Egal ob das Müsli am Morgen, der Salat zu Mittag, das Steak am Abend oder die Milch im Kaffee: Jeder von uns hat mindestens einmal am Tag ein Produkt eines Landwirts in der Hand – oder besser im Magen. Ausgebildete Landwirte sorgen mit ihren Feldern und Ställen dafür, dass uns die Nahrung nicht ausgeht. Dafür bestellen sie das Land, säen Gemüse- und Getreidesamen aus oder pflanzen sie als Sprößlinge an. Sie halten Rinder, Schweine, Hühner und noch andere Tiere und beliefern die Lebensmittelindustrie mit ihren Erzeugnissen nach der Ernte. Durch den Anbau von Raps und das Ansammeln von Biomasse sind sie aber inzwischen auch für die Erzeugung von Energie wichtig geworden. Während der Ausbildung zum Landwirt erlernst du alles, was für die oben genannten Aufgaben wissen musst und hilfst mit bei der sogenannten Urproduktion.
Die Ausbildung zum Landwirt dauert drei Jahre. Sie umfasst das Halten von Nutztieren, das Kennenlernen und Bedienen der Maschinen für die Bodenbearbeitung, worauf es bei der Ernte ankommt, und vieles mehr. Die Ausbildung findet dual statt, also in einer Berufsschule und in deinem Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule lernst du während deiner Ausbildung zum Landwirt in den zwei Betriebszweigen „Pflanze“ und „Tier“ die unterschiedlichen Halte- und Aufzuchtsregeln kennen. Außerdem bekommst du grundlegende Kenntnisse im Marketing vermittelt, damit dein Bauernhof beim Wettbewerb mithalten kann.
Landwirte arbeiten – was hast du anderes erwartet – vor allem draußen an der frischen Luft. Das ist wörtlich zu verstehen, denn sie müssen zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter bereit sein hinauszugehen, um sich um die Felder oder das Vieh zu kümmern. Schließlich hängt von ihnen als Produzenten der Grundlebensmittel zum einen ein weiterer Industriezweig, die Lebensmittelindustrie, ab, zum anderen aber auch der Endverbraucher. Denn wenn bei einer schlechten Ernte die wenigen „brauchbaren“ Säcke Mehl entsprechend teuerer werden, so werden sie bei einer guten Ernte auch wieder günstiger. In deiner Ausbildung zum Landwirt erlernst du dazu einige Tricks und Kniffe, um selbst bei schlechtem Wetter einen Großteil der Ernte zu bewahren und kräftig wachsen zu lassen. Wichtig sind dabei neben Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein auch Kenntnisse in Biologie und Chemie, denn nur dann kannst du die richtigen Futtervarianten und Düngemittel zusammenmischen, um dich den Bedürfnissen deines Saatguts und Viehs anzupassen.
Um in diesen Bereichen dein Wissen zu erweitern, hast du die Möglichkeit, nach deiner Ausbildung zum Landwirt einige Fortbildungsmöglichkeiten wahrzunehmen. So gibt es eine Reihe unterschiedlicher Meisterprüfungen, die du ablegen kannst, um dich auf Geflügelhaltung zu spezialisieren oder auf die Schäferei. Oder du erweiterst deinen Einsatzort vom Hof ins Büro und organisierst und verwaltest als Agrarservicemeister die Produktion des Betriebes.
Neben dem Versorgen mit Lebensmitteln sind Landwirte inzwischen aber auch an der Erschließung erneuerbarer Energien beteiligt: Mit Biogas aus Biomasse und Rapsöl stellen sie Ressourcen zur Verfügung, die für grünen Strom sorgen. Einige Bauern gehen sogar noch einen Schritt weiter und vermieten Teile ihrer Felder an Privatkunden, die sich ihr eigenes Gemüse unter Anleitung der Profis anbauen und ernten können. Mehr Bio geht nicht!
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