Ausbildung zum Anlagenmechaniker/in – Rohrsystemtechnik

Mit freundlicher Unterstütung von Berliner Wasserbetriebe

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Anlagenmechaniker/in – Rohrsystemtechnik Berufsbild

Rohre sind nahezu überall. Sie verstecken sich hinter jeder Wand und unter jedem Boden und sorgen dafür, dass wir mit Wasser versorgt sind, unsere Heizung warm ist und die Tiefkühlpizza im Ofen richtig schön knusprig wird. Damit das auch so bleibt und die Versorgung mit Wasser, Gas und Öl in Zukunft noch effizienter gelingt, gibt es die Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik.

Was macht ein Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik?

Planung und Vorbereitung von Aufgaben: Bevor es an die Arbeit geht, planen Anlagenmechaniker oder Anlagenmechanikerinnen für Rohrsystemtechnik alle notwendigen Arbeitsschritte, indem sie technische Zeichnungen auswerten, Pläne für die Montage- oder die Wartungsarbeiten erstellen und die geeigneten Werkzeuge und Werkstoffe, die sie für ihre Arbeiten benötigen, bereitstellen.

Herstellung von Bauteilen: Für die Herstellung von Anlagen für die Energiewirtschaft oder die Wasserversorgung arbeiten Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik überwiegend mit Rohren, Armaturen und Formstücken aus Metall oder Kunststoffen. Diese verarbeiten sie dann zu komplexen Rohrsystemen. Für die Verarbeitung benötigen sie verschiedenen Werkzeuge wie Brennschneider, Schweißgeräte und spezielle Blechbiegemaschinen. Erfordert eine Anfertigung hohe Genauigkeit, arbeiten sie mit sogenannten CNC-Maschinen, die sie vorab programmieren. Nachdem sie kleinste Bauteile hergestellt haben, fügen sie diese zu fertigen Bauteilen zusammen, indem sie die Teile verschweißen, pressen oder löten.

Montage von Anlagen: Fertiggestellte Anlagen können beim Kunden montiert werden. Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik nehmen diese Kundenbesuche selbstständig wahr und sind für den Transport und die Sicherung der Anlagen zuständig. Vor Ort montieren sie die Geräte, schließen sie an und nehmen Anlagen in Betrieb. Fallen bei den Probedurchläufen Mängel auf, beheben sie diese und optimieren die Einstellungen der Anlagen. Funktionieren die Anlagen einwandfrei, zeigen sie den Kunden, wie sie diese selbstständig bedienen.

Instandhaltung von Anlagen: Sind die Anlagen einmal in Betrieb genommen, ist die Arbeit damit noch nicht getan. Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik sind zudem für die Instandhaltung von Anlagen zuständig. Dafür inspizieren sie diese in regelmäßigen Abständen und führen gegebenenfalls Wartungsarbeiten durch – sie tauschen zum Beispiel Einzelteile aus oder müssen ganze Anlagen neu einstellen.

Anpassung der Systeme: Da die Technik immer komplexer wird und bessere Ergebnisse ermöglicht, verändern sich auch die Bedingungen und Anforderungen an die Produktion. Deshalb werden bestehende Anlagen auch umgebaut oder erweitert. Die Planung der Modernisierungsarbeiten erfolgt zunächst am Computer, wo mit Hilfe bestimmter Programme komplexe 3-D-Modelle der Anlagen erstellt werden.


Geräte, die dir im Arbeitsalltag begegnen

- Trennsägen

- Brennschneider

- Schweißgeräte

- Schneidbrenner

- Blechscheren

- Blechbiegemaschinen

- Abkantmaschinen

Was sind CNC-Maschinen?

Mit Hilfe von CNC-Maschinen, sogenannten Cumputerized-Numerical-Control-Maschinen, können Werkstücke individuell und mit hoher Präzision angefertigt werden. Die Maschinen beinhalten modernste Steuerungstechniken, die auf Programmen basieren. Diese Programme lassen sich vorab individuell programmieren und einstellen, so dass die Maschine Bauteile automatisch erstellt.

Warum sollte man Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik werden?

Als Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik bist du eine attraktive Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, da du in einem Berufsfeld arbeitest, in dem du nie ausgelernt hast. Weil sich das Berufsbild ständig verändert und sich dem technischen Fortschritt anpassen muss, gleichst du deinen Entwicklungsstand immer wieder an und erlernst den Umgang mit neuen Maschinen oder eignest dir an, wie du automatisierte Verfahren selbstständig. Zudem stehen dir eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten offen, die dir ein gutes Gehalt versprechen.

Wo kann ich als Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik arbeiten?

Während und nach deiner Ausbildung arbeitest du in Unternehmen des Rohrleitungs- und Industrieanlagenbaus, der Energie- und Wasserversorgung, in Installations- und Versorgungsunternehmen oder in Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung.

Wie sind die Arbeitszeiten als Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik?

In diesem Berufsfeld ist Schichtarbeit üblich. In der Regel arbeitest du 38 bis 40 Stunden die Woche und wirst je nach Schicht vormittags, nachmittags, nachts und auch mal an Wochenenden eingesetzt.

Welche Arbeitskleidung tragen Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik?

Fräsen, schneiden und löten sollte man nicht ohne die richtige Schutzkleidung. Aus diesem Grund tragen Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik bei der Herstellung von Anlagen eine sogenannte Schweißerschutzkleidung, einen Helm, Handschuhe, eine Schutzbrille und gegebenenfalls auch ein Schweißerschutzschild sowie einen Gehörschutz.

Was muss ich für ein Typ sein, um Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik zu werden?

Handwerker: Dieser Ausbildungsberuf erfordert handwerkliches Geschick und Einsatzbereitschaft. Da die Arbeit körperlich anstrengend ist, solltest du fit und belastbar sein. Damit das Schweißen auch fehlerfrei gelingt, ist deine Sorgfältigkeit und Achtsamkeit gefragt.

Naturliebhaber: Da du bei deiner Arbeit häufig auf Baustellen im Freien arbeitest, bist du allen Wettersituationen ausgesetzt. Du arbeitest bei Kälte, Nässe, Hitze und auch mal bei Zugluft – weshalb du robust sein solltest. Für deine Arbeit auf Gerüsten solltest du außerdem schwindelfrei sein. Da es bei der Herstellung der Anlagen sehr laut werden kann, darfst du kein Problem mit Lärm haben.

Teamplayer: Als Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik arbeitest du besonders auf Baustellen Hand in Hand mit deinem Team, weshalb du Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein für diesen Beruf mitbringen solltest.

Wie läuft die Ausbildung als Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik ab?

Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker oder zur Anlagenmechanikerin für Rohrsystemtechnik findet in einem öffentlichen Unternehmen – etwa bei Stadt- oder Gemeindewerken – oder in privaten Unternehmen statt.  Das theoretische Wissen eignest du dir in der Berufsschule an, wo du entweder in Teilzeit- oder in Blöcken unterrichtet wirst. Am Ende deines zweiten Ausbildungsjahrs legst du eine Zwischenprüfung ab – den ersten Teil deiner sogenannten gestreckten Abschlussprüfung. Den zweiten Teil der Abschlussprüfung absolvierst du schließlich am Ende deiner Ausbildung. Die Ausbildungsdauer beträgt dreieinhalb Jahre.

Was lernt ein Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik in der Berufsschule?

Fertigung von Bauelementen: In der Berufsschule lernst du in Teamarbeit, wie verschiedene Bauelemente angefertigt werden. Dafür lernst du alle notwendigen Werkzeuge und Maschinen kennen und übst dich im Umgang mit ihnen. Du schneidest zum Beispiel Rohrleitungsstücke aus Metall oder Kunststoff zu und verschweißt oder verschraubst diese zu sogenannten Baugruppen. Außerdem kennst du bald den Unterschied zwischen verschiedenen Werkstoffen und Materialien sowie die Besonderheiten bei ihrer Bearbeitung.

Wartung und Dokumentation der Arbeit: Technische Systeme und Anlagen müssen auch gewartet werden. In der Berufsschule eignest du dir an, wie du Anlagen wartest und dabei Aspekte der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit beachtest. Außerdem lernst du, wie du ein Protokoll anfertigst und deine Befunde richtig dokumentierst.

Montage und Transport von Anlagen: Sind Anlagen aus einzelnen Bauelementen hergestellt, müssen sie zum Kunden transportiert und vor Ort montiert werden, weshalb du in der Berufsschule auch lernst, wie du Anlagen für den Transport fachgerecht sicherst. Bei der Montage geht es schließlich um die Anbringung, Befestigung und Installation der Anlagen.

Inbetriebnahme von Anlagen: Nach der Installation der Anlagen werden sie in Betrieb genommen – auch mit diesem Prozess wirst du bereits in der Berufsschule vertraut gemacht. Außerdem übst du dich mit Hilfe von Simulationen darin, die Anlagen an den Kunden zu übergeben. Bedeutet: Du weist ihn in die Funktionen der Anlagen ein und erklärst ihm, wie er sie betätigt und steuert.

Integration von Steuerungs- und Regelungstechnik: Da viele Anlagen später nicht manuell bedient werden, ist die Integration von Steuerungs- und Regelungstechnik notwendig, damit die Anlagen später automatisch funktionieren. In der Berufsschule wird dir beigebracht, was du bei der Integration zu beachten hast.

Planung von Anlagentechnik: Bevor Anlagen hergestellt, installiert und in Betrieb genommen werden können, müssen sie geplant werden. Auch diesen Job übernehmen Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik, weshalb du in der Berufsschule lernst, wie du bei der Planung von Rohrsystemen vorgehst. Du weißt also bald auch, wie du technische Zeichnungen und Stücklisten auswertest – denn du arbeitest immer nach Plänen.

Was lernt ein Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik in der Praxis?

1. und 2. Ausbildungsjahr: In deinem Ausbildungsbetrieb dreht sich in den ersten beiden Ausbildungsjahren alles um den Erwerb von Kern- und Fachqualifikationen, die für alle Metallberufe gleich sind. Du lernst deinen Ausbildungsbetrieb sowie das berufliche Umfeld kennen, eignest dir technische Fähigkeiten an – wie etwa den Umgang mit Werkzeugen und Apparaten – und weißt schon bald, welche Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen bei deiner Arbeit notwendig sind.

3. und 4. Ausbildungsjahr: Die letzten anderthalb Jahre bereiten dich schließlich gezielt auf deinen Job als Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik vor. Bevor es allerdings an die eigenständige Herstellung und Anpassung der Anlagen geht, beschäftigst du dich mit der Planung und Vorbereitung von Arbeitsabläufen und wirst feststellen, wie wichtig es ist, Abläufe und Ergebnisse zu dokumentieren. Ist die Arbeit geplant, geht es an die Realisierung von Aufträgen. Bedeutet: Du besuchst Kunden vor Ort und wirkst bei der Herstellung, Instandhaltung und Anpassung von Rohrsystemen mit.

Du solltest Anlagenmechaniker/in – Rohrsystemtechnik werden, wenn …

  1. du gerne Dinge baust und reparierst.
  2. körperliche Betätigung im Beruf dein Fitnesstraining sein soll.
  3. Arbeit in einem Team deine Leistung erst richtig in Fahrt bringt.

Du solltest auf keinen Fall Anlagenmechaniker/in – Rohrsystemtechnik werden, wenn …

  1. du aus gesundheitlichen Gründen nicht körperlich belastbar bist.
  2. es dir mehr Spaß macht, kreativ zu arbeiten.
  3. Dreck und Schmutz dich sehr bei der Arbeit stören würden.