Rohre sind nahezu überall. Sie verstecken sich hinter jeder Wand und unter jedem Boden und sorgen dafür, dass wir mit Wasser versorgt sind, unsere Heizung warm ist und die Tiefkühlpizza im Ofen richtig schön knusprig wird. Damit das auch so bleibt und die Versorgung mit Wasser, Gas und Öl in Zukunft noch effizienter gelingt, gibt es die Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik.
Planung und Vorbereitung von Aufgaben: Bevor es an die Arbeit geht, planen Anlagenmechaniker oder Anlagenmechanikerinnen für Rohrsystemtechnik alle notwendigen Arbeitsschritte, indem sie technische Zeichnungen auswerten, Pläne für die Montage- oder die Wartungsarbeiten erstellen und die geeigneten Werkzeuge und Werkstoffe, die sie für ihre Arbeiten benötigen, bereitstellen. Herstellung von Bauteilen: Für die Herstellung von Anlagen für die Energiewirtschaft oder die Wasserversorgung arbeiten Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik überwiegend mit Rohren, Armaturen und Formstücken aus Metall oder Kunststoffen. Diese verarbeiten sie dann zu komplexen Rohrsystemen. Für die Verarbeitung benötigen sie verschiedenen Werkzeuge wie Brennschneider, Schweißgeräte und spezielle Blechbiegemaschinen. Erfordert eine Anfertigung hohe Genauigkeit, arbeiten sie mit sogenannten CNC-Maschinen, die sie vorab programmieren. Nachdem sie kleinste Bauteile hergestellt haben, fügen sie diese zu fertigen Bauteilen zusammen, indem sie die Teile verschweißen, pressen oder löten.
Montage von Anlagen: Fertiggestellte Anlagen können beim Kunden montiert werden. Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik nehmen diese Kundenbesuche selbstständig wahr und sind für den Transport und die Sicherung der Anlagen zuständig. Vor Ort montieren sie die Geräte, schließen sie an und nehmen Anlagen in Betrieb. Fallen bei den Probedurchläufen Mängel auf, beheben sie diese und optimieren die Einstellungen der Anlagen. Funktionieren die Anlagen einwandfrei, zeigen sie den Kunden, wie sie diese selbstständig bedienen.
Instandhaltung von Anlagen: Sind die Anlagen einmal in Betrieb genommen, ist die Arbeit damit noch nicht getan. Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik sind zudem für die Instandhaltung von Anlagen zuständig. Dafür inspizieren sie diese in regelmäßigen Abständen und führen gegebenenfalls Wartungsarbeiten durch – sie tauschen zum Beispiel Einzelteile aus oder müssen ganze Anlagen neu einstellen.
Anpassung der Systeme: Da die Technik immer komplexer wird und bessere Ergebnisse ermöglicht, verändern sich auch die Bedingungen und Anforderungen an die Produktion. Deshalb werden bestehende Anlagen auch umgebaut oder erweitert. Die Planung der Modernisierungsarbeiten erfolgt zunächst am Computer, wo mit Hilfe bestimmter Programme komplexe 3-D-Modelle der Anlagen erstellt werden.
Geräte, die dir im Arbeitsalltag begegnen
Mit Hilfe von CNC-Maschinen, sogenannten Cumputerized-Numerical-Control-Maschinen, können Werkstücke individuell und mit hoher Präzision angefertigt werden. Die Maschinen beinhalten modernste Steuerungstechniken, die auf Programmen basieren. Diese Programme lassen sich vorab individuell programmieren und einstellen, so dass die Maschine Bauteile automatisch erstellt.
Als Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik bist du eine attraktive Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, da du in einem Berufsfeld arbeitest, in dem du nie ausgelernt hast. Weil sich das Berufsbild ständig verändert und sich dem technischen Fortschritt anpassen muss, gleichst du deinen Entwicklungsstand immer wieder an und erlernst den Umgang mit neuen Maschinen oder eignest dir an, wie du automatisierte Verfahren selbstständig. Zudem stehen dir eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten offen, die dir ein gutes Gehalt versprechen.
Während und nach deiner Ausbildung arbeitest du in Unternehmen des Rohrleitungs- und Industrieanlagenbaus, der Energie- und Wasserversorgung, in Installations- und Versorgungsunternehmen oder in Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung.
In diesem Berufsfeld ist Schichtarbeit üblich. In der Regel arbeitest du 38 bis 40 Stunden die Woche und wirst je nach Schicht vormittags, nachmittags, nachts und auch mal an Wochenenden eingesetzt.
Fräsen, schneiden und löten sollte man nicht ohne die richtige Schutzkleidung. Aus diesem Grund tragen Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik bei der Herstellung von Anlagen eine sogenannte Schweißerschutzkleidung, einen Helm, Handschuhe, eine Schutzbrille und gegebenenfalls auch ein Schweißerschutzschild sowie einen Gehörschutz.
Als Anlagenmechaniker der Fachrichtung Rohrsystemtechnik kannst du zusätzlich zur regulären Ausbildung eine Qualifikation zum Mehrspartenmonteur erwerben. Hier lernst du, verschiedene Versorgungsleitungen – etwa für Gas, Wasser, Strom, Fernwärme und Telekommunikation – gleichzeitig zu verlegen, anzuschließen und zu warten. Damit wirst du zum gefragten Allrounder!
➡️Variante 1: Integrierte Kombiausbildung (⏱ 3 Jahre Gesamt)
Einige Betriebe integrieren die Zusatzqualifikation direkt in die reguläre 3-jährige Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik. Du nimmst zusätzlich an internen Schulungen und externen Lehrgängen teil.
Vorteil: Kein Mehraufwand an Zeit – am Ende bekommst du den IHK-Abschluss plus ein betriebliches Zertifikat als Mehrspartenmonteur.
➡️Variante 2: Nachgelagerte Weiterbildung (➕ ca. 1,5 Jahre zusätzlich)
Wenn die Zusatzqualifikation nicht Teil deiner Ausbildung war, kannst du sie auch im Anschluss absolvieren. Die Weiterbildung umfasst praktische Einsätze in mehreren Sparten, sowie fachtheoretische Schulungen.
Ergebnis: Ein anerkanntes Branchenzertifikat – z. B. über den Rohrleitungsbauverband (rbv).
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker oder zur Anlagenmechanikerin für Rohrsystemtechnik findet in einem öffentlichen Unternehmen – etwa bei Stadt- oder Gemeindewerken – oder in privaten Unternehmen statt. Das theoretische Wissen eignest du dir in der Berufsschule an, wo du entweder in Teilzeit- oder in Blöcken unterrichtet wirst. Am Ende deines zweiten Ausbildungsjahrs legst du eine Zwischenprüfung ab – den ersten Teil deiner sogenannten gestreckten Abschlussprüfung. Den zweiten Teil der Abschlussprüfung absolvierst du schließlich am Ende deiner Ausbildung. Die Ausbildungsdauer beträgt dreieinhalb Jahre.
Fertigung von Bauelementen: In der Berufsschule lernst du in Teamarbeit, wie verschiedene Bauelemente angefertigt werden. Dafür lernst du alle notwendigen Werkzeuge und Maschinen kennen und übst dich im Umgang mit ihnen. Du schneidest zum Beispiel Rohrleitungsstücke aus Metall oder Kunststoff zu und verschweißt oder verschraubst diese zu sogenannten Baugruppen. Außerdem kennst du bald den Unterschied zwischen verschiedenen Werkstoffen und Materialien sowie die Besonderheiten bei ihrer Bearbeitung. Wartung und Dokumentation der Arbeit: Technische Systeme und Anlagen müssen auch gewartet werden. In der Berufsschule eignest du dir an, wie du Anlagen wartest und dabei Aspekte der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit beachtest. Außerdem lernst du, wie du ein Protokoll anfertigst und deine Befunde richtig dokumentierst.
Montage und Transport von Anlagen: Sind Anlagen aus einzelnen Bauelementen hergestellt, müssen sie zum Kunden transportiert und vor Ort montiert werden, weshalb du in der Berufsschule auch lernst, wie du Anlagen für den Transport fachgerecht sicherst. Bei der Montage geht es schließlich um die Anbringung, Befestigung und Installation der Anlagen.
Inbetriebnahme von Anlagen: Nach der Installation der Anlagen werden sie in Betrieb genommen – auch mit diesem Prozess wirst du bereits in der Berufsschule vertraut gemacht. Außerdem übst du dich mit Hilfe von Simulationen darin, die Anlagen an den Kunden zu übergeben. Bedeutet: Du weist ihn in die Funktionen der Anlagen ein und erklärst ihm, wie er sie betätigt und steuert.
Integration von Steuerungs- und Regelungstechnik: Da viele Anlagen später nicht manuell bedient werden, ist die Integration von Steuerungs- und Regelungstechnik notwendig, damit die Anlagen später automatisch funktionieren. In der Berufsschule wird dir beigebracht, was du bei der Integration zu beachten hast.
Planung von Anlagentechnik: Bevor Anlagen hergestellt, installiert und in Betrieb genommen werden können, müssen sie geplant werden. Auch diesen Job übernehmen Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik, weshalb du in der Berufsschule lernst, wie du bei der Planung von Rohrsystemen vorgehst. Du weißt also bald auch, wie du technische Zeichnungen und Stücklisten auswertest – denn du arbeitest immer nach Plänen.
In deiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik verdienst du im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich 980 Euro brutto, 1050 Euro im zweiten Jahr, 1100 Euro im dritten Jahr und im Durchschnitt 1200 Euro in deinem letzten Ausbildungsjahr. In vielen Betrieben wird dein Ausbildungsgehalt nach geltenden Tarifverträgen gezahlt, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen.
Einige private Betriebe regeln ihre Bezahlung nicht tariflich – allerdings orientieren sie sich in der Regel an bestehenden Tarifen. Suche in diesem Fall gezielt das Gespräch mit deinem Vorgesetzten oder vereinbare eine Gehaltsverhandlung, in der du dich an den aktuellen Tariflöhnen orientieren solltest.
Auch in deinem späteren Job als ausgelernter Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik ist dein Gehalt in der Regel tariflich geregelt. Durchschnittlich kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 3000 Euro brutto monatlich rechnen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung und einer Fortbildung können Gehälter bis zu 4000 Euro für dich drin sein.
Meister:
Nach der abgeschlossenen Ausbildung bietet es sich an, einen Meister zu machen, um später mehr Verantwortung zu übernehmen und selbst ausbilden zu können. Möglich wäre zum Beispiel der Industriemeister der Fachrichtung Metall.
Techniker:
Ebenso möglich ist eine Technikerweiterbildung – zum Beispiel in der Fachrichtung Maschinentechnik, Metallbautechnik oder Verfahrenstechnik. Als staatlich geprüfter Techniker kümmert man sich im Joballtag um den Vertrieb und den Kundenservice.
Kaufmännische Weiterbildung:
Um später verwaltende und leitende Tätigkeiten ausüben zu können, bietet sich die Weiterbildung zum Technischen Fachwirt an. Dann ist man nicht mehr für die Herstellung und Montage zuständig, sondern kümmert sich um organisatorische und planende Tätigkeiten. Beispielsweise die Überwachung der Produktion und Kalkulation der Materialbestände.
Studium:
Mit dem Abschluss der Ausbildung kann auch eine akademische Laufbahn eingeschlagen werden. Ein Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau oder Verfahrenstechnik hält mit dem Bachelor of Engineering neue Karrierechancen bereit.
Als Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik stehen einem verschiedene Karriereschritte offen. Neben zahlreichen Anpassungsweiterbildungen – die notwendig sind, da die Technik ständig Fortschritte macht – gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, die mit leitenden Positionen und verantwortungsvollen Aufgaben winken. Da Wissenschaftler immer wieder auf neue Erkenntnisse stoßen, lebt die Branche von der Innovation. Anlagen müssen regelmäßig erneuert und an neue Standards angepasst werden, weshalb es immer etwas zu tun gibt.
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik erfordert keine speziellen Voraussetzungen.
Für diesen Ausbildungsberuf empfiehlt sich ein mittlerer Schulabschluss. Relevante Schulfächer
Mathematik: Damit technische Zeichnungen richtig ausgewertet und gelesen werden können, sollte ein mathematisches Verständnis vorhanden sein.
Physik: Wenn es um die Beschaffenheit von Stoffen und Materialien geht, sind Vorkenntnisse aus dem Bereich der Physik von Vorteil.
Du hast bereits ein Praktikum in einem handwerklichen oder technischen Betrieb gemacht? Dann nimm dies auf jeden Fall in deine Bewerbung auf. Vielleicht bist du auch ein leidenschaftlicher Handwerker und werkelst immer gemeinsam mit deinem Vater oder deiner Mutter im Keller? Erwähne auch das in deinem Vorstellungsgespräch, denn es zeigt, dass du handwerklich begabt bist.
Bei deiner Bewerbung zum Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik gibt es keine Besonderheiten. Du bewirbst dich mit deinem Anschreiben, deinem Lebenslauf und deinem letzten Schulzeugnis beim Unternehmen deiner Wahl.
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