Weiterbildung zum/zur Game Producer/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
1–2 Jahre
Arbeitszeit:
variiert
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Game Producer/in Berufsbild

Schauspieler casten, Drehbuch schreiben, Budget kalkulieren, Studio buchen, Veröffentlichung planen und so weiter – die To-do-Liste beim Filmdreh ist lang. Eine Vielzahl an Mitarbeitern ist beteiligt, die sich um eine noch größere Zahl von Aufgaben kümmern. Die Verantwortung für alles liegt beim Produzenten. Bei der Entwicklung eines neuen Computerspiels ist der Aufwand ganz ähnlich! Hier hat der Game Producer den Überblick.

Was macht ein Game Producer?

Der Game Producer oder Spieleproduzent ist die Person, bei der während der Entwicklung eines Computer-, Video- oder Handyspiels alle Fäden zusammenlaufen: Er organisiert, koordiniert und überwacht die Produktion eines neuen Spiels – von der Idee über den Entwurf bis zur Veröffentlichung. Dabei hat er oder sie Zeitmanagement, Budget und Qualität des Produkts gleichermaßen im Blick.

  • Koordination und Projektplanung: Einen großen Anteil des Arbeitsalltags von Game Producern machen organisatorische und strategische Aufgaben aus. Sie übernehmen die Projektplanung und kümmern sich so um viele verschiedene Angelegenheiten: Welche Software und Tools werden gebraucht? Wie viel Personal? Wie ist der Zeitplan für die Vermarktung des fertigen Spiels?
     
  • Kommunikation mit beteiligten Experten: Während der Entwicklung eines neuen Spiels halten Game Producer Kontakt zu den Fachkräften aus den beteiligten Gaming-Berufen. Sie besprechen zum Beispiel mit den Game Artists das Design der Spiellandschaft, geben den Programmierern die nötigen technischen Anforderungen durch oder verhandeln mit Agenturen über den Preis von Musiklizenzen.
     
  • Kostenkalkulation: Game Producer beschäftigten sich auch mit der Budgetplanung. Sie kalkulieren im Vorfeld, welche Kosten für die Produktionsfirma zum Beispiel für die Bezahlung der Mitarbeiter und für die Finanzierung von Programmen und Lizenzen entstehen werden. Im Laufe der Produktion achten sie darauf, dass das vereinbarte Budget nicht überstiegen wird.
     
  • Überwachung der Qualität: Während der Produktion des Spiels ist es die Aufgabe der Game Producerin, dass die Qualität etwa von Grafikdesign, Usability und Storyline angemessen hoch ist. Es liegt in der Verantwortung der Game Producer, dass das Spiel am Ende flüssig läuft und hohen Spielspaß bereitet – und sich somit gut verkaufen lässt.

 

Was ist der Unterschied zu anderen Game-Berufen?

In der Gaming-Branche gibt es eine ganze Reihe an Berufen. Für manche braucht man eine Ausbildung, für andere – wie hier der Game Producer – gibt es Weiterbildungen. Man kann aber auch ohne diese speziellen Qualifikationen in der Game-Industrie arbeiten, wenn man passende Arbeitserfahrung und das Know-how vorweisen kann. Zwingend vorausgesetzt wird so ein Titel nicht. Die Unterschiede zwischen den Jobs spiegeln sich in den Arbeitsaufgaben wider:

Game Producer (Weiterbildung): Er beaufsichtigt den gesamten Prozess der Spielentwicklung. Dafür muss der Game Producer Kenntnisse aus allen Bereichen haben, also Fachwissen zu Programmierung, Grafikdesign, BWL und mehr.

Game Programmer (Weiterbildung): Nach den Vorgaben von Game Artist und Co. programmiert der Game Programmer oder die Programmerin die Spielwelt. Dafür entwickelt er auch Tools und Programme. Der Game Programmer kennt sich also bestens mit den verschiedenen Programmiersprachen aus und ist der Technik-Experte unter den Gaming-Berufen.

Game Artist (Ausbildung): Der Game Artist gestaltet Spielfiguren, Gebäude und Landschaften. Er oder sie ist in erster Linie für die Optik der Spielwelt verantwortlich, darf sich also künstlerisch voll ausleben. Ein Game Artist ist vertraut mit Themen wie Graphik Design, Web Design und Concept Art.

Game Designer (Ausbildung): In diesem Job hat man neben gestalterischen Aufgaben auch die Verantwortung für die Spielstory. Der Game Designer beschäftigt sich mit dem Aufbau des Spiels, dem Gameplay, er entscheidet also über die Handlung.

Warum sollte man Game Producer werden?

Durch die Weiterbildung zum Game Producer wirst du zu einer Fachkraft, die in der Gaming-Branche sehr gefragt ist: Du hast damit ideale Voraussetzung für eine Tätigkeit zum Beispiel als Product Manager, als Projektmanager oder als Game Producer bei einem Spieleunternehmen. Und die Gaming-Branche boomt: Experten in diesem Bereich werden also gesucht! Zudem ist das Gehalt gut und steigt mit wachsender Berufserfahrung.

 

Wo kann ich als Game Producer arbeiten?

Game Producer arbeiten bei Unternehmen, die Computer-, Video- oder Handyspiele herstellen, vom großen Spielegiganten bis zum kleinen Gamingstudio. Generell gibt es überall da Arbeit für Game Producer, wo Software entwickelt wird. Neben Spielen können das zum Beispiel auch Lernprogramme fürs Vokabeltraining oder Simulatoren sein. Absolventen der Weiterbildung können auch bei Verlagen einen Job finden, die diese Software-Produkte vertreiben.

Du verbringst als Game Producerin viel Zeit im Büro, wo du am Rechner sitzt, an Konferenzen teilnimmst oder telefonierst. Du kannst den Job auch sehr gut im Homeoffice erledigen: Cloudbasierte Tools lassen sich super von zu Hause aus bedienen, Meetings finden immer mehr remote über entsprechende Dienste statt.Was muss ich für ein Typ sein, um Game Producer zu werden?

  • Organisationstalent: Planen ist deine Stärke? Gut, denn als Game Producer brauchst du auf jeden Fall viel Organisationstalent. Es ist wichtig, dass du strukturiert arbeitest und im Lauf der Produktion nie den Überblick verlierst.
     
  • Teamplayer: Du solltest ebenfalls sehr kommunikativ und teamfähig sein. Schließlich hältst du als Game Producer Kontakt zu den unterschiedlichen Spezialisten, die an der Spieleentwicklung beteiligt sind.
     
  • Zahlengenie: Es verschafft dir einen Vorteil, wenn du gut mit Zahlen umgehen kannst. Du hast als Game Producer nämlich regelmäßig mit dem Thema Finanzen zu tun.

Wie läuft die Weiterbildung als Game Producer ab?

Die Weiterbildung als Game Producer wird meistens von privaten Schulen angeboten. Sie läuft je nach Bildungseinrichtung etwas unterschiedlich ab. In der Regel dauert die Weiterbildung ein Jahr, manchmal auch zwei Jahre. Im Laufe dieser Zeit absolviert man mehrere Module, am Ende gibt es eine Abschlussprüfung. Praxiserfahrung sammelt man in Form von Praktika und durch die Bearbeitung von Praxisprojekten. Du schließt in der Regel als „staatlich anerkannter Game Producer“ ab, informier dich deshalb aber nochmal genau, wenn du die Schulen miteinander vergleichst.

 

Was lernt man während der Weiterbildung als Game Producer?

Um ein grundlegendes Verständnis für die Gaming-Branche zu bekommen, erwirbt man während der Fortbildung zum Game Producer zunächst wichtige Kernkompetenzen der anderen Gaming-Berufe. So gibt es Kurse im Bereich Game Development und Game Design – mit Fachkräften aus diesen Bereichen hat man als Game Producer schließlich täglich zu tun. Fächer wie Game Production und Produktentwicklung stehen natürlich ebenfalls auf dem Lehrplan.

Weiterhin absolviert man Seminare, die einen auf Aufgaben im Bereich Management vorbereiten: Die heißen dann zum Beispiel Unternehmensentwicklung, Gesprächs- und Verhandlungsführung und Konfliktmanagement. Um in Sachen Finanzen fit zu sein, werden in der Weiterbildung Kenntnisse zu BWL und Budgetplanung vermittelt. Außerdem eignet man sich als angehender Game Producer auch Skills im Bereich Marketing an – die Kurse heißen zum Beispiel Produktmarketing und Vertrieb sowie Marktforschung.