Ausbildung zum Tischler/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Tischler/in

Wenn du dich bei dir zu Hause umschaust, fällt dir auf, dass ein Großteil deiner Einrichtung aus Holz besteht? Und wenn etwas kaputt ist, schnappst du dir das passende Werkzeug und reparierst es selbst? Keine Frage, du solltest eine Ausbildung zum Tischler machen und lernen, wie man Holz professionell bearbeitet. Du wirst staunen, was man aus dem Rohstoff alles herstellen kann und wie abwechslungsreich die Aufgaben eines Tischlers sind, die über die Anfertigung von Stühlen, Tischen und Bänken hinausgehen. Bei der Arbeit hast du es mit vielen Maschinen zu tun, die du am Ende deiner Ausbildung ohne Schwierigkeiten bedienen kannst. Dabei kann es natürlich auch mal laut und dreckig werden und du benötigst geschickte Hände und ein gutes Vorstellungsvermögen, um die Produktidee maß genau umzusetzen.

Info: Falls du eine Ausbildung zum Schreiner oder zur Schreinerin suchst, bist du hier richtig! Schreiner ist nur eine andere Berufsbezeichnung für den Tischler, die eher in Süddeutschland geläufig ist.

Was macht ein Tischler?

Damit du eine klare Vorstellung von der Ausbildung als Tischler bekommst, werden dir an dieser Stelle die Arbeitsschritte erklärt: Zunächst geht es für den Tischler darum, sich mit dem Kunden zu treffen und die Idee für ein Produkt abzusprechen. Du bist also nicht nur in der Werkstatt tätig, sondern hast auch Umgang mit Menschen, weshalb du freundlich und kontaktfreudig sein solltest. Anschließend machst du dich daran, die Arbeit vorzubereiten, wobei Mathe-Kenntnisse gefragt sind. Schließlich muss ein Tischler die Maße genau berechnen können, damit später nicht alles krumm und schief wird. Nun geht es dem Holz an den Kragen, es muss bearbeitet und zugeschnitten werden. Die groben Tätigkeiten kannst du von Maschinen ausführen lassen, doch bei den feinen Aufgaben ist Handarbeit gefragt. Bevor du das Produkt dem Kunden aushändigst bzw. einbaust, veredelst du als Tischler noch die Oberflächen.

Doch welche Produkte stellst du in deiner Ausbildung zum Tischler her? Von Schränken, Sitzmöbeln, Tischen, Fenstern und Türen über Innenausbauten bis hin zu Messe- und Ladeneinrichtungen ist die Produktpalette groß – und deine Arbeit abwechslungsreich. Außerdem bist du als Tischler auf Baustellen tätig, wo du Fenster, Treppen und Türen einsetzt, und arbeitest in Wohn- oder Büroräumen, um Parkettböden zu verlegen und Einbaumöbel, Raumteiler oder Wandverkleidungen zu montieren. Zu den Aufgaben eines Tischlers gehört es außerdem, beschädigte Möbel zu reparieren und Musterstücke zu gestalten.

Was ist der Unterschied zwischen Tischler und Schreiner?

Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt keinen! Tischler und Schreiner ist der gleiche Beruf. Es gibt einfach zwei Namen für die Ausbildung beziehungsweise den Beruf. In Süddeutschland wird eher vom Schreiner gesprochen, in Norddeutschland meistens vom Tischler. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet allerdings Tischler – so steht es in der Handwerksordnung. 

Wusstest du schon, dass...

  • der größte lebende Riesenmammutbaum in Kalifornien steht, 83,8 Meter hoch ist und zwischen 1900 und 2500 Jahre alt ist?
  • jedes Jahr der Wettbewerb „Die Gute Form“ stattfindet, bei dem aus den Gesellenstücken des Jahres dasjenige mit der besten Gestaltung prämiert wird?
  • Harrison Ford Tischler war, eine Meisterprüfung abgelegt hat und sogar für die US-Rockgruppe „The Doors“ gearbeitet hat? Entdeckt wurde er von George Lucas als er einen Auftrag von ihm ausführte.
  • der größte im Guiness World Records eingetragene Stuhl der Welt 25 Meter hoch ist und in Nürnberg steht?
  • das teuerste Holz aus deutschen Wäldern die Elsbeere ist, die pro Kubikmeter rund 600 Euro kostet?
  • der Beruf zu 90 % von Männern ausgeübt wird?

Was muss ich für ein Typ sein, um Tischler zu werden?

Wenn du eine Ausbildung als Tischler starten und der nächste Meister Eder werden möchtest, solltest du kreativ und sorgfältig sein und außerdem gut mit Handwerkzeug umgehen können. Denn bei deiner täglichen Arbeit wirst du es mit Sägen, leichten Handmaschinen, wie einem Winkelschleifer, und schweren Maschinen zu tun haben. Diese sind stationär und teilweise computergesteuert, sodass dir die Arbeit erleichtert wird. Neben Holz hast du es auch mit Kunststoffen, Metallen und Glas zu tun, das du verarbeitest und individuell gestaltest – was zum Großteil im Stehen stattfindet.

Bist du eher introvertiert und liebst es, mit deinen Händen fokussiert an einer Sache zu arbeiten, könnte der Beruf des Tischlers was für dich. Es gibt aber noch viele andere Berufe für Introvertierte.

Das erste Jahr der Ausbildung zum Tischler findet meistens als Berufsgrundbildungsjahr im Vollzeitunterricht an Berufsschulen statt, anschließend ist das Ausbildungssystem dual. Doch wenn du endlich deine Prüfung bestanden hast und den Gesellenbrief in der Hand hältst, muss noch lange nicht Schluss sein! Dir stehen nun viele verschiedene Möglichkeiten offen, dich zu spezialisieren oder weiterzubilden.

Du solltest Tischler/in werden, wenn …

  1. du gerne praktisch arbeitest.
  2. deine kreative Ader dir hilft, Skizzen und Entwürfe zu entwerfen.
  3. du gerne Umgang mit Menschen hast.

Du solltest auf keinen Fall Tischler/in werden, wenn …

  1. du in Mathe schon in der Schule nur "Bahnhof" verstanden hast.
  2. Hilfe nötig ist, wenn du mal ein einfaches Regal anbringen musst.
  3. du "Schleifen" nur als Möglichkeit kennst, zwei Schnüre miteinander zu verbinden.