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Tiere behandeln, ohne zu studieren? Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker bzw. zur Teilheilpraktikerin macht das möglich. Nach der Ausbildung kommst du nämlich zum Einsatz, wenn der Tierarzt keine körperlichen Ursachen für das Leiden der tierischen Patienten feststellen kann. Dann setzt du auf Naturheilkundeverfahren wie die Akkupunktur und Homöopathie und entwickelst mit deren Hilfe therapeutische Ansätze, um Leiden zu lindern oder Selbstheilungskräfte zu verstärken.
Tierheilpraktiker behandeln gesundheitliche Probleme bei Tieren mit naturheilkundlichen Methoden. Sie diagnostizieren und therapieren Krankheiten mittels Homöopathie, Akupunktur, Kräuterkunde und anderen alternativen Heilmethoden. Sie beraten Tierhalter auch zur Prävention und unterstützen die allgemeine Gesundheitsförderung der Tiere durch ganzheitliche Ansätze. Besonders wichtig ist dabei die individuelle Betrachtung jedes Tieres und die Anpassung der Behandlungsmethoden an ihre spezifischen Bedürfnisse.
Tierheilpraktiker sind keine Tierärzte und dürfen deshalb auch keine Diagnosen stellen oder Behandlungen durchführen, die tieferes medizinisches Wissen erfordern. Dazu zählen Röntgenaufnahmen, komplexe Blutuntersuchungen oder chirurgische Eingriffe. Gleichzeitig dürfen sie keine Tiere mit meldepflichtigen Tierseuchen behandeln oder verschreibungspflichtige Medikamente verschreiben, dazu zählen auch Arzneimittel für Menschen. Tiere mit schweren bzw. lebensbedrohlichen Erkrankungen müssen Tierheilpraktiker sofort an einen Tierarzt übergeben.
Als Tierheilpraktikerin bist du in der Regel selbständig in deiner eigenen Praxis tätig. Manchmal arbeitest du aber auch mobil und besuchst deine Patienten in Tierheimen, in Ställen oder in Zoos. Es kommt aber auch vor, dass Tierkliniken einen Tierheilpraktiker anstellen, um ihr Behandlungsangebot zu erweitern.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
Als Tierheilpraktiker arbeitet man ziemlich unregelmäßig – gerade dann, wenn man eine eigene Praxis hat und auf jeden Patienten angewiesen ist. Da können Termine auch mal am Wochenende anfallen. Und natürlich kommt es im Alltag eines Tierheilpraktikers auch zu Notfällen. Ist man dagegen in einer Tierklinik oder Tierheilpraxis angestellt, hat man deutlich geregeltere Arbeitszeiten – wobei auch hier Bereitschaftsdienste und Notfalleinsätze nicht ausgeschlossen sind.
Arbeitszeiten:
Tierheilpraktiker ist der perfekte Beruf für Anhänger der Alternativmedizin, die nicht studieren, aber gerne mit Tieren arbeiten möchten. Die Ausbildung schafft zudem eine solide Basis, um sich später selbstständig machen zu können.
Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker ist eine schulische Ausbildung, die du an örtlichen Schulen oder im Rahmen eines Fernstudiums bzw. online machen kannst. Die Ausbildung dauert zwischen ein und drei Jahren. Wenn du dich für eine Ausbildung an einer Tierheilpraktikerschule entscheidest, findet der Unterricht in der Regel als Blockunterricht, in Form von Wochenendseminaren oder Abendkursen statt.
Bei einem Fernstudium lernst du selbstständig zu Hause und kannst dir deine Zeit frei einteilen. Praxiswissen bekommst du über Präsenzseminare oder Praktika vermittelt. Nach einer offiziellen Prüfung erhältst du ein Zertifikat, das dein Fachwissen bestätigt und bei den Patienten Vertrauen in deine Kompetenz schafft.
Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker ist nicht staatlich anerkannt und deshalb auch nicht durch das Berufsbildungsgesetz geregelt. Es gibt also keine Vorschriften über die Inhalte der Ausbildung, und der Lehrplan kann je nach Schule variieren.
Auch wenn die Ausbildungsinhalte variieren können, gibt es ein paar wichtige Inhalte, die jeder Tierheilpraktiker lernen muss:
So oft es geht, erhält man unter Anleitung die Gelegenheit, das Erlernte zu üben und praktisch an Tieren umzusetzen. Oft wird der praktische Teil der Ausbildung mit einem Praktikum verbunden – zum Beispiel in Tierarztpraxen, Tierheimen oder bei erfahrenen Tierheilpraktikern.
Bei der Ausbildung zum Tierheilpraktiker fallen Kosten für die entsprechenden Schulen an. Die Preise variieren von Schule zu Schule, im Schnitt kostet eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker zwischen 1.500 und 7.000 Euro. Zusätzlich können Prüfungsgebühren sowie Kosten für auswärtige Unterkunft, Fachliteratur und Arbeitsmittel anfallen.
Die Voraussetzungen für die Ausbildung legen die Schulen fest: manchen reicht ein Hauptschulabschluss, andere erwarten den Realschulabschluss. Es gibt meistens ein Mindestalter von 18, 21 oder 25 Jahren. Auch Erfahrung im Umgang mit Tieren sehen viele Schulen gerne – sei es durch Praktika oder durch freiwillige Tätigkeiten im Tierheim. Manchmal ist sogar eine abgeschlossene Ausbildung in dem Bereich gefordert.
Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker wird nicht vergütet.
Die meisten Tierheilpraktiker machen sich nach der Ausbildung selbstständig. Das gibt dir die Möglichkeit, dein Gehalt zum Teil selbst zu bestimmen, denn du selbst legst fest, wie hoch das Honorar für eine Behandlung ausfällt. Dabei berücksichtigst du deine Berufserfahrung und Bekanntheit, die Auftragslage und deine Spezialisierungen.
Für eine allgemeine Untersuchung eines Hundes können zum Beispiel zwischen 5 Euro bis 30 Euro berechnet werden. Dein Einstiegsgehalt als Tierheilpraktiker nach der Ausbildung liegt etwa bei 2.000 Euro brutto im Monat. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigt es dann schon merklich an und kann bis zu 3.700 Euro betragen. Das sind also im Durchschnitt zwischen 25.000 und 45.000 Euro im Jahr.
Schon während deiner Ausbildung hast du genug Spielraum, um dich auf ein oder mehrere Naturheilverfahren zu spezialisieren. Wichtig ist, dass du dich auf dem neuesten Stand hältst, weil sich auch die Naturheilkunde stetig weiterentwickelt. Zudem steht es dir frei, immer weitere Therapiearten zu erlernen.
Fast die Hälfte der Deutschen Haushalte haben ein Haustier (Quelle: ZZF, Stand 2023), deshalb wirst du immer Patienten haben. Außerdem wird der Beruf des Tierheilpraktikers zunehmend bekannter und beliebter. Die verschiedensten Berufsgruppen, darunter Hundetrainer, Züchter und Landwirte, setzen immer öfter auf das Wissen und die Methoden eines Tierheilpraktikers. Dabei gilt: Je detaillierter man sich mit den verschiedenen Tierarten, Behandlungsmethoden und Therapien auskennt, desto besser sind die Zukunftsaussichten. Man sollte sich als Tierheilpraktiker daher auf bestimmte Krankheiten oder Tierarten spezialisieren.
Für die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin ist in der Regel keine spezielle Bewerbung notwendig. Die meisten Schulen greifen auf ein einfaches Anmeldeformular zurück. Aber das kann sich von Schule zu Schule unterscheiden. Bei den Schulen, die einen speziellen Schulabschluss voraussetzen, wird zusätzlich das Einreichen entsprechender Zeugnisse verlangt. Es gibt auch Schulen, die ein spezielles Motivationsschreiben erwarten. Klar im Vorteil ist, wer bereits Vorkenntnisse besitzt, zum Beispiel durch ein Praktikum im Zoo, im Tierheim oder bei einem Tierarzt.
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