. auch Praktikumsnachweise)

💡 Tipp: Betone deine Stärken in Chemie, Mathe oder Technik – und erwähne praktische Erfahrungen (z. B. Laborpraktikum, Chemie-AG, Werkstatttage).

Was verschafft mir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern?

In der Chemiebranche zählt mehr als nur dein Notendurchschnitt. Wer sich als Lacklaborant*in bewirbt, kann mit bestimmten Stärken, Erfahrungen und der richtigen Einstellung deutlich punkten – auch wenn die Schulnoten vielleicht nicht perfekt sind.

  1. Praktische Erfahrung im Labor: Egal ob Schulpraktikum, Schnuppertag oder Ferienjob im technischen Bereich: Wer schon mal im Labor stand, bringt nicht nur Erfahrung mit – sondern zeigt echtes Interesse.
  2. Besondere Stärken in Chemie oder Technik: Du warst in der Chemie-AG? Hast an Jugend forscht teilgenommen? Oder einfach Spaß an Experimenten? Solche Interessen machen Eindruck – besonders, wenn du sie im Anschreiben gut rüberbringst.
  3. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein: Lacke, Chemikalien, Prüfverfahren – in deinem späteren Job ist Genauigkeit das A und O. Wenn du z. B. ein Hobby hast, das Konzentration erfordert (Modellbau, Kochen, Instrumente spielen), kannst du das als Stärke erwähnen.
  4. Gutes Farbsehen & Sinn fürs Detail: Wer Farben exakt unterscheiden kann und beim Arbeiten auf kleine Details achtet, bringt eine wichtige Grundlage für den Beruf mit – das kannst du z. B. im Bewerbungsgespräch oder bei einem Probetag zeigen.
  5. Kommunikations- und Teamfähigkeit: Lacklaboranten arbeiten im Team – mit Kollegen aus Labor, Entwicklung und Produktion. Wenn du offen bist, gut erklären kannst oder in Gruppenarbeiten Verantwortung übernimmst, erwähne das!
  6. Motivation & Eigeninitiative: Der größte Pluspunkt: Du weißt genau, warum du diesen Beruf willst – und kannst das überzeugend formulieren. Wer sich gut informiert und engagiert auftritt, bleibt im Gedächtnis.

💬 Tipp: Im Vorstellungsgespräch kannst du ruhig sagen, was dich begeistert – ob’s die Technik, die Farben oder das Zusammenspiel von Praxis und Wissenschaft ist. Ehrliches Interesse schlägt Standardfloskeln.

Du solltest Lacklaborant/in werden, wenn …

  1. du dich für Arbeiten im Labor interessierst.
  2. du gerne Dinge „erforschst“.
  3. du nicht tagtäglich am Computer arbeiten möchtest.

Du solltest auf keinen Fall Lacklaborant/in werden, wenn …

  1. du keine ruhige Hand hast.
  2. giftige Stoffe und unangenehme Gerüche ganze Niesattacken hervorrufen.
  3. eine rot-grün-Schwäche hast.
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