Ausbildung Metallbildner/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Metallbildner/in Berufsbild

Headbangen, Bandshirts und ein krachendes Gitarrensolo? Oder doch eher Gold, Silber und Eisen? Woran denkst du bei Heavy Metal? Falls du dich für die Schwermetalle entscheidest, hast du in einer Ausbildung zum Metallbildner unzählige Möglichkeiten, deine Leidenschaft ganz praktisch auszuleben. Vom funkelnden Ehering über die geschwungene Türklinke bis zum gewaltigen Innenraum eines Flugzeugs: Du stellst einfach alles her. Dazu lernst du in der dreijährigen Ausbildung alle Arbeitsschritte eines Metallbildners kennen – das Anfertigen von Skizzen, die Verarbeitung unterschiedlichster Materialien und schließlich ihre Veredlung. Arbeiten wirst du in diesem Beruf später zum Beispiel in einer Metallgießerei, einer Schmiedewerkstatt oder in einer Goldschmiede – vielleicht sogar mit den harten Klängen deiner Lieblings-Metall-Band im Ohr!? 

Was macht man in der Ausbildung zum Metallbildner?

Schneiden, fräsen, legieren, schweißen, sägen, löten – in deiner Ausbildung packst du richtig an. Noch bevor es aber an die schweren Geschütze geht, werden zunächst allgemeine Grundlagen gelernt: Wie ist ein Betrieb aufgebaut? Was genau bedeuten Arbeits- und Tarifrecht? Wichtig ist auch deine Sicherheit am Arbeitsplatz, zudem wird der Umweltschutz thematisiert. Fachlich lernst du, wie man Arbeitsunterlagen erstellt und sie liest. So kannst du Arbeitsabläufe bald perfekt strukturieren. Dein abstraktes Denken und dein Vorstellungsvermögen sind beim Erstellen von Skizzen, Zeichnungen und Modellen gefragt. Entscheidend für dich als Metallbildner ist natürlich auch, Werk- und Hilfsstoffe zu unterscheiden und sie zuzuordnen. Nur so lernst du, mit ihnen umzugehen: Denn was wäre deine Ausbildung ohne das nötige Know-how in Sachen Spanen, Gießen, Schmelzen & Co.?

Mit all dem Wissen in der Tasche geht es im dritten Ausbildungsjahr darum, dich für eine Fachrichtung zu entscheiden. In der Gürtler- und Metalldrücktechnik bringst du das Metall an den Maschinen zum Schmelzen: Messing, Aluminium oder Edelstahl werden gekonnt bearbeitet und verformt. Du baust Treppengeländer, nutzt deine Fingerfertigkeit für Schmuck oder bringst den Lack eines Oldtimers wieder in Schuss. Denn auch die Oberflächenveredlung gehört zu deinem Handwerk als Gürtler. Künstlerisch geht es in der Ziseliertechnik zu. Man gestaltet Reliefs, baut Pokale oder restauriert historische Gegenstände. Aus flüssigem Metall entstehen zudem wahre Kunstwerke wie etwa Bronzeplastiken. In der Goldschlagtechnik schließlich mag die Versuchung zwar groß sein: Aber die von dir gegossenen Goldbarren darfst du leider nicht behalten – vielmehr musst du sie direkt wieder plattwalzen. So entsteht Blattgold, mit dem Bilderrahmen veredelt oder Bücher kunstvoll verziert werden.

Wusstest du schon, dass...

  • es den Metalldrücker schon in der Bronzezeit gab? Seit über 4000 Jahren also.
  • fertiges Blattgold nur wenige zehntausendstel Millimeter dick ist?
  • die mittelalterliche Handschrift „Codex Aureus“ mit 80 Millionen Euro das teuerste Buch der Welt ist? Es ist unter anderem mit Gold und Edelsteinen verziert – ein Job für einen Metallbildner!
  • alles, was du als Metalldrücker an den Maschinen herstellst, rund ist?
  • Quecksilber als einziges Metall bei Zimmertemperatur flüssig ist?

Wie läuft die Ausbildung zum Metallbildner ab?

Mit einem Hauptschulabschluss bist du bestens geeignet für einen der Ausbildungslätze als Metallbildner. Hast du im Unterricht zudem Spaß an Werken und Technik, bringst du schon das nötige Geschick mit. Bist du künstlerisch begabt, fertigst du bald Skizzen im Handumdrehen an oder meißelst geschickt feinste Verzierung in Reliefs. Hilfreich für das richtige Hantieren mit deinen Werkstoffen sind zudem gute Noten in Chemie und Physik. Aber auch deine körperliche Verfassung spielt eine Rolle: Du solltest fit sein und kein Problem damit haben, auch mal ins Schwitzen zu kommen. Denn deine Arbeitsgeräte sind mitunter schwer und deine Einsätze an den Maschinen lang.

Du verbringst deine Ausbildung aber nicht nur mit praktischer Arbeit in der Werkstatt. Als einer der klassischen Ausbildungsberufe ist dein Azubi-Alltag als Metallbildner dual angelegt. In der Berufsschule geht es um das Vermitteln von theoretischem Fachwissen – etwa um das Planen von Arbeitsabläufen und das Beurteilen von Ergebnissen. In der Gesellenprüfung wird dein Wissen im dritten Ausbildungsjahr schließlich abgefragt. Die theoretischen Inhalte bringst du zu Papier und präsentierst deine praktischen Fähigkeiten durch eine Arbeitsprobe. Wenn du willst, kannst du deine Ausbildung danach weiter veredeln. Möglich ist etwa eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker. Oder aber du machst dich als Meister selbstständig – etwa als Graveur. Doch auch hier muss noch nicht Schluss sein. Tausche Werkstatt gegen Seminarraum und studiere zum Beispiel Metallgestaltung. Also los: Ran an die Maschinen und lass die schweren Metalle erklingen!

Du solltest Metallbildner/in werden, wenn …

  1. du gerne Sachen selbst fertigen möchtest.
  2. voller Körpereinsatz für dich kein Problem ist.
  3. Fingerfertigkeit und Kreativität zu deinen Stärken zählen.

Du solltest auf keinen Fall Metallbildner/in werden, wenn …

  1. du nicht gerne mit Werkzeug arbeitest.
  2. es an deinem Arbeitsplatz immer blitzeblank sein muss.
  3. du Lärm nicht gut verträgst.