Ausbildung als Schädlingsbekämpfer/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Schädlingsbekämpfer/in Berufsbild

Kakerlaken, Mäuse, Ratten, Flöhe, Maden, Wanzen und Schaben – bei dem einen oder anderen stellen sich jetzt bestimmt die Nackenhaare auf. Bei dir nicht? Wie wäre es dann mit einer Ausbildung als Schädlingsbekämpfer? Denn ob man Kakerlake und Co. nun ekelig findet oder nicht, ist vermutlich Geschmackssache. Aber unbestreitbar ist, dass sie ziemliche Störenfriede sein können. Ob Ratten mit ihren selbstgegrabenen Tunneln Kanalisationen oder Keller brüchig machen, eine Bande von Mäusen das Vorratslager eines Restaurants zu seinem persönlichen Schlaraffenland erklärt hat oder nimmersatte Raupen über Salatfelder herfallen – Schädlinge sorgen nicht nur für wirtschaftliche Verluste, sondern übertragen zudem häufig auch noch fiese Krankheiten. In Ausbildung als Schädlingsbekämpfer lernst du alles, um Menschen, Tiere, Pflanzen oder Gebäude vor allen Sorten von Schädlingen zu schützen. Neugierig geworden? Dann lass dir jetzt von uns einen Floh ins Ohr setzen!

Wie sieht mein Alltag als Schädlingsbekämpfer aus?

Damit es erst gar nicht zu unerwünschtem Ekelbesuch kommt, kümmerst du dich in der Ausbildung als Schädlingsbekämpfer zuerst um Vorsorgemaßnahmen. Du spannst zum Beispiel Netze gegen Tauben oder behandelst Hölzer mit Schutzmitteln, um Würmer abzuschrecken. Haben sich dann aber doch Schädlinge eingenistet, geht es an die Bekämpfungsmaßnahmen. Zuerst spürst du die Tiere auf, zum Beispiel durch Bissspuren oder Kadaver. Um die Nager und Insekten zu finden, arbeitest du aber auch mit einigen technischen Geräten, zum Beispiel mit Detektoren, die unsichtbare Spuren sichtbar oder leiseste Kaugeräusche hörbar machen. Zu lernen, wie du diese Geräte bedienst, gehört daher ebenfalls zur Ausbildung als Schädlingsbekämpfer.

Wurden die Schädlinge entdeckt, geht es ihnen mit Chemikalien, Sprühgeräten, Insektenfallen, Giftködern oder Schlagfallen an den Kragen. Immer wichtiger werden aber biologische Methoden. So werden zum Beispiel Nützlingen eingesetzt, etwa Marienkäfer oder Spinnen, die die Schädlinge einfach verputzen. Oder du benutzt Schutzmittel, die weniger Pestizide beinhalten. Wespen und Hornissen, die sich in Wohnräumen oder auf Dachböden eingenistet haben, werden dagegen fachmännisch umgesiedelt. Du hast es aber nicht ausschließlich mit tierischen Schädlingen zu tun, auch gegen diverse Pilzsorten gehst du in der Ausbildung als Schädlingsbekämpfer vor. Alle Bekämpfungsmaßnahmen sowie die verwendeten Stoffe musst du anschließend in einem Bericht festhalten. 

Neben der Vorsorge und der Bekämpfung ist die Kundenberatung eine wichtige Aufgabe für Schädlingsbekämpfer. So klärst du darüber auf, wie gefährlich bestimmte Pilz- oder Insektenarten sind, wie die eingesetzten Stoffe wirken, welche eigenen Vorsorgemaßnahmen der Kunde ergreifen kann oder wie lange dein Einsatz ungefähr dauern wird.

Wie verläuft die Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer?

Die dreijährige Ausbildung als Schädlingsbekämpfer ist eine duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass du die Lehrzeit zu gleichen Teilen in der Berufsschule und im Betrieb beziehungsweise am Einsatzort verbringst. In der Berufsschule lernst du alle wichtigen theoretischen Grundlagen: Wie wirkt welcher Wirkstoff? Woran erkennst du Schädlinge? Ebenfalls wichtig sind die vielen rechtlichen Grundlagen, die du bei der Schädlingsbekämpfung beachten musst, zum Beispiel Gesundheitsvorschriften oder das Tierschutzgesetz.

Die übrige Zeit bist du mit deinem Ausbilder unterwegs und begleitest ihn zu den Einsätzen. Die finden vor allem in Krankenhäusern, Gastronomiebetrieben, Privathäusern, landwirtschaftlichen Betrieben, Lagerhallen oder Produktionsstätten statt. Daneben bist du aber auch auf Feldern oder in Gewächshäusern und Wäldern im Einsatz. Während der Ausbildung als Schädlingsbekämpfer begleitest du einen erfahrenen Kollegen, später bist du dann meistens ein Einzelkämpfer. Nur bei großen Einsätzen arbeiten Schädlingsbekämpfer im Team. 

Wusstest du schon, dass...

  • der Titel des berühmten spanischen Liedes „la cucaracha“ übersetzt „die Küchenschabe“ bedeutet?
  • eine Wanderheuschrecke am Tag ihr eigenes Gewicht an Pflanzen frisst? Da ein einziger Schwarm aus mehr als einer Milliarde Tiere bestehen kann, heißt das, dass so ein Schwarm täglich bis zu 1500 Tonnen verputzt.
  • 2009 in Papua-Neuguinea eine Ratte gefunden wurde, die 82 Zentimeter lang und 1,5 Kilogramm schwer war?
  • ein Marienkäfer in seinem Leben bis zu 40000 Läuse frisst?
  • die Larven von Glühwürmchen sogar Schnecken verputzen? Sie lähmen sie mit Gift und zerren sie dann in ihr Versteck.

Die Ausbildung als Schädlingsbekämpfer ist ganz sicher nichts für Zimperliche. Beim Aufspüren von Ungeziefer kletterst du auch mal in die entlegensten Ecken von Kellern, Kanalisationen oder Tunneln, durch Lüftungsschächte oder hinter Wände, weswegen du kein Problem mit Schmutz, Enge, Dunkelheit, Staub und üblen Gerüchen haben solltest. Der Hauptschulabschluss ist meistens ausreichend, aber gute Noten in Biologie oder Chemie helfen dir, die Wirkstoffe und die Schädlinge einfacher zu verstehen. Und dass du außerdem keine Angst vor Mäusen, Spinnen und dem anderen Getier haben solltest, versteht sich bei einer Ausbildung als Schädlingsbekämpfer vermutlich von selbst, oder?

Du solltest Schädlingsbekämpfer/in werden, wenn …

  1. du jede Ekel-Dschungelprüfung mit links meistern würdest.
  2. Schmutz und üble Gerüche kein Problem für dich sind.
  3. du gerne selbstständig und alleine arbeiten möchtest.

Du solltest auf keinen Fall Schädlingsbekämpfer/in werden, wenn …

  1. Ungeziefer aller Art dich anekelt oder verängstigt.
  2. dunkle oder enge Räume Panik in dir auslösen.
  3. du nicht mit chemischen Substanzen zu tun haben möchtest.