Ausbildung als Feinoptiker/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Feinoptiker/in Berufsbild

Mal eben ein Selfie machen – für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Jedes Handy besitzt heutzutage eine Kamera und jeder Bioraum in der Schule hat ein Mikroskop. Aber wie kann man zum Beispiel mit Hilfe eines Teleskops so weit in die Ferne gucken, dass man sogar die Andromeda Galaxie erkennen kann? Oder durch ein Mikroskop jede einzelne Zelle einer Alge sehen? Wenn dich solche Fragen schon immer interessiert haben, dann solltest du eine Ausbildung zum Feinoptiker machen! Am Ende deiner Ausbildung wirst du mit viel Fingerspitzengefühl Linsen für Kameras, Mikroskope, Brillen, Fernrohre und noch mehr herstellen können. Alles, was du über die Ausbildung zum Feinoptiker wissen musst, erfährst du hier.

Was macht man in der Ausbildung als Feinoptiker?

In der Ausbildung zum Feinoptiker, die du entweder in einem handwerklichen oder in einem industriellen Betrieb machen kannst, lernst du alles rund um das Thema Glasverarbeitung – über das Anfertigen von Linsen und Prismen für Fernrohre, Mikroskope oder Teleskope. Bis hin zur Anpassung von Brillengläsern. Jedes Auge ist nämlich anders. Dir wird beigebracht, welches Glas du für bestimmte Objektive benötigst und wie du Handykameras herstellst. Auch Metall und Kunststoff werden zu deinen täglichen Arbeitsmaterialien gehören. Heutzutage werden  sehr viele Linsen, Prismen, Okulare und Objektive mit Hilfe bestimmter Maschinen produziert. Wie man die bedient gehört auch zu deiner Ausbildung zum Feinoptiker. Trotzdem wird ein großer Teil der Einzelstücke aber immer noch in Handarbeit angefertigt – Geschickte Finger dringend gesucht! Im ersten Ausbildungsjahr wird zu deinen Aufgaben auch das Planen und Steuern von Arbeitsabläufen und das Qualitätsmanagement gehören. Das sind die kaufmännischen Aspekte des Berufs.

Im Feinoptiker Beruf sind außerdem Fähigkeiten wie Flexibilität gefragt, weil schon während deiner Ausbildung Schichtdienst auf dem Programm stehen kann. Doch vor allem eines ist in diesem Job von großer Bedeutung: Handwerkliches Geschick. Du wirst Rohlinge aus Glasblöcken schneiden, diese dann an Schleifmaschinen in die richtige Form bringen und anschließend polieren. Dabei musst du nicht nur darauf achten, dass keine Glasteile absplittern, sondern vor allem gucken, dass alle Maße stimmen. Manche Objektive und Linsen sind nämlich grade mal mehrere Millimeter groß. Fingerfertigkeit sollte also kein Fremdwort für dich sein! Wenn du außerdem noch gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringst, ist der Beruf des Feinoptikers genau das Richtige für dich.

Wusstest du schon, dass...

  • die größte Glasscheibe der Welt 22 Meter lang, 8,3 Meter hoch und 60 Zentimeter dick ist? Zu finden ist sie im Okinawa Churaumi Aquarium in Japan. Sie hält einen Druck von bis zu sechs Tonnen pro Quadratmeter aus und ist erdbebensicher.
  • der israelische Forscher Zeev Zalevsky eine Brille erfand, durch die jeder Mensch scharf sehen kann, egal wie weit- oder kurzsichtig er ist? Die Linsen dieser Brille werden auf eine spezielle Weise zerkratzt.
  • normales Glas sich braun färbt, wenn es mit radioaktiver Strahlung in Berührung kommt?
  • Glas, wenn es kaputt geht, an der Bruchstelle mit einer Geschwindigkeit von mehr als 4500 km/h bricht?
  • dem Weltraumteleskop mit dem Namen „Hubble“ der bislang tiefste Blick ins Weltall geglückt ist? Astronomen konnten mithilfe dieses Teleskops rund 5500 Galaxien in einer Entfernung von bis zu 13,2 Milliarden Lichtjahren erkennen.

Wie läuft die Ausbildung als Feinoptiker ab?

Bei der Ausbildung zum Feinoptiker handelt es sich um eine sogenannte duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du neben der praktischen Arbeit im Betrieb auch ein paar Mal in der Woche zu einer Berufsschule gehen musst. Dort lernst du die Theorie zu deinem Beruf. Du wirst dich viel mit Physik und Mathematik beschäftigen – ein bisschen Rechenkünstler sollte also in dir stecken. Hat das Jonglieren mit Zahlen noch nie zu deinen Stärken gehört, könnte dich das vor Probleme stellen. Hast du aber ein gutes Händchen für Mathe, meisterst du den schulischen Teil deiner Ausbildung zum Feinoptiker mit links.

Neben Büroarbeit kommt auch körperliche Arbeit auf dich zu. Du wirst schleifen, polieren und mit großen Maschinen justieren. Geschickt und stark – das bist du? Na Dann: Viel Erfolg in der Ausbildung zum Feinoptiker!

Du solltest Feinoptiker/in werden, wenn …

  1. du eine sehr ruhige Hand hast.
  2. Physik dein bester Kumpel sein könnte.
  3. Sorgfalt dein zweiter Vorname ist.

Du solltest auf keinen Fall Feinoptiker/in werden, wenn …

  1. Geduld noch nie deine Stärke war.
  2. Mathematik und du schon in der Schule auf Kriegsfuß standet.
  3. du deine Arbeitstage nur im Büro verbringen möchtest.