Wenn "Das perfekte Dinner" läuft, analysierst du genau die Tischdeko und musst dich fremdschämen, sobald jemand nicht weiß, wie man die Gläser richtig anordnet. Da du dich in der Gastronomie gut auskennst, findest du die dort servierten Gerichte auch gar nicht mal so außergewöhnlich. Oder schüttelst du im Urlaub vielleicht immer den Kopf darüber, wie die Betten gemacht sind und würdest am liebsten dem Personal zeigen, wie es richtig geht? Falls du dich darin wieder erkennst, kannst du deine Leidenschaft für schöne Gastlichkeit in einem Beruf verwirklichen – mit einer Ausbildung als Fachkraft für Gastronomie.
Info: Für diesen Beruf gibt es eine neue Ausbildungsordnung. Die Ausbildungsinhalte sind nun dank neuer Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung moderner. Der Beruf wurde außerdem umbenannt: Aus der Fachkraft im Gastgewerbe wurde die Fachkraft für Gastronomie. Die Änderungen gelten für Ausbildungen, die ab dem 01.08.2022 beginnen.
In dieser dualen Ausbildung lernst du im Betrieb alles, was du im Arbeitsalltag können musst. Natürlich unterscheidet sich das, je nachdem für welche Sparte (dazu bekommst du im nächsten Abschnitt mehr Informationen) du dich entschieden hast. In der Berufsschule lernst du dann alles Theoretische, beispielsweise Zubereitungsmethoden, Fachbegriffe, Hygienemaßnahmen und viele Gesetze. Gesetze sind in deinem Beruf im Gastgewerbe besonders bedeutend, denn es gibt im Rahmen von Gaststättengesetz, Jugendschutzgesetz und Infektionsschutzgesetz sehr viele Dinge zu beachten.
Das Gastgewerbe besteht übrigens aus zwei Hauptsparten: Kost und Logis. Kost steht für Essen und diese Sparte beinhaltet alles, was mit Essen und Gästen zu tun hat, also z.B. die Arbeit in Restaurants, Cafés, Bars, Kantinen oder Aufgaben im Catering. In diesem Bereich sind gut ausgebildete Fachkräfte wichtig, schließlich sollen die Gäste sich beim Essen und Trinken wohlfühlen und am Ende von deinem tollen Service begeistert sein.
Deine Aufgaben als Fachkraft für Gastronomie auf einen Blick (Beispiele)
Die neue Ausbildungsordnung tritt am 01.08.2022 in Kraft. Neben dem Namen wurden auch die Ausbildungsinhalte überarbeitet: In deiner Ausbildung zur Fachkraft für Gastronomie kannst du jetzt zum Beispiel zwischen den Schwerpunkten Restaurantservice und Systemgastronomie wählen. Der Schwerpunkt nimmt vier Monate deiner Ausbildungszeit ein.
Machst du die Ausbildung zur Fachkraft für Gastronomie, legst du dich zu Beginn gemeinsam mit deinem Ausbildungsbetrieb auf einen der beiden möglichen Schwerpunkte fest:
Als Fachkraft für Gastronomie mit Schwerpunkt Restaurantservice liegt dein Fokus auf dem Bedienen von Gästen am Tisch. Fachkräfte für Gastronomie mit Schwerpunkt Systemgastronomie lernen in ihrer Ausbildung besonders den Umgang mit Markenstandards. In der Systemgastronomie – also bei Restaurants, die zentral gesteuert werden – ist die Einhaltung vorgegebener Standards super wichtig. Das betrifft alle Bereiche, vom Warenangebot über die Organisation bis zum Umgang mit Gästen.
Übrigens: Nach deiner Ausbildung zur Fachkraft für Gastronomie kannst du mit deinem Ausbildungsbetrieb vereinbaren, dass du die Ausbildung zur Fachfrau für Restaurant und Veranstaltungsgastronomie oder zum Fachmann für Systemgastronomie anschließt. Die dauert dann jeweils nur noch ein Jahr.
Zu deinen Aufgaben im Kostbereich gehören beispielsweise Aufgaben wie Teller anrichten, Gasträume vorbereiten, kellnern, kassieren, den Gästen freundlich und beratend zur Seite stehen und dich mit den angebotenen Speisen und Getränken gut auskennen. Apropos Gäste: Es ist wichtig, dir einzuprägen, dass du mit Gästen arbeitest, nicht mit Kunden. Schließlich sollen sich die Menschen so wie zuhause fühlen und nicht nur als Leute behandelt werden, die Geld im Betrieb lassen.
Die Sparte Logis beinhaltet alles, was mit der Unterkunft zu tun hat. Dazu gehören neben Hotels auch Pensionen und alle Gaststätten der sogenannten Hotellerie. Hotellerie ist der Oberbegriff für alle Betriebe, die neben Übernachtungen auch noch Essen im Angebot haben. In reinen Übernachtungsgaststätten bist du in und nach der Ausbildung als Fachkraft für Gastronomie vor allem dafür verantwortlich, Gästezimmer herzurichten. Also musst du kontrollieren, ob das Putzpersonal gut gearbeitet hat, oder auch selbst sauber machen und darauf achten, dass alles ordentlich und nichts kaputt ist. Auch hier sorgst du dafür, dass die Gäste ihren Aufenthalt genießen. In Hotelleriebetrieben werden Kost und Logis miteinander verbunden und du kannst in beiden Bereichen eingesetzt werden. Falls dich übrigens das Fernweh plagt, kannst du dich auch um Stellen auf einem Kreuzfahrtschiff oder in Gaststätten außerhalb Deutschlands bewerben.
Neben diesen beiden großen Sparten gibt es noch zwei kleinere, in denen du arbeiten bzw. deine Ausbildung als Fachkraft für Gastronomie – früher Fachkraft im Gastgewerbe – machen könntest. Das wäre einmal der Unterhaltungssektor, dazu gehört alles, was – wie der Name schon sagt – mit Unterhaltung zu tun hat. Du kannst z.B. in einer Disco oder einem Club arbeiten, am Empfang oder an der Bar und in Varietés wird zur Show auch meist Essen angeboten. Die andere kleinere Sparte ist der Kur- und Wellnessbereich. In Thermen, Spas und Kurhäusern kannst du auch an vielen Orten eingesetzt werden, z.B. wieder am Empfang, zum Vorbereiten der Behandlungsräume oder in der Gastronomie. Für welche Sparte du dich auch immer entscheidest, wichtig ist, dass du gerne in dem Bereich arbeitest. Denn nur mit Spaß kannst du den Gästen ein gutes Erlebnis bereiten und auch stressigere Phasen besser bewältigen.
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