Diamanten bringen als wunderschöne Brillanten in Ringen und an Ketten die Augen zum Funkeln oder veredeln als der härteste natürliche Stoff der Welt Bohrer, Messer und Skalpelle. Doch ohne den nötigen Feinschliff würden die Rohdiamanten weder als Schmuck noch als unzerbrechliches Arbeitsutensil funktionieren. Und hier kommst du ins Spiel: In der Ausbildung als Diamantschleifer lernst du, Rohdiamanten den nötigen Feinschliff zu verpassen und ursprünglich bloß trüben und kristallisierten Kohlenstoff in kostbarste Edelsteine und schärfste Schneidewerkzeuge zu verwandeln.
Info: Aufgrund der sehr ähnlichen Ausbildungsinhalte wurden 2018 die drei Ausbildungsberufe Edelsteinschleifer, Edelsteingraveur und Diamantschleifer zu einer Ausbildung zusammengefasst. Der neue Ausbildungsberuf läuft unter der Bezeichnung Edelsteinschleifer.
In der Ausbildung als Diamantschleifer bekommst du zuerst einen Rohdiamanten vorgesetzt, den du dir mit Lupe, Prüfgerät und bloßem Auge genauer ansiehst. Du guckst dir seine Struktur an und schätzt seine physikalischen und chemischen Eigenschaften ein. Daraufhin entschiedest du, ob der Stein eher einen schicken Schmuck abgeben oder sich besser in der Industrie machen würde, zum Beispiel als Bohrkrone oder medizinisches Skalpell.
Nun sortierst du die Steine noch nach Größe und Farbe und dann machst du dich an die Bearbeitung. Mit allerhand Werkzeugen und Maschinen wie Lasern, Reibestöcken und Drehbankspindeln schneidest du die Diamanten, sägst sie zur gewünschten Größe zusammen und schleifst, reinigst und polierst sie anschließend. Zur Ausbildung als Diamantschleifer gehört es also auch, die ganzen Maschinen nicht nur zu bedienen, sondern auch zu warten und notfalls zu reparieren.
Die dreijährige Ausbildung als Diamantschleifer ist eine klassische duale Berufsausbildung. Die eine Hälfte der Zeit verbringst du in deinem Ausbildungsbetrieb, die andere in der Berufsschule. In der Schule lernst du alle wichtigen theoretischen Grundlagen und es stehen Fächer wie Kristalltechnologie, technisches und freihändiges Zeichnen, Kristallchemie und Kristallphysik auf dem Stundenplan. In Betrieben der Schmuckindustrie, bei Juwelieren, in Ateliers und bei Herstellern von Diamantwerkzeugen legst du dann selber Hand an.
Im dritten Jahr der Ausbildung als Diamantschleifer musst du dich dann entscheiden, ob du dich lieber auf Schmuck- oder auf Industriediamanten spezialisieren möchtest. Schmuckdiamanten verlangen die feinsten Schliffformen und höchste Brillanz, Industriediamanten müssen dagegen besonders bruchfest sein.
Wenn du dich für die Ausbildung als Diamantschleifer interessierst, dann solltest du auf jeden Fall gute Augen und ruhige Hände mitbringen. Denn trotz aller Maschinen und Werkzeuge kommt es immer noch auf deine Sorgfalt und Konzentration an. Diamanten sind schließlich kein billiges Stück Holz, das man einfach wegschmeißen kann, wenn man sich mal versägt. Außerdem solltest du gut in Mathe sein. Das hilft dir, wenn du zum Beispiel berechnen musst, wie viel Gewicht ein Edelstein durch das Schleifen verliert. Und ordentliche Physik- und Chemiekenntnisse können auch nicht schaden, um die Beschaffenheit und die Bearbeitung von Diamanten besser zu verstehen.
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